Und noch eine Leiche

Der Europäische Ableger des MIT ist am Ende. Wow. Da müsste ich jetzt eine lange Geschichte dazu erzählen ... vor langer, langer Zeit, Oktober 2002, fast wie gestern, als wir einen Kongress geplant haben, wollten wir die auch anfragen. Rückblickend bin ich froh, dass es nicht geklappt hat. Und auch keine Trauer über das Scheitern am Standort der einzigartigen greater Dublin Area. Das musste so kommen.

Sonntag, 16. Januar 2005, 00:57, von donalphons | |comment

 
da sind sie nicht die einzigen. irgendwann kommt jede bessere amerikanische universitaet (und jedes andere college) auf die idee, den sprung nach europa zu wagen. man kopiert das konzept und wundert sich, dass die studenten ausbleiben, die foerderer zoegern, die namen nicht ziehen. weil's eben weniger der institution verbundene alumni gibt, weil es andere, viel traditionsreichere institutionen gibt, weil in europa exorbitante studiengebuehren noch wen aufregen. ich erinnere mich noch, wie man mich verdutzt ansah, als ich mich ueber die studiengebuehren an meiner (amerikanischen) uni damals beklagte.

aber irgendwie muessen sie da alle mal durch. kommt dabei heraus, wenn man sich selbst versichert, man sei einzigartig, nur weil man eben amerikaner sei.

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Das Problem am MIT war, dass sie sich quasi frei raussuchen konnten, wo sie hingehen, und sich aus sprachlicher Bequemlichkeit für Irland entschieden haben. Irland war 2000 ja ganz toll, als man dort all die Jobs hinverlagerte, die man jetzt nach Bangalore weiterschiebt. Dienstleistung allein ist auch nicht das Wahre, wenn es darum geht, ordentliche Sponsoren zu finden.

Statt dessen hätten sie die Angebote aus Bayern und der Schweiz annehmen können, dann wäre ihnen die Pleite erspart geblieben. Dort hätte jeder Staatssekretär lieber seine Heiligenbildsammlung mit Autogramm vom Ratzinger im Klo runtergespült, als sich so zu blamieren. Und für diese Länder wären die paar Millionen angesichts des Prestiges beim Rennen um die führende Innovation Area der Welt kein Problem gewesen.

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keine bange, ich kenne auch ein gewisses amerikanisches elite-college (selbstdarstellung), das bereits seinen ableger in der schweiz einstampfen musste. grund: da gab es schon gute schulen und die verlangten auch keine zwoelftausend scheine pro trimester.

ich halte das fuer das alte cnn problem. die mussten auch erst herausfinden, dass es in dubai kein schwein interessiert, wenn in providence, rhode island zehn autos ineinander krachen. wer sein angebot eins zu eins uebernimmt und nicht nachforscht, was die eingeborenen interessiert, hat eine schoene lernkurve vor sich. turner hatte luft genug, um das zu begreifen, die durchschnittliche amiuni hat es nicht.

(von der berkely-liga abgesehen, die haben alumni, die sich auf dem campus beerdigen lassen)

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Gut, war Touro hier in Berlin macht, ist auch nicht gerade prickelnd. Aber das MIT ist auch eine andere Liga, gerade, wenn esum den Anspruch von Innovtion und Technologie geht. Ich hörte zu ersten Mal davon, als es die dicken Klein-MTBs gab, die den Fahrradbau revolutioniert hatten - auch das ein MIT-Startup. Sowas verbindet schon ziemlich.

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Ach ja...
... das ist übrigens nicht der europäische Ableger des MIT, sondern "nur" des berühmten Media Lab.

Der Vollständigkeit halber erwähnt.

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