: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 5. März 2007

Die Cabriosaison beginnt - oder auch nicht.

Sogar der Söder will so etwas nicht mehr rumfahren sehen. Schluss mit lustig, ab auf den Autofriedhof.



Man könnte meinen, dass spätere Generationen solche Bilder nur noch kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen.



Neben Bildern von Atompilzen, abgeholzten Regenwäldern und ähnlicher Vegehen an meinen Kindern, von denen ich mangels Existenz gar nichts geliehen haben kann.



Glaubt man der FAZ, ist es ohnehin vorbei, man macht keine Photos mehr von sich, der Karre, einer einsamen Landstrasse und dahinter dem Sonnenuntergang.



Ich habe dazu natürlich auch eine Meinung. Tempolimits auf der Autobahn finde ich grossartig. Weil ich das Rasen eine Weile beruflich betrieben habe und weiss, welcher Irrsinn von Ahnungslosen veranstaltet wird. 130 reicht völlig, die wenigsten Raser können auch nur 200 Sachen kontrollieren, und mehr als 220 ist auf öffentlichen Strassen ein Verbrechen, wenn die Leute kein Training haben.

Wenn ich kann, nehme ich die Landstrasse, so kurvig wie möglich. Und bei uns gibt es viele Kurven in reizvoller Landschaft. Kurven, bei denen man auch mit 80 den Spass an der Sache verlieren kann. Sprich, ich fahre ganz anders. Und solange nicht alle so fahren wie ich, ist das kein Problem. Schlimm wäre es natürlich, wenn alle auf die Landstrasse gehen würden.

Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist der Verkehr in den Städten, das Ozon, der Dreck, der Gestank und der Benzinverbrauch im Stop and Go. Ich bin mit dem Roadster fast ausschliesslich auf Landstrassen unterwegs; da, wo die meisten von einer zersiedelten Vorstadt in den Beruf und wieder heim gurken, fahre ich mit dem Fahrrad. Genau da liegt aber auch der unüberwindbare Gegensatz: Keiner will bei der Fabrik wohnen. Und die Fabrik will sich nicht aufteilen und zu den Menschen in die Vorstädte gehen. Die Lücke dazwischen ist das Problem.

Und ausnahmsweise kann man der Industrie allein nicht mal die Schuld geben. Smart und Audi A2 waren Vollpleiten, dagegen verkaufen sich völlig irrwitzige SUVs, als wären die Autobahnen Feldwege. Und für jedes Mikrogramm CO2, das wir einsparen, blasen drei chinesische Aufsteiger das hundertfache an Dreck in die Luft. Wenn sie nicht gleich den innerchinesischen Flieger nehmen.

Wie auch immer: Baut mehr Cabrios. Mehr und vor allem leichtere Cabrios, die weniger Benzin brauchen. Wer Cabrio fährt, fährt in der Regel langsamer. Es ist kalt, zugig, man kann Musik nur bis Tempo 100 hören, Reden wird ab 70 schwierig, aber es ist so schön, dass man automatisch gern langsamer fährt. Selbst, wenn es dann auf den Bildern immer sauschnell aussieht - das ist die Belichtung und das Weitwinkelobjektiv, nicht der Bleifuss oder das CO2.

ausserdem bekommt man davon zahnschmerzen und trommelfellentzündung, und dann bleibt man ein paar tage daheim und fährt gar nicht.

... link (15 Kommentare)   ... comment


Kgl. bayr. Standgericht

"Se deafan photografiern, aber bittschee ned mit dem Blitz wenge dene Ölgemälde, de vadrogn des neda. Und mitm Stativ brauchd ma auch eine amtliche Genehmigung ned woa, aber wir san guad ausgleichtet, da grings scho schene Photos...

er beschaut mein kleines, 20 cm hohes Stativ mit seinen kleinen Gumminoppen an den Beinen, wiegt den niederbayerischen Kopf hin und her, und sagt dann:

Wobei, mia hom zwoa a amtliche Vorschrift wegen Stativen, owa des is ja nur a kloans Stativerrlll, da gibts soweid i woas koa Vorschrift ned.



Wenn man durch die Käffer fährt und die verspoilerten Karren sieht, die Schilder für die Gaggerlparties und die misstrauischen Blicke, dann ist es gut, wenn man so wieder mit dem Land versöhnt wird.

... link (15 Kommentare)   ... comment