Wie wäre es mal mit Ehrlichkeit?
Wenn jemand seine Familie umbringt, dann ist das keine "Familientragödie" im eigentlichen Sinn, sondern mehrfacher Mord. Ganz einfach.
Wenn einer was Gutes tun will, dann soll er es einfach tun. Und nicht ein Geschäft daraus machen, anderen einzureden, dass sie damit was Gutes tun. Das ist nicht gut, das ist "Charity". Und ich kann es verstehen, wenn eine Organisation wie Care keine Lust hat, sich von ein paar aufgepickelten Startup-Frechlingen den Namen für 15%-Pseudohilfe bei einem Webshop ruinieren zu lassen.
Und Versager, die Firmen hochziehen, ohne sich grosse Gedanken um offensichtliche Markenrechte zu machen, lieber gefällige Anwälte konsultieren und obendrein auch noch etwas auf dem Trittbrett mitrutschen wollen, sollten auch nicht rumflennen, wenn die Folgen Investoren "abschrecken". Die sind nicht abgeschreckt. Die sind nur nicht ganz blöd.
Man kann sich allerdings durchaus als "junges, innovatives Social Entrepreneur Start-up" bezeichnen, wenn man will. Das schützt Unternehmer davon, mit sowas in die gleiche Ecke gestellt zu werden. Nur das Wort "Social" hätte ein besseres Schicksal verdient, als zwischen zwei Deppenwörtern zu hängen, wie Jesus zwischen den Dieben.
Vielleicht aber hat diese Sprachverödung, diese intellektuelle Reduktion auf Englischbroken auch ihr Gutes, bewahrt es doch hübsche deutsche Wörter wie Tugend, Anstand und Verantwortung vor der Beleidigung, auf den Seiten der FTD wiedergegeben zu werden.
Wenn einer was Gutes tun will, dann soll er es einfach tun. Und nicht ein Geschäft daraus machen, anderen einzureden, dass sie damit was Gutes tun. Das ist nicht gut, das ist "Charity". Und ich kann es verstehen, wenn eine Organisation wie Care keine Lust hat, sich von ein paar aufgepickelten Startup-Frechlingen den Namen für 15%-Pseudohilfe bei einem Webshop ruinieren zu lassen.
Und Versager, die Firmen hochziehen, ohne sich grosse Gedanken um offensichtliche Markenrechte zu machen, lieber gefällige Anwälte konsultieren und obendrein auch noch etwas auf dem Trittbrett mitrutschen wollen, sollten auch nicht rumflennen, wenn die Folgen Investoren "abschrecken". Die sind nicht abgeschreckt. Die sind nur nicht ganz blöd.
Man kann sich allerdings durchaus als "junges, innovatives Social Entrepreneur Start-up" bezeichnen, wenn man will. Das schützt Unternehmer davon, mit sowas in die gleiche Ecke gestellt zu werden. Nur das Wort "Social" hätte ein besseres Schicksal verdient, als zwischen zwei Deppenwörtern zu hängen, wie Jesus zwischen den Dieben.
Vielleicht aber hat diese Sprachverödung, diese intellektuelle Reduktion auf Englischbroken auch ihr Gutes, bewahrt es doch hübsche deutsche Wörter wie Tugend, Anstand und Verantwortung vor der Beleidigung, auf den Seiten der FTD wiedergegeben zu werden.
donalphons, 00:44h
Dienstag, 4. März 2008, 00:44, von donalphons |
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ichichich,
Dienstag, 4. März 2008, 01:38
"Durch THE CARE CLUB haben wir bewiesen, dass Charity Shopping vom Markt angenommen wird und auch ein lukratives Geschäftsmodell darstellt", schreiben sie . Da hat es keinen Falschen erwischt, meine ich.
(Darf ich noch einen Vorschlag hinsichtlich der Körperöffnung machen, in die sie sich ihr "lukratives Geschäftsmodell" schieben dürfen? Nein? Schade.)
(Darf ich noch einen Vorschlag hinsichtlich der Körperöffnung machen, in die sie sich ihr "lukratives Geschäftsmodell" schieben dürfen? Nein? Schade.)
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trentx,
Dienstag, 4. März 2008, 01:56
FTD?
Habe da eben oberflächlich drübergelesen, interessanter Fall von neuzeitiger Unverfrorenheit, wie mir scheint. Aber was genau hat denn die FTD damit zu tun?
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 02:00
Die Herrschaften der betroffenen Company schreiben ihr Blog bei der FTD. Da kommt zusammen, was zusammen gehört.
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trentx,
Dienstag, 4. März 2008, 02:05
Ach du liebes bisschen, was es nicht alles gibt. Ist wohl schon wieder soweit für die nächste Runde Geldverbrennen.
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franz.brandtwein,
Dienstag, 4. März 2008, 10:31
... ja,ja und dann auch noch FTD anstatt (richtig) FMD (Finanziell Mal Deutschland) ... ein Elend ... aeh ... Misery ...
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kratistos,
Dienstag, 4. März 2008, 03:25
es ist vor allem dann keine Familientragödie, wenn es ein Türke tat. Dann heißt es nämlich Ehrenmord.
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strappato,
Dienstag, 4. März 2008, 07:49
Hört sich so an, als sei ein paar netten jungen Samaritern übel mitgespielt worden.
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 11:20
Ich kenne kein Startup, dessen Pleite sich nach "widerliches, geldgieriges, verlogenes Pack hat bekommen, was es verdient" anhört.
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che2001,
Dienstag, 4. März 2008, 13:01
Doch, bei uns hieß es dann einfach "Oh, da haben wir uns aber verzockt. Alles im Eimer!". Die letzte Woche vor Geschäftsauflösung verbrachte man die Arbeitszeit mit gemeinsamem Grillen. Das war durchaus "social". Und Cheffe bezahlte die Schlechtverdienenden, bevor das Insolvenzgeld da war, aus eigener Schatulle weiter.
Fazit: Auch wer ein Startup gründet, muss nicht automatisch Anstand und Ehre an der Garderobe abgeben.
Fazit: Auch wer ein Startup gründet, muss nicht automatisch Anstand und Ehre an der Garderobe abgeben.
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robbitobbi,
Dienstag, 4. März 2008, 09:18
Bisschen vorsichtiger sein, auch mit dem ganzen Negativ-Trash hier. Das Klima dreht. siehe: Chef einer Chicagoer Werbeagentur nimmt sich nach Schmähkritik in Branchenblogs das Leben.
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 11:22
Siehe auch: Schwachkopf Robbitobbi erzählt irgendwelche blöden Gerüchte nach, um anderen Schwachköpfen den Rücken frei zu halten.
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mark793,
Dienstag, 4. März 2008, 11:27
@robbitobbi:
Es ist nicht mal sicher, ob der Betreffende den Schmähbeitrag auf "agency spy" überhaupt gelesen hat. Die "Chicago Tribune" schreibt dazu: Tilley's friends and colleagues say the Agency Spy item almost certainly did not prompt Tilley's action—in fact, no one interviewed even knew if he had seen it—but such "blog blowback" is an increasing online occurrence as gossip, rumor and criticism move from the water cooler to the Web.
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oswald,
Dienstag, 4. März 2008, 10:42
"ähnliche Gesinnung" schreiben sie in ihrem Blog. Care kann eigentlich gar nicht mehr anders als sie abzumahnen. Ansonsten würde Care zugeben, auch nur an Rendite zu denken.
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 11:24
Die haben es nach ein wenig anwaltschaftlichem Schulterklopfen es offensichtlich darauf ankommen lassen. Kann man machen. Hrhrhhrhrhrhr.
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hockeystick,
Dienstag, 4. März 2008, 10:55
"Vor der Aufnahme des Geschäftsbetriebes und auch währenddessen haben wir mehrere renommierte Anwälte konsultiert. Wir durften feststellen, dass das Recht immer unterschiedlich ausgelegt werden kann. Eine eindeutige Rechtssicherheit konnte man uns nie zusagen."
Kinder entdecken die Welt. Heute: Das erste Mal beim Anwalt.
Kinder entdecken die Welt. Heute: Das erste Mal beim Anwalt.
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 11:25
Besonders schön ist ja:
"Eine eindeutige Rechtssicherheit konnte man uns nie zusagen."
Da hat jemand den Sinn und zweck des Anwaltsberufes nicht ganz verstanden. Und scheinbar auch wenig dazugelernt. Aber das nächste Startup ist ja schon in der Mache.
"Eine eindeutige Rechtssicherheit konnte man uns nie zusagen."
Da hat jemand den Sinn und zweck des Anwaltsberufes nicht ganz verstanden. Und scheinbar auch wenig dazugelernt. Aber das nächste Startup ist ja schon in der Mache.
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christian geschkat,
Dienstag, 4. März 2008, 11:10
immer wieder erstaunlich, dass die alle so innovativ sind, dass sie darüber simple Dinge, wie Kommunikation mit Markeninhabern "vergessen".
Email oder Telefon ist anscheinend zu altbackig und wenn CARE keine Facebook Seite, oder Twitter Stream hat, sind sie natürlich selbst schuld! Wie soll man denen denn dann was auf die Pinnwand schreiben, ob das klar geht mit den Namen!
Email oder Telefon ist anscheinend zu altbackig und wenn CARE keine Facebook Seite, oder Twitter Stream hat, sind sie natürlich selbst schuld! Wie soll man denen denn dann was auf die Pinnwand schreiben, ob das klar geht mit den Namen!
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 11:28
Oder mal ein wenig networken um das mit dem Branding zu chinchen, wenn die was wollen, sollen sie halt mal auf eine Venture Lounge kommen oder bei einem enable summit pitchen, dann kriegen sie auch die Credits, die es einem social Entrepreneur erlauben, face to face die Challenge zu setteln - aber das mit dem Anwalt ist hart.
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strappato,
Dienstag, 4. März 2008, 11:49
Ich werde eine Charity-Shopping-Seite machen. Die milden Gaben gehen an arme Start-Up-Gründer, damit sie sich gegen Abmahnungen wehren können.
Schön auch in den verlinkten Blog-Eintrag der Verweis auf Unicef gleich im ersten Absatz. Tenor: Die Welt ist schlecht, warum wir nicht auch.
Schön auch in den verlinkten Blog-Eintrag der Verweis auf Unicef gleich im ersten Absatz. Tenor: Die Welt ist schlecht, warum wir nicht auch.
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donalphons,
Dienstag, 4. März 2008, 11:57
"Don´t trust them, trust us."
Ich sag mal: Care hatte einen guten Riecher.
Ich sag mal: Care hatte einen guten Riecher.
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first_dr.dean,
Dienstag, 4. März 2008, 12:44
Satiriker
Ich weiß nicht, was ihr habt. Ich finde diese Unternehmensgründer originell. Die gründen eine Art "Hilfsorganisationen", welche vor allem auf dem Namen "Care" beruht. Und dann wundern sie sich, dass die bekannte Hilfsorganisation CARE damit Probleme hat. Entweder sind das Vollidioten (featured by FTD), oder echt gute Satiriker.
Ich tippe auf Letztes, sie ziehen das Buzzword Bullshit Bingo der Startup-Szene durch den Kakao. Es sind aber auch keine primitiven Holzhammer-Humoristen - man muss bei diesen Satirikern manchmal schon etwas nachdenken, um darauf zu kommen, wo der Witz ist. Beispiel:
Wenn also eine Abmahnung mit knapp über 3.000 Euro Kosten zum sofortigen Unternehmenszusammenbruch führt, dann war "der Markt" mikroskopisch klein. Ein anderes Beispiel ist der Begriff "Charity-Shopping" in Zusammenhang mit margenstarken Produkten, die fast überall woanders billiger zu erhalten sind.
"Charity" in den Nullerjahren ist es also, wenn verblödete Konsumenten irgendwelchen Startuppern überhöhte Preise zahlen. Darauf muss man erst einmal kommen!
Noch geiler sind allerdings die satirischen Blogbeiträge bei FTD, die das Sujet der spätpubiertierenden Selbstbefriedigung ("ich mache mal auf Unternehmer") perfekt persiflieren, gepaart mit unverhohlenem Beleidigtsein, wenn die profitable Idee "nicht richtig" verstanden wird.
Satiriker.
Ich tippe auf Letztes, sie ziehen das Buzzword Bullshit Bingo der Startup-Szene durch den Kakao. Es sind aber auch keine primitiven Holzhammer-Humoristen - man muss bei diesen Satirikern manchmal schon etwas nachdenken, um darauf zu kommen, wo der Witz ist. Beispiel:
"Durch THE CARE CLUB haben wir bewiesen, dass Charity Shopping vom Markt angenommen wird und auch ein lukratives Geschäftsmodell darstellt"Wow! Echt gute Verarsche!
Wenn also eine Abmahnung mit knapp über 3.000 Euro Kosten zum sofortigen Unternehmenszusammenbruch führt, dann war "der Markt" mikroskopisch klein. Ein anderes Beispiel ist der Begriff "Charity-Shopping" in Zusammenhang mit margenstarken Produkten, die fast überall woanders billiger zu erhalten sind.
"Charity" in den Nullerjahren ist es also, wenn verblödete Konsumenten irgendwelchen Startuppern überhöhte Preise zahlen. Darauf muss man erst einmal kommen!
Noch geiler sind allerdings die satirischen Blogbeiträge bei FTD, die das Sujet der spätpubiertierenden Selbstbefriedigung ("ich mache mal auf Unternehmer") perfekt persiflieren, gepaart mit unverhohlenem Beleidigtsein, wenn die profitable Idee "nicht richtig" verstanden wird.
Satiriker.
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amelia,
Dienstag, 4. März 2008, 12:59
Wenn ein Mann seine Familie umbringt, ist es eine "Familientragödie". Wenn eine Frau dasselbe tut, dann werden tiefenpsychologische Diskussionen darüber geführt, warum sie ihre Mutterrolle nicht so ausgefüllt hat, wie sie es doch angeblich von ihrer Biologie her sollte - und was die Gesellschaft falsch gemacht hat, dass die Maschine "Mutter" nicht rund läuft (sondern sich im konkreten Fall als sadistischer oder schlicht und einfach böser Mensch erweist, wie es Menschen beider Geschlechter nun mal leider manchmal tun).
Okay, aber zurück zur "Care"-Geschichte. Die ist definitiv lustiger.
Okay, aber zurück zur "Care"-Geschichte. Die ist definitiv lustiger.
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pretzel_logic,
Dienstag, 4. März 2008, 17:17
Dafür pumpen Millionen deutscher Frauen ihre Familien tagtäglich am Esstisch mit Schrott voll...
Tschuldigung, der musste sein...
Tschuldigung, der musste sein...
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care,
Mittwoch, 5. März 2008, 13:58
Antwort von CARE
Liebe Blogger,
der Name CARE ist geschützt, um unseren Spendern, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Förderern die Identität und Qualität unserer weltweiten Nothilfe- und Entwicklungsprojekte zu garantieren, und Verwechslungen mit anderen Organisationen oder Dienstleistern auszuschließen.
‚The Care Club’ hat den geschützten Markennamen “CARE” widerrechtlich genutzt, um Spenden einzuwerben.
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. als Teil des Hilfswerkes CARE International ist verpflichtet, die missbräuchliche Verwendung unseres Namens zu unterbinden. Wir haben deshalb ‚The Care Club’ gebeten, einen anderen Namen zu wählen und dafür großzügige Fristen eingeräumt. Dieses Angebot wurde nicht genutzt, so dass wir rechtliche Schritte in Form einer Unterlassungsklage eingeleitet haben.
Von dieser Klage hat niemand profitiert, insbesondere nicht die Anwälte, welche pro bono tätig sind.
Wir bedauern es sehr, dass aidcraft nun die Gelegenheit nutzt, über CARE sehr undifferenziert herzuziehen, und uns z.B. in den Kontext der UNICEF Affäre zu stellen. Auch Vorwürfe, wir hätten einen Konkurrenten ‚aus dem Verkehr ziehen wollen’ weisen wir zurück. Bei etwas mehr Sorgfalt in der Gründung von ‚The Care Club’ hätte diese Auseinandersetzung gänzlich vermieden werden können.
Dr. Wolfgang Jamann
Hauptgeschäftsführer CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
der Name CARE ist geschützt, um unseren Spendern, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Förderern die Identität und Qualität unserer weltweiten Nothilfe- und Entwicklungsprojekte zu garantieren, und Verwechslungen mit anderen Organisationen oder Dienstleistern auszuschließen.
‚The Care Club’ hat den geschützten Markennamen “CARE” widerrechtlich genutzt, um Spenden einzuwerben.
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. als Teil des Hilfswerkes CARE International ist verpflichtet, die missbräuchliche Verwendung unseres Namens zu unterbinden. Wir haben deshalb ‚The Care Club’ gebeten, einen anderen Namen zu wählen und dafür großzügige Fristen eingeräumt. Dieses Angebot wurde nicht genutzt, so dass wir rechtliche Schritte in Form einer Unterlassungsklage eingeleitet haben.
Von dieser Klage hat niemand profitiert, insbesondere nicht die Anwälte, welche pro bono tätig sind.
Wir bedauern es sehr, dass aidcraft nun die Gelegenheit nutzt, über CARE sehr undifferenziert herzuziehen, und uns z.B. in den Kontext der UNICEF Affäre zu stellen. Auch Vorwürfe, wir hätten einen Konkurrenten ‚aus dem Verkehr ziehen wollen’ weisen wir zurück. Bei etwas mehr Sorgfalt in der Gründung von ‚The Care Club’ hätte diese Auseinandersetzung gänzlich vermieden werden können.
Dr. Wolfgang Jamann
Hauptgeschäftsführer CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
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donalphons,
Mittwoch, 5. März 2008, 14:11
Guten Tag,
passt schon. Ich gebe Ihnen vollumfänglich recht.
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