: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 10. März 2007

Sehr zu empfehlen - Luxusstromsparen

Energiesparlampen sparen nicht wirklich Energie: Einerseits haben sie bei ihrer Herstellung und Entsorgung eine verheerende Ökobilanz, und andererseits fehlt dem Licht der Gelbanteil. Gelb wiederum macht Licht "warm", was im Gegenzug dazu führt, dass man Energiesparlampen nur mit Lampenschirmen betreiben kann. Die wiederum einen Teil des Lichts absorbieren. Weshalb man mehr Leistung braucht, ohne dass das Licht jemals wirklich schön werden würde.

Insofern rentiert sich mehr als die Anschaffung solcher unförmiger Birnen eher der Kauf einer zuerst mal eher teuren, kristallbehängten Tischlampe, die optisch natürlich auch bestens zum Kronleuchter passt. Lampenschirme sind hier allenfalls als aufsteckbare Hütchen möglich, und selbst dann sind herkömmliche Glübirnen auf den "Kerzen" immer noch unförmig. Aber es gibt zum Glück auch noch diese winzigen 7-Watt-Birnen, die beispielsweise in Kühlschränken zum Einsatz kommen.



So stimmt dann der optische Eindruck, die Proportion, und natürlich auch der Stromverbrauch von gerade mal 14 Watt. Zum Lesen oder für das Schreiben am Computer reicht das aus. Falls man nicht das Glück hat, so ein Teil im Wandschrank zu finden, wird es etwas dauern, bis sich die Kosten im Vergleich zur Ikealampe amortisiert haben - aber spätestens, wenn man das hässliche Ding der Schweden zum dritten Mal auf den Müll wirft, hat sich der Kauf zusammen mit dem gesparten Stromkosten gelohnt.

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Extrem-AALen

Ich habe ja schon viele dreiste Nummern erlebt, wenn es um das AAL (Andere Arbeiten Lassen) Abzocken der Leistung der Nutzer geht, aber Ursula Hickmann von der WAZ sollte sich dringend fragen, ob ihre Einlassung nicht besser auf sie selbst anzuwenden wäre:

Wenn ein Autor sich an einem Text versuchen möchte, hat er hier die Möglichkeit dazu. Wenn er dafür bezahlt wird, bringt er vielleicht nichts zustande, weil der Druck auf ihn lastet, verdammt gute Geschichten abliefern zu müssen. Mir wäre das garnicht recht.

Kommentar Nummer 11.

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Nerdcore-Blogger vs. Killerspiel-PRler René Walter

Am 20. November 2006 läuft Sebastian B. in der Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten Amok. Er verletzt mit altertümlichen Waffen 37 Menschen, bevor er sich selbst tötet. Er ist ein verschlossener Einzelgänger mit einer Vorliebe für gewalttätige Videospiele und gilt als Waffennarr. Unter dem Namen "ResistantX" tauscht er sich im Netz über sog. "Killerspiele" aus, die teilweise Bezüge zu seiner Tat erkennen lassen.

Am 21. November 2006 erreicht die darauf folgende Debatte um Killerspiele auch das Nerdcore-Blog. In einem ersten Beitrag betont dessen Autor die Notwendigkeit, die Ursache des Amoklaufs im sozialen Umfeld des Täters zu suchen, und nicht in Videospielen. Das bestätigen scheinbar die Blogeinträge von Sebastian B., von denen Nerdcore später am Tag einige ausgewählte Zitate bringt. Am späten Nachmittag ist die Debatte im vollen Schwung, Nerdcore wird für seine direkte, die Killerspielproblematik ablehnende Haltung meist sehr positiv bei vielen anderen Blogs erwähnt. Das vorläufige Schlusswort ist dann ein eindeutiges Zitat. Im gleichen Stil gibt es am 27. November einen Nachtrag, in dem nochmal die Probleme des sozialen Umfelds und die Waffen zur Sprache kommen, nicht aber die Spiele. In der Folge verweist er mehrfach auf Beiträge, die derartige Spiele als nicht relevant darstellen, kurz - sein Blog ist in der Blogosphäre einer der Hauptschauplätze für die Debatte über den Fall und seine Auswirkungen.

Und dann gibt es noch einen gewissen Nilzenburger, der sich in seinem Blog im November ebenfalls für Killerspiele verwendet. Das eigentlich nur logisch, denn als Nils Bokelberg ist Nilzenburger Moderator eines bei DSF und Premiere ausgestrahlten PR-Formats, in dem es um die Sony Playstation geht - die beliebte Spielkonsole für viele, nennen wir sie doch einfach mal so, Killerspiele. Ein Hinweis auf diesen Interessenskollision hätte in seinem Blog vielleicht nicht geschadet, aber das muss uns hier nicht weiter interessieren. Was anderes erwarte ich persönlich nicht von einem PR-Moderator. Von dessen Tätigkeit der Nerdcore-Blogger übrigens nichts gewusst haben will.

Und dann haben wir noch zwei Typen aus der Daddel-Spassfraktion: "MC Winkel", ein durch diverse PR-Blog-Aktionen bekannter Blogger aus Kiel und sein Freund David Luther. Ich werde nie verstehen, warum man solche Gespräche per Kommentar führt. Jedenfalls geht es um die momentan stattfindende PR-Aktion für die neue Sony Spielekonsole Playstation 3 mit dem Nerdcore-Blogger, Nilzenburger, MC Winkel und als Gast David Luther auf einem Hausboot in Hamburg. Weil deshalb eine andere Feier ausfällt, sagt MC Winkel:
Nun wurde ich aber irgendwann im November des letzten Jahres direkt vom Nilz gefragt, ob ich bei dieser Daddel-Sache dabei wäre und habe direkt zugesagt. Damals stand der Termin halt noch nicht.
Halten wir fest: Im November hat der PR-Moderator Nils Bokelberg die momentane Aktion ausgehandelt und die passenden Leute dafür angesprochen. Für den Lohn einer Playstation, einer PSP, massig Software und eines Monatslohnes für 4 Tage spielen und darüber bloggen auf einem Hausboot.

Im gleichen November, in dem sich René Walter auf Nerdcore beginnt, sich angesichts des Amoklaufs von Emsdetten gegen ein drohendes Verbot von Killerspielen einzusetzen. Wenn einer weiss, dass er für einen geldwerten Vorteil für den Hersteller einer Spielekonsole PR machen wird - dann frage ich mich schon, ob es nicht eine verdammt zynische Sache ist, wenn dieser PRler ohne Erwähnung seiner Rolle die Gesellschaft für einen Amoklauf verantwortlich macht, die Spieleindustrie von allen Vorwürfen ausnimmt und dann noch eine passende Auswahl aus den Selbstzeugnissen des Amokläufers bringt. Denn das ist es, was mit Bezahlung vom Nerdcore-Blogger übrig bleibt: Alle sind böse, Schule, Gesellschaft, Waffenhändler, nur nicht die Killerspiele, die auch von der Firma kommen, die mir fürs Daddeln einen Monatslohn rüberschiebt. Zumal es hier nicht um banale Werbung geht, sondern um die Frage, was eigentlich zu so einer Tat führt, die dem Sponsor natürlich das Geschäft verhageln kann. Oder wie René in seiner Abrechnung mit mir und anderen selbst sagt:
Man kann es sich so unglaublich leicht machen, dazu braucht man nur zwei Farben. Schwarz und Weiß. Die einen malt man so an, die anderen so.
Natürlich kann es sein, dass die eigene Meinung zu der des Sponsors passt. Das sagt einem jeder PRler. Aber da steht dann auch PR drauf. Und das erspart einem dann später peinliche Versuche, die Sache mit den Terminen irgendwie hübsch zu lügen, oder was man sonst tut, wenn man als bezahlter PRler in Bloggertarnung auffliegt.

ich möchte an dieser stelle jörg-olaf schäfers danken, der mit seinem - meines erachtens grundfalschen - popdiskurs und hinweis auf die riesige leuchtreklame den anstoss gab, genauer auf die zeitliche abfolge zu schauen. wer solche grell leuchtenden dinger aufstellt, will keinesfalls, dass man genauer in den schatten schaut.

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