Ins Kloster stecken

Zu den vergessenen Aufgaben der europäischen Klöster neben Bordellbetrieb, Frauenentsorgung, Amtsstuben und krimineller Verbindungen, die das Mittelalter so mit sich brachte, gehört auch die Verwendung als Gefängnis für höher gestellte Personen. Im Gegensatz zur Renaissance, die schon einen gesundes Verhältnis zum politischen Mittel des Mordes hatte, sahen Karolinger und Karpetinger mit ihrem Spleen der Gottgegebenheit von Adel und Macht oft davon ab, Gegner umzubringen. Die wurden eher in die Klöster gesteckt, wo sie dann verrotteten. So kann man das natürlich auch machen.



Zumindest damals war das eine ziemlich nachhaltige Methode, Rebellionen zu verhindern. Zwangsweise Mönch werden war eine weitaus unerfreuliche Perspektive, als auf dem Schlachtfeld zu fallen oder erschlagen zu werden. Bei Gelegenheit, wenn es kriselte, holte man die neuen Mönche wieder aus dem Loch und verurteilte sie nochmal öffentlich. Das wirkte ziemlich gut gegen Legendenbildungen und auf aufmüpfige Adlige.

Ich denke, man hätte sowas in der Art auch im Irak versuchen können. Ist ja nicht so, dass die da unten jetzt irgendwie modern ticken.

Samstag, 6. Januar 2007, 15:14, von donalphons | |comment

 
Bildungslücke gefüllt.
Wow ! Klöster ? Im Irak ?

Es gibt tatsächlich muslimische Klöster ? Gärtnert man da auch so und brennt Klosterschnäpse und Liköre, braut Biere und backt Brote die man dann an Touristen verkauft ?

Oder werden da eher Teppiche geknüpft und bunte Kacheln bemalt ?

Ich harre gespannt weiterer Information. nach der Bibilothek der Aufklärung nun auch die Aufklärung über die Klöster anderer, exotischerer Strömungen rückschrittlichen Aberglaubens und dem geheimnisvollen Tun darin.

Was hat man mir alles nicht in der Schule beigebracht - Bildungslücken wie schwarze Löcher. Gut, das ich jetzt unter Deutschen bin.

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Nun, Klöster sind hier als Entsprechung zum Gefängnis gemeint. Allerdings gibt es im Irak natürlich christliche Klöster.

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auf kuba soll es ja so ein strafkloster unter amerikanischer leitung geben. das soll einem st. dabbljuh geweiht sein...


das da habe ich noch gefunden:

"Im ersten Stockwerk tat sich wieder ein langer Gang vor ihnen auf. In einer Nische stand unter einem Kruzifix eine Bank, daneben hingen Geißeln von verschiedener Form und Größe.

»Das ist der Winkel, wo die Pönitenz erteilt wird«, erklärte Fedko. »Aber unter unserem jetzigen Prior kommt das selten vor. Er ist ein guter Mann, der auch die Fünfe g'rad sein läßt. Die eigenen Mönche läßt er niemals prügeln und selbst die fremden sehr ungern – nur wenn er Befehl hat...«

»Kommen auch fremde hierher?«

»Ei freilich! Oft waren schon mehrere zugleich hier –«

»Auf Besuch?«

»Auf Besuch – hehe! – freilich – aber oft jahrelang und nicht freiwillig. Zu seinem Vergnügen kommt keiner her – das Kloster ist arm und der Wein so sauer, daß ich wirklich lieber Schnaps trinke, obwohl ich den bezahlen muß –«

»Also als Gefangene?«

»Natürlich! – wir sind ja das Strafkloster der Ordensprovinz. Wenn einer ein Ketzer wird oder den Mädchen so arg nachläuft, daß es eine Schande ist, so kommt er hierher, und wir setzen ihm schon den Kopf zurecht.«

»Wodurch?«

»Wir verstehen das!«

Der Alte ergriff mit grimmigem Lächeln eine der Geißeln und hieb durch die Luft, daß es pfiff."

karl emil franzos, der pojaz.
im 9. kapitel, hier: http://www. buecherquelle.com/franzos/pojaz/pojaz09.htm

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Zivilisation geht anders
Ich hätts lieber gesehen, wenn Saddam Hussein nunmehr Teppiche knüpfen oder Kacheln bemalen würde. Die könnte man dann z.B. bei Sotheby's versteigern. Statt Saddam aufzuknüpfen. Falls das noch nicht reicht, und man möchte besonders streng sein, so lässt man den Ex-Diktator durch die Iraker und angereiste US-Touristen einmal pro Woche max. ein Stündlein lang mit Tomaten bewerfen.

Sofern man kein kriegsgeiler Militarist Neocon-Barbar ist, langt das als Grausamkeit. Völlig. Aus.

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