: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 15. März 2007

Humanitäre Öl-für-Kneitinger Mission

Berlin. Eine Stadt in Auflösung. In den Betonskeletten der Häuser ist alle Lebenslust verschwunden. Getrieben von Verzweiflung, geben sich dien Frauen dem Kinderkriegen hin - ihre einzige Rettung. Männer verkaufen sich an Sony, Trigami und Zuhälter. Es sind schlimme Zeiten in der Reichshauptstadt. Und in all der Dunkelheit eingeschlossen ist eine Zelle des niederbayerischen Widerstandes. Am Nordstrand hat sich ein einsamer Held eingegraben und hält aus im Ansturm der Kinderwägen des Grauens. Er hat immer noch eine Kugel im Lauf, aber die Nahrung geht ihm aus. Doch Rettung naht! D´Schanz won´t let Grafentraubach down. Und das ist die Geburtsstunde einer der feinsten Stunden der humanitären Blogosphäre: Die waghalsige Öl-für-Kneitinger-Mission beginnt.



Kneitinger, der lebenswichtige Stoff für alle Niederbayern, wird nur in einer kleinen, schwarzen Stadt an der Donau gefördert. Sie liegt in der Oberpfalz, wie Berlin im Ruinengürtel Brandenburg liegt. Und so, wie dort die Neonazis auf die Geleitzüge lauern, bedrohen hier sie schweren Mercedeslimusinen der Hubers und Bauers das Fortkommen.



Doch unsere Mission durchbricht mit ihrem kleinen, schnellen Gefährt bei Einig erfolgreich drei 3 Bruttoregistertonnen schwere Strassensperre. Jetzt ist der Weg frei! Nur ab und zu reckt uns ein Opel Astra seinen hässlichen Pavianarsch ins Gesicht. Aber sogleich versenken wir den Frechling, der unsere Mission zu behindern wagte, in einer Staubwolke. Wir erreichen Regensburg, eine Stadt vol mit schwarzen Hundlingen und anderen Ausgeburten der CSU-Hölle.



Überall sind noch Reste vom Besuch des schwarzen Oberpriesters zu sehen, die von den schlimmsten Tagen dieser Stadt künden. Und dennoch: Hier, inmitten der Verdammnis, wartet auf uns der Stoff, auf den unser Mann in Berlin so dringend wartet. Wir brechen durch das Westentor, quetschen uns an den pestgelben Bussen voller Oberpfälzer vorbei, und erreichen unser Ziel



Kneitinger Bräu. Seit 1530 wird hier das gebraut, was die aromataisierten Pisswasserhersteller wie Holsten, Astra, Jever oder Bud nur aus Propagandazwecken vorgeben: Bier. Echtes Bier. Und was für ein Bier. Bier, bei dem man sofort all die Erfahrung schmeckt. Fast 500 Jahre. Darunter tun wir es nicht. Wir sind da. Wir öffnen die Tür



und das elysische Licht, das durch die Decke auf die Bierfässer fällt, zeigt uns: Wir sind richtig. Wir haben den Gral der bayerischen Braukunst gefunden. Jetzt heisst es nur noch, dem dicken Mann hinter der Theke unseren Wunsch zu sagen: An Gastn Gneidinga Boog - und dann haben wir es. Die oberbayerisch-oberpfälzisch-niederbayerische Mission war erfolgreich. Unser Mann in Berlin ist schon fast gerettet.



Das ist es. 20 Flaschen echter Kneitinger Bock. Wir haben massig Öl für diese Flaschen verbrannt und Astras gedemütigt, es war eine schwere Mission, aber wir haben sie gemeistert, und es hat sich gelohnt. Wir starten den schweren Motor unseres Kampffahrzeuges, hinten klingeln fröhlich die Böcke, und dann fahren wir hinunter zum echten, originalen Nordstrand der Donau.



Hinter uns stehen ein paar Juristen und reden über BGB und die Zigaretten, die sie mit ihrem Z3 in der Tschechei eingekauft haben. Ihre blonde Freundin hasst diese Stadt offensichtlich, sie langweilt sich mit Suff und Rauch, und wird auch irgendwann nach Berlin gehen. Aber uns ist das egal. Wir haben alles schon gesehen, wir kennen es, und letztlich ist es nur wichtig, am Fluss zu sitzen und die aufgequollenen Kadaver unserer Feinde vorbeitreiben zu sehen.

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Wieder was gelernt

Nicht nur durchgeknallten Sektierern und Blogbestechern hinterherrecherchieren. Sondern auch Bloggern, die meinen, ihren Lebensunterhalt damit verdienen zu müssen. Und zwar vorher. Siehe Marcel, Roman, aD! in den Kommentaren sowie den Typen vom Swiss Metablog. Wer die neurotischen Züge deutscher Scharlatane mag, wird die lustige Schweizer Szene lieben. Ab heute gehören die Blogdenunzianten zu meiner Pflichtlektüre.

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Warten auf das Essen

Im Cafe.



An der Franziskanerkirche, 20 Meter weiter.



Wenn man hier lebt, kennt man das schon seit der Kindheit und sieht es meistens nicht mehr.

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