: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 11. Dezember 2006

Es wird sich einiges ändern

Stammleser wissen, dass ich Journalist bin. Ausschliesslich Print, kein Online. Meine Auftraggeber sind, was das Internet angeht, sehr konservativ, und ich kann es ihnen nicht verdenken. So schlimm es auch mit Print bergab geht: Dort ist immer noch das Geld.

Ich habe verstärkt in den letzten Wochen eine Reihe von Angeboten bekommen, etwas im Internetbereich zu tun. Beratung, Firmengründung, Interimsmanagement, PR und Medien. Ich habe das alles abgesagt, bis auf zwei Angebote aus dem Bereich mehr oder weniger klassischer Journalismus. Wie das wird, weiss ich selbst nicht, vielleicht lase ich es auch bleiben, wenn es mir nicht gefällt, ich habe die Wahl. Es dürfte aber klar sein, dass sich für mich mehr ändern wird, als lediglich mein Ausstieg aus der Haifischbranche. Es ist dann sicher nicht mehr so leicht wie früher, den Printjournalisten und den Onlineblogger auseinanderzuhalten.

Wie auch immer: Dieses Blog hier ist und bleibt mein virtuelles Wohnzimmer, meine Privatsphäre, und hier gibt es nichts ausser meine Wenigkeit und das Zeug, das es schon immer gab. Es wird nicht weniger werden, es bleibt alles beim Alten. Ich sage es aber hier und jetzt, weil ich glaube, dass Ihr, die Ihr es Euch in meinem Wohnzimmer bequem gemacht habt, ein Recht habt, das frühzeitig zu wissen. Ich werde nicht meine Seele verkaufen oder meine Person und schon gar nicht die Leser, sondern Texte, gradraus, ungeschönt, drastisch und so, wie ich bin. Das ist ein faires Geschäft. Anderes überlasse ich anderen. Dumme, arme Schweine müssen ja auch von was leben.

Also, glaub ich zumindest.

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Sehr zu empfehlen - Duevel Planets

Wenn man täglich an einem High End Geschäft vorbeikommt, gewöhnt man sich an exorbitante Preise wie 700 Euro für eine Steckerleiste, 6000 Euro für einen CD-Player und 3800 für einen Plattenspieler. Und man gewöhnt sich an die seltensten, exklusivsten Tonmöbel, die dort im Schaufenster stehen. Ich bin also nicht mehr besonders zu beeindrucken. Gerissen hat es mich allerdings, als dort zum ersten Mal ein Paar Duevel Planets ausgestellt waren, die genauso in die Kunstgalerie nebenan gepasst hätten: Hohe, breite Säulen, bei denen die Lautsprecher nach oben geöffnet sind, und der Schall über zwei glänzende Silberkugeln im Raum verteilt wird. Es sind sogenannte omnidirektionale Lautsprecher, die den Ton gleichmässig im Raum verteilen.



Nun ist bei Boxen der Ton alles, der Preis viel und das Aussehen nichts. Allerdings stand da ein sensationelles Preisschild dran, 500 Euro das Paar. Also rein in den Laden und anhören, denn Boxen brauchte ich sowieso. Was soll ich sagen: Grandios.

Das Irre an diesen Tonmöbeln ist nicht nur der Klang, der selbstverständlich überzeugt. Fein aufgelöste Höhen, satte Bässe, allein das geräusch, wenn eine Viola da Gamba allein gestrichen wird, oder ein Dudelsackbläser ansetzt - alles kommt wunderbar natürlich und akzentuiert beim Hörer an. Solange auf der CD kein Klangbrei drauf ist, kommt da kein Klangbrei raus. Selbst normalerweise schwierige, komplexe Passagen wie etwa die Quarenta Horas, spanische Musik des frühen 18. Jahrhunderts für Chir, Solisten, Orchester, Flamenco und Kastagnetten werden mühelos wiedergegeben, keine Schwächen beim Verlauf oder der Akzentuierung. Mit einem wirklich guten Verstärker ist die Komplexität manchmal so hoch, dass man nichts nebenbei tun kann. Auch ein Klangorkan wie "One" von Lamb oder "Push the Tempo" von Fat Boy Slim bringt die Boxen nicht ans Limit.

Den eigentlichen Höhepunkt erlebt man, wenn man die Boxen an die Wand stellt, aufdreht und im raum herumgeht. Bei normalen High End Boxen ist es wichtig, genau im Schnittpunkt zwischen den auf den Hörer ausgerichteten Boxen zu sitzen, sonst verändert sich das Frequenzspektrum, und der Raumeindruck leidet. Um das zu verstehen, muss man einfach mal hinter eine Box gehen: Sofort klingt es schlecht. Die Duevels reflektieren den Schall an die Kugel und dann auch an die Wände; der Ton kommt also von einer Quelle, die vom Prinzip her einem Instrument entspricht. Das Klangerlebnis ist entsprechend: Keine Probleme mehr mit abfallenden Bässen, wenn man sich im Raum herumbewegt, alle, die da sitzen und lauschen, haben eine ähnlich gute Klangqualität. Durch den Hall entsteht eine grandiose Räumlichkeit, der Schall geht nicht nur durch den Raum, er steht im Raum, man muss das gehört haben, um es zu verstehen, aber es ist irre. Schlichtweg irre. Meine Nachbarn können ein Lied davon singen. Und das unterschiedslos bei kleinen Ensemblen oder grossen Orchestern. Besonders delikat: Frauenstimmen, die in grossen Räumen aufgenommen wurden. Die ablimitierte Scheisse der aktuellen Chart-Popmusik zeigen sie leider gnadenlos auf, aber alles andere, Jazz, Klassik, was immer lebt und atmet, erfährt durch die Duevel Planets eine - für diesen Preis - ideale Wiedergabe, besonders in Räumen mit einer kahlen Wand, an der man sie aufstellen kann.

Dass sie in der Form den Ständern entsprechen, die man in früheren Jahrhunderten an der Wand postierte, dass sie den extravaganten Hauptraum mit ihrer Form perfekt ergänzen und die Schauseite auch furniert werden kann, ist obendrein ganz wunderbar. Deutsche Qualitätsarbeit eines Kleinstherstellers sowieso. Gibt es nicht bei "Geiz ist für Idioten"-Händlern, sondern nur bei ausgewählten Spezialisten.

Disclaimer: Ich habe lang überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll, ist er doch eine Empfehlung für ein Produkt, das - im Gegensatz zu den hier sonst empfohlenen Gegenständen - aktuell und frei käuflich ist, und zudem mit 500 Euro nicht ganz billig. Nachdem aber Weihnachten naht und ich weiss, dass mancher auf der Suche nach guten Tonmöbeln ist, habe ich mich dazu durchgerungen. nein, ich werde nicht dafür bezahlt oder sonstwie bevorteilt, ich kenne zwar den lokalen Händler, aber für den sind das Kleinigkeiten, normalerweise sind da Boxen unter 1000 Euro nicht erhältlich. Und ich habe den vollen Preis bezahlt.

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Und Tschüss, Ihr Spaten!

Das geht runter wie Honig. Endlich kriegen mal die eine Abreibung beim BR, die es verdienen. Mit ihren Schundfunk Papsttourbegleitern. Und den zu Berufsjugendlichen mutierten w&v-New-Economy-Dropouts, die sich ihre Schleiminterviews bei zu PR-Bloggern rückentwickelten anderen w&v-New-Economy-Dropouts abholen. Alles Buckeln hat nichts genutzt. Da fährt zusammen in die Verbreitungshölle, was zusammen in die Verbreitungshölle gehört.

Bayern4 Klassik rulez. Sucht Euch endlich eine anständige Arbeit wie CSU-Hinterbänkler-PR, statt irgendwas an Blogs zu frickeln. Das könnt ihr eh nicht besser als Edelman.

Oder so.

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