: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 18. Mai 2012

Gaudi.

Wer schon immer mal eine Art frauenlastigen Plüschaugenbeitrag in den Stützen lesen wollte, wird jetzt hier bestens bedient.

Ich wollte eigentlich noch was zum Gesamtthema sagen, da geht mir gerade noch einiges im Kopf herum, aber im Moment überlege ich noch.

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Nah dran

Ihr wollte Bilder sehen? Fragt doch mal Medien, ob sie Euch nicht ein paar Winzbilder aus dem Archiv der sie bezahlenden Firmen raussuchen können.



Auf das Bild klicken vergrössert auf 1200 Pixel Breite. Und als der Wagen auf dem ersten Bild vorbei war, musste ich an Robert Capa denken: Wenn Deine Bilder nicht gut genug sind, warst Du nicht nah genug dran.



Das hat er übrigens an einem Ort gesagt, wo Journalisten nicht mehr von der Propaganda abgenickte Bilder aus dem Fundus der Diktatoren bringen mussten. Und zu einer Zeit, da man in einem BMW die Hand nicht geballt, sondern zum deutschen Gruss gehoben hätte. Ohnehin scheint es mir so, dass bei der Aufarbeitung der Gleichschaltung der Presse zu der grossen Zeit der Konzerne Mercedes, VW, BMW und Porsche zu wenig Wert auf den Umstand gelegt wird, dass sich damals Charakterlosigkeit einfach gelohnt hat. Aber das nur am Rande.



















Es war übrigens sehr, sehr wenig los, und das trotz wirklich idealer Bedingungen - wer etwas anderes behauptet, ist vermutlich als Markenbotschafter von Mercedes unterwegs. lügt bewusst und/oder weiss nicht, wie es früher war. Brescia war ganz und gar nicht voll, es war sehr leicht, einen Parkplatz zu finden. Die Absperrgitter gleich nach dem Start hätte man sich auch sparen können, nur in der Kurve hoch zum Kastell und am Corso war es vergleichsweise dick. Aber nur ganz selten standen mal zwei Zuschauer hintereinander. Die ganze Veranstaltung ist inzwischen zumindest in Brescia und Rom zu einem Werbeevent der Deutschen verkommen, und das ist sehr, sehr schade; ich denke mal, dafür fährt man nicht gezielt hin. Früher war noch mehr Abwechslung, aber dann kam Audi als Hauptsponsor, und seitdem wird das von Jahr zu Jahr übler, das italienische bzw. internationale Flair weicht dem Eindruck eines deutschen Betriebsausfluges mit mitgebrachten Retro-Zapfsäulen auf dem Platz vor dem Dom. Das ist so eine Sache, die sich die letzten Jahre schon angedeutet hat; ich war früher nach diesem Tag immer vollkommen am Ende meiner Kräfte, vor lauter Gedränge, Geschiebe und Geschubse beim Kampf um die Bilder. Das ist inzwischen so einfach geworden. Weil die Leute wegbleiben.

Und noch was zur Raserei: Nicht weniger unwahr ist es, wenn jemand den Eindruck erweckt, man würde sich netterweise an die Regeln halten und andere (besonders die Italiener oder die einen bezahlenden Firmenchefs) würden es richtig krachen lassen. Die Gruppen der Teilnehmer werden absichtlich unterwegs getrennt, sie fahren in Kolonnen, und auf der ganzen Strecke von Brescia bis Verona bin ich vier mal überholt worden. Und zwar an einer unübersichtlichen Stelle hinter Castelnuovo del Garda. Einmal von einem Mercedes SLR aus dem Werk, dann von einem deutschen Begleitfahrzeug der gleichen Firma, dann von einem weiteren Deutschen aus der gleichen Region und danach die Polizei, die den Kerl rausgezogen hat. 10 Autos vor mir war die reguläre Streife, die hat dann keiner mehr überholt.

Man kann da natürlich trotzdem rasen und posen. Ich bin mal gespannt, ob die schreibende Zunft zugibt, dass sie auf dem Weg nach Rom hinter Perugia mit den Werkswägen immer abkürzen, damit sie auch ohne Probleme ankommen.

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