: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 3. Oktober 2005

Sie sind unter uns.

Spätestens, wenn in Bayern ein pseudojodlrustikales Restaurant einen "Volksknödeltag" durchführt, ist es an der Zeit, nochmal über die Enteignung eines gossigen Berliner Crossmarketingkonzerns nachzudenken.

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Die Brücke in den Köpfen

Ost - Mauer einer aufgelassenen Fabrik in Thüringen



Dazwischen - aufgelassene Brücke zwischen Ost und West



West - Mauer eines noch nicht aufgelassenen Kreativcenters in Mitte



Schön dass ihr da seid. Gut dass es geklappt hat.

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Sonntag, 2. Oktober 2005

Vielleicht

sollte ich ja mal Führungen in einem früher original von Illuminaten bewohnten Haus anbieten. Aufgeklärter Okkulbizmus, gewissermassen. Schon erstaunlich, dass das bei uns nicht vermarktet wird. Vielleicht liegt es aber einfach nur daran, das die Leute hier nicht lesen können - hm, ja, und keine Illumenatenhäuser haben.

Aber wie erkläre ich der weissen Frau, dass sie jetzt bitte einen auf Weishaupt machen soll?

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Karma Cash

Ich kann sagen was ich will, auf mich hört ja doch keiner. Wenn der Junge trotzdem Journalist wird - er kann nicht sagen, keiner hätte ihn gewarnt. Ich mein, er sieht es doch selbst, wie wenig man braucht, der Rest wird von den raktis gemacht. Und für den Karriereturbo kommt er 7 Jahre zu spät, nicht seine Schuld, aber das Schicksal hält nicht an, um ein paar Erinnerungsphotos zu schiessen, von seinen Hoffnungen oder dem, was davon noch da ist. Im Prinzip hat er jetzt das Wissen, das er braucht, um heimzufahren und nochmal was ordentliches zu machen. Eine Banklehre. Das ist nie verkehrt. Oder Buchhandel. Da gibt es viele wahnsinnig nette, hübsche Mädchen, und Frauenüberschuss. Das ist wichtig in Zeiten, da man nicht mehr die Redakteursposten zum Vorschlafen der Kowinnen bekommt. ich habe nur Unwesentliches ausgelassen, und die ganz bösen Geschichten.



Aber es ist alles so schön bunt hier. ich wiederhole mich, die Geschichten werden dadurch nicht besser, aber die Geschichte an sich ja auch nicht. Alles gleich grau und verstaubt, der Glaube an die Netzwerke genauso wie das Wissen um die Sinnlosigkeit, grau wie die Praxis nun mal so ist, und bunt ist alle Theorie in den Einführungsveranstaltungen. Und selbst, wenn das Wissen sich nicht mehr ganz unterdrücken llässt, gibt es immer noch welche, die nochmal weltfremder sind.

Die freie Mitarbeit wird zur Freiheit erhoben, die 12 Stunden zum Spass, und wenn er dann mal nichts haben wird, ist es eben Leisure. Alles eine Frage der Auffassung, und man muss es nicht immer gleich negativ sehen. Und in drei Jahren erst, das wird schon, kein Grund, jemanden zu reden, der einen für sein Karma was von Aufgeben einredet.

Und es wäre überhaupt kein Problem, wenn das hier unter dem coolen Orange und der Predator-Movie-Decke nicht die Leute wären, die antreten, um dem Rest zu sagen, was eigentlich los ist.

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Samstag, 1. Oktober 2005

Former known as state of the art.

Und in Zitronengelb musste er sein, ganz frisch und laut. Unbedingt. Das war der neue Stil. Die neue Leichtigkeit, für Sie und Ihn. Der smarte BMW für alle, denen der Smart zu popelig war. Die eingebaute Vorfahrt für die Bizz-Prolls mit irrem Track Record bei studentischen Beratungsprojekten und 3 Monate Kaffekochen bei McK.



Dann ging es ihnen nass rein. Die Wunden von damals sind so halbwegs repariert, und einen Spiegel braucht man nicht, denn niemand schaut gern zurück auf diese Zeit. Und wenn es nicht regnen würde und nicht 6 Monate Winter kurz vor dem Einzug in die Hochebene stünden, könnte man aufmachen und durchatmen, wie damals.

Aber das geht nicht mehr, und für die Reparaturen ist angesichts der Mieten kein Geld mehr da. Obwohl man sich schon auf 32 Quadratmeter verkleinert hat. In Nordschwabing, former known as Freimann. Nicht gut, das. Vielleicht rettet einen ja ein Assiposten, irgendwo in der Provinz.

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Münchner Gespräche

Lass uns heute Abend treffen.
Gut, aber etwas später, sonst ist die U-Bahn so voll.
Aber dafür ein wenig länger, damit auf dem Heimweg nichts passiert.
Und irgendwo im Norden der Stadt. Mit Türe.
Das Puck soll angeblich frei von denen sein.
Gut, dann um 9 im Puck.

Oktoberfest. Echte Münchner verstecken sich vor der Meute. Die Stadt ist voll mit denen und ihren komischen Hüten, fast wie bei der Papsteinführung im Vatikan. An solchen Tagen erlebt man auch den Anbiederungskretinismus der zugezogenen FDP-Wähler, wenn sie ihre Pseudotrachten auftragen und ihren penetranten rheinisch-preussischen Frohsinn versprühen, der so gar nicht zur bayerisch-dumpfen Lethargie der Säufer passen will.

Ein Double Date heute, zwei Termine morgen und dann nichts wie weg. Heute und morgen sind die schlimmsten Tage des Jahres (und die letzten Tage des Oktoberfestes unterm Stoiber, so oder so).

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Real Life 01.10.05 - Eine Liebe Swanns

Was ist das, will die Elitesse wissen, und du schluckst gerade noch die Antwort "Das nennt man in gebildeten Kreisen ein Buch" runter. "Das, was Harry Potter vor der Verfilmung war" wäre auch gegangen. Auf dem Deckel steht es ganz deutlich, Proust, Eine Liebe Swanns. Man könnte sagen, dass die Stimmung schon mal besser war. Die Luft ist voller Zickigkeiten und einem Mangel an Gelegenheiten, das irgendwie rauszulassen. No Sex, please, just conversation. Auf neutralem Boden, im Café. Immerhin wurde es nicht die Havanna Bar.

Das ist das Wunder an solchen Abenden; irgendwann zerfällt die Spannung und das lange Grübeln, was man mit der überhaupt reden soll, löst sich in wirklich angenehmen Smalltalk auf. Die Leiden des Praktikums, die Streitereien mit den alten Säcken, die Arbeitsüberlastung nine 2 ten, all das wird zu einem munteren Plätschern durch Stunden, die so gar nicht vorgesehen waren; sie antwortet wochenlang nicht auf Mails, hält keine Zusage ein, und dann steht sie plötzlich vor der Tür in der Erwartung, dass man sie unterhält, ganz gleich wie rabenschwarz die Stimmung ist.

Sie saugt an einem roten Strohhalm, bedächtig, ganz langsam, du lächelst sie an, wie es nun mal so Sitte ist, sie konzentriert sich stillganz auf das Saugen, und deshalb kommt das Interview wieder hoch, in dem sich der alte Mann heute nachmittag verplappert hat, kein Wunder nach den Rechtstreitigkeiten mit seiner scheinbar übermächtigen Konkurrenz. Er ist zu tief in deren Strukturen eingestiegen, er kennt die Tricks und er weiss, was für diese Leute das Heer der chancenlosen jungen Mädchen aus dem Ostblock bedeutet, auf die sie dank ihrer Netzwerke durchgreifen können. Leute, die sich nicht nach unseren Vorstellungen verhalten, nennt das der oberste Sicherheitsmann in seinem Büro, 13 Stockwerke über der Spree.

Es ist nicht so, dass es unbekannt wäre, gemunkelt wird viel, und es ist nicht verboten, Clubs aufzumachen und eine Provision zu kassieren, wenn es klappt. Es ist legal, es ist sogar von der Arbeitsagentur für gut befunden. In Berlin kostet es angeblich zwei Drinks oder 20 Euro, sagen gut informierte Quellen; da, wo der Mann seine Geschäfte betreibt, ist weniger Angebot an solchen Abendgestaltungen, also könnte es teurer sein. Du kennst den Namen von früher, der Mann gilt als Wohltäter in seiner Welt, er gibt ihren Vätern kleine Jobs, die Mädchen, wie eine deiner Bekannten machen dann auch mal was, vielleicht eine Übersetzung, eine Tour nach Osten. Danach der Spass mit dem Arbeitgeber in den Discos, in denen sie sich sonst nicht mal ein Glas Wasser leisten könnten von der Sozialhilfe, und dann gleiten sie ab. Manche haben es wenigstens geschafft, sich bis zum Abi durchzuboxen. Du hörst diese Geschichte im Interview nochmal, du weisst, dass er dich nicht anlügt, und den Rest des Tages suchst du die verdammte Nummer von ihr, um zu hören, dass es ihr gut geht und sie nach den zwei Jahren Funkstille bitte bitte irgendwas studiert und nebenbei in einer Videothek jobt, aber bitte nicht das, nicht diese dreckige Seite der sogenannten Intergrationspolitik, die jeder Bildleser kennt und keine Ahnung hat, was da im Hintergrund den Bach runtergeht. Kein Drama für die Kriminalstatistik dieses Landes, alles legal, und selbst, wenn fragen könntest und es wäre so schlimm, wie es sich anfühlt - dann wäre es nur ein Stück Dreck im Kampf zweier alter Männer, ein Argument in einer Frage, die die Gerichte schon entschieden haben. Ohne dass es etwas mit der russischen Clubszene zu tun gehabt hätte.

Du hast sie natürlich nicht erreicht, und jetzt sitzt du da und denkst daran, ob sie nicht vielleicht auch gerade an so an einem Stohhalm die Lippen spitzt, nur im völlig falschen Kontext. Dann setzt der Wortschwall wieder ein, die hinterhältige Vorstandsassistentin, im Hintergrund baut sich wieder das Stimmengewirr zufriedener Jungspiesser auf, jemand ruft zu laut nach dem Kellner. Vielleicht bist du nur paranoid, vielleicht sind es die Bilder im Kopf von der polnischen Grenze, die Erinnerung an das Essen mit dem Clubbesitzer vor 4 Jahren in einem völlig leeren Restaurant, nur er, du und seine vier Freunde, seine Tips, dass ich doch was nach seinem Willen schreiben könnte, und ob ich nicht bleiben wollte, am Abend könnten wir in seine neu eröffnete Disco, das alles hast du damals abgetan, es war ein Lacher in der Redaktion, diese Westentaschenmafiosi, aber jetzt ist es präsenter denn je, das alles wird zu einem klebrigen Cocktail, den du nicht runterkriegst, obwohl es deine verdammte Pflicht als Gatekeeper ist. Down in Gaza ist es schlimmer, das hier ist noch nicht mal Busbahnhof Tel Aviv, es ist noch nicht mal so übel wie in Frankfurt, wo man dir mal die Mädchen hinter den Mülltonnen mit dem Besteck gezeigt hat, aber da ist die nagende Angst, dass es irgendwo in einem seiner Clubs vielleicht kein anonymes Leben in einem billigen Kleid ist.

Die Elitesse trägt einen hellen, dicken Zopfpulli, als käme sie frisch vom Segeln oder Strandspaziergang, unendlich weit entfernt von all den Niederungen. Ihr Clan hat die andere Seite nur Sekunden beim Zappen in RTLII gesehen, ansonsten existiert das in ihrer netten, angenehmen Welt nicht. Der Abend wird nicht sehr lang, und das leichte Schwanken, die feine Unsicherheit beim Abschied bleibt gänzlich unbeachtet. Es ist eine Nacht für Proust, bestenfalls.

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Freitag, 30. September 2005

OK, Berlin, Du hast gewonnen.

Ich gebe auf. Den ganzen Tag bin ich rumgerannt, um auch so einen coolen Turm zu finden. Haben wir aber nicht. Das einzige, was ich bieten kann, ist noch nicht mal rotweiss gestrichen, sondern nur aus Kalkstein und Ziegeln.



Und so totschickes Grau haben wir darüber am Himmel auch nicht, nur so blödes Blau und diesen grellen gelben Fleck. Ich hab mich dann erst mal in ein Strassencafe gesetzt, Tee getrunken und mich gefragt, warum die Welt so ungerecht ist, dass ich mir sogar Ende September noch das Sakko ausziehen muss. Weil es so warm ist.

Das ist alles so gemein. und hiddensee hat ein neues blog.

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Real Life 30.09.05 - Bilderbuchland

Es wird Zeit für einen Frottee-Bademantel. Oder besser gleich zwei, ein weiterer für Besuch aus Berlin, irgendwann wird der wohl kommen. Die Sonne scheint immer noch, aber am Morgen ist es schon empfindlich kühl. Also zwei Bademäntel. Die Strasse runter, in einer Passage, ist der Laden für solche Bedürfnisse.

Nebenan ist der Teeladen, in dem sich jetzt Scharen von Steppjackenträgerinnen drängen. Hermestücher feiern fröhliche Urstände. Chinakitsch scheint gross in Mode zu sein, Strohhüte, Eisenkannen und grobe Teeschalen sind wohl die Renner der Frühherbstsaison. Und du wolltest ohnehin mal einen Text über Chinoiserien schreiben, und die Ursachen, warum sie bei uns - und bei dir - so beliebt sind.

Du betrittst die pastellfarbene Halle, die früher mal ein Sanitärgeschäft war und in der heute vor allem Badwände mit Carraramarmor und Bisazza geplant werden. Es gibt auch noch Waschbecken, aber sie sind heute aus apricotfarbenen Speckstein gedreht, kostet keine 700 Euro. Badewannen stehen nicht mehr rum, dafür gibt es Jakuzzi in diversen Ausführungen und Duschen wie Weltraumschleusen. Im hinteren Bereich wählt ein Paar gerade Säulen und nachgemachte Amphoren für ihr Bad im griechisch-römischen Stil aus. Wenn schon Toskana, dann richtig. Aber die Bademäntel sind hier so weich und flauschig, wie sie sein sollen, und kaum teurer als bei Billiganbietern draussen im Industriegebiet.

Gegenüber vom Ausgang der Passage ist eine Galerie, die einer der besseren Herren seiner Frau geschenkt hat. Normalerweise läuft darüber die Autoflotte und ein Teil der Steuern, bis sie nach 2 Jahren die Lust verliert, aber die Besitzerin hier hat den Geschmack ihrer Peergroup getroffen. Seit 20 Jahren gibt es dieses Ding nun, es sieht aus wie die Requisitenkammer von Architectural Digest (deutsch) vor drei Jahren, und davor parkt ein Z4 im absoluten Halteverbot. Eine Kundin trägt einen mediterranen Kunstdruck aus dem Laden, legt ihn auf den Beifahrersitz, gibt der Besitzerin Bussi Bussi und fährt gemächlich davon.



Im Cafe an der Ecke kommen die ersten Mittagspausierer und Wochenendgeher zusammen. Der Kellner säubert die Tische für das grosse Fressen; Krabbencocktails sind hier momentan sehr en Vogue. Es gibt keine griesgrämigen Gesichter und keine Angst. Die Leute hier sind in Sicherheit, sie treffen sich, sind auf ihre bayerische Art charmant, vielleicht wird aus dem kurzen Verhältnis am Wochenende doch was längeres, dann heiraten sie in der traumhaft schönen Asamkirche gegenüber und bekommen semmelblonde Kinder, die eine glückliche Jugend verbringen, um später mal Sparkassenleiter zu werden wie der Onkel oder Galeriebesitzerin. Oder Innenarchitektin für Bäder.

Vor dem Stadtpalast siehst du die ersten Arbeiter. Vom Bau. Sie ziehen in der Nachbarschaft noch ein Studentenwohnheim für Elitessen hoch, ein paar Quadratmeter für fast Münchner Preise. Aber so ist das hier, im Speckgürtel, wo inzwischen alle wieder in die Altstadt wollen, wo es Krabbencocktail gibt und 100 Gramm Tee für 9 Euro. Da müssen die Elitessen mit hohen Preisen rechnen. Dafür ist dann die Amüsiermeile direkt vor der Haustür. Mit einem Sausa, das genauso ist wie das Sausa in der Türkenstrasse in München. Früh übt sich. Alles bestens. Alle zufrieden. Keine Ahnung, warum manche denken, dass die Stimmung kampagnenbedarfsmässig schlecht ist. Hier ganz sicher nicht.

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Freitag, 30. September 2005

Jetzt ist es raus.

Die VIP Medienfonds sind fällig. Wundert mich nur, dass es so lang gedauert hat. Die Hölle der Filmstadt München hat gerade aufgemacht. Jetzt fliegen die Kickback-Systeme in die Luft.

Ich würde nicht um mein Geld zittern. Ich würde schleunigst einen guten Anwalt anrufen, weil Durchgriff auf das Vermögen ganz schlimme Folgen haben kann. Ein grosser Teil der Betroffenen hat bei Banken für die Fonds noch Kredite aufgenommen - steht zwar nicht im Artikel, ist aber so. Und noch was: Der letzte Satz: "Die Garantiekonstruktionen anderer Anbieter stehen nicht in Frage" wird sich als voreilig erweisen.

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Eine Frage des Standpunkts

Unten in den Gassen, drüben bei den Elitessen im Wohnheim beginnt die mürrische, fahle Zeit ohne Licht. Nur ganz oben, auf den höchsten Ebenen der Stadt, wo die ungleichen Fiktionen eines Piranesi Realität werden, sieht es so aus, als würde der Sommer nie enden wollen.



Johnny lässt wissen, dass der Blogkongress nicht im Dezember, sondern erst Ende Januar ist, also in der Jahreszeit, in der sich die Krähen in Berlin freiwillig unter die Räder der Lastwägen werfen. Sofort ist wieder der Gedanke an das dunkle Braungrau des Molochs da, die Erinnerung an den feuchten Gestank und die wenigen Geschichten der Barmherzigkeit, die daraus entstanden.

Ende Januar in Berlin. Inmitten von Menschen, die seit Monaten keine Sonne mehr gesehen haben, denn der Blick geht nach unten, auf die Strasse, wo sich das Elend fortsetzt und in die Kanalisation versickert, ohne je weniger zu werden. Ende Januar steckt es den Menchen in den Knochen und dem, was sie meist nur für ihre Seele halten. Aber hier oben, weit entfernt unter der Strahlenkranzmadonna, wird es auch dann Licht und Sonne geben.

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Lesen Neoconnards auch CNN.com?

Oder sind das auch alles linke Verräter? Heute Nacht die Headlines in Folge ihrer Wichtigkeit:

Der republikanische Mehrheitsführer im Kongress Tom DeLay tritt aufgrund einer Anklageerhebung gegen ihn wegen "criminal conspiracy" zurück.
Die Reaktion auf den Hurrikan Rita zeigt, welche politische Machenschaften bei der Postenbesetzung Einfluss haben.
Amerikanische Soldaten im Irak sollen im Netz Kriegsphotos von toten Irakern gegen Pornographie getauscht haben.
Der berüchtigte Mafioso Gotti mit 7 Millionen Kaution kommt frei, steht aber unter Hausarrest.
Der Klimawandel verändert Alaska dramatisch.

Gut, der Mafiaboss hat mit Bush nichts zu tun. Aber sonst: Korruption, Vetternwirtschaft, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Zerstörung der Umwelt - alles dabei, ausser dass Bush Junior mit einer minderjährigen schwarzen Prostituierten im Vollrausch nackt von CNN gefilmt wird. Was aber, relativ gesehen, gar nicht mehr so tragisch wäre.

+++UPDATE: ICH NEHME ALLES ZURÜCK+++
Sie lesen es doch. Und mailen mich sogar an!

Von: dierechteder@zweilumpenpuppen.de

He, Du linke Schmutzbazille,
DeLay hat nur versucht, Hayeks Thesen in die Praxis umzusetzen, er kann nichts dafür wenn ein Richter das nicht begreift. Schmiss und Gruss, Dierechteder Zweilumpenpuppen.


Von: dielinkeder@zweilumpenpuppen.de

He, Du Wertegemeinschaftsverräter,
hast Du was dagegen, wenn in den USA jedem die Chancen auf einen Aufstieg gegeben werden? Es kann doch nicht immer nur nach formaler Qualifikation gehen! Das muss auch bei uns Schule machen! Mein Dad, ja, der hat einfach beim Staatssekretär von Prof angerufen, überwiesen, und schon war ich Assi! So bleiben die Chancen auch für faule Berufsöhne gewahrt, die während der Arbeitszeit lieber bloggen. Mit marktliberalen Einstellungen, Dielinkeder Zweilumpenpuppen.


Von:Axel@dieallerbeste.de

Du erbärmliche, arabermögende Schlangenbrut,
natürlich müssen die Bilder gegen Bilder tauschen! So steht das auch im alten Testament meiner jüdischen Freunde. Und Schuld sind sowieso nur die Kameltr äh Araber selber, wenn die ordentlich Öl fördern würden, könnten man die Pornos bezahlen, ohne dass man deshalb Bilder ihrer Leichen bräuchte. Meine jüdischen freunde spucken auf Dich, Axel Dieallerbeste.


Von: Poliin@correct.de

Libsta, bessta Her Don Alpfonzo,
ick mus mit meinm klein Sprtleragehalt di webseid di wo ich betraib blechen un da wold ich fragn ob du den Mafiosi ned kenst der wo mir geld gebn kan für meine Lesabrief an di Median und wena wil tu ich auch ayne Bombe mit zu, di sin sowiso ales sweine die da, und ich schau das man da auck was miti Schteua machn kan. dein Poliin Correct,

Pe-es: kanstu den Schtempl von die Priefmake von da Mail abwaschn und mia wida schickn?


Von: mixermaxl@Koofrenegat.de

Du asozialer Bestmensch Du,
mach Dir nich in die Hose, wie wir schon in der letzten FDP-Study gezeigt haben, ist es supa wenn Alaska abtaut. Die Rentiere, Pingus, Leoparden, Zebras und Eisbären haben dann freie Bahn für freie Viecher, und man kommt schneller an das Öl, und was glaubst Du, wie heiss die Erde nachm Urknall war? Also stell Dich nicht so an, Deine Mixermaxeln.


Von: Antidenkophonie@team.com

Äh, sag mal, kannste mir n Tape von der kleinen da schicken von der du schreibst für unser nächstes Julitreffen? Absonsten ist es doch echt ok wenn CNN das filmt, dann kriegen unsere Jungs im Irak das Zeug aus heimischer Produktion und die Amerikaner müssen nicht bei den Japsen zukaufen. Servus, Antidenkophonie Team

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Donnerstag, 29. September 2005

Real Life 28.09.05 - Bläser

Das ist seit Kremer das 4. Konzert in Folge, das du ausfallen lässt. Schön langsam geht es runter auf das Niveau eines Primaten, aber es gab jedes Mal eine gute Begründung. Frankreich. Vortrag. München. Und heute schlichte Unlust, weil Bläser so irgendwie gar nicht deiner aktuellen Stimmung entsprechen. Die bessere Gesellschaft, die sich um Karten prügelt, findet das sicher dekadent. Aber es geht einfach nicht. Trotzdem bist du jetzt da und wartest. Dass sie rauskommt, ihre Mutter verabschiedet, und dann mit dir noch auf ein, zwei Stunden ausgeht.



Unten wartet noch jemand. Sie geht auf und ab, ganz in Schwarz, gelangweilt abwartend. Ihre hohen Schuhe knallen auf dem leeren Platz vor der Betonwüste des Theaters, und so verinnen die Minuten in dieser kühlen, aber nicht kalten Nacht. Vielleicht kennst du sie, sehr wahrscheinlich sogar, aber wenn es die ist, an die du denkst, dann willst du sie nicht treffen. Da ist zu viel passiert, es hat von Anfang an nicht geklappt, die Ablehnung war auf beiden Seiten gleich stark.

Dann rauscht drinnen wie ferner Regen der Applaus, lange, durchdringend, es kommt eine Zugabe, Applaus, da capo, und dann tröpfeln die Herrschaften heraus, überraschend viele ältere Frauen immer noch mit goldenem, silbernem, blauen und grünem Lametta um die Oberkörper, unscheinbare graue Männer, dazu einige junge Leute im Landhausstil, weiss und braun, die nächste Generation, nur wenig Abendkleider, obwohl davon oft Dutzende in den Schränken schlummern, und alle schwatzen sie durcheinander. Unter ihnen ist auch dein Date; sie weiss, dass du oben an der Treppe wartest, also schüttelt sie Frau Mama ab, die mit einer Horde anderer Leute, unter denen auch deine Eltern sind, Richtung Kanonier verschwindet.

Noch bevor du ihr entgegeneilen kannst, kommt die Frau in Schwarz die Treppe hoch, zusammen mit einer typischen, rundlichen Matrone. Sie ist nicht die, an die du gedacht hast. Und erst Stunden später, als Iris dann gegangen ist, ihr Parfum noch den Raum erfüllt und der Schlaf nicht kommen will, fallen dir all die offenen Enden, unerledigten Beziehungen und ausstehenden Telefonanrufe wieder ein, die eigentlich abgearbeitet werden müssten, wenn du hier endgültig wieder ankommen und ein Teil der Gesellschft werden willst.

Willst du aber nicht. Eigentlich.

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Das nächste Mal wird alles gut

Diesmal hat es nicht geklappt, mit der unabhängigen Alternative zu Cicero, Spiegel, Focus und Stern. Vielleicht das nächste mal auch einen anderen Ort, zum Beispiel München. München ist angenehm, wenn´s nicht klappt, kann man für gutes Geld kellnern, wshalb es auch kaum gute Münchner Blogs gibt. Da stirbt es sich für die Hoffnung dann auch schöner als im Berliner Hinterhof.



Und im Berliner Hinterhof sterben ist wirklich keine schöne Erfahrung. Schon der Anblick als Lebender, im Frühherbst, der eigentlich schon ein Frühnovember ist, macht einen schaudern. So gesehen eine typische Berliner Geschichte, das Heft Abseits. Andererseits, was soll´s, all the web is belonging to us. Via Stralau, solche Nachrichten müssen ja aus Berlin kommen...

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Blogroll-Update

Passiert ja nicht oft, aber

http://mymspro.blogspot.com/
http://dermorgen.blogspot.com/
http://che2001.blogger.de/

sollten mehr gelesen werden.

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Sie haben es geändert.

"Luxus-Unternehmer Stern: Steine des Anstoßes" steht jetzt bei Spiegel Online über den aus Deutschland stammenden Juwelier Stern, statt

"Luxus-Unternehmer Stern: Der Klunker-König, der Deutschland liebt".

Wie vorher. Was tut man nicht alles für eine Alliteration. Besser die philosemitische Maske verlieren, als eine schlechte Pointe. Zu spät, Freunde. Meine Digicam war schneller. Und gewisse Einstellungen in den Köpfen kann man nicht editieren.

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Traditionspflege

Man ist ja so einiges gewöhnt. Aber es gibt Tage, da möchte man den Computer sofort wieder runterfahren und aus dem Fenster schmeissen, in der Hoffnung, dass man damit einen sog. "Journalisten" erwischt, vorzugsweise von der Bildzeitungsfiliale SPON. Heute war es wieder so weit.

Darauf etwas Gutes, darauf ein Kampagnenbeitrag.



Klicken macht gross. Mal schaun, ob und wann der SPON da einen Rückzieher macht. Und vielleicht auch den verantwortlichen Vollpfosten in der Redaktion feuert. Ach so, das war gar kein Prakti. Ups, das ein ein Redakteur gemacht. Hm, und der steht gut mit dem 99%-Müll-Blumencron.

Na dann. Wird´s wohl bleiben.

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Mittwoch, 28. September 2005

Minoritäten-Quote

Noch ein Beitrag aus Berlin-Mitte für diese Kampagne.



Klicken macht gross.

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200 Motels

und Don "Desaster" Alphonso mal wieder auf allen Kanälen. (Schamloses Marketing fürs Ego und Robert Basic)

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Die kleine A-List-Verschwörungstheorie

Die angeblich egalitäre Bloggesellschaft - eine Chimäre, eine Legende, alles gar nicht wahr. In Wirklichkeit, so eine amerikanische Studie, kapseln sich die A-List-Blogger ab, verlinken fast nur untereinander, und linken nicht zurück, wenn jemand anderes auf sie linkt. Dadurch entsteht eine Hierarchie, oben wenige, die für die grosse Masse die Themen, den Ton, die Richtung vorgeben, unten diejenigen, die arm, ohne Leser vor sich hinvegetieren. Das war, salopp wiedergegeben, eine der zentralen Thesen des Vortrags von Prof. Dr. Neuberger bei der Konferenz in Karlruhe.

Nach meiner Meinung ist das eine Verschwörungstheorie, die sich ihre Argumente ohne Wissen darum holt, was in der Blogosphäre wirklich geschieht. Sie geht von der Grundprämisse aus, dass Blogger generell um hohen Traffic wetteifen, dass es ihr Ziel ist, den Aufmerksamkeitsmarkt der Blogosphäre zu beherrschen.

Jeder, der sich mal ein bisschen umgeschaut hat, weiss, dass das schon aus strukturellen Gründen nicht möglich ist. Die allermeisten Blogs bedienen einen mehr oder weniger klar umrissenen Markt. Vielleicht ist es Stricken, Gothik, Selbstverstümmelung, Sex, Magersucht, eine Popgruppe, Photographie, eine Depression, ihr Arbeits- oder Privatleben, Kultur, Politik, was auch immer, anything goes und das auch in den krudesten Mischungen.

Daraus folgt, dass die A-Lister, wenn man den Begriff schon nehmen will, selbst nur einen kleinen Teil der thematischen Bandbreite des Interessen der Blogger wiedergeben können. Was zur Folge hat, dass A-Lister angesichts der grossen Menge von Blogs in Deutschland dennoch kaum zur Kenntnis genommen werden. Wenn wir im Moment von etwa 120.000 mehr oder weniger aktiven Blogs ausgehen, verlinkt weniger als 1% davon den momentanen Spitzenreiter, das Bildblog. Anders gesagt, über 99% verlinken das Topblog nicht. Weit weniger als 1% verlinken IT&W und Spreeblick. Bei Blogbar, das als Metablog eigentlich beste Aussichten hat, viele Blogger als "Nabelschaublog" zu interessieren, sind es unter 0,5%, Rebellen ohne Markt, immerhin noch in den Top20, kommt gerade man auf 0,3% Verlinkung aus der Blogosphäre. 99.7% verlinken mich nicht. Aufgrund der Unzulänglichkeit von Blogstats.de, worauf diese Zahlen beruhen, kann es durchaus sein, dass man die Zahlen sowohl der Blogs als auch der Links vergrössern, vielleicht sogar verdoppeln muss - am Verhältnis ändert sich dadurch nichts.

Die vergleichende Analyse der Links ohne Berücksichtigung der absoluten Zahlen ist ein höchst fragwürdiges Unterfangen. Es genügt nicht, nur auf die Toplisten zu schauen; man muss auch verstehen, was sie sagen. Es gibt Blogs, die mehr verlinkt werden als andere, aber sie dominieren nicht. Sie sind nur in kleinen Kreisen bekannt. Aber selbst, wenn wir mal davon ausgehen, dass jeder zweite Leser hier Blogger wäre, würde dieses Blog hier selbst an den besten Tagen von über 98% der Blogger ignoriert werden. Das allein relativiert die Idee, dass es so etwas wie die Marktbeherrschung durch A-Lister überhaupt gibt.

Bleibt die Frage, warum man darauf kommt, dass man sich für einen Link mit einem Gegenlink bedanken müsste. Ich habe keine Ahnung, ich kenne sowas nur vom äusserst unseriösen Fall der Kelly M., in dem ein "Jugendbündnis Weisse Rose" mit einer einzigartigen Spamaktion versucht hat, sich mit Links auf Gegenseitigkeit auf die Toplisten zu setzen. Ein ähnliches verhalten kenne ich sonst nur von einem Cluster stark rechtslastiger Blogs, die hier gern als Neoconnards bezeichnet werden und deren Mitglieder dazu tendieren, andere Blogs zwecks Awareness zu spammen.

Es gibt mehrere Gründe, die gegenseitige Verlinkung nicht vorzunehmen. Würde ich alle Verlinker in die Blogroll aufnehmen, würden da links vielleicht 500, 600 Blogs stehen. Ich wage es zu bezweifeln, dass das irgendjemandem was bringen würde. Generell negiere ich auch die Wirksamkeit dieser Links selbst bei A-Listern. Denn, um nur mal ein Beispiel zu bringen: Johnny vom Spreeblick verlinkt mich in seiner Blogroll. Gestern hatte er laut Blogcounter 6393 Visits auf seiner Website. Davon kamen nur 16 über diesen Link auf meine Seite. Das sind rund 0,25%, oder anders gesagt: Ein Link in der Blogroll bei einem Topblog wie Spreeblick bringt so gut wie nichts. Das entkräftet die Behauptung, die Verlinkung zwischen den A-Listern würde eine homogene, viel beachtete und besuchte Gruppe von A-Listern erst entstehen lassen.

Ich persönlich vermute ohnehin, dass Links weit weniger bedeutend sind, als angenommen wird. Das Publikum von Rebellen ohne Markt liegt bei 1/3 bis 1/2 von dem, was Spreeblick hat, clickt aber die links stehende Girlreihe öfter. Aber auch nicht besonders, mehr als 30, 40 Hits am Tag sind es kaum. Auch bei mir kommen die Leute vor allem wegen diesem Blog hier, und sicher nicht mehr als 10% nutzen die Blogroll.

Selbst, wenn ich in einem Beitrag verlinke, gibt es selten mehr als 300 Visitors, die dem Link folgen; das entspricht maximal 20% der täglichen Leser hier. So hat es der gestern verlinkte und heiss debattierte Beitrag von Media-Ocean nicht mal in die Top-100 bei Blogcounter geschafft, sprich, weniger als 370 Visits bekommen.

Und würde denn wirklich jemand clicken, wenn ich alle Verlinker hier jeden Morgen entgegen meiner Gewohnheit - denn eigentlich ist mir das von wenigen Ausnahmen abgesehen völlig wurscht - rausziehen und publizieren würde?

http://www.zielpublikum.de/blogs.htm
http://www.vuck.net/blog
http://www.svenscholz.de/?p=395
http://www.subfrequenz.net/linker/index.php?cat=33
http://www.rola.ndgu.de
http://www.odenwald-geschichten.de
http://www.myblog.de/somlu
http://www.nerdcore.de/wp/2005/09/26/ich-bin-deutschland-2
http://www.mischamandl.de/blog/2005/09/25/blogs-in-der-wissenschaft.hartz4
http://www.mela.de

Das ist jetzt nur mal die unterste Ecke meiner Referrer vom heutigen Morgen. Drüber kommt noch fünf bis zehn mal so viel. Wer es selbst anschauen will: Hier clicken und den Seitenquelltext aufrufen. Sowas müsste ich den obigen Theorien zufolge jeden Morgen machen, um kein elitäres, kleine Blogger ausbeissendes, pardon hier darf ich, Arschloch zu sein. Natürlich auch noch sauber verlinken, damit es mir das Layout nicht zerschiesst, und mit einer Empfehlung versehen. Sorry, das macht keiner, das geht schlichtweg nicht.

Und dann ist da noch was: Die Trackbacks. Das Linken auf Gegenseitigkeit kann man sich dadurch bei konkreten Debatten komplett sparen, das steht dann einfach im Kommentar. Wenn jemand hier einen Trackback setzen will, kann er das manuell in den Kommentaren tun. Wird oft genug gemacht. Das kann mitunter nervig sein, es gibt leider genug Trackbackspam und oft auch Blogger, die um des Trackbacks wegen trackbacken, ist aber längst normal. Jeder kann sich also bei einem A-lister einklinken. Wenn es dann langfristig mit dem Traffic und dem Wachstum nicht klappt, ist nicht das Problem des A-Listers. Erst, wenn man ihn dazu zwingen würde, sich um alle anderes zu kümmern, seine Leser aufzufordern, dort bitte doch auch das Blog voranzubringen, wäre die egalitäre Bloggerei vorbei. Dann würde ich dicht machen.

Ich komme zum Schluss: Die obige Analyse zur Hierarchie der Blogger ist falsch; ihre Argumente halten einer Überprüfung nicht stand. Sie kann nur entstehen, wenn jemand von Aussen kommend aufgrund seiner nicht auf die Blogosphäre übertragbaren Medienkenntnisse eine falsche Fragestellung entwickelt, einen verzerrten Eindruck vom Wesen der A-Lister hat und aus nicht verstandenen Toplisten unzulässige Rückschlüsse zur Stützung seiner Thesen zieht. Ohne auch nur ein mal mit denen zu reden, die im Zentrum seiner Untersuchung stehen, A-Lister wie die anderen Blogger. Was dann in einem fernen Land übernommen und in einem wissenschaftlichen Vortrag entsprechend kolportiert wird.

Und dann gibt es also Jungsakademiker, die meinen, es wäre unanständig, wenn man das Wort Ficken verwendet. Na ja. Wenn sie meinen.

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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 26. September 2005

Campagneros!

Jetzt werden wieder mal angeblich die Millionen verbraten, die Medien geben kräftig Werbezeit und irgendwo wird das dann sicher schön steuersparend verrechnet, nehme ich mal an. Deshalb beteilige ich mich natürlich auch an "Du bist Deutschland".





Klicken macht gross! Via Johnny.

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It ain´t rocket science

Auch die Wissenschaft macht sich so ihre Gedanken um das renitente Versuchsobjekt und seine Gastspiele in Karlsruhe.

Christoph Neuberger hat in seinem Vortrag anklingen lassen, dass A-Lister zumindest in den USA eine elitäre Gruppe sind und nur ungern ausserhalb dieser Gruppe linken - das sehe ich nicht so. Also, meine lieben Piraten, Haifische, Killerwale, Piranhas, Krokodile und sonstiges hier rumschwimmendes Getier: Da drüben im Media-Ocean gibt es Wissenschaftler in freier Wildbahn beim Blogtalk. Anschauen ok, beschnuppern auch, aber bitte nicht gleich fressen - bloggende Wissenschaftler stehen unter Artenschutz.

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Seldom travelled by the Multitude

and just 10 miles behind the german border



Es sind solche kleinen Details, wie diese Strassennamen, die Art, wie Tempo-30-Schilder geschmückt werden, die kleinen Richtungspfeile, die so gar nicht an den Obrigkeitsstaat erinnern, die floral verzierten Strassenlaternen, der Mangel an rechten Winkeln, die unperfekten Dinge, die Farben, die Frankreich so liebenswert machen.

Zurück über der Grenze ist alles gerade, klinisch sauber, genormt, weiss, aufgeräumt, geregelt. Und statt des Strasse der Freiheit hat man die Strasse eines Nazi-Bürgermeisters, der als Mitläufer eingestuft wurde und danach wieder zu Ehren und Würden kam.

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