Die Zone betreten
Seit 2002 fahre ich oft nach Berlin, zu oft, für meinen geschmack. Gestern zum Beispiel. Und es hat sich was getan: Früher gab es 35 Kilometer vor Berlin eine zweispurige Ausfahrt von der A9, Richtung Potsdam und weiter nach Berlin. Nach einer Kurve kam die sogenannte "Behelfsbrücke", ein Provisorium, über das man mit Tempo 50 schleichen musste und bei Radarfallenaufstellern recht beliebt war. Mir ist das egal, ich halte mich an Begrenzungen, aber es erschien mir als Frechheit, 5 Jahre lang den Weg in deutschlands grösstes Kuhkaff mit einem derartigen Hilfsbau zu verengen.
Nun, das ist vorbei, die Behelfsbrücke ragt nur noch als Restrumpf in die Nacht. Statt dessen ist schon die Ausfahrt eine Baustelle, geht weiter über eine Rumpelstrecke, für die man sich sogar in der Oberpfalz schämen würde, und mündet in eine Schikane, in der man sich besser nicht an das vorgeschriebene Tempo 30 hält, wenn dazu noch ein LKW neben einem ist, der Anstalten macht, einen aus der Spur zu drücken.
Will sagen: Das hässliche Provisorium wurde ersetzt durch eine üble Todesfalle. Das ist es wohl, was man als "Aufbau Ost" bezeichnet. Ansonsten sind die Strassen weiterhin kaputt, die Hinterlassenschafter der Hunde dort, wo sie nicht sein sollen, und der Berliner als solcher so nett und zuvorkommend wie ein Stasi-Offizier. Und im teuren Büroprojekt der backfabrik hat sich nun ein Billigfirnessstudio breit gemacht, das man gewöhnlich nur an unschönen Ecken findet.
Aber hat Berlin überhaupt etwas anderes?
Nun, das ist vorbei, die Behelfsbrücke ragt nur noch als Restrumpf in die Nacht. Statt dessen ist schon die Ausfahrt eine Baustelle, geht weiter über eine Rumpelstrecke, für die man sich sogar in der Oberpfalz schämen würde, und mündet in eine Schikane, in der man sich besser nicht an das vorgeschriebene Tempo 30 hält, wenn dazu noch ein LKW neben einem ist, der Anstalten macht, einen aus der Spur zu drücken.
Will sagen: Das hässliche Provisorium wurde ersetzt durch eine üble Todesfalle. Das ist es wohl, was man als "Aufbau Ost" bezeichnet. Ansonsten sind die Strassen weiterhin kaputt, die Hinterlassenschafter der Hunde dort, wo sie nicht sein sollen, und der Berliner als solcher so nett und zuvorkommend wie ein Stasi-Offizier. Und im teuren Büroprojekt der backfabrik hat sich nun ein Billigfirnessstudio breit gemacht, das man gewöhnlich nur an unschönen Ecken findet.
Aber hat Berlin überhaupt etwas anderes?
donalphons, 12:10h
Mittwoch, 9. Januar 2008, 12:10, von donalphons |
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donalphons,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 12:20
ich fände es wirklich reizend, hier keinen Kommentarspam von traumuhren24.de mehr lesen zu müssen. Kein einziges Mal.
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la puce,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 12:24
Schlimmer geht immer
Ich kann einfach nicht nachvollziehen, was an Berlin so schlimm sein soll. War erst letzte Woche wieder da und es war toll. Funktionnierender öffentlicher Nahverkehr, saubere U-Bahnhöfe, vergleichsweise saubere Strassen, viele nette Ecken zum Weggehen, etc. etc.
Ihr Text beschreibt Brüssel allerdings perfect. Hundescheisse überall, die Strassen oft in einem katastrophalen Zustand, Bauprojekte, die über Jahre verschleppt werden und das betroffene Viertel zerstören, einen öffentlichen Nahverkehr, der ein ganz, ganz böser Witz ist und das Ganze schimpft sich Hauptstadt Europas.
Kommen Sie doch mal hier vorbei, dann relativiert sich das mit Berlin, versprochen.
Ihr Text beschreibt Brüssel allerdings perfect. Hundescheisse überall, die Strassen oft in einem katastrophalen Zustand, Bauprojekte, die über Jahre verschleppt werden und das betroffene Viertel zerstören, einen öffentlichen Nahverkehr, der ein ganz, ganz böser Witz ist und das Ganze schimpft sich Hauptstadt Europas.
Kommen Sie doch mal hier vorbei, dann relativiert sich das mit Berlin, versprochen.
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donalphons,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 22:31
Es ist halt immer die Frage, von wo aus wohin man abstürzt. Und Berlin ist für süddeutsche Verhältnisse schon extrem hart.Und das "amüsante": So richtig dreckig ist es dort, wo besonders viele junge, besserverdiende Leute sind.Da muss es einen Zusammenhang geben; in Westberlin zum Beispiel ist das alles weniger schlimm.
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usedomer,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 12:27
"Und damit das nicht ganz so kulturlos bleibt, wird es im zeitlicher Nähe der Veranstaltung eine kleine Motette der Blogkultur geben"
Das findet dann leider doch nicht statt?
Das findet dann leider doch nicht statt?
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donalphons,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 12:33
Bedaure, durch die berufsbedingte Absage eines zentral Beteiligten geht es diesmal leider nicht :-(
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weltenweiser,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 16:27
Klar, aber die werden vor Touris und Weddingern per Tarnkappe abgeschirmt.
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donalphons,
Mittwoch, 9. Januar 2008, 20:22
Es geht aber auch andersrum. So kommt kein Berliner raus und denkt sich: Immer noch schöner als Bitterfeld - und dann kommt er zum Fehlschluss, dass irgendwas an Berlin nicht abartig ist.
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