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Samstag, 17. März 2007
euerulaubdotde
Betrachtet das folgende Bild. Genau hinschauen, bitte. Was seht Ihr? Was könnt Ihr erkennen?
Kenner dieses Blogs werden sagen: Das ist ein Ausschnitt vom Blick der Dachterasse beim Don, hoch über den Gassen der kleinen Stadt. Andere werden sagen: Eine Kirchturmspitze und ein Kondensstreifen. Stimmt. Aber metaphorisch betrachtet ist es etwas ganz anderes. Denn es bildet ab, was die Zukunft des Urlaubs ist, und was seine Vergangenheit sein wird. Der Kondensstreifen gehört ohne jede Frage in die zweite Gruppe.
Letzten Sommer kam ein netter Herr aus Berlin für einen Tag zu Besuch. Wir sassen oben bei Torte und Tee, unterhielten uns, und er erzählte von einem Interview, das er gemacht hatte. Darin erklärte ein Wissenschaftler, warum es in 20 Jahren ähnliche Spritztouren, die einen mal eben 500 Kilometer bis zur Torte brachten, nicht mehr geben würde. In 20 Jahren werde man die Folgekosten der Umweltzerstörung voll auf die Verursacher umlegen, und dann könnte es sich eben kaum mehr jemand leisten. Noch härter würde es Flugreisen treffen. Das Reisen, an das wir uns während der letzten 10, 15 Jahre gewöhnt haben, steht damit vor dem Ende. (Damit steht er im Gegensatz zu den neoconnardschen Herren, die hier einen Einlauf bekommen)
Wir sassen oben, nahmen noch eine Tasse Tee, und eigentlich war es keine Neuigkeit und auch keine Überraschung. Nach einem Jahrhundert der rasanten Entwicklung der Geschwindigkeit, die Entfernung praktisch zu einem Nullfaktor hat werden lassen, werden wir im kommenden Jahrhundert zu spüren bekommen, dass die Möglichkeit der Geschwindigkeit nichts mit deren tatsächlicher Machbarkeit zu tun hat. Entfernung wird wieder ein Thema, und im Gegenzug stellt sich die Frage, was man in der näheren Umgebung tun kann. Und nachdem auch die nähere Umgebung nur zu horrenden Preisen erreicht werden kann -
stellt sich auch die Frage, wo man unterkommt. Ich persönlich gehe ohnehin davon aus, dass die Aufteilung der Gesellschaft in Arm und Reich groteske Züge annehmen wird, und selbst die Gebildeten und Qualifizierten unter den Lesern mehrheitlich nicht das bessere Ende dieser Entwicklung erwischen werden. Zusammen mit der Entwicklung des Urlaubs durch Klimaprobleme werden fraglos grosse Luxushotels für die Besserverdienenden überleben, aber nicht zwingend die kleinen Hotels und Herbergen.
Und damit kommen wir zur obigen Aussicht. Diese Aussicht kann mir keiner nehmen, sie wird Bestand haben, und wenn es mal soweit ist mit Spritpreisen und sozialer Ungerechtigkeit, mit Klimawandel und dem Zwang, Alternativen zum bisher bekannten Urlaub zu finden - dann ist dieser Ausblick die Zukunft Eures Urlaubs. Wie schon in den 20er bis 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wird man sich wieder der Freunde und Bekannten in hübschen Regionen entsinnen. Glücklicherweise wird es nicht so spiessig sein, wir sind ja alle augeschlossene, lässige Leute, vielleicht auch ein wenig unaufgeräumter, und ganz sicher sehr viel spassiger als in anonymen Hotels.
Und wer weiss - vielleicht wachsen bis dahin bei uns dann auch schon Palmen. In der letzten grosse Warmzeit vor 5000 Jahren etwa gab es hier bei uns in den Bächen Schildkröten. Und wenn wir bis in 20 Jahren so weiter machen, mit Hilfe unserer chinesischen Massenmörder und amerikanischer Volldeppen und Spanier, die keinen Sinn für das Stromsparen haben, kriegen wir das auch hin. Ausserdem hat es hier auch Fahrrädet, mit denen man zumindest das Altmühltal, die Holledau, Kloster Weltenburg und Neuburg erreichen kann. Natürlich kann man auch einfach auf der Dachterasse liegen bleiben, und die Aussicht geniessen, die dann nicht mehr die Zukunft, sondern die Gegenwart des Urlaubs ist.
Kenner dieses Blogs werden sagen: Das ist ein Ausschnitt vom Blick der Dachterasse beim Don, hoch über den Gassen der kleinen Stadt. Andere werden sagen: Eine Kirchturmspitze und ein Kondensstreifen. Stimmt. Aber metaphorisch betrachtet ist es etwas ganz anderes. Denn es bildet ab, was die Zukunft des Urlaubs ist, und was seine Vergangenheit sein wird. Der Kondensstreifen gehört ohne jede Frage in die zweite Gruppe.
Letzten Sommer kam ein netter Herr aus Berlin für einen Tag zu Besuch. Wir sassen oben bei Torte und Tee, unterhielten uns, und er erzählte von einem Interview, das er gemacht hatte. Darin erklärte ein Wissenschaftler, warum es in 20 Jahren ähnliche Spritztouren, die einen mal eben 500 Kilometer bis zur Torte brachten, nicht mehr geben würde. In 20 Jahren werde man die Folgekosten der Umweltzerstörung voll auf die Verursacher umlegen, und dann könnte es sich eben kaum mehr jemand leisten. Noch härter würde es Flugreisen treffen. Das Reisen, an das wir uns während der letzten 10, 15 Jahre gewöhnt haben, steht damit vor dem Ende. (Damit steht er im Gegensatz zu den neoconnardschen Herren, die hier einen Einlauf bekommen)
Wir sassen oben, nahmen noch eine Tasse Tee, und eigentlich war es keine Neuigkeit und auch keine Überraschung. Nach einem Jahrhundert der rasanten Entwicklung der Geschwindigkeit, die Entfernung praktisch zu einem Nullfaktor hat werden lassen, werden wir im kommenden Jahrhundert zu spüren bekommen, dass die Möglichkeit der Geschwindigkeit nichts mit deren tatsächlicher Machbarkeit zu tun hat. Entfernung wird wieder ein Thema, und im Gegenzug stellt sich die Frage, was man in der näheren Umgebung tun kann. Und nachdem auch die nähere Umgebung nur zu horrenden Preisen erreicht werden kann -
stellt sich auch die Frage, wo man unterkommt. Ich persönlich gehe ohnehin davon aus, dass die Aufteilung der Gesellschaft in Arm und Reich groteske Züge annehmen wird, und selbst die Gebildeten und Qualifizierten unter den Lesern mehrheitlich nicht das bessere Ende dieser Entwicklung erwischen werden. Zusammen mit der Entwicklung des Urlaubs durch Klimaprobleme werden fraglos grosse Luxushotels für die Besserverdienenden überleben, aber nicht zwingend die kleinen Hotels und Herbergen.
Und damit kommen wir zur obigen Aussicht. Diese Aussicht kann mir keiner nehmen, sie wird Bestand haben, und wenn es mal soweit ist mit Spritpreisen und sozialer Ungerechtigkeit, mit Klimawandel und dem Zwang, Alternativen zum bisher bekannten Urlaub zu finden - dann ist dieser Ausblick die Zukunft Eures Urlaubs. Wie schon in den 20er bis 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wird man sich wieder der Freunde und Bekannten in hübschen Regionen entsinnen. Glücklicherweise wird es nicht so spiessig sein, wir sind ja alle augeschlossene, lässige Leute, vielleicht auch ein wenig unaufgeräumter, und ganz sicher sehr viel spassiger als in anonymen Hotels.
Und wer weiss - vielleicht wachsen bis dahin bei uns dann auch schon Palmen. In der letzten grosse Warmzeit vor 5000 Jahren etwa gab es hier bei uns in den Bächen Schildkröten. Und wenn wir bis in 20 Jahren so weiter machen, mit Hilfe unserer chinesischen Massenmörder und amerikanischer Volldeppen und Spanier, die keinen Sinn für das Stromsparen haben, kriegen wir das auch hin. Ausserdem hat es hier auch Fahrrädet, mit denen man zumindest das Altmühltal, die Holledau, Kloster Weltenburg und Neuburg erreichen kann. Natürlich kann man auch einfach auf der Dachterasse liegen bleiben, und die Aussicht geniessen, die dann nicht mehr die Zukunft, sondern die Gegenwart des Urlaubs ist.
donalphons, 21:36h
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