Humanitäre Öl-für-Kneitinger Mission

Berlin. Eine Stadt in Auflösung. In den Betonskeletten der Häuser ist alle Lebenslust verschwunden. Getrieben von Verzweiflung, geben sich dien Frauen dem Kinderkriegen hin - ihre einzige Rettung. Männer verkaufen sich an Sony, Trigami und Zuhälter. Es sind schlimme Zeiten in der Reichshauptstadt. Und in all der Dunkelheit eingeschlossen ist eine Zelle des niederbayerischen Widerstandes. Am Nordstrand hat sich ein einsamer Held eingegraben und hält aus im Ansturm der Kinderwägen des Grauens. Er hat immer noch eine Kugel im Lauf, aber die Nahrung geht ihm aus. Doch Rettung naht! D´Schanz won´t let Grafentraubach down. Und das ist die Geburtsstunde einer der feinsten Stunden der humanitären Blogosphäre: Die waghalsige Öl-für-Kneitinger-Mission beginnt.



Kneitinger, der lebenswichtige Stoff für alle Niederbayern, wird nur in einer kleinen, schwarzen Stadt an der Donau gefördert. Sie liegt in der Oberpfalz, wie Berlin im Ruinengürtel Brandenburg liegt. Und so, wie dort die Neonazis auf die Geleitzüge lauern, bedrohen hier sie schweren Mercedeslimusinen der Hubers und Bauers das Fortkommen.



Doch unsere Mission durchbricht mit ihrem kleinen, schnellen Gefährt bei Einig erfolgreich drei 3 Bruttoregistertonnen schwere Strassensperre. Jetzt ist der Weg frei! Nur ab und zu reckt uns ein Opel Astra seinen hässlichen Pavianarsch ins Gesicht. Aber sogleich versenken wir den Frechling, der unsere Mission zu behindern wagte, in einer Staubwolke. Wir erreichen Regensburg, eine Stadt vol mit schwarzen Hundlingen und anderen Ausgeburten der CSU-Hölle.



Überall sind noch Reste vom Besuch des schwarzen Oberpriesters zu sehen, die von den schlimmsten Tagen dieser Stadt künden. Und dennoch: Hier, inmitten der Verdammnis, wartet auf uns der Stoff, auf den unser Mann in Berlin so dringend wartet. Wir brechen durch das Westentor, quetschen uns an den pestgelben Bussen voller Oberpfälzer vorbei, und erreichen unser Ziel



Kneitinger Bräu. Seit 1530 wird hier das gebraut, was die aromataisierten Pisswasserhersteller wie Holsten, Astra, Jever oder Bud nur aus Propagandazwecken vorgeben: Bier. Echtes Bier. Und was für ein Bier. Bier, bei dem man sofort all die Erfahrung schmeckt. Fast 500 Jahre. Darunter tun wir es nicht. Wir sind da. Wir öffnen die Tür



und das elysische Licht, das durch die Decke auf die Bierfässer fällt, zeigt uns: Wir sind richtig. Wir haben den Gral der bayerischen Braukunst gefunden. Jetzt heisst es nur noch, dem dicken Mann hinter der Theke unseren Wunsch zu sagen: An Gastn Gneidinga Boog - und dann haben wir es. Die oberbayerisch-oberpfälzisch-niederbayerische Mission war erfolgreich. Unser Mann in Berlin ist schon fast gerettet.



Das ist es. 20 Flaschen echter Kneitinger Bock. Wir haben massig Öl für diese Flaschen verbrannt und Astras gedemütigt, es war eine schwere Mission, aber wir haben sie gemeistert, und es hat sich gelohnt. Wir starten den schweren Motor unseres Kampffahrzeuges, hinten klingeln fröhlich die Böcke, und dann fahren wir hinunter zum echten, originalen Nordstrand der Donau.



Hinter uns stehen ein paar Juristen und reden über BGB und die Zigaretten, die sie mit ihrem Z3 in der Tschechei eingekauft haben. Ihre blonde Freundin hasst diese Stadt offensichtlich, sie langweilt sich mit Suff und Rauch, und wird auch irgendwann nach Berlin gehen. Aber uns ist das egal. Wir haben alles schon gesehen, wir kennen es, und letztlich ist es nur wichtig, am Fluss zu sitzen und die aufgequollenen Kadaver unserer Feinde vorbeitreiben zu sehen.

Donnerstag, 15. März 2007, 00:56, von donalphons | |comment

 
Ich bin gerührt, fühle mich geehrt und hab jetzt schon einen Riesenbierdurst! Merci, Moaster! Du woast, was si g'hört.

EIN PROSIT DER UNGEMÜTLICHKEIT, LIEBER DON!

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Sollte mir ein Franke oder Thüringer oder Astra hinten drauf fahren, pack ich ihn zu den Scherben und Du kannst dann machen mit ihm, was Du willst.

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Franken! Das ist das Stichwort! Wer bringt mir armen politischen FlüchExilanten einen Kasten aus Oberzaunsbach mit? Oder Breitenlesach? Das ist nur fair! Schließlich stellen wir bald den GaulMinis- Oberministra- äh äh, den Nachstoiber!

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Breitenlesau, Bimbamnuaamol!

Also echd. So gehd's ja schoamol glei dreimol ned. Ka Wunder.

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Etz horchamol! Iich hobb doch no des aane "ach" no ffo ohm, am "Unterzausbach" gseeng und ann des "Breitenles" hiibabbt! Des derf doch am Exilandn amol bassiern, odder?

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für einen niederbayern ist überhaupt nix aus der oberpfalz "lebenswichtig". der kneitinger bock ist sicher einer der besten, aber der beste kommt aus dem bayrischen wald vom lindner bräu aus kötzting und nennt sich costingator.

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Wenn Du einmal unser Bayer im Slum sein wirst, bringe ich Dir auch davon welchen mit. Und sei es aus Zwiesel.

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Wie er die Flasche in die Linse hebt!
Das ist keine Hantel. Das ist ein sakraler Gegenstand.

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So ähnlich schaut das auch aus, wenn Päpste Kleinkinder hochhalten. Sie haben eine unbestimmte Ahnung von dem Wert des Gegenstands, aber der direkte emotionale Bezug fehlt ihnen.

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Wos wuist? Ein Zeig, das man mit 12gsuffa begrüsst, hat nicht mehr verdient.

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Dascha Werbung, ej!

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Dös is Guidua- und Brachdumspflege.

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Nicht zu glauben, du hast tatsächlich über Bier geschrieben und noch nicht mal davon, wie man es wegschüttet. Aber klar, wer sonst außer dem Diaspora-Kollegen von der SpVgg Grafentraubach hätte das verdient. Anständig, sehr sehr anständig. Pfeilgrad a so lauft des bei uns herunt, dass de preissischn Brunzkachl-Zuzler amoi sehng, wos des hoaßt.

Mein übliches Gemecker geht dann trotzdem wieder mal in Richtung Zungenschlag. Es ist natürlich ein Tragerl, was du dem Bernie mitbringst und nix anderes. Und den besten Bock, wo hier schon hemmungslos Werbung gemacht wird, den braut ja wohl der Wolfring Hans von der Brauerei Gradl in Leups. So. Und etzat lasstsas laffa, Prost!

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Es mag ja auch sein, dass es bessere Böcke gibt, aber für mich ist das ein Stück heimatliche Popkultur. Und man sieht ja an den Fotos wie gut sich das Knei vermarkten lässt:)

Ich bin ganz selig.

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In Owabayan sogd ma Dragal oda Gasdn. Mia san koane Owapfoiza ned.

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Einfach nur zum ...
... Knuddeln dieser Text. Da schleppt man sich griesgrämig durch den Vormittag, ist in der Firma scheinbar nur noch von Idioten umgeben a la "Ein Geisterfahrer? Hunderte!", sieht nur noch Probleme, bekommt extrem schlechte Laune, stochert angefressen im Lunch herum ... um nur wenige Minuten später nach dem Lesen dieses Textes plötzlich wieder die Sonne wahrzunehmen, die gerade meinen Rücken wärmt.

Danke Signore Alphonso, danke! Sie haben einen bei mir gut, obwohl ich bezweifle, dass ich jemals die Gelegnheit bekommen werde, Ihnen dieses gute Werk vergelten zu können :)

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Für die Exilanten
In der Milchbar http://www.milchbar-berlin.de gibt es Andechser ohne schaurig bayrische Gemütlichkeit. Aber wehe, ihr taucht da mit einem Bayer-München Trikot auf.

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Grad zum Fleiß komm ich jetzt mit meinem FCB T-Shirt. Und Münchner Bier in Berlin hat weiß Gott keinen Seltenheitswert mehr. Bei mir in der Straße ist gar ein eigener Augustiner-Laden. Das Regensburger Bier hat da schon größeren Seltenheitswert. Und was ist denn nun, wenn ich mit Trikot komme? Was will er da machen, was? Ha?

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Ich vergaß zu erwähnen,
dass der Wirt BVB-Fan ist und es ein Treffpunkt der Schwarzgelben ist. Nicht dass er Dir heimlich ins Bier spuckt.

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Naja, als BVB Fan ist er froh wenns keiner weiß.
Ansonsten grüßt man ihn überschwenglich und fragt wie es beim BVB läuft :-)

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Das letzte Foto ist nett, ist das das künftige Seniorenheim vom Burnster a.D. dem Nordstrand nachempfunden?

(Echt, Ihr Bayern habt doch so ein am Rad!) ,-)

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Warum? Deine Tomaten kommen doch auch nicht aus dem Spreewald.

Und es geht nicht um das Bier. Es geht ums Prinzip. Und das Donauufer auf der anderen Seite ist nur schön, solange das Wasser nicht 2,5 Meter höher steht. Wenn es das alle zwei Jahre tut, ist das nichts mehr für Renter, sondern für Extreme Wildwasserkajaking in der Küche.

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ein nachtrag zum bockbiertrinken:
da rate ich zu einem Ausflug in die diversen heiligen Gewölbe der Braukunst, die in Oberfranken alle Stürme der Zeit überlebt haben (nett beschrieben unter
http://ratebeer.com/Beer-News/Article-624.htm )
Es geht nichts über ein paar Seidla im gotischen Kreuzgang des Dominikanerklosters. Oder ein gepflegtes Braunbier im Klosterbräu. Ganz zu schweigen von einem Schwärzla im Fäßla...

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@ratel: Im Schlenkerle?

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Schlenkerla, greizduunerkaal!! Schdielhäsla, mir müssn amoll a glaaner frängischer Bierkunde zammerschdelln. Mit Foneedigdeil, für die Debberla.

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Gay hair, bow! Adds dosed a mall day lime doom hair, no puppy dine teddybairn sigh bah weeder he.

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Iich mechert widder amol ins Landbierbarradies! A gscheids Schäuferla und a Schwarze Anna!

Hier gibt's nur nebenan Kanone (und Augustiner, für den Herrn Niederbayern) und ab und an mal das Neumarkter Lammsbräu, zwengs Biobier. Daran gewöhnt an sich auch noch nach ein paar Jahren nicht.

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Des mach mer, Raddse. Mousd hald aus daaner Versenggung kumma, nou mach mer a Eggsdrarubbrigg "Bierradn" odder su.
'S gibbd a neichene Brauerei bei Dir ums Egg, die müsserd ich eh amol desdn.

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