Montag, 17. Januar 2005
Geht es schlimmer als Berlin?
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 16. Januar 2005
Liebe Unternehmer, die ihr mich anmailt,
Warum sind diejenigen, die Euch Pr- und Business-Bloggen als das dollste PR-Ding seit dem geschnittenen Brot anbieten, nur so kleine, arme Micker?
Wenn PR-Bloggen soviel bringt, wie sie behaupten, warum bringen sie es dann zu nichts?
Warum erzählen sie Euch nie mehr als die paar ewig gleichen Beispiele für Business-Blogs wie Sun und Microsoft, deren angeblicher Erfolg übrigens durchaus bezweifelt werden kann?
Warum zeigen sie Euch nicht die abgesoffenen Versuche solcher PR-Blogs, wie Rabbit, wie einige Dinger bei Nokia, ein paar Versager von MS und die verrottenden Bleiblogwüsten der alten Medien?
Warum zeigen die Euch keine von ihnen selbst ins Leben gerufenen Projekte, die verifizierbaren Erfolg haben?
Wenn ihr schon ein grosses Content Management System habt, warum solltet Ihr Euch für teures Geld nochmal ein kleines , reduziertes Blog-CMS anschaffen?
Warum sagen die Euch nicht, dass es eine Mordsarbeit ist, so ein Blog gut zu füllen, dass es aufgrund der Lohnkosten und der nötigen Qualifikation teuer ist und nichts den Erfolg garantieren kann?
Und wenn sie Euch dann alles aus einer Hand anbieten und ihre Kumpels mit an Bord holen wollen, wenn sie Euch die Kärrnerarbeit zu Eurem Erfolg abnehmen für einen hübschen Batzen Geld, vom Blogmonitoring mittels Blogg.de-Abfrage über das Gegendarstellungsgekeife ihrer Partnerin bishin zur Einrichtung und zur hochqualitativen Contenterstellung - dann stellt Euch mal die Frage, wie oft Ihr Euch nochmal in einen bescheurten Hype reinfaseln lassen wollt, statt die Laberköpfe mit ein paar gut gezielten Fragen festzunageln und dann mit einem harten, gerechten Vorschlag zur Erfolgsevaluation aus dem Büro zu komplimentieren.
Einfache Faustregel: Wer ohne Blog seine PR nicht in Griff hat, wird sie auch mit externen Dienstleistern und PR-Blog nicht in Griff bekommen. Zumal Journalistebn Blogs ohnehin <ahref="http://www.blogbar.de/archiv/2004/12/28/warum-journalisten-pr-blogs-scheisse-finden/">nicht wollen. Ganz sicher nicht.
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Falls der Server wackelt:
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Sonntag, 16. Januar 2005
Und noch eine Leiche
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Bandit Altitude 40 over Zero
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Full Service AG
Aber vielleicht wurde das schon zu oft getan? Vielleicht ruft zu oft jemand einfach an und gibt kostenlos gute Tipps, etwa für SAP? Das ist natürlich schlecht für die Profis wie die GSOAG CONSULTING Aktiengesellschaft (oha, aber hallo) aus Neukirchen, die sich dann plötzlich im Besitz des Aktenzeichens 33 IN 3/05 befinden. Was ist eigentlich mit SAP los, dass all die Berater das Zeitliche segnen? Mitte 2004 hiess es noch, man habe die Liquiditätsentwicklung unter Kontrolle, aber irgendwie scheint es nicht wirklich geholfen zu haben - und das ist kein kleiner Fisch, Mitte 04 mit knapp 100 Mitarbeitern.
240 Punkte bitte.
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 14. Januar 2005
Dirt Picture Contest: Um die Ecke
Oder Sturmtruppen, oder eine kompakte Kampfeinheit für neurechte Ordnung. Der Laden hat viel davon. Muss wohl so sein, in Berlin. Wo Bedarf, da Markt.
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Wer Krieg führt
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Blowjobs
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Nur mal zur Erinnerung
Zu den Mitarbeitern von Heydrich im SD, Georg Wolff und Horst Mahnke, zu Ex-Gestapo-Referent Heinrich Schnitzler und Ex-Gestapo-Chef Rudolf Diels, die alle für den Spiegel tätig waren, wartet man immer noch auf eine Erklärung des Magazins. Und darüber könnte man sich wirklich mal aufregen, statt den Stolz der Briten auf ihren Sieg im 2. Weltkrieg ins Lächerliche zu ziehen.
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Die 7 Todsünden
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Karmapunkte
nur wird das die junge Dame wohl selbst brauchen, nachdem ich ihr so viel vom Bloggen vorgeschwärmt habe (und jetzt entsprechende Dienste leisten muss, um es zum Laufen zu bringen).
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Donnerstag, 13. Januar 2005
Spiegel-Nazi-Banane
Das dürfte Hitler nur dann getan haben, wenn ihm die Kriegserklärung der Briten vom 3. September 1939 wegen des Überfalls auf Polen entgangen sein sollte; danach war England alles andere als neutral - schon am 4. September 39 war der erste Luftangriff auf Helgoland. Peinlich, das.
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Gmail statt GMX-Bug
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Real Life November 2001 - Business English
Man darf nicht undankbar sein: Diese Tage in den Bergen gehörten immer zum Intensivsten, was ich in diesen Jahren erlebt habe. Die Jahre davor war es voller grenzenloser Zuversicht - 2001 war alles vorbei, und jeder wusste es. Nur der Typ, der als Success Story eingeladen war und mir beim Abendessen gegenüber sass, meinte noch Grund zum Lächeln zu haben. Ja, Software, nein, kein E-Commerce, sondern Dienstleistung für einen immer noch boomenden Markt. Am nächsten Morgen sollte er was über den internetionalen Markt erzählen, den er bediente, und begleitet von seiner Pressesprecherin aka PR-Managerin, machte er an mir gewissermassen die Generalprobe. Er war sehr stolz, dass er gleich nach der ersten Finanzierungsrunde Englisch als Firmensprache eingeführt hatte; neben so tollen Geschichten wie Aktienoptionen und amerikanischer Vergütung für das Management. Die Anlaufverluste bei der Durchsetzung der neuen Firmensprache bestritt er nicht, aber sein US-Office sprach sowieso Englisch, und seine Coder beschaffte er sich vom internationalen Markt. Englisch war Pflicht, auch beim Mittagessen. Auf seiner Website war Deutsch nicht die Regel, sondern nur eine Option. Und weil zwei Tage zuvor so ein Gimpel seinen Pitch auf auswendig gelerntem Englisch runtergerattert hatte, überlegte er sich, ob er seine Key Note nicht ebenfalls in Englisch to the public adressen sollte - vor einem Publikum, das sich ausschliesslich aus Deutschen zusammensetzte.
Zweieinhalb Jahre später war alles vorbei. Der CEO hatte im Lauf der Jahre und der Finanzierungsrunden praktisch seine gesamten Anteile an die diversen VCs übergeben. Die PR-Managerin war schon längst in Richtung Home Office und Stundensatz outgesourced worden. Man sägte ihn nicht ab, weil sich das Einarbeiten eines Nachfolgers an Bord des unrentablen Wracks, das seine Firma geblieben war, nicht mehr lohnte. Man schoss den Laden nicht ab, weil man keine Ausfallbürgschaft vom Bund bekam, und weil es die Hoffnung gab, doch noch vielleicht einen Exit hinzubekommen. Es war die Zeit, als schon die kleinste gute Meldung eine Sensation während des Massensterbens in der Munich Area war. Letztlich kaufte dann ein US-Unternehmen, das bislang ein Hauptkunde gewesen war, die Firma, schloss die Münchner Operation und verleibte sich die US-Tochter mit zwei Tekkies ein, und die wenigen überlebenden Bizz-Websites feierten den Erfolg, und der CEO, sagte man, suchte jetzt einen Job bei einer Beratungsfirma oder Ähnliches.
Wenige Tage später war ich bei einem VC zu Gast, der ebenfalls Geld in der Firma gehabt hatte - und nur einen Teil wieder bekommen hatte. "Wissen Sie", sagte er, "wir können eigentlich alle froh sein, dass es vorbei ist. Besonders der CEO. Eigentlich ein netter junger Mann, er sass auch oft hier, auf dem Stuhl neben Ihnen. Aber ... irgendwie konnte man dem nichts sagen. Diese ganze Spinnerei mit dem internationalen Markt hätte man auch anders machen können. Das waren vielleicht Kosten. Aber er wollte unbedingt selbst und überall Weltmarktführer werden, und wenn er dafür seine Anteile verschleudert, gut, seine Sache." Draussen, im Himmel über der einzigartigen Munich Area, zeichneten Flugzeuge mit weissen Kondensstreifen abstrakte Gemälde in das unendlichen Blau. Und ich war froh, dass es vorbei war.
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Mittwoch, 12. Januar 2005
Ab in die Nacht
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Die Leute auf den Bildern
Da sind sie also, die Heroen von damals, deren Musik längst das Beste der 7oer Jahre ist für den Dudelfunk und für die 12-CD-Box von Past Death für 99 Euro rufen Sie jetzt an und hören Sie die Lieder Ihrer Jugend. Da sind sie, die Heroen, und grinsen von den Wänden wunter und freuen sich, dass man ihr Geschrubbel plus die paar Steineschmeisser heute als Goldenes Zeitalter betrachtet. Sie sind Götzen einer untergegangenen Revolte, die genauso von ihrem mickrigen Image leben wie der arbeitslose Berater durch seine Angeberei in den üblichen social networks - nur dass die einen auf dem Weg in die Unsterblichkeit sind, für immer umlächelt von den Schönen der Incrouds, und die anderen sehen am Abend das gefrustete Gesicht ihrer mittelalten PR-Partnerin, die am Küchentisch Gegendarstellungen formuliert.
Gerecht ist das im ersten Fall nicht unbedingt.
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Buzzword Bullshit Bingo
Anschliessend, weil das in ihren Häusern gar keine und besonders keine alte Entscheidungsträgersau versteht, muss das wieder ins Deutsche übersetzt werden. Aber Hauptsache, Gerold und Frank können sich nachher in die Augen blicken und sagen, dass sie ready for the markets of a globalised (oder globalized?) world sind.
Ich habe auch schon mal in Nachtschichten Fondprospekte eines amerikanischen Milliardenunternehmens übersetzt. Das war klar, stringent, verständlich, bar aller Phrasen und Doppeldeutigkeiten. Die reine Freude im Vergleich zu diesem Furzgeschäftlein, das hier mit 120 Seiten, 40 davon nur überflüssige Floskeln, festbetoniert wird - bis es sich der Vorstand doch wieder anders überlegen wird. Dafür muss ich nicht mehr überlegen, wer mein nächster Lieblingsfinal wird - solche Dienstleister verdienen den Tod und nichts anderes.
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Übrigens:
Interessieren könnte das aber die Unternehmensberater der Atanvo AG aus dem badischen Leonberg, die nach Eigenaussage vor der Verleihung des Aktenzeichens 5 IN 607/04 international tätig waren. In Leonberg ist übrigens auch Caatoosee....
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 12. Januar 2005
Vorschauzeit
Jetzt ist Januar, und die Vorschauen trudeln ein. Und es schaut schlecht aus. Ganz wenig junge deutsche Auroren - nie war es leichter, als das wichtigste deutsche Debut dieses Frühjahrs in einer Zeitung, bei einem Preis oder einer staubtrockenen Akademie für angewandtes Hirnfickertum im inzestuösen Kontext zu gelten. Ein paar Leichtgewichte von den üblichen Literatenschulen, hier und da ein Preisträger, und in allen Taschenbuchverlagen die wässrige Hoffnung, aus den 03er Pleiten doch noch den einen oder anderen Euro rauszuquetschen. Zweite Hälfte 04 war ganz, ganz schlimm, wurde mir heute zugetragen. Und die Verlage sourcen das Autorentum eben in die USA zu Produktschreibern aus, die nachweislich die Märkte bedienen können.
Wird Zeit, dass sich ein gefrusteter und geschasster Verlagsboss als der Timm Renner der Buchbranche produziert und etwas Reisserisches wie "Ihr Kinderlein kommet - Geständnisse eines Debutantenpenetrators" publiziert.
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Dirt Picture Contest - Westmüll
Aber es stimmt schon: Westberlin, die alte konsumfreudige Frontstadt, kümmert sich um den Müll.
Dan werden in den Passagen extra Zwischenräume angelegt, in die ein blauer Müllsack präzise reinpasst. Der wird ordentlich mit Papptellern und Speiseresten gefüllt, so dass die ordentliche Berliner Passagenratte auch Abends was zum Knabbern vor ihrem Versteck hat, und nicht draussen die Passanten erschreckt (das machen die beiden Verückten schon selbst, die sich gegenseitig belauern und Leute anschnauzen, was sie hier tun).
Und nachdem in den drei Wochen, seitdem diese Mülltüte hier eingeklemmt mindestens ist, kein Punk auf die Idee kam, der Tüte einen herzhaften Tritt zu versetzen und ihre Eingeweide über den brüchigen Marmor aus besseren Tagen zu verteilen, ist bewiesen, dass hier ein anderer Menschenschlag zu Hause ist. Ordentliche Leute eben.
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Präventivschlag
Liebe Geschäftemacher, Contentklauer und Inhalteverwertwer: Dem Schwanitz habe ich mit einer Anwaltsdrohung den Schwanz einziehen lassen. Der nächste wird seinen Schwanz oben halten - weil ich ihn hinterrücks ohne Verzögerung von einem anwaltlichen Sniperkommando so tödlich ab
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Montag, 10. Januar 2005
Das ziehen wir ganz gross auf
So hat das wahrscheinlich vor vier Jahren geklungen, als sie sich über den Komplex hergemacht haben. Der Prospekt zumindest klang nach diesen nassforschen, kumpelhaften Händereibern, denen das Wort "Macher" wahrscheinlich schon bei der Geburt in die Hoden tätowiert wurde. Die eine Hälfte ist fertig, die andere noch nicht, leer sind sie beide. Und Steuern hat auch keiner der Investoren gespart, weil die aufgenommenen Kredite jetzt bedient werden müssen, und das wird wirklich teuer.
Draussen rosten die Container, drinnen schimmelt der Beton unter dem feuchten Müll. Noch ein, zwei Jahre in diesem Zustand, und man wird es wegreissen müssen, und mit den Mauern fällt dann auch die Erinnerung an das, was hier früher mal ein anderer Grössenwahnsinniger hinstellen liess. Einer von denen, die das aktuelle Objekt gross verkaufen wollten, soll einige Fragen seitens gewisser staatlicher Stellen beantworten müssen; so hört man zumindest; ein anderer macht laut Homepage angeblich andernorts Consulting und Projektentwicklung.
Was man bekanntlich ganz gross aufziehen kann.
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Die Antwort auf Bildblog:
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Real Life 09.01.04 - 1 kleine Anfrage
So wird das nichts mit dem Bett, aber was weiss so eine 9-5-Verlagsfrau schon von den typischen Arbeitszeiten des typischen NE-Survivors. Und wenn die Dame bis Mittag trödelt, wird das auch nichts mit dem Artikel - Pech gehabt.
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