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Mittwoch, 16. Januar 2008
Und morgen Wochenmarkt
Wenn man so will, hatte ich letzte Woche fünf Bloggerkonferenzen nacheinander. Vier waren wirklich sehr fein. Was viel damit zu tun hatte, dass es nur jeweils zwei Teilnehmer gab. Und keine Zuhörer. Und keine Coreferenten, Reindrängler und mittelmässigen Auchmalwoller.
Zwei andere Einladungen für Januar habe ich schon vor längerer Zeit abgesagt, und die Vorstellung, ich müsste in den nächsten Wochen nochmal nach Norden aufbrechen, gefiele mir überhaupt nicht. Nicht in dieser Zeit, nicht unter den hektischen Umständen, die es mit sich bringen würde. Und in Bayern wartet ein hübscher Salat, und davor eine Suppe, die jemand auslöffeln muss, der noch zu benennen ist. Überhaupt, es ist gut zu wissen, dass es einen Ort gibt, an dem man bleiben kann, wenn die Stürme kommen. Dann ist Pessimismus gleich ein wenig angenehmer.
Ich fände es nett, wenn es mich nicht betreffen würde. Es wäre schön, jetzt wieder ein paar inkompetente Gründer zu beraten, die eine kleine Insolvenz hinlegen, und wenn sie dann anrufen und Hilfe wollen, einfach das Handy auszuschalten und sich auf die Torte freuen. Es wäre schön, nichts zu wissen von dem Unheil, das noch kommen wird, und sich keine Gedanken machen zu müssen, wer in diesem Spiel der grössere Verbrecher ist. So wie die Leute, bei denen ich morgen meinen Kühlschrank fülle, oder deren Kunden, für die das alles ein leises Grollen jenseits des Horizonts ist. Nicht das Dümmste. Die Dümmsten sind die, die in der Einschlagzone sind, und es sieht nicht so aus, als gäbe es da einen Ausweg.
Hätten sie mal besser mehr Torte gekauft.
Zwei andere Einladungen für Januar habe ich schon vor längerer Zeit abgesagt, und die Vorstellung, ich müsste in den nächsten Wochen nochmal nach Norden aufbrechen, gefiele mir überhaupt nicht. Nicht in dieser Zeit, nicht unter den hektischen Umständen, die es mit sich bringen würde. Und in Bayern wartet ein hübscher Salat, und davor eine Suppe, die jemand auslöffeln muss, der noch zu benennen ist. Überhaupt, es ist gut zu wissen, dass es einen Ort gibt, an dem man bleiben kann, wenn die Stürme kommen. Dann ist Pessimismus gleich ein wenig angenehmer.
Ich fände es nett, wenn es mich nicht betreffen würde. Es wäre schön, jetzt wieder ein paar inkompetente Gründer zu beraten, die eine kleine Insolvenz hinlegen, und wenn sie dann anrufen und Hilfe wollen, einfach das Handy auszuschalten und sich auf die Torte freuen. Es wäre schön, nichts zu wissen von dem Unheil, das noch kommen wird, und sich keine Gedanken machen zu müssen, wer in diesem Spiel der grössere Verbrecher ist. So wie die Leute, bei denen ich morgen meinen Kühlschrank fülle, oder deren Kunden, für die das alles ein leises Grollen jenseits des Horizonts ist. Nicht das Dümmste. Die Dümmsten sind die, die in der Einschlagzone sind, und es sieht nicht so aus, als gäbe es da einen Ausweg.
Hätten sie mal besser mehr Torte gekauft.
donalphons, 00:53h
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Goldanlage ist sicher
Das heisst, sicher ist es auch nicht, aber sicher ist eigentlich nur, dass es keine Sicherheit mehr gibt. Und da ist Gold vielleicht immer noch das sicherste unter all den anderen unsicheren Dingen.
Sagen wir mal so: Für die Grösse des Debakels der Immobilienkrise ist bislang alles bemerkenswert ruhig abgelaufen. Überhaupt ist es eher ein Thema für Spezialisten, denn für die breite Masse; gehört doch die Anschaffung oder der Verkauf eines Hauses nicht zum täglichen Geschäft. Man kann also weiter träumen und konsumieren. Nach Potsdam rauschten sie alle an mir vorbei, als würde Benzin ein Zehnerl kosten, und dortselbst hatten alle Koreaner wieder die allerneuesten Kameras. Ganz erstaunlich, diese Sicherheit, in der sie sich wiegen. Oder vielleicht glauben sie, dass Asien durch den Einstig bei den Symbolen des westlichen Kapitalismus zu den Gewinnern gehört?
Deutschland steckt diesmal, von den Banken abgesehen, weniger tief mit drin als während der New Economy. Und alles, was begehrt ist, wird mittelfristig wenig Probleme haben, seien es nun Luxusautos oder Reisen. Das Problem bei dieser Krise ist, dass sie sich nicht, noch nicht anfühlt wie eine Krise, eher wie eine Chance zum Wiedereinstieg, denn allgemein glauben alle an die Kontrollierbarkeit der Risiken. Die Kuwaitis, die sich an der Citigroup beteiligen genauso wie die Zahnärzte, die Hauptstadtwohnungen beobachten. Gold mag sicher sein, aber es ist überbewertet und bringt keine Rendite. Und weder wird die Hauptstadt fallen, noch die Citigroup, das können sich die Nationen nicht leisten. Sagen die einen.
Die anderen sind unschlüssig. So wie ich. So wenig, wie sich die Krise momentan als unkontrollierbar anfühlt, so sehr läuft sie doch aus dem Ruder. Weil an den Banken und den Immobilien so unendlich viel hängt. Privater Konsum einerseits, Werbung und der Korruptionskreislauf der Medienbeeinflussung andererseits. Und da steht die Krise auch wieder vor meinen Toren. Weiter wird sie nicht kommen, ich habe keinen verzichtbaren Konsum zu bieten, und was ich schreibe, wird ohne Werbung verkauft. Ich kann sorgenfrei durch die Parks bei Potsdam wandeln, auch ohne zu wissen, was kommen wird. Aber ihre Nähe gefällt mir nicht, auch wenn sie diemal keine Aktionäre trifft, sondern zuerst diejenigen, die sie verschuldet haben, dazu noch das Web2.o, die Johurnaille und die Werber.
Gold habe ich dann doch nicht gekauft. Dafür Silberbesteck aus dem Rokoko. Das kann man wenigstens benutzen, wenn es ganz hart kommt. Hungerrationen gefallen besser, wenn sie mit Luxusgerät zum Munde gebracht werden, und die Täuschung ist sicher nicht verwerflicher als der Glaube, dass man das Kommende irgendwie kontrollieren könnte.
Sagen wir mal so: Für die Grösse des Debakels der Immobilienkrise ist bislang alles bemerkenswert ruhig abgelaufen. Überhaupt ist es eher ein Thema für Spezialisten, denn für die breite Masse; gehört doch die Anschaffung oder der Verkauf eines Hauses nicht zum täglichen Geschäft. Man kann also weiter träumen und konsumieren. Nach Potsdam rauschten sie alle an mir vorbei, als würde Benzin ein Zehnerl kosten, und dortselbst hatten alle Koreaner wieder die allerneuesten Kameras. Ganz erstaunlich, diese Sicherheit, in der sie sich wiegen. Oder vielleicht glauben sie, dass Asien durch den Einstig bei den Symbolen des westlichen Kapitalismus zu den Gewinnern gehört?
Deutschland steckt diesmal, von den Banken abgesehen, weniger tief mit drin als während der New Economy. Und alles, was begehrt ist, wird mittelfristig wenig Probleme haben, seien es nun Luxusautos oder Reisen. Das Problem bei dieser Krise ist, dass sie sich nicht, noch nicht anfühlt wie eine Krise, eher wie eine Chance zum Wiedereinstieg, denn allgemein glauben alle an die Kontrollierbarkeit der Risiken. Die Kuwaitis, die sich an der Citigroup beteiligen genauso wie die Zahnärzte, die Hauptstadtwohnungen beobachten. Gold mag sicher sein, aber es ist überbewertet und bringt keine Rendite. Und weder wird die Hauptstadt fallen, noch die Citigroup, das können sich die Nationen nicht leisten. Sagen die einen.
Die anderen sind unschlüssig. So wie ich. So wenig, wie sich die Krise momentan als unkontrollierbar anfühlt, so sehr läuft sie doch aus dem Ruder. Weil an den Banken und den Immobilien so unendlich viel hängt. Privater Konsum einerseits, Werbung und der Korruptionskreislauf der Medienbeeinflussung andererseits. Und da steht die Krise auch wieder vor meinen Toren. Weiter wird sie nicht kommen, ich habe keinen verzichtbaren Konsum zu bieten, und was ich schreibe, wird ohne Werbung verkauft. Ich kann sorgenfrei durch die Parks bei Potsdam wandeln, auch ohne zu wissen, was kommen wird. Aber ihre Nähe gefällt mir nicht, auch wenn sie diemal keine Aktionäre trifft, sondern zuerst diejenigen, die sie verschuldet haben, dazu noch das Web2.o, die Johurnaille und die Werber.
Gold habe ich dann doch nicht gekauft. Dafür Silberbesteck aus dem Rokoko. Das kann man wenigstens benutzen, wenn es ganz hart kommt. Hungerrationen gefallen besser, wenn sie mit Luxusgerät zum Munde gebracht werden, und die Täuschung ist sicher nicht verwerflicher als der Glaube, dass man das Kommende irgendwie kontrollieren könnte.
donalphons, 15:16h
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