Goldanlage ist sicher
Das heisst, sicher ist es auch nicht, aber sicher ist eigentlich nur, dass es keine Sicherheit mehr gibt. Und da ist Gold vielleicht immer noch das sicherste unter all den anderen unsicheren Dingen.
Sagen wir mal so: Für die Grösse des Debakels der Immobilienkrise ist bislang alles bemerkenswert ruhig abgelaufen. Überhaupt ist es eher ein Thema für Spezialisten, denn für die breite Masse; gehört doch die Anschaffung oder der Verkauf eines Hauses nicht zum täglichen Geschäft. Man kann also weiter träumen und konsumieren. Nach Potsdam rauschten sie alle an mir vorbei, als würde Benzin ein Zehnerl kosten, und dortselbst hatten alle Koreaner wieder die allerneuesten Kameras. Ganz erstaunlich, diese Sicherheit, in der sie sich wiegen. Oder vielleicht glauben sie, dass Asien durch den Einstig bei den Symbolen des westlichen Kapitalismus zu den Gewinnern gehört?
Deutschland steckt diesmal, von den Banken abgesehen, weniger tief mit drin als während der New Economy. Und alles, was begehrt ist, wird mittelfristig wenig Probleme haben, seien es nun Luxusautos oder Reisen. Das Problem bei dieser Krise ist, dass sie sich nicht, noch nicht anfühlt wie eine Krise, eher wie eine Chance zum Wiedereinstieg, denn allgemein glauben alle an die Kontrollierbarkeit der Risiken. Die Kuwaitis, die sich an der Citigroup beteiligen genauso wie die Zahnärzte, die Hauptstadtwohnungen beobachten. Gold mag sicher sein, aber es ist überbewertet und bringt keine Rendite. Und weder wird die Hauptstadt fallen, noch die Citigroup, das können sich die Nationen nicht leisten. Sagen die einen.
Die anderen sind unschlüssig. So wie ich. So wenig, wie sich die Krise momentan als unkontrollierbar anfühlt, so sehr läuft sie doch aus dem Ruder. Weil an den Banken und den Immobilien so unendlich viel hängt. Privater Konsum einerseits, Werbung und der Korruptionskreislauf der Medienbeeinflussung andererseits. Und da steht die Krise auch wieder vor meinen Toren. Weiter wird sie nicht kommen, ich habe keinen verzichtbaren Konsum zu bieten, und was ich schreibe, wird ohne Werbung verkauft. Ich kann sorgenfrei durch die Parks bei Potsdam wandeln, auch ohne zu wissen, was kommen wird. Aber ihre Nähe gefällt mir nicht, auch wenn sie diemal keine Aktionäre trifft, sondern zuerst diejenigen, die sie verschuldet haben, dazu noch das Web2.o, die Johurnaille und die Werber.
Gold habe ich dann doch nicht gekauft. Dafür Silberbesteck aus dem Rokoko. Das kann man wenigstens benutzen, wenn es ganz hart kommt. Hungerrationen gefallen besser, wenn sie mit Luxusgerät zum Munde gebracht werden, und die Täuschung ist sicher nicht verwerflicher als der Glaube, dass man das Kommende irgendwie kontrollieren könnte.
Sagen wir mal so: Für die Grösse des Debakels der Immobilienkrise ist bislang alles bemerkenswert ruhig abgelaufen. Überhaupt ist es eher ein Thema für Spezialisten, denn für die breite Masse; gehört doch die Anschaffung oder der Verkauf eines Hauses nicht zum täglichen Geschäft. Man kann also weiter träumen und konsumieren. Nach Potsdam rauschten sie alle an mir vorbei, als würde Benzin ein Zehnerl kosten, und dortselbst hatten alle Koreaner wieder die allerneuesten Kameras. Ganz erstaunlich, diese Sicherheit, in der sie sich wiegen. Oder vielleicht glauben sie, dass Asien durch den Einstig bei den Symbolen des westlichen Kapitalismus zu den Gewinnern gehört?
Deutschland steckt diesmal, von den Banken abgesehen, weniger tief mit drin als während der New Economy. Und alles, was begehrt ist, wird mittelfristig wenig Probleme haben, seien es nun Luxusautos oder Reisen. Das Problem bei dieser Krise ist, dass sie sich nicht, noch nicht anfühlt wie eine Krise, eher wie eine Chance zum Wiedereinstieg, denn allgemein glauben alle an die Kontrollierbarkeit der Risiken. Die Kuwaitis, die sich an der Citigroup beteiligen genauso wie die Zahnärzte, die Hauptstadtwohnungen beobachten. Gold mag sicher sein, aber es ist überbewertet und bringt keine Rendite. Und weder wird die Hauptstadt fallen, noch die Citigroup, das können sich die Nationen nicht leisten. Sagen die einen.
Die anderen sind unschlüssig. So wie ich. So wenig, wie sich die Krise momentan als unkontrollierbar anfühlt, so sehr läuft sie doch aus dem Ruder. Weil an den Banken und den Immobilien so unendlich viel hängt. Privater Konsum einerseits, Werbung und der Korruptionskreislauf der Medienbeeinflussung andererseits. Und da steht die Krise auch wieder vor meinen Toren. Weiter wird sie nicht kommen, ich habe keinen verzichtbaren Konsum zu bieten, und was ich schreibe, wird ohne Werbung verkauft. Ich kann sorgenfrei durch die Parks bei Potsdam wandeln, auch ohne zu wissen, was kommen wird. Aber ihre Nähe gefällt mir nicht, auch wenn sie diemal keine Aktionäre trifft, sondern zuerst diejenigen, die sie verschuldet haben, dazu noch das Web2.o, die Johurnaille und die Werber.
Gold habe ich dann doch nicht gekauft. Dafür Silberbesteck aus dem Rokoko. Das kann man wenigstens benutzen, wenn es ganz hart kommt. Hungerrationen gefallen besser, wenn sie mit Luxusgerät zum Munde gebracht werden, und die Täuschung ist sicher nicht verwerflicher als der Glaube, dass man das Kommende irgendwie kontrollieren könnte.
donalphons, 15:16h
Dienstag, 15. Januar 2008, 15:16, von donalphons |
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janice,
Dienstag, 15. Januar 2008, 15:37
Sehr schön geschrieben ... vor allem das Ende! Die Entwicklungen in Asien und respektive in China und Indien haben mich vor Jahren dazu bewegt mir eher Goldbesteck an zu schaffen, Goldschmuck - Ringe, Ketten und was Frau so trägt. Aber genau genommen trage ich ich nur Silber und so kann ich mir im Moment aber wenigstens auch mit gutem Gewissen neues Kaufen, dem Goldpreis sei Dank :)
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avantgarde,
Dienstag, 15. Januar 2008, 15:43
Gold ist überbewertet und bringt keine Rendite?
Kannst du das etwas näher erläutern?
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donalphons,
Dienstag, 15. Januar 2008, 15:52
Angesichts des realen Bedarfes ist Gold meines Erachtens im Moment zu teuer. Viel zu teuer. Krisenteuer. Wenn es ganz schlimm kommt, ist man zudem gezwungen, es im Verlauf der Krise auszugeben und gegen etwas einzutauschen, von dem man annimmt, dass es nachher wieder teurer wird. Kein Spass, eher eine Wette auf die Zukunft. Und wenn es nicht so schlimm kommt und nicht mehr steigt, was ist fast annehmen möchte, bringt es keinen Gewinn.
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avantgarde,
Dienstag, 15. Januar 2008, 16:12
Der reale Bedarf spielt bei Gold nicht so die Rolle
Das war auch immer so. Gold ist "wertvoll", weil es, über Jahrtausende und über die meisten Weltzivilisationen hinweg als "wertvoll" angesehen wurde.
Der "faire" Preis von Gold lässt sich daher gar nicht bestimmen. Aber würde man heute jeden umlaufenden Dollar in Gold absichern wollen, müsste die Feinunze ein Zigfaches des heutigen Preises kosten.
Es gibt also keinen "oberen Wert" des Goldes.
Aber mir ist das auch zu doof, Goldmünzen in einen Safe zu legen. Aber hochwertiges Silberbesteck habe ich schon, und man kann auch nur mit einer Gabel gleichzeitig essen.
PS: Das mit dem realen Bedarf stimmt nicht so ganz. Momentan gehgen 100% der Goldminenproduktion in die industrielle Nutzung.
Das heißt, nur die Zentralbanken könnten mit stark erhöhtem Abstoßen von Gold den Goldpreis drücken, und das auch nicht über viele Jahre hinweg.
Der "faire" Preis von Gold lässt sich daher gar nicht bestimmen. Aber würde man heute jeden umlaufenden Dollar in Gold absichern wollen, müsste die Feinunze ein Zigfaches des heutigen Preises kosten.
Es gibt also keinen "oberen Wert" des Goldes.
Aber mir ist das auch zu doof, Goldmünzen in einen Safe zu legen. Aber hochwertiges Silberbesteck habe ich schon, und man kann auch nur mit einer Gabel gleichzeitig essen.
PS: Das mit dem realen Bedarf stimmt nicht so ganz. Momentan gehgen 100% der Goldminenproduktion in die industrielle Nutzung.
Das heißt, nur die Zentralbanken könnten mit stark erhöhtem Abstoßen von Gold den Goldpreis drücken, und das auch nicht über viele Jahre hinweg.
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derherold,
Dienstag, 15. Januar 2008, 16:26
Ich habe ja gesagt, daß die US-subprime-Krise hierzulande nicht sooo dolle einschlagen wird...
Wer sich aber gesellschaftskritisch weiterbilden will, sollte morgen in der ARD das feature (nennt man das so ?) um 23:30 Uhr ansehen. Mich dünkt, daß hier Heuschrecke goes Immobilienkredit thematisiert wird - ich nehme an, daß es hier um die sog. *non-performing loans* geht.
Da auch schon von "Kreditsklavin" und vom "Steuerzahler, der zahlen muß" gesprochen wird, denke ich mir, daß es ein wenig agitproperisch zu Werke gehen wird.
P.S. Schnöde, profitorientierte Anlegerbagage ist natürlich auch angesprochen. ;)
Wer sich aber gesellschaftskritisch weiterbilden will, sollte morgen in der ARD das feature (nennt man das so ?) um 23:30 Uhr ansehen. Mich dünkt, daß hier Heuschrecke goes Immobilienkredit thematisiert wird - ich nehme an, daß es hier um die sog. *non-performing loans* geht.
Da auch schon von "Kreditsklavin" und vom "Steuerzahler, der zahlen muß" gesprochen wird, denke ich mir, daß es ein wenig agitproperisch zu Werke gehen wird.
P.S. Schnöde, profitorientierte Anlegerbagage ist natürlich auch angesprochen. ;)
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avantgarde,
Dienstag, 15. Januar 2008, 16:30
Es gibt auch in UK und Spanien
eine Immobilienblase, und wenn die bald platzt, wirds ärgerlich.
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:00
Ich warte ja noch auf die ersten Verschwörungstheorien, nach denen wahlweise die Araber oder die Asiaten die Subprime-Krise lanciert hätten, um anschließend mit ihren Staatsfonds westliche Banken unter ihre Kontrolle bringen zu können. Oder vielleicht hat ja auch jemand solche Legenden schon irgendwo gesichtet...
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:04
Übrigens, mit dem "Deutschland wenig betroffen" ist das so relativ: Die bis dahin kaum bekannte Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB zum Beispiel hat es zu internationaler Berühmtheit gebracht, weil sie sich besonders beherzt bei US-Immobilienkrediten engagiert hatte. Seitdem hat sie sogar einen ausführlichen Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia...
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:11
Na ja, die SachsenLB haben die englischsprachigen Wikipedianer tatsächlich noch nicht entdeckt. Obwohl auch sie genügend Stoff hergäbe - unter anderem mit der Milliardenbürgschaft durch das Land Sachsen für ihre Rettung.
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avantgarde,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:13
Noch lügen die meisten wie gedruckt... Hyo Real Estate ist nur ein Beispiel, wie sich das rächt
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logog,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:19
Panikverkäufe an der Frankfurter Börse - Hypo-Real-Aktie bricht ein
Genau! alles Einzelschicksale. Und jetzt zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
nachgereicht: die headline ist von spon
nachgereicht: die headline ist von spon
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donalphons,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:23
Tjaja.
Timing ist alles.
Aber dass jetzt alle bei der Hypo Real Estate überrascht tun, überrascht mich auch. Es war klar, dass es kommen würde.
Aber dass jetzt alle bei der Hypo Real Estate überrascht tun, überrascht mich auch. Es war klar, dass es kommen würde.
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:23
Da die Deutschen ein anderes System der Hypothekenfinanzierung gepflegt haben als die USA oder Spanien, ist das Risiko vermutlich gering, dass es auch hier knallt. Eine ganz andere Frage ist die, wo die Trümmer hinfliegen, wenn die Bombe z. B. nun auch in Spanien hochgehen sollte. Denn dank der modernen Finanzinstrumente sind die Risiken weltweit verteilt. Man hat es an der IKB gesehen, die am US-Immobilienmarkt ja eigentlich von ihrem Kerngeschäft her wenig zu suchen hatte.
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:31
@Strappato: Verschwörungstheorie? Die Alt-68er waren's?
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mmmb,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:40
Hmm... Ich habe neulich einen interessanten Artikel gelesen, wonach die Krise bei den Immobilienkrediten nicht allein bleiben könnte. Danach sehen die Kennzahlen der amerikanischen Kreditkartengesellschaften auch nicht gerade toll aus, was die Entwicklung von Rückzahlungsquoten, etc. ansieht. Wenn dann bei den gleichen Haushalten, die momentan Probleme mit ihrer Immobilienfinanzierung haben, auch noch die Kreditkartenzinsen ansteigen, dann wird es richtig "witzig", denn auch diese Kredite sind ordentlich gepoolt und weiterverkauft worden...
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:45
Mal ganz abgesehen von den Krediten, die die Private-Equity-Fonds für ihre stark fremdfinanzierten Übernahmen aufgenommen haben. Auch das System gerät vermutlich in Schwierigkeiten, wenn die Unternehmensgewinne nicht mehr so sprudeln wie erwartet.
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avantgarde,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:49
Wobei das lange gut gehen kann
Man schaufelt die Miesen von einer Karte auf die nächste und schöpft die zinsfreien Monate aus.
Da es immer wieder neue Kartenangebote gibt, funktioniert das.
Aber irgendwann knallts dann und dann wirds teuer.
Da es immer wieder neue Kartenangebote gibt, funktioniert das.
Aber irgendwann knallts dann und dann wirds teuer.
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 17:55
Das klappt halt so lange, wie die Kreditgeber Lust dazu haben. Und das Problem ist, dass, den Gesamtmarktbetrachtet, meistens so ziemlich alle zum selben Zeitpunkt die Lust verlieren...
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 18:08
Astrologie? Höchstens insofern, als die Kapitalmarktteilnehmer in solchen Übertreibungssituationen alles andere als rational handeln. Quasi von einem Tag auf den anderen schlägt der übertriebene Optimismus in übertriebenen Pessimismus um. Das war bei der New-Economy-Blase übrigens ähnlich.
Für mich hat das gewisse Ähnlichkeit mit einem Schneeballsystem. Solange alle glauben, dass sich ein Dummer findet, der ihnen die schlechten Wertpapiere noch abkauft, funktioniert die Sache, aber irgendwann sind die Dummen eben alle schon beteiligt. Eigentlich ahnen das auch die meisten, nur über den Zeitpunkt, wann die Stimmung umschlägt, ist man sich uneinig. Ich wüsste nicht, was das mit den Sternen zu tun hat.
Für mich hat das gewisse Ähnlichkeit mit einem Schneeballsystem. Solange alle glauben, dass sich ein Dummer findet, der ihnen die schlechten Wertpapiere noch abkauft, funktioniert die Sache, aber irgendwann sind die Dummen eben alle schon beteiligt. Eigentlich ahnen das auch die meisten, nur über den Zeitpunkt, wann die Stimmung umschlägt, ist man sich uneinig. Ich wüsste nicht, was das mit den Sternen zu tun hat.
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derherold,
Dienstag, 15. Januar 2008, 18:15
Schön, wie sich hier das Bürgertum an Untergangsszenarien weidet ... ;-)
Mal ´ne Frage an die Experten: Ich will ja nix behaupten aber resultiert die Krise der Hypo RealEstate nicht aus allzu vielen "Immobilien-Vertriebsmaßnahmen", d.h. weg vom "normalen" Kredit, weg von der "ordentlichen" Baufinanzierung, hin zu der Finanzierung von Beinahe-Strucki-Wohnungsverkaufs-Fonds-Projekten ?
Mal ´ne Frage an die Experten: Ich will ja nix behaupten aber resultiert die Krise der Hypo RealEstate nicht aus allzu vielen "Immobilien-Vertriebsmaßnahmen", d.h. weg vom "normalen" Kredit, weg von der "ordentlichen" Baufinanzierung, hin zu der Finanzierung von Beinahe-Strucki-Wohnungsverkaufs-Fonds-Projekten ?
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 18:27
Im Jahr 2006 wurden Bankenaufseher und andere Kritiker ausgelacht und als Schwarzmaler diffamiert, wenn sie vor Risiken aus derartigen US-Immobilienkrediten gewarnt haben. Nun ist es bald soweit, dass Anleger schon Reißaus nehmen, wenn nur irgendwo das Wort Subprime geflüstert wird.
Ich erinnere mich auch noch daran, dass in der Endphase des New-Economy-Booms fast jede Aktie gekauft wurde, wenn ihr Name irgendwie an "Internet" oder "Biotechnologie" erinnerte. Nach dem Zusammenbruch haben Anleger jahrelang selbst solide Werte aus diesem Bereich kaum angerührt.
Ich erinnere mich auch noch daran, dass in der Endphase des New-Economy-Booms fast jede Aktie gekauft wurde, wenn ihr Name irgendwie an "Internet" oder "Biotechnologie" erinnerte. Nach dem Zusammenbruch haben Anleger jahrelang selbst solide Werte aus diesem Bereich kaum angerührt.
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mmmb,
Dienstag, 15. Januar 2008, 18:35
Ein kleines Video zu dem Thema:
http://break.com/index/how-we-got-into-the-subprime-mess.html
Viel Spass! :-)
http://break.com/index/how-we-got-into-the-subprime-mess.html
Viel Spass! :-)
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 19:12
Sehr gut, danke! Das jemand in Deutschland das Thema so unterhaltsam und gleichzeitig kenntnisreich aufarbeitet, kann ich mir allerdings leider nur schwer vorstellen...
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diamantspeerspitze,
Dienstag, 15. Januar 2008, 20:06
Wie auch? Unsere Qualitätsjournalisten haben doch besseres zu tun ... ;)
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avantgarde,
Dienstag, 15. Januar 2008, 20:22
Mit Astrologie hat das wenig zu tun
Ich habe 1998/99 in San Francisco gelebt, als in Deutschland der Internet-Hype erst so richtig losging.
In San Francisco waren dagegen Häuser und Condos in Spitzenlagen plötzlich verdächtig günstig.
Konsequenz? Ich bin Ende 1999 komplett aus der Börse ausgestiegen und wurde ausgelacht, als die anderen Anfang 2000 noch kräftig scheffelten.
Wie das endete, ist bekannt.
Nach Nine Eleven hab ich dann kräftig in US Homebuilder investiert. Bei einem hat sich die Aktie zwischen 2002 und 2004 vervierfacht.
Dann bin ich raus. Inzwischen ist dessen Aktie wieder beim Stand von 2002.
In San Francisco waren dagegen Häuser und Condos in Spitzenlagen plötzlich verdächtig günstig.
Konsequenz? Ich bin Ende 1999 komplett aus der Börse ausgestiegen und wurde ausgelacht, als die anderen Anfang 2000 noch kräftig scheffelten.
Wie das endete, ist bekannt.
Nach Nine Eleven hab ich dann kräftig in US Homebuilder investiert. Bei einem hat sich die Aktie zwischen 2002 und 2004 vervierfacht.
Dann bin ich raus. Inzwischen ist dessen Aktie wieder beim Stand von 2002.
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derherold,
Dienstag, 15. Januar 2008, 21:06
Das jemand in Deutschland das Thema so unterhaltsam und gleichzeitig kenntnisreich aufarbeitet, kann ich mir allerdings leider nur schwer vorstellen...
Allein schon deshalb nicht, weil behauptet wird, daß die Krise dadurch entstanden sei, weil man unemployed black men Kredite gab...
... mich deucht, daß auch in den USA das Thema nicht "so unterhaltsam" aufgearbeitet würde. :-)
Apropos *homebuilder*: es gibt US-Anbieter, die derzeit -lageunabhängig-Neubauten günstiger als die gleichzeitig am Markt befindlichen "Gebrauchtimmobilien" anbieten. Hossa, die Waldfee.
...allerdings hatten/haben wir auch in Ostdeutschland das eine oder andere "Preisgefälle"
Allein schon deshalb nicht, weil behauptet wird, daß die Krise dadurch entstanden sei, weil man unemployed black men Kredite gab...
... mich deucht, daß auch in den USA das Thema nicht "so unterhaltsam" aufgearbeitet würde. :-)
Apropos *homebuilder*: es gibt US-Anbieter, die derzeit -lageunabhängig-Neubauten günstiger als die gleichzeitig am Markt befindlichen "Gebrauchtimmobilien" anbieten. Hossa, die Waldfee.
...allerdings hatten/haben wir auch in Ostdeutschland das eine oder andere "Preisgefälle"
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amelia,
Dienstag, 15. Januar 2008, 22:28
Nun, lieber Herold, ich finde das Video auch nicht wegen der von Dir zitierten Formulierung witzig und treffend. Im Gegenteil, man könnte das "black" sehr gut weglassen. Aber andere gesellschaftliche Gruppen kriegen dort durchaus zu Recht ihr Fett weg.
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wurf,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 11:55
1996 bereits kursrückgang
Zur Zeit der Fussballweltmeisterschaft bereits Boersenkrise mit starken Kursrückschlägen.
Im Fernsehen dauernd als Begründung die Immobilienkrise in USA erwähnt.
Und nun ist alles überraschend.
Die Banken in Deutschland haben diese Geschaefte an der Boersenaufsicht vorbei in DUBLIN gemacht. Und das auch noch steuerbeguenstigt. In Deutschland war es NICHT ERLAUBT.
Ich meine, da faellt einem doch nichts mehr ein. So direkt vollkommen weltfremd kann die Bankenaufsicht doch nicht sein, obwohl der Sanio ja schon jahrelang stark kritisiert wird.
Im Fernsehen dauernd als Begründung die Immobilienkrise in USA erwähnt.
Und nun ist alles überraschend.
Die Banken in Deutschland haben diese Geschaefte an der Boersenaufsicht vorbei in DUBLIN gemacht. Und das auch noch steuerbeguenstigt. In Deutschland war es NICHT ERLAUBT.
Ich meine, da faellt einem doch nichts mehr ein. So direkt vollkommen weltfremd kann die Bankenaufsicht doch nicht sein, obwohl der Sanio ja schon jahrelang stark kritisiert wird.
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wurf,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 13:26
IKB Aufsichtsrat
Sie sollten einen Blick auf die Liste des Aufsichtsrates und des Beraterkreises werfen: Hartmann von der E.ON AG, Rodenstock, Rogowski, Roland Oetker, Ammer von Tchibo, Großmann von Georgmarienhütte, Haniel, Kannegießer, Graf von Krokow von Sal. Oppenheim, Wansleben vom DIHK, Wartenberg vom BDI, Tacke von der STEAG, Langenscheidt, und viele mehr. Was machen alle diese Leute bei einer vergleichsweise kleinen Bank? Haben die so viel Zeit? Oder kassieren sie nur?
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wurf,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 13:28
Mindestreserven aller US-Banken nur 45 Milliarden
In den USA muessen die Banken nur noch fuer checking accounts Mindestreserven halten. Fuer alle anderen Konten gibt es keine Reserveanfordungen, und die Banken koennen beliebig mit diesen Konten Kreditgeld erzeugen.
Die Reserven aller Banken in den USA zusammen betragen nur ca. US-$45 Milliarden.
Die Reserven aller Banken in den USA zusammen betragen nur ca. US-$45 Milliarden.
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derherold,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 13:47
Aufsichtsräte sind GENERELL nur dazu da, um abzukassieren.
Neben den illustren AR-Mitgliedern sollte man allerdings die erwähnen, die als ArbeitnehmerInnen/Abkommandierte der Politik dort sitzen. Es wird zu leicht vergessen, daß JEDE Sauerei größerer Unternehmen von GewerkschaftsvertreterInnen mitgetragen werden ... die dann allerdings auf Befragen immer wieder einräumen nichts gewußt, verhindert oder auch nur geahnt zu haben - demzufolge auch nie in keinster Weise verantwortlich für irgendetwas sein dürften. :)
Neben den illustren AR-Mitgliedern sollte man allerdings die erwähnen, die als ArbeitnehmerInnen/Abkommandierte der Politik dort sitzen. Es wird zu leicht vergessen, daß JEDE Sauerei größerer Unternehmen von GewerkschaftsvertreterInnen mitgetragen werden ... die dann allerdings auf Befragen immer wieder einräumen nichts gewußt, verhindert oder auch nur geahnt zu haben - demzufolge auch nie in keinster Weise verantwortlich für irgendetwas sein dürften. :)
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donalphons,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 13:50
Niemand war jemals für irgendwas verantwortlich. Und so ist es für die Freunde der Hypo Real auch ganz natürlich, zum gestürzten Kurs Aktien zu kaufen - wenn sie dann zurücktreten müssen, bekommen sie noch einen goldenen Handschlag, die Kurse steigen wieder, und sie verdienen nochmal an der selbstfabrizierten Katastrophe.
Und es ist legal.
Und es ist legal.
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derherold,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 14:04
Das ist schon eine Posse mit den nachkaufenden Vorständen.
Auf der einen Seite sieht es nicht sauber aus - auf der anderen Seite können die sich ganz tapfer hinstellen und ihr eigenen Käufe als "Vertrauen in die Firma und ihre Arbeit" verkaufen.
Einen gewissen Glamour hat das schon. Man stelle sich vor, die hätten vor dem Kurs-ABflug VERkauft. :))
Auf der einen Seite sieht es nicht sauber aus - auf der anderen Seite können die sich ganz tapfer hinstellen und ihr eigenen Käufe als "Vertrauen in die Firma und ihre Arbeit" verkaufen.
Einen gewissen Glamour hat das schon. Man stelle sich vor, die hätten vor dem Kurs-ABflug VERkauft. :))
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che2001,
Mittwoch, 16. Januar 2008, 15:28
Man kennt das aus der New Economy, abgesehen von Unternehmen, die nur dazu gegründet wurden,um das Geld mit der Emission der Aktien selber zu verdienen - oder dazu, Aktienpakete und sonstige Unternehmensbeteiligungen hin und her zu schieben,umTraffic zu simulieren. Dummerweise hatten wir einmal Ision als Geschäftspartner. Wie lange brummt der Falk eigentlich noch? Handeln Haffas noch mit Luxusyachten? Was macht Falk Strascheg?
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