Der Bayer als ein solcher ist ein Tscheche

Es gibt historische Tatsachen, über die redet man hier nicht gern. Fakt ist, dass in der römischen Provinz Raetien, die das heutige Südbayern einschliesst, gegen Ende des Imperium Romanum Söldner aus Ost- und Elbgermanien angeworben wurden. Vulgo Preussen, die, wie Grabfunde belegen, mit Sack und Pack hier ankamen und sich häuslich niederliessen. Die Kastelle an der Nordgrenze zu Franken waren also fest in der Hand der schdingadn Fieschkepf, schlimmer als heute die Leopoldstrasse in München. Lange aber haben sie es nicht ausgehalten, das Imperium ging vor die Hunde, und im 5. Jahrhundert verschwindet dieses Substrat wieder.

Ohne dass die Geschichte schöner würde für die bayerische Einbildung. Denn danach folgt die Friedenhain-Pøeštovice-Gruppe, und wie der Doppelname schon sagt, erstreckt sie sich nicht nur über Bayern, sondern auch nach Tschechien und die Slowakei. Peinlicherweise belegt die Chronologie der Funde auch eine Wanderungsbewegung von Ost nach West - diese Leute also sind faktisch Tschechen. Man kann es nicht anders sagen. Es kommen zwar noch ein paar Alamannen (dreggade Schwobm würde man heute sagen) und aus dem Süden Langobarden (streitsüchtige Norditaliener, wer Splatter mag, wird die Historia Langobardorum des Paulus Diakonus lieben) hinzu, aber das macht es auch nicht wirklich besser. Allenfalls bayerischer.

Nachdem gleich darauf von diesen Leuten exakt auf dem westlichen, neuen Siedlungsgebiet das Herzogtum Bayern gegründet wird, nun, kommt man wohl nicht ganz umhin zuzugeben, dass die einzig wirklich relevante Füllung des Genpools hierzulande, also, hm, tschechisch ist. Ausgerechnet das Volk, das von seiner Staatsdikatutur und sudetendeutschen - eigentlich sudetenösterreichischen - Flüchtlingen in einen Konflikt mit dem östlichen Nachbarn getrieben wurde, hat den gleichen Ursprung. Aber sagt das mal einem normalen Bayern.

Das Problem als ein solches betrifft mich nicht, denn als Kulturhistoriker kommt man nicht weit, wenn man sich nicht schnell mit solchen Fakten abfindet. Überhaupt ist alles Nationalstaatgedöns, Rassenlehre und Volkstumgehabe total idiotisch, wenn es sich nicht gerade an handfesten Beweisen festmachen lässt - ein nach Gras duftender bayerischer Park ist nun mal was anderes als die stinkende Hundescheisswiese in Berlin, und die freundlichen Worte auf dem Wochenmarkt klingen anders als das notorische Gebrüll der Hamburger Fischmärkte, sei es nun off- oder online. Zudem bin ich Angehöriger einer transnationalen Sippschaft, die sich seit Jahrhunderten an Bayern klammert und hier charakterlich vollkommen assimiliert ist, aber kein Problem damit hat zuzugeben, dass sie nicht mit den Bajuwaren eingewandert ist. Sondern zum Teil erst vor etwa 300 Jahren eher unfreiwillig aus der Region Wien und schon etwas freiwilliger aus besagter Tschechei kam, später wanderten auch noch ein paar Teile aus dem Elsass ein.

Während also der Bayer als ein solcher mit einem unpassenden Gefühl der Überjegenheit Tschechien bereist, um dort billig zu tanken und Dinge zu tun, die sich nur mit elendiglichem Saubeidltum von dene Brunzkachen einer barocken Doppelmoral erklären lassen, fahre ich da heute hin, um, nun, eigentlich, um etwas zu holen, was noch auf der deutschen Seite ist, aber die Gelegenheit ist günstig, also gehe ich über die Grenze und schaue Richtung Pilzen, ob ich mich da auch so daheim fühle wie im Elsass.

Donnerstag, 3. August 2006, 11:57, von donalphons | |comment

 
Die Bajuwaren selber sind ja eigentlich ein schwedischer Volksstamm, der während der Völkerwanderungszeit einwanderte, und somit weitaus nördlicher als die Preußen (die wiederum, ursprünglich Pruzzen mit Namen, eigentlich ostbaltische Slawen sind, tjaha, dumm gelaufen mit Blut- und Boden-Rassismus, wenn die Kerngruppe der Herrenmenschen abstammungsmäßig sozusagen außer sich war). Bei uns im Norden ist der Volksmund allerdings der Meinung, die Bayern seien die Nachkommen karthagischer Infanteristen, die sich bei Hannibals Expedition einen Wolf gelaufen hatten und deshalb zurückbleiben mussten, was die Deformationen ihrer Sprache erklären würde. Nun ja, im Lauf der Geschichte kam da manches Volk zusammen. Und natürlich gibt es die gefühlten Unterschiede: Ein nach verdautem Gras duftender bayerischer Kuhfladen ist nun mal was Anderes als der nach eingecremten Körpern, mit frischen Kräutern gewürzten Caiprinhas und manchmal ein wenig gerauchtem Gras duftende Weserstrand zwischen Hal Över und Café Sand, und der distinguierte, leise Plauderton des Hanseaten klingt anders als das dröhnend laute, dem Nordler einfach deplaziert und disgusting erscheinende unmotivierte "Sakra-Kruzi"-Gebrüll des Ingolstädter VW-Malochers oder Ramsauer Lederhosenträgers, jaja....

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Schmalspurherkunftswissen
Naja, deshalb nennen ja auch die Afghanen ihre nationale Fluggesellschaft "Ariana" und möchten nicht so gerne (zumindest bis jetzt, aber wohl nicht mehr lange) auf die Germans zielen. Und komisch wirds dann wenn sich Slowaken gerne über ihre Aussprache des Tschechischen von den Böhmen und Mährern abgrenzen.

Aber Che weiß es ja wieder mal besser und hat von Indogermanen noch nix gehört. Ist schon schlimm wenn man nicht weiß woher man kommt.

Was klar sein sollte, daß der Rassenschmus eines Rosenberg natürlich schwarzbrauner Quark mit Soße ist. Aber wie schrieb Zuckmayr in "Des Teufels General" von den Menschen vom Rhein: Römischer Legionär freite... usw.

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Zwar steht des Ches Dissertation als Referenzliteratur zum Thema Rassentheorien des Nationalsozialismus in Universitätsarchiven in London, New York und Genf.

Zwar ist so ziemlich alles, was der Che hier schreibt (außer, wenn es um den Nahostkrieg oder Auseinandersetzungen unterschiedlicher politischer Fraktionen in der Blogosphäre geht) derbe ironisch gemeint.

Zwar ist der Begriff Indogermanen eine Bezeichnung für eine Sprachfamilie und hat nichts mit einer genetischen Abstammungsgemeinschaft zu tun (da, wo beides gleichgesetzt wird, hat der Rassismus längst begonnen). Genetic drift ist nunmal Ursache dafür, dass es "Menschenrassen" nicht gibt.


Aber einen Funzen ficht das nichts an, da, wo er ein gewisses Basiswissen hat, dem Gegenüber völlige Unwisserheit zu unterstellen, nur, weil er dessen Humor nicht versteht. Allerliebst :-)

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öha.

preussen und tschechen also.
ja wer sind denn nachher die, die heute die fischköpf´ und die falschen böhmen sind?

überhaupt, die halberten wiener sind auch tschechen, was schon der blick ins dortige telefonbuch lehrt, der rest sind slowaken, slowenen, kroaten, und was da sonst noch alles auf dem balkan nach der metropole strebte. so wie auch der niedere adel baierns und schwabens, siehe ritter von lang, die da eben die anstellung suchten, die es bei ihnen daheim nicht gab. also das, was heute als brain drain beklagt wird, nichts neues im grunde.

aber, die halben tschechen in bayern, die halben tschechen in wien, nach den us of a sind sie auch hübsch ausgewandert - ja wo sind dann die her, die heute in der tschechi leben?

hinsichtlich der herkunft der bayern, hat da nicht der mc cormack nachgewiesen, dass die römische besatzung im heutigen bayern aus einem interessanten gemisch vorderasiatischer und nordafrikanischer truppen- und trossteile (er verweist da meines wissens auf syrische bartschneckler und palästinensische hm, weibliches truppengefolge eben) bestand, worauf noch heute ein gewisser dunkler teint und schwarze, geschneckelte haare bei der urbairischen bevölkerung zurückzuführen seien.

gibt es nicht auch in bayern - so wie in der provence, glaube ich - städte, die die besondere schönheit ihrer frauen auf die römische besatzung zurückführen?

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Es gibt sogar Dörfer an der Regnitz mit einer seit Jahrhunderten autochthonen Bevölkerung indischen Einschlags. Auch die überwiegende Schwarzhaarigkeit heutiger Südeuropäer ist auf nordafrikanische und vorderasiatische Einflüsse in der Römerzeit und der Expansion des Islam zurückzuführen, da die Römer, Griechen, Illyrer und Iberer überwiegend blond waren.

Die Fischköpp sind überwiegend friesischer oder dänischer Herkunft, abgesehen von Einsprengseln aus aller Welt im Tor zur Welt.

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Irgendwie hatte ich die Route Hannibals aber anders in Erinnerung (zugegeben Latein war mein schlechtestes Fach)... zumal zwischen Genf und New York schon oft a rechter Scheiss in den Universitätsbibliotheken steht (unter anderem nämlich auch meine Diss)

Was mich aber nun wirklich interessiert ist: Wie kommt man bitteschön eigentlich darauf seine Lebenszeit irgendwelchen Rassentheorien zu widmen?

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Wie kommt man bitteschön eigentlich darauf seine Lebenszeit irgendwelchen Rassentheorien zu widmen?

wenns gut bezahlt wird (oder anders: wenn man auf diese weise einen lehrstuhl besetzen kann und man sich so mit verhältnismässig wenig arbeit - dafür hat man assis und hiwis - ein verhältnismässig angenehmes leben machen kann) kann man schon auf so ideen kommen.

oder anders: es ist geradezu erstaunlich, wie zu zeiten des ns-regimes das frauenstudium so gut wie abgeschafft und das studium der männer auch reduziert wurde, eigentlich auch logisch, man wollte offiziere, auf der anderen seite aber die absonderlichsten scharlatane und pseudowissenschaftler reichlich gefördert wurden. wäre ein gutes dissertationsthema btw, es ist genug zeit verstrichen, dass man auch namen nennen kann.

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Da nennt auch-einer wertvolle Stichworte. Das Ausformulieren der Rassentheorien war einer der Kernpunkte des wissenschaftlichen Mandarintums (also der Selbstproduktion ideologisch voherrschender Wissenschaftseliten) von 1860-1945.

Ich für meinen Teil hatte für eine sehr lange Phase meines Lebens eben dieses primär politischen Zielen geweiht und war damit in der Wahl meiner Forschungsthemen festgelegt. Dazu gehörte es dann eben auch, mich wissenschaftlich damit auseinanderzusetzen, wie ein Denken, das zum größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte geführt hat, zustandegekommen ist, inwieweit es in den normalen bürgerlichen Herrschaftsdiskurs gehört und inwieweit es sich bis heute in veränderter Form fortsetzt. Man kann nur sagen, erschreckend. Da sind so Dinge wie etwa die Behauptung, die vergleichende Zwillingsforschung liefere den Beweis für die Erblichkeit von Charaktermerkmalen oder Intelligenz, die sich bis heute in Psychologielehrbüchern findet. Tatsächlich basiert dies auf "Untersuchungen" an frei erfundenen Populationen, "kontrolliert" durch wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, die nie gelebt haben, und wurde in einem Umfeld rechter Psycholgie-Biologieprofessoren, die bis heute in der Tradition der NS-Rassenhygiene stehen, lanciert, um der Linken der 70er Jahre ideologisch den Wind aus den Segeln zu nehmen.

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Ich hoffe ich trete damit niemandem zu nahe, aber das klingt für mich so abstrus und abscheuchlich dass ich auf die Ehre eines solchen Ordinarius ordentlich pfeifen würde, selbst wenn das Leben im wissenschaftlichen Elfenbeinturm ganz oben auf meiner Wish-List stehen würde...

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Tja, das ist schon eine üble Gesellschaft, insgesamt, die inzwischen allerdings rein physisch ausstirbt. Hat lange genug gedauert.

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Wenn ich mich nicht irre, kommen wir alle aus der Gegend Afrika.

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Nur brauchte die deutsche Biologie ein paarJahrzehnte länger als der Rest der Welt, diese Tatsache zu akzeptieren.

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Schön ist, was tschechisch ist!

(Es heißt übrinx Pilsen oder Plzeň)

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Das kann man im östlichen Teil Deutschland auch erleben: Gegenüber Polen.

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Wenn man diese äh Sache mal auf der flachen äh psychologischen Schiene angeht, also bloggemäß, könnte man leicht mutmaßen, dass die Münchener ihre Stadt so piefkemäßig sauber halten, wie sonst in der Welt nur die Schwaben ihre Neubausiedlung, weil sie durch ihre Sauberkeit WAHNartig davon ablenken wollen, dass ihre Vorfahren im deutschen Rasseatlas nie die ersten Plätze belegt haben.

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... so piefkemäßig sauber halten, wie sonst in der Welt nur die Schwaben ihre Neubausiedlung, weil sie durch ihre Sauberkeit WAHNartig davon ablenken wollen, dass ihre Vorfahren im deutschen Rasseatlas nie die ersten Plätze belegt haben.

was fir en bledsinn. d´schwoba hent nie en ehrgeiz khet, in irgend eme rassaatlas iberhaupt bloss aufgfihrt z´werra.

die tieferen beweggründe dieses stammes hat herr harpprecht in jungen jahren sehr viel besser beschrieben: "vom lieben gott hören sie gern. das kommt ihnen gleich nach dem geldverdienen."

die zielführende frage wäre: was muss der, der alles was andere sehen können, peinlichst sauber hält, dort verstecken, wo es nicht einsehbar ist.

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Vom Bayern war die Rede, nicht vom Schwaben. Und es stimmt schon, dass die was zu verbergen haben, Don deckt es ja immer wieder auf.

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eben.

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Ich bin ein Ungarofriesoslawoallemanne mit deutschem Pass. Und weder stolz noch sonst was darauf.

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Ich bin stolz darauf, ein vaterlandsloser Geselle zu sein. Der Nordlichtstolz, den ich hier zelebriere, ist Teil eines Spiels.

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Ich bin nicht stolz ein Bayer zu sein. Ich find's einfach nur ganz geil superspitzenklasse, dass ich einer bin.

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Und immer eine gführige Spur unterm Ski :-)

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Schi, wenn schon

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ich bin einfach zu leicht zu durchschauen...

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In der Summe der Eigenschaften und mit einer gewissen Betäubung der Politiksensoren ist Bayern nun mal das Beste, was Deutschland zu bieten hat, und ohne Bayern und Zugewanderte wäre es perfekt.

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Die vorgenommenen Relativierungen sind schon ein Schritt in die richtige Richtung, aber es fehlt einfach die Küste. Wobei ich z.b. das obere Sachsen, so zwischen Dresden, Kark Marx Stadt und der tschechischen Grenze, auch sehr schön finde, man dort allerdings die Politik- und insbesondere Rassismussensoren komplett amputieren müsste, um diese Schönheit ungetrübt genießen zu können. Wie im Nahen Osten. Wobei, eigentlich ist Sachsen ja schon Naher Osten....

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das erzgebirgsvorland ist auch nicht schlecht.

ansonsten, kein einzelfall, dass besonders schöne landschaften durch besonders lästige eingeborene ausgezeichnet sind.

als gott der herr schwaben erschaffen hatte, trat der erzengel gabriel zu ihm und sprach: herr, ist diese gegend nicht vor allen anderen ausgezeichnet, ja, bevorzugt in fast ungerechter weise? nein, sprach der herr und schuf den schwaben.

so zumindest lautet die überlieferung in baden.

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Zwischen dem Erzgebirgsvorland und der Landschaft, die ich gerade genannt habe, sehe ich nicht so den Unterschied. ´Das eine ist das Erzgebirgsvorland, das andere mehr so das Vorland vom Erzgebirge, will mir scheinen.

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Die Bayern sind nun mal die Fußlahmen der Völkerwanderung.

Aber was sollen diese Regionalismen:
I bin a Muichstraßler!

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So oder so, es bleibt Rassismus.

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Rassismus? Hab ich was verpasst? Steht der deutsche Bürgerkrieg vor der Tür? Bringt der Schwab auf der Alp seine Haubitzen gegen Freiburg in Stellung, schießen die Eichsfelder mit Mettwürsten auf die veganen Göttinger?

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