Der Sturm (Münchner Ausgabe)
Wenn ich schon mit der Bahn fahren muss, dann wenigstens mit einem Buch voller Weltekel und Erinnerung an eine Stadt, die das stürmische München auch an diesem grauen Tag als glanzvolle Metropole erscheinen lässt.
Hier folgen dann einige Erlebnisse, über die Stillschweigen vereinbahrt wurde. Inclusive eines Essens mit einer der Frauen, für die einen andere Männer mit Blicken meucheln wie Beckstein und Huber den Stoiber, und für die man eigentlich einen weissen Smoking tragen müsste, um auch nur ansatzweise diesen Erscheinungen zu entsprechen, die einem Hollywoodfilm der 40er Jahre entsprungen sein könnten. Mit abschliessender dramatischer Bahnhofsszene, der Held verabschiedet sich von der Schönheit, um dann übernimmt der Sturm die Regie.
Es ist 11 Uhr in München, und nichts geht mehr. Um mich herum treiben verständnislose Koreanerinnen und fluchende Bayern, und wenn es mich nicht selbst betreffen würde, wäre das ein schönes sündenloses Babel, denn draussen hat der gar nicht mal so starke Wind die üblichen Gestalten des Bahnhofsviertels weggeblasen. Bleibt also nur die typische Notunterkunft für schlechtere Söhne aus besseren Familien.
Neuer Tag, neues Glück, überall gehen die Züge wieder. Steht auch an der Tafel am Hauptbahnhof, 12.30 schlecht der Regionalexpress Richtung Heimat. Ich kaufe ein Ticket, setze mich in einen fast leeren Zug, und komme so gegen 13 Uhr auf den Gedanken, dass hier etwas nicht stimmt. Das Blau der Hoffnungslosigkeit leuchtet von den eben noch verheissungsvollen Tafeln, nichts geht mehr, wie sich dann, nach längerem Warten, herausstellt. Spätestens im nächsten Leben werde ich Autotester, und wenn´sOpel Ford sein muss.
Von der U-Bahn aus tue ich etwas, das ich seit dem Tag nicht mehr getan habe, als mir ein anderer Wagen in die Flanke meines Autos gedonnert war, also vor nunmehr 12 Jahren: Ich rufe meine Eltern an, mit der Bitte, mich mit dem Auto abzuholen. Schliesslich hat sich der Sturm jenseits der Bahntrassen als lausigs Lüfterl mit der Standfestigkeit eines CSU-Hinterbänklers angesichts eines 10-Euro-Scheins oder eines Ministerialratspostens mit Dienstinternet zu den Seiten mit den jungen Frauen erwiesen. Die Rettung des Stammhalters mit der Laune einer schlecht gefütterten Haukatze sollte kein Problem sein. Zum Zeitvertreib und nach der Freakshow des öffentlichen Nahverkehrs - wer sagt eigentlich, dass der Stau auf dem Altstadtring ein Problem ist? - hat der Gott, der München schuf, die Antiquariate erfunden.
Und der Teufel die Buchhändler.
Spass beiseite: Er kam wirklich gleich wieder. Und morgen schreibe ich über dieses wunderschöne Schwabinger Antiquariat.
Hier folgen dann einige Erlebnisse, über die Stillschweigen vereinbahrt wurde. Inclusive eines Essens mit einer der Frauen, für die einen andere Männer mit Blicken meucheln wie Beckstein und Huber den Stoiber, und für die man eigentlich einen weissen Smoking tragen müsste, um auch nur ansatzweise diesen Erscheinungen zu entsprechen, die einem Hollywoodfilm der 40er Jahre entsprungen sein könnten. Mit abschliessender dramatischer Bahnhofsszene, der Held verabschiedet sich von der Schönheit, um dann übernimmt der Sturm die Regie.
Es ist 11 Uhr in München, und nichts geht mehr. Um mich herum treiben verständnislose Koreanerinnen und fluchende Bayern, und wenn es mich nicht selbst betreffen würde, wäre das ein schönes sündenloses Babel, denn draussen hat der gar nicht mal so starke Wind die üblichen Gestalten des Bahnhofsviertels weggeblasen. Bleibt also nur die typische Notunterkunft für schlechtere Söhne aus besseren Familien.
Neuer Tag, neues Glück, überall gehen die Züge wieder. Steht auch an der Tafel am Hauptbahnhof, 12.30 schlecht der Regionalexpress Richtung Heimat. Ich kaufe ein Ticket, setze mich in einen fast leeren Zug, und komme so gegen 13 Uhr auf den Gedanken, dass hier etwas nicht stimmt. Das Blau der Hoffnungslosigkeit leuchtet von den eben noch verheissungsvollen Tafeln, nichts geht mehr, wie sich dann, nach längerem Warten, herausstellt. Spätestens im nächsten Leben werde ich Autotester, und wenn´s
Von der U-Bahn aus tue ich etwas, das ich seit dem Tag nicht mehr getan habe, als mir ein anderer Wagen in die Flanke meines Autos gedonnert war, also vor nunmehr 12 Jahren: Ich rufe meine Eltern an, mit der Bitte, mich mit dem Auto abzuholen. Schliesslich hat sich der Sturm jenseits der Bahntrassen als lausigs Lüfterl mit der Standfestigkeit eines CSU-Hinterbänklers angesichts eines 10-Euro-Scheins oder eines Ministerialratspostens mit Dienstinternet zu den Seiten mit den jungen Frauen erwiesen. Die Rettung des Stammhalters mit der Laune einer schlecht gefütterten Haukatze sollte kein Problem sein. Zum Zeitvertreib und nach der Freakshow des öffentlichen Nahverkehrs - wer sagt eigentlich, dass der Stau auf dem Altstadtring ein Problem ist? - hat der Gott, der München schuf, die Antiquariate erfunden.
Und der Teufel die Buchhändler.
Spass beiseite: Er kam wirklich gleich wieder. Und morgen schreibe ich über dieses wunderschöne Schwabinger Antiquariat.
donalphons, 00:29h
Samstag, 20. Januar 2007, 00:29, von donalphons |
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helgab.,
Samstag, 20. Januar 2007, 14:46
Was muss das für eine Frau gewesen sein, dass du als einziger in dieser Stadt nicht mitbekommen hast, dass draussen gar nichts mehr geht? Und hey, es gibt schlimmeres als in München zu stranden!
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donalphons,
Samstag, 20. Januar 2007, 15:25
Die einzige, die es gewagt hat, meinen Roman zu verreissen. Und ansonsten etwas, das ich nicht blogge - schliesslich liest sie hier mit. Aber wie heisst es nicht so schön in Brechts Mahagonny?
"Schlimm ist der Hurrikan,
schlimmer der Taifun,
aber am schlimmsten
ist der Mensch."
Ich hatte Glück, am folgenden Tag habe ich mich mit einer Frau aus meiner Heimat unterhalten, die die Nacht im Bahnhof zubringen musste. Das war weniger lustig. Aber es ist auch für mich erst mal ein blödes Gefühl, in München zu sein und keine eigene Wohnung zu haben.
Wenn jemand zufällig was weiss: Ich habe Interesse an einer 1,5 bis 2-Zimmerwohnung zentrumsnah von 45 bis 60-75 m², am besten Isarvorstadt/Glockenbachviertel, sollte zum Restaurieren/Ausbauen sein und unter Denkmalschutz stehen, Zustand egal, desto älter, desto besser, vor 1870 bevorzugt, zum kaufen.
"Schlimm ist der Hurrikan,
schlimmer der Taifun,
aber am schlimmsten
ist der Mensch."
Ich hatte Glück, am folgenden Tag habe ich mich mit einer Frau aus meiner Heimat unterhalten, die die Nacht im Bahnhof zubringen musste. Das war weniger lustig. Aber es ist auch für mich erst mal ein blödes Gefühl, in München zu sein und keine eigene Wohnung zu haben.
Wenn jemand zufällig was weiss: Ich habe Interesse an einer 1,5 bis 2-Zimmerwohnung zentrumsnah von 45 bis 60-75 m², am besten Isarvorstadt/Glockenbachviertel, sollte zum Restaurieren/Ausbauen sein und unter Denkmalschutz stehen, Zustand egal, desto älter, desto besser, vor 1870 bevorzugt, zum kaufen.
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chat atkins,
Samstag, 20. Januar 2007, 14:57
Ein versnobter Norditaliener aus Jodelhausen, dessen Landesväter jetzt einen leibhaftigen Lutheraner zum Ministerpräsidenten machen wollen, der darf mir mit angeblichen Traditionen und antipreußisch getarnten Großstadtaversionen gar nicht erst kommen. Jawoll ...
;-)
;-)
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avantgarde,
Samstag, 20. Januar 2007, 16:45
Der Beckstein ist noch nicht MP.
Das war gar nicht klug mit dem Huber.
Das war gar nicht klug mit dem Huber.
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donalphons,
Samstag, 20. Januar 2007, 17:07
Vor allem, wenn der Seehofer jetzt zu Kreuze kriecht und die Sach bereinigt - und über die anderen etwas rauskommt, während des Sommerlochs.
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first_dr.dean,
Samstag, 20. Januar 2007, 18:56
Aus Angst vor einer Schmutzwäsche
Angst vor einer Schmutzwäsche hat die Fraktion, das muss man schon sagen. Sie sucht somit nach der so genannten "einvernehmlichen Lösung". Das Problem ist nur: Die CSU besteht nicht nur aus Fraktion nebst Amigos...
Derweil hält sich Fraktionschef Hermann für den Mann, der die Fäden ziehen kann und er warnt:und sein Team und die königsmordende CSU-Fraktion sehen nur zwei Möglichketen: Entweder wird die "Machtübergabe" (!) schnell vorgezogen, weit vor dem derzeit geplanten September 2007. Oder Seehofer wird in den nächsten Tagen zum frühzeitigen Verzicht auf eine Kandidatur bewegt.
So hätten sie es gern.
Derweil hält sich Fraktionschef Hermann für den Mann, der die Fäden ziehen kann und er warnt:
„Wir können keinen monatelangen Machtkampf in der CSU gebrauchen.”In der CSU-Fraktionslesart "herrscht darüber weitgehend Einigkeit". Sagt er, und richtig: Einen Machtkampf kann er nicht gebrauchen. Hermann
So hätten sie es gern.
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