: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 13. Januar 2008

Empfehlung heute - Koch und Johurnaille beschämen

ist nicht schwer, wenn man Andrea Diener heisst, ein famoses Blog hat und weiss, was Recherchieren bedeutet.

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Dirt Picture Contest - man könnte natürlich

auch sagen, dass eine Matratze und ein Kühlschrank keine Automobile sind, und deshalb für sie ein Halteverbot vor einer Einfahrt nicht gilt. Und sie deshalb dort bleiben können, bis sie als Malgrund für Schmierfritzen entdeckt werden, was immer noch besser ist, als wenn sie Wände bekritzeln.



Es ist nicht wichtig, was man tut. Es ist nur wichtig, die passende Entschildigung zu haben, um genauso weiterzumachen. Berlin hat immer eine Entschuldigung: Arm, schlimme Jugend, schlechte Erziehung, die Kommunisten, Erdstrahlungen, ein goldenes Bleiherz, das geschützt werden muss durch Abzocke, Fiesheit und schlechtes Benehmen. Ein paar Tage in Berlin, und man versteht plötzlich wieder Bundespolitik, Werbung im Allgemeinen und Bestechlichkeit. Das passt hier her. Das ist hier so. Man ist nicht der Hüter seines Bruders. Man is Balina, wa, selbst wenn man Schwabe war.

Und ich? Bin weg.

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Tobias Rüther, der FAZ-Mann ohne Fakten

Irgendwann, als sie den grässlichen Stil und die ungehobelten Sitten nicht mehr ertragen konnte, mauerte Lady Astor eine Fensterfront ihres Anwesens auf Rhode Island einfach zu - um die geschmacklosen Häuser ihrer neuen Nachbarn, der Vanderbilts und Don Alphonsos und wie sie alle heißen, nicht länger ansehen zu müssen. [...] aber so schnell lassen sich Institutionen nicht unterkriegen: Das hat Lady Astor als amerikanische Institution des neunzehnten Jahrhunderts vorgemacht, als sie schließlich den Architekten der Vanderbilts anheuerte, um ihr Wohnzimmer renovieren zu lassen, nur schöner.
Jaja, die FAZ. Die Kulturzeitung. Kann es mal wieder nicht lassen, sich die Allgemeinbildung raushängen zu lassen. Dabei hätte Tobias Rüther vielleicht erst mal zeigen sollen, dass er etwas Ahnung vom Thema hat - was er schreibt, ist schlichtweg falsch.

1. Lady Astor hatte nie ein Haus auf Rhode Island. Was nicht überrascht, denn Rhode Island gehört zu Amerika, während die bekannte Lady Nancy Astor die Gattin eines Mitglieds des britischen Astor-Clans und Parlamentsabgeordnete war.

2. Es gibt auf Rhode Island ein Anwesen der amerikanischen Astors, die mit dem englischen Zweig zertritten war: Beechwood. Darin wohnte dann allerdings die berühmte "Mrs. Caroline Astor", die Grand Dame der New Yorker Gesellschaft. Mrs. und Lady Astor sind zwei völlig unterschiedliche historische Personen.

3. Gekauft haben die Astors das Haus 1881, und sogleich einen Restaurationsauftrag an Richard Morris Hunt erteilt. Für das gesamte Haus, nicht nur für ein Zimmer.


4. Besagter Richard Morris Hunt baute erst über 10 Jahre später praktisch daneben das berühmte Vanderbilt-Schloss The Breakers und ab 1888 das ebenfalls den Vanderbilts gehörende Marble House.

5. Von 1877 bis 1881 hatte Hunt allerdings tatsächlich schon für die Vanderbilts ein palastartiges Gebäude errichtet - allerdings in New York an der 5th Avenue, die man von Rhode Island aus nicht sieht.

6. Schon in der Zwischenzeit, genauer 1883, hatte sich Mrs. Astor mit den Vanderbilts arrangiert.

Fassen wir den Kern des Blösdsinns des FAZ-Schreibers also nochmal nach einer kleinen Recherche zusammen:

Mrs. Astor beschäftigte 1881 für die Renovierung ihres kompletten Anwesens Beechwood den Architekten, der Jahre später in der Nähe die Paläste der Vanderbilts errichtete, mit denen die Astors inzwischen durchaus gut umgehen konnten.

An den Behauptungen, die der Möchtegernkulturkenner Tobias Rüther aufstellt, ist nichts Wahres dran. Es ist ein Hoax, eine Lüge, vielleicht eine Legende, oder eine Erfindung ohne jede Kenntnis der Fakten, Gesabber ohne Recherche, ein Gerücht, das er sich zurechtbiegt, um sich zu erheben - und damit auf die etwas zu volle Klappe fällt.

Denn wo schreibt er das? In einem Beitrag der FAZ, der sich mit der Konkurrenz von Bloggern und Journalisten auseinandersetzt und behauptet:
Die Front gibt es also gar nicht, die sich Blogger wie Knüwer oder Don Alphonso herbeiwünschen, um in etablierten Journalisten Feinde zu sehen, Besitzstandswahrer, Gegner von der „anderen Seite“ (Don Alphonso), von hinter der Mauer und dem Mond.
Doch. Es gibt die Front zwischen denen, die glauben, sie könnten ihre Leser unbemerkt verarschen, und denen, die sich mit dem peinlichen Schlendrian von Grosskotzen nicht abfinden. Wenn Rüther nur einen Funken Anstand hat, steht morgen auf der Seite eine Entschuldigung für sein Versagen.

dito an der Blogbar.

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