Glaube Liebe Hoffnung

Ich liebe solche Ausblicke zum Frühstück, und natürlich auch meine Kürbistarte.



Ich glaube, es wird heute in Hall in Tirol ein sehr netter und angenehmer Tag; ein wenig heiss vielleicht, aber schön.

Und ich hoffe, dass ich nach Hause komme und Lehman Brothers tot über dem Zaun hängt, und sich bitte niemand dazu hinreissen lässt, diese unfähigen Raffkes zu retten.

So lange empfehle ich schon mal diese kleine Lektüre. Vielleicht will jemand noch zur Bank und ein wenig Bares abheben? Und wer meint, dass man so nicht über die Tugenden des ersten Korintherbriefs reden darf: 1. Kor. ist auch nur ein misogynes Stück Propaganda eines Angehörigen einer Hassgruppe.

Mittwoch, 10. September 2008, 14:08, von donalphons | |comment

 
Du twitterest?
Hallo Don,

ich vermute doch mal, das ist ein Fake oder?

http://twitter.com/DON_ALPHONSO

Viele Grüße,
ManInABox

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Nach einem halben Dutzend Fakeblogs halt mal ein Faketwitterer. Ich glaube nicht, dass der länger als eine Woche durchhält, und dann müssen Typen sich wie Johnny Heuchler und Stefan Lügenmeier wieder mit den traurigen Zahlen ihrer Blogvermarktung auseinandersetzen :-)

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erstaunlich aber wahr: kein kompletter Meltdown der Lehman Brothers Aktie, bisher. Da will wohl jemand noch ein paar Dollar retten ;-)

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Wenn Paule "Die Krise ist vorbei" Ackermann schon sagt, er GLAUBE, dass es nicht zu einem Kollaps komme, sollte eigentlich klar sein, was dann kommt. Heute gab es nur Absichtserklärungen und furchtbare Zahlen, und das ist keine angenehme Mischung.

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Glauben ist nicht justiziabel

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Herr Ackermann kann Unruhe im Finanzmarkt auch gerade nicht so gut gebrauchen, wenn man sich die Tagesmeldungen so ansieht...

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Bei Ackermann frage ich mich, ob der a) schon alles zugegeben hat und b) wirklich noch lange unbeschadet der Boss ist. Blender ist ein Wort, das mir da einfällt.

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Naja bis zum nächsten Quartalsergebnis können natürlich noch ein paar Sachen "zufällig ans Licht kommen". Wenn das mit der Postbank läuft, wird er wohl noch eine ganze Weile am Ruder bleiben.

Lehman ist erneut 40% gefallen, wobei der erste Absturz deutlich teurer war :-). Mal sehen, wann wir beim Pennystock sind...

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paulus war kein hassprediger. seine einsicht: ein weltreich gerade nicht durch hass und eiferertum (zelotismus) befehden, sondern durch entfeindung entkräften und als weltlichen arm seiner selbst fungieren zu lassen.

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Mal abgesehen von der Frage, ob Paulus überhaupt eine historische Persönlichkeit ist, kann man durchaus darüber reden, ob der Absolutheitsanspruch der Christen nach der 1. Apostelkonferenz nicht etwas haben, das wir unter Extremismus und Terrorismus einsortieren würden. Und Paulus soll da bekanntlich der schärfste Treiber gewesen sein. Der Part mit der Frau in diesme Brief jedenfalls ginge auch muslimischen Extremisten runter wie Öl.

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Ex-Raucher sind immer die schlimmsten

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Verallgemeinerungen
sind immer schlecht. Ausnahmslos. ;-)

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Ausnahmen gibt es keine, es sei denn...

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Uneingeschränkt Ja. Aber.

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Ich bin ein grosser Freund von Gehässigkeit, aber die Brothers sind noch eine der symphatischeren Adressen, um die es mir halbwegs leid tun würde. Nicht mal unbedingt für meine Bekannten, die haben's schliesslich (mit) versaut, aber für die zigtausend anderen die mehr oder weniger unschuldig hängen werden...

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Der Vorteil der ausgeweideten Lehman Brothers wäre die Angst, die die Überlebenden befäält. Die Kriminellen sind doch nur noch so lustig, weil sie glauben, der Staat würde jedesmal für ihr Versagen zahlen. Wenn erst mal gesehen wird, dass es ernst ist und niemand zur Hilfe kommt, fangen sie vielleicht an, Strikte Regeln zu akzeptieren

UND HRE VERFICKTEN FRESSEN ZU HALTEN.

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Oh, letzteres wäre besonders ersprießlich.

Wobei unsere verbissenen Liberallas ja ohnehin diesbezüglich verdächtig still sind und lieber auf die Allerschwächsten einprügeln, wie es sich gehört.

Wenn Westerwelle am Ende wirklich mit Rotgrün kopuliert, hoffe ich auf Massenneoconnardentleibungen.

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Völlig richtig, die ein oder andere Bankpleite muss einfach sein, weil's ja krankerweise um die eigenen Regeln geht die jetzt plötzlich nicht mehr gelten sollen. Und das hat ja erstmal überhaupt nichts mit Kriminalität zu tun, Dummheit/Gier/usw. ist nunmal nicht strafbar (gesetzlich). Aaaaaaber, um LEH tut's mir halt leid, vor allem weil es seit Monaten schon absehbar ist (Level III Assets etc). Quasi terminal disease eines mehr oder weniger guten Bekannten, wenn dann der Anruf kommt ist es halt ein scheiss Gefühl.

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Ja. Sicher.

Aber das sind doch auch die Leute, die es ok finden, wenn andere über Hartz IV abgeschreckt werden. Die glauben, dass Leistung sein muss, dass man den Tüchtigen freie Bahn geben sollte, dass der Wettbewerb nicht verfälscht werden darf. Ein Bailout für LMN wäre eine massive Wettbewerbsverfälschung, und das alles nur für eine Bank, die realwirtschaftlich so nötig wie ein Kropf ist. Schlimm für die Betroffenen. Aber das ist bei Grohe und anderen Opfern der Buy-Out-Geschäfte auch kein grosses Thema gewesen. Der Aufschrei kommt wohl vor allem daher, dass Lehman ein toller Kunde der Medien war.

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nochmal von vorn
pardon, aber bankpleiten sollten überhaupt nicht sein. wenn etwas NICHT insolvent gehen sollte, dann eine bank.

natürlich, jetzt, wo die karre im dreck sitzt, müssen die sich aussortieren. letztendlich werden die größeren volkswirtschaftlichen schäden aber nur durch regulierungen abzuwenden sein, und insofern sollte man jetzt daraus lernen und irgendwann den rest der noch halbwegs gesunden banken so regulieren, dass solche blasen nicht entstehen. regulierung VOR dem crash, nicht danach.

das ganze dilemma ist doch überhaupt gerade erst daraus entstanden, dass man die banken einer "freien marktwirtschaft" überlassen hat. dass der markt alles von alleine regelt, ist eine sehr schöne theorie so alt wie adam smith (der das so übrigens aber nie postuliert hat, eher im gegenteil), die noch nirgends empirisch belegt wurde. es ist historisch völlig unhaltbar, dass es einen freien markt gäbe. sondern es gibt nur märkte, die mehr oder weniger von bestimmten interessen regiert sind.

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Genau das meine ich mit den eigenen Regeln, die jetzt nicht mehr gelten sollen. Das sind auf jeden Fall prinzipiel auch meine Regeln, daher burn baby burn. Aber nich LEH, verdammtnochma :P
Der Grohe-Vergleich zieht mal gar nicht, weil es überhaupt noch nie so einen Aufschrei gegeben hat und immerhin die inzwischen in der Branche favorisierte Selbstbezichtigung entstanden ist, während bei BSC/LEH oder hier in Doofland IKB et al. eher allgemeine Schadenfreude vorherrscht (was ich feststelle und nicht werte).

Regulierung ist völlig sinnlos, da grundsätzlich von inkompetenten Leuten erdacht und organisiert. Hat bspw. SOX IRGENDWAS gebracht? Ausser etwas Umverteilung von corporate america zu den big 4? Ich denke nicht. Oder was ist z.B. mit der Ex-RegTP jetzt Bundesnetzagentur, ein katastrophales Debakel. Und die wurde vorher geschaffen. Willst Du ernsthaft sowas für Banken oder sonst irgendwas haben? Das ist doch völlig sinnlos und eine reine ABM-Massnahme für unsere parasitären underachiever in sonstwas für einer Behörde, die man irgendwo ihren Kontrollfetisch ausleben lassen muss.

Es ist ausserdem völlig normal das Banken pleite gehen, das war schon immer so (gab's da nicht mal so einen Pharao...), wird auch immer so sein und Du wirst es nicht verhindern können, und selbst wenn Du es könntest, wäre ich dagegen.

Das es "den freien Markt" nicht gibt, ist ja wohl die binsigste Weisheit die seit langem gehört habe. :D Natürlich besteht ein Markt nur aus bestimmten Interessen, das ganze Leben besteht doch nur aus Interessen. Wenn Du glaubst, der Markt regle sich nicht selbst bzw. das wäre nicht empirisch bewiesen, dann frage ich mich in welcher Welt Du lebst. Es muss doch ausschliesslich darum, ob das unbedingt immer so gut ist, alles andere ist imho völlige Realitätsverweigerung...

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mmh, keine ahnung so richtig, was du mit alledem sagen willst, meine liebe nm. auf dem "freien markt" trifft's jetzt lehman, die dir aus irgendeinem grund sympatisch sind, und das ist aus deiner sicht mist. regulierung, die lehman und andere hätte vor unheil bewahren können, ist aus deiner sicht auch mist. was wäre denn dann kein mist, also sinnvoll gewesen?

die underachiever, wie du sie nennst: sitzen die momentan nicht eher bei den banken wie lehman? wer "rettet" denn aktuell die bankrotten banken vor dem sang- und klanglosen untergang? sind es nicht gerade diejenigen, die jahrein jahraus brav ihren solidaritätsbeitrag an den staat gezahlt haben? und ist das einzahlen in einen derartigen "fond" nicht auch von interessen geleitet? nicht ob, sondern wofür "interessen" bezahlt werden, scheint mir von bedeutung.

in solchen zuständen hat man natürlich immer die wahl zu sagen: ja, das ist eben so. ist doch völlig normal. oder man kann überlegen und sagen: so, wie es gerade läuft, ist es nicht gut. lasst uns was anderes machen. unabhängig davon, was wir hier miteinander ausdiskutieren: so wird es auch kommen. wir alle werden in absehbarer zukunft etwas anders machen müssen. ich glaube sogar, dass die veränderung radikal und dass das ergebnis absolut nichts mehr mit der idee einer "freien marktwirtschaft" zu tun haben wird. es ist doch so wie im richtigen leben: je mehr gehirnschmalz man in eine sache im vorhinein reinsteckt, desto weniger muss man später nachbessern.

die kurzfristige gewinne-macherei à la wallstreet ist jedenfalls jetzt schon historisch überholt. für eine wirkliche marktsäuberung müsste m.e. folgendes geschehen:

1. aktienhandel müsste verboten werden.

2. derivatgeschäfte müssten verboten werden.

3. landbesitz müsste international verbrieft werden in der form, dass leute, die land bewirtschaften oder bewohnen, teilhaber oder besitzer dieses landes werden.

4. wir brauchen eine entflechtung der ölwirtschaft. öl darf nicht mehr in dollar gehandelt werden, sondern in einer für alle staaten (auch den usa) zum gleichen zinssatz zu erwerbenden währung.

5. daraus folgend wäre eine international regulierte weltbank vonnöten - mit international regulierten krediten für projekte, aus denen sich die beteiligten großunternehmen nicht kurzfristig herausziehen dürften (beispiel: wer in indien staudämme baut - wie siemens - muss auch für die sogenannten ewigkeitskosten aufkommen - ganz so wie die bergbaubesitzer im guten alten westdeutschland).

6. regionale märkte müssen gefördert werden. sie lassen sich besser kontrollieren, und der surplus bleibt jeweils dort, wo er erwirtschaftet wurde. das verhältnis von binnen- zum exportmarkt sollte annähernd 70:30 betragen.

andere vorschläge?

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Na ja, zumindest sollte man sich fragen, ob man eigentlich jede Finanzinnovation so einfach zulassen sollte, wie es anscheinend geschehen ist. Ohne Verbriefungen hätte es diese Krise wohl nicht gegeben, und ich denke, die ganzen computergesteuerten Trendfolgemodelle, mit denen z.B. derzeit heftig an den Rohstoffmärkten spekuliert wird, sind auch nicht so ganz ohne...

Über Gentechnologie und die möglichen Folgen wird immerhin seit Jahrzehnten diskutiert, auch bei der Kernkraft ist man heutzutage wenigstens vorsichtig, und das gilt auch für den praktischen Einsatz vieler anderer Erfindungen aus der Wissenschaft. Obwohl man sicherlich an vielen Stellen noch immer zu unvorsichtig ist.

Aber wirtschaftswissenschaftliche Ideen werden anscheinend oft ziemlich blind umgesetzt, nur, weil irgendwer ausgerechnet hat, dass sie angeblich funktionieren (Risikostreuung, Ratings, hah!). Dabei ist Wirtschaftswissenschaft eben keine exakte Wissenschaft, sondern nur etwas, das auf Annahmen über menschliches Verhalten beruht.

Dass diese ganzen Finanzmarkt-Innovationen anscheinend geradezu dazu einladen, Schneeballsysteme zu konstruieren und zu hoffen, dass man zu denjenigen gehört, die rechtzeitig den Absprung finden, das liegt doch mittlerweile für jeden sichtbar auf der Hand.

Es ist meiner Meinung nach auch völliger Blödsinn zu behaupten, dass die meisten Banker das nicht geahnt hätten. Ich glaube, die Schlaueren hatten in irgendeiner Weise schon längst mitbekommen, wie der Hase lief. Aber wer sich zu schnell aus diesen Märkten zurückzieht, der verdient eben auch kein Geld, selbst wenn die Bewertungen schon längst jenseits von Gut und Böse sind. Auch das wussten vermutlich so ziemlich alle.

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Kein Mist ist gesunder Menschenverstand, das muss völlig ausreichen und wer davon zu wenig hat und obendrein beratungsresistent ist, der soll dafür bluten.
Natürlich sitzen mit hindsight einige der versager bei LEH und überhaupt in den Banken, wobei da ja auch die halbstaatlichen Idioteninstitute am schlechtesten abschneiden. Deswegen auch keine Rettung für niemanden, dass ist doch völlig klar! Mich nervt es auch, dass mir vermutlich um die 250 Euro für die IKB gestohlen wurden und ich das natürlich nie wiedersehen werde (Naja, vielleicht nochmal ein paar Rechnungen schreiben :D).
So wie es gerade läuft ist imho völlig in Ordnung und wenn's morgen anders läuft, dann soll's mir auch recht sein. Sieht doch jeder was geschieht und kann sich drauf einstellen. Et is wie et is, et kütt wie kütt un et hätt noch immer jot jejange. Und ich finde das überhaupt nicht zynisch.
4. und 5. könnte vielleicht in irgendeiner Form positive Konsequenzen haben, beim Rest habe ich keinen Schimmer was das bringen soll. Andere Vorschläge habe ich nicht, denn wenn man die Sache langfristig betrachtet entwickelt sich doch alles bestens...
(Unter anderem) Zum Thema "kann mir keiner erzählen, die hätten nichts geahnt", gab es Anfang des Jahres ein ausgezeichnetes Interview in n+1:
http://www.nplusonemag.com/?q=node/418
Das Interview ist insgesamt grossartig, aber Part 3 and 4 erkären das Thema Dummheit+Gier=Ouch imho recht gut. (Gibt inzwischen auch noch ein zweites Interview mit dem).
Naja wie auch immer schade um LEH :P Gerüchtehalber wurde denen heute vom management mitgeteilt, dass es in 24-48 Stunden vorbei ist, da sie nur einen Tag Aufschub für das rating downgrade aushandeln konnten um eine Lösung (Käufer) zu finden.

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Das Problem ist ja, dass Pleitegehenlassen oder Rettung durch den Staat nur eine Detailfrage ist. Sie entscheidet möglicherweise ein Stück weit mit darüber, wie die Schäden verteilt werden, aber im einen wie im anderen Fall sind es bei weitem nicht nur die Eigentümer, die diese Schäden tragen müssen. In irgendeiner Form trifft der Zusammenbruch einer Großbank immer auch die Allgemeinheit, weil die Kapitalverflechtungen so eng sind. Daran hängen Aktionäre, Kunden, Kreditgeber, Kreditnehmer, die von anderen Banken getragenen Einlagensicherungssysteme und was weiß ich wer noch alles. Deswegen brauchen wir einen rechtlichen Rahmen, der solche Exzesse verhindert, egal, welche Konsequenzen bei einer Schieflage gezogen werden.

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Es wäre schon einiges gewonnen, wenn man den Handel mit hochriskanten Anlageformen wie den Derivaten begrenzen würde und Leverages deutlich reduzieren könnte. Es steht ausser Frage, dass die Bankenwelt damit nicht umgehen kann und nicht das tut, was sinnvoll ist, sondern das, was geht. Ich mein, das Ende von Long Term Capital Management ist jetzt 10 Jahre her, und es gibt noch immer kein Regularium, das die heutigen Mutationen von Hedgefonds besser kontrolliert. Das Krepieren erscheint mir das einzige wirksame Mittel zu sein; es nicht zu kontrollieren und dann zu retten kann keine Lösung sein.

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Man erinnere sich an die (unter anderem für viele Kleinanleger in offenen Fonds schmerzhafte) Frankfurter Immobilienkrise vor einigen Jahren, die im Wesentlichen daher rührte, dass die Banken aufgrund ihrer fehlgeschlagenen New-Economy-Zockereien Arbeitsplätze abbauen mussten und deswegen die ganzen Büroflächen nicht mehr brauchten. Und das ist nur ein kleines, harmloses Beispiel, für das noch nicht einmal eine Bankenpleite notwendig war. Ich führe es bloß an, weil es mir gerade in den Sinn kommt. Die Wechselwirkungen könnten noch sehr viel komplexer sein, wenn irgendwo viele Milliarden versenkt werden.

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Ich glaube wirklich nicht, dass Krepieren-Lassen die Probleme löst bzw. die falschen Anreize aus dem Weg räumt. Denn ihre Boni müssen die (im Zweifelsfall ja sowieso schon längst geschassten) Manager selbst dann nicht mehr zurückzahlen, wenn der Laden ein paar Jahre später pleite geht. Die größten Dummen sind im einen wie im anderen Falle vor allem Leute, die die ganze Schweinerei nicht angerichtet haben.

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Und es gibt vermutlich weltweit kein Einlagensicherungssystem, das den Zusammenbruch einer Großbank auffangen könnte, ohne selbst in große Nöte zu geraten (und momentan steht ja bei weitem nicht nur eine Großbank mit dem Rücken an der Wand). In diesem Falle müssten die anderen Banken nachschießen, was diese wiederum auch in Not bringen würde, oder der Staat springt eben doch ein, oder die oft auch ziemlich unschuldigen Kleinanleger verlieren ihr Geld - und außerdem verliert die gesamte Bevölkerung ihr Vertrauen in die Banken, was wiederum kaum überschaubare Folgen hätte (mit den Einlagen werden schließlich unter anderem Unternehmenskredite gegenfinanziert).

Das war übrigens auch ein Thema bei der IKB. Die hatte zwar keine Privatkunden, wohl aber erhebliche Einlagen von Unternehmen, die ebenfalls durch den Sicherungsfonds der privaten Banken abgedeckt wurden. Laut schnellem Googlen waren das 24 Mrd. Euro.

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In Deutschland haben Privatanleger ungefähr 100 Mrd. Euro in Anlagezertifikate investiert. Das sind rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen, das heißt, wenn die emittierende Bank pleite geht, ist das Geld (zum größeren Teil) futsch. Dazu kommt dann noch das eigentliche Risiko des Produkts - das z. B. in der Wette auf eine bestimmte Entwickung eines Aktienkorbs besteht. Den kleinen Privatkunden wurden die Produkte allerdings immer mit dem Argument aufs Auge gedrückt, das Emittentenrisiko sei "nur theoretisch".

Bekannte Zertifikate-Emittenten, die in Deutschland ihre Produkte anbieten, sind zum Beispiel Citigroup, Lehman Brothers, Merrill Lynch, Société Générale, UBS...

Vielleicht kann ich mit solchen Beispielen ein bisschen deutlich machen, warum ich denke, dass man schon viel früher hätte ansetzen müssen - warum man es unter gar keinen Umständen zu einem Schlamassel wie dem jetzigen hätte kommen lassen dürfen.

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Irgendwie wird man aber den Zusammenbruch von WAMU abfangen müssen, denn der wird kommen. Vermutlich in der von Fannie und Freddie bekannten Salamitaktik, die Verluste quartalsweise auszugleichen und zu hoffen, dass es nicht mehr allzu viele Problemfälle dieser Dimension gibt.

Die grössere Frage ist, ob die USA nicht in der Lage sind, sowas wie ein Schuldenmoratorium zwischen Staat, Banken und deren Kreditnehmern zu vereinbahren. Genau das macht man ja im Moment auch bei insolventen Fonds des grauen Kapitalmarkts und deren Investoren, und allen Beteiligten ist klar, dass man halt nur begrenzt die eigenen Ziele umsetzen kann. So ein Pakt wäre dann auch was für das amerikanische Volk und dessen dummer Glaube in den freien Markt und seiner Spieler.

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Yeah, Zertifikate, ein lustiges Thema, besonders gerne gepusht durch Sparkassen und andere, die kleinen Leuten das Gefühl vermitteln wollten, grosse Leute zu sein... todsicher und gute Rendite, denn eine Bank wird nie pleite gehen.

Ich kenne jemanden, der wegen so einer ähnlichen Geschichte gerade seine Pferde verkauft hat und zurückmietet, wenn er denn mal reiten geht - meistens hat er wenig Zeit, denn er sucht nach einem Käufer für seine italienische Villa. Bei der ihm das Genick brechenden Geschichte hat er einen Mandanten, der den typischen Kleinanleger darzustellen geruht, dem die Altersvorsorge flöten geht. Mei. Ich finde es gar nicht so arg schlimm, wenn es jetzt doch so weit kommt. Es gibt zu viele reiche Menschen mit zu viel Gier auf der Welt. Wer das Prinzip nach der New Economy nicht verstanden hat, dem ist nicht zu helfen.

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Na ja, es wird aber eben auch viele Kleine treffen, die wirklich nicht viel dafür können. Ich denke da an einen befreundeten Malermeister, der hauptsächlich Unternehmenskunden hat (in der Provinz) und der nach dem Zusammenbruch der New Economy und 9/11 arge Schwierigkeiten hatte, Geschäft zu machen. Seine Mitarbeiter hat er mit Ach und Krach gerade so durchgekriegt. Und ich glaube, wenn ein aus den Fugen geratenes Bankensystem "nur" solche realwirtschaftlichen Folgen hat, dann können wir noch froh sein.

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"as we went from a surplus of $5 trillion in 2000 to crushing debt that's now $9.6 trillion"

Ahem das hätte ich jetzt schon gerne erklärt

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Nieder mit dem Sozialismus für die Privatbanken!
Don hat gerade einen finanztheoretischen Kommentar geäußert, der qualitativ deutlich über alles hinaus geht, was ein gewisser F. Thießen in seiner Profession (Bankwissenschaften) jemals geäußert hat. Denn das ist der Punkt: Banken (nicht: die Steuerzahler) müssen leiden, wenn sie Fehler machen.

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Oh Vorsicht

Als nächstes schlägt der Herr noch vor, das Hartz IV in Höhe von 148 Euro in Bankaktien auszuzahlen

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