Kgl. bayr. Standgericht

"Se deafan photografiern, aber bittschee ned mit dem Blitz wenge dene Ölgemälde, de vadrogn des neda. Und mitm Stativ brauchd ma auch eine amtliche Genehmigung ned woa, aber wir san guad ausgleichtet, da grings scho schene Photos...

er beschaut mein kleines, 20 cm hohes Stativ mit seinen kleinen Gumminoppen an den Beinen, wiegt den niederbayerischen Kopf hin und her, und sagt dann:

Wobei, mia hom zwoa a amtliche Vorschrift wegen Stativen, owa des is ja nur a kloans Stativerrlll, da gibts soweid i woas koa Vorschrift ned.



Wenn man durch die Käffer fährt und die verspoilerten Karren sieht, die Schilder für die Gaggerlparties und die misstrauischen Blicke, dann ist es gut, wenn man so wieder mit dem Land versöhnt wird.

Sonntag, 4. März 2007, 21:03, von donalphons | |comment

 
Gaggerlparties?
sorry - aber hat das was mit Eiern zu tun?

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Ostereier. Siehe hier. Das ist keine Übung, das ist ein Ernstfall.

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Notstand ausrufen und Nationalgarde hinschicken.

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Wozu braucht man bei einem Stativ eine amtliche Genehmigung, oder war das schon die falsche Frage?

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ist üblich, auch in museen, zwecks der profis und dem urheberrecht, woast scho ?

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Na ham die denn noch nia was von Creative Commons g'hört?

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Na eh ned.

Aber es stimmt, für das Stativ braucht man eine Genehmigung. Und die haben natürlich das Hausrecht.

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Der Mann hat natürlich richtig gehandelt, genauso hätte ich das auch gemacht als pflichtbewußte Museumsangestellte. Was für Stative gilt, das gilt auch für Schirme: alles, was wo dranhauen und langschrappen kann, kommt nicht mit rein. Es sei denn, es handelt sich um Profis, die bekommen eine Genehmigung, kostet aber. Profis neigen in der Regel auch nicht dazu, mit ihren Gerätschaften herumzufuchteln und auf Bilder zu richten, und das ist der eigentliche Grund, warum Touri xy das verboten werden muß. Touri xy nutzt nämlich seinen Schirm, um der Gemahlin Details auf Ölgemälden auszudeuten. Wer weiß, was der mit Stativen anstellt. Das will man sich als Museum erst gar nicht vorstellen, deshalb verbietet man es lieber.

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Versöhnlich für mich, dass es zum Schutz gegen Vandalismus ist und nicht aus Angst vor Urheberrechtsverletzungen.

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Das ist nochmal ein ganz anderes Thema. Eigentlich müsste man wohl auch dafür eine Genehmigung einholen. Ich habe aber Vertrauen darin, dass es in Bayern anders läuft als beim Eiffelturm. Da ist es wohl so, dass sie gegen die Veröffentlichung von Bildern vorgehen.

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Mein lieber Herr Gesangsverein. Sie verscherbeln die schönsten Bilder einer Gegend, die Sie womöglich auch noch Heimat nennen – Dialektik, comprende? – und womöglich nur, weil Sie Fotoapparate mit "ohne Stativ" besitzen und ähem, es können. Aber langt das? Ich meine, reicht das? Ich meine, ist es das, was Sie wollen? Schöne Bilder von gestern, morgen for free?
Genau! Keine Ahnung, was das soll

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Die große "Blitz-Lüge"
von wegen und das schadet den Bildern, wenn man da drauf blitzt ;-)

Es geht doch einfach dadrum, dass so die kleinen Kompaktknipsen keine scharfen / ansehnlichen Bilder mehr hinbekommen...

Ich halte das Blitzverbot aber durchaus für berechtigt, aus einem anderen Grund. Es nervt tierisch, wenn um einen herum alle Leute hektisch herumblitzen. Ich habe das im British Museum erlebt, wo das Fotografieren in einigen Bereichen erlaubt ist. Auch mit Blitz. Hilfe! Es war fürchterlich, die ganze Familienbande an die Statuen gepresst, und dann aus 8m Entfernung (soll ja alles drauf) abgeblitzt... und das an jeder Ecke. Ich bin schnell in die Räume geflüchtet, wo nicht geschossen werden durfte.

Dann schon lieber kein Blitz und einen hochempfindlichen Film in der Kamera. Oder aber das Glück, sein "Stativchen" benutzen zu dürfen ;-)

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Blitz bringt im Museum überhaupt nichts: Reflexe auf Gemälden, Schlieren auf Statuen, extrem ungleichmässige Ausleuchtung.

Wo es natürlich eng wird, sind diese mystischen Museen der 8oer Jahre. Wer mal versucht hat, den Krater von Vix zu photographieren, weiss, was ich meine. An den habe ich anderthalb gute Filme hinverschwendet, für drei brauchbare Bilder.

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Eine 6x6 auf Stativ (oder eine wirklich hochwertige Kleinbild-SLR) und Belichtungszeit 15 sec.

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Dazu: Spiegelvorauslösung und Fernauslöser. So wirds was.

Ich habe mal die Perkles-Büste im Pergamon-Museum im Slum bei Marzahn abgelichtet. Ohne Blitz. 1/8 aus der Hand. Ein Schuß. Ein wunderbares Bild.

Das war noch zu DDR-Zeiten und die Blockwärtin schrie mich an, dass nicht mit Blitz zu fotografieren sei. Meine Einwände, ich hätte gar keinen Blitz (dabei) wurden abgeschmettert.

Jaja: andere Länder, andere Sitten.

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