Noch einen Koffer in Bayern haben.

Ich bin da ganz offen: Bayern ist in meinen Augen nicht die beste aller möglichen welten. Für mich ist es vielleicht die beste aller existierenden Welten, deshalb bin ich auch hier, aber es geht in allen Bereichen durchaus nochmal besser. weshalb ich auch mittelfristig dazu tendiere, meinen Wohnsitz noch etwas weiter in den Süden zu verlegen, sobald ich mir die nötigen Mittel erschrieben habe; also nicht mehr die kleine, dumme Stadt an der Donau und der Tegernsee, sondern vielleicht noch haus Henrietta in Obermais oder die Villa Minerva in Riva. Dann kann ich mit den Jahreszeiten von Nord nach Süd und wieder zurück, je nach Belieben, und das alles mit nie mehr als drei Stunden Autofahrt - im Sinne eines Ausflugs, nicht einer elenden Raserei - dazwischen.



Ich könnte also überall sein, im satten Tal, auf dem Berg, am See, unter Palmen, immer und zu jeder Tageszeit, und es wäre schon.

Weniger schön dagegen finde ich offen gesagt die Fahnenflucht, mit der der Blumenbarverlag aus München nach Berlin umzieht, als wäre es das elende Haus Suhrkamp. Gerade Blumenbar, die letztes Jahr mit Mjunik Sisco gezeigt hat, dass München, von ein paar Jahren zwischen 1995 und 2005 mal abgesehen, nicht nur die einzige gute Grossstadt Deutschlands war, sondern auch allgemein so gesehen wurde - und nachdem 2005 auch der Letzte kapiert hatte, dass Berlin nur schlechten Service und schlechte Irre in schlechter Umgebung produziert, ist man inzwischen ja wieder in München angekommen.

Man hat ja in München so einiges getan, um Blumenbar zu päppeln. Mehr vermutlich, als man in Berlin tun wird, wo es zig andere erfolglose Kleinverlage gibt, die niemanden besonders interessieren. Kommt halt noch einer. Mal schaun, wie lange es dauert, bis sie merken, wie Leckmich und Waswillste dieser Dreckhaufen ist, gerade, wenn man die Projekte macht, die alle machen, und die Lesungen, die auch alle versuchen. Vielleicht twittern sie dann auch.



In München - wird eben etwas anderes entstehen. So ist das immer. Wenigstens findet man es in Bayern noch unerfreulich, wenn jemand geht, der etwas geleistet hat. Wenn sie in Berlin draufgehen, juckt das dort niemand. Es ist ja nicht so, dass ich Fernweh nicht verstehe, aber während die Franzosen Paris haben, oder die Cote, und die Spanier Madrid oder Barcelona, kann man hierzulande schon froh sein, dass es München und den Süden davon gibt. Davonlaufen giltet nicht. Aber vielleicht brauchen sie einfach ein paar Jahre, um das zu verstehen. Das Feine an Bayern ist ja, dass man verlorene Söhne gern wieder aufnimmt.

Sonntag, 11. Oktober 2009, 01:58, von donalphons | |comment

 
Auch auf die Gefahr hin einen wunden Punkt zu treffen: Was macht eigentlich der Sunbeam? Der sticht so sehr aus dem unteren Bild heraus, da drängt sich die Frage geradezu auf.

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Ich werde die Jungs in FFM vor die Wahl stellen: Machen oder Klartext reden. Im Zweifelsfall habe ich schon jemand daheim, der das Nötige auch macht (und nein, ich verstehe es auch nicht).

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Und ja: Es ist ein sehr wunder Punkt. Eigentlich wollte ich dieses Jahr so viel damit getan haben.

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(Allerdings hilft es, ein Auge auf die aktuelle Preisentwicklung zu haben. Ich kann sagen, dass sich die Preise seit dem Tiefstpunkt im Frühling gerade für solche Typen wieder verdoppelt haben. Im Frühling wollte in England einfach niemand einen klassichen Wagen kaufen. So gesehen ist es nicht so schlimm. Nicht ganz so schlimm.)

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Nun ja. Irgendwie muss es man es ja begründen in Bayern zu leben. Ich die Oberpfalz und nur für das letzte Stück nach Österreich benutze ich widerwillig die Autobahn in Bayern, achte aber streng darauf, dort keinen Cent auszugeben. Meist finde ich einen Grund über Prag zu müssen und Bayern zu umgehen.

So verschieden sind die Menschen. Mein Berlin ist ein Dorf, ein Kiez. Menschen unterschiedlichster Nation, Art, Einkommen und Profession wohnen unter- neben und übereinander. Meilenweit kein Tegernsee und selbst der Wannsee ist weit von Wilmersdorf weg. Dafür ist der Volkspark nah. Es gibt noch die kleinen Geschäfte, die wie selbstverständlich Qualität liefern.

München ist mir egal. Wenn es sich selbst gut genug ist, so mag es fröhlich dort liegen wo es liegt. Der Tegernsee ist schön, aber eigentlich auch nur das Sammelbecken für die alten Abzocker. Wer möchte die schon treffen.

Was übrigens den Service in Berlin angeht, ist der nur da schlecht, wo auch die schlechten Gäste sind. Die Selbstverliebten und Touris. Aber das ist nicht Berlin.

Obermais oder die Villa Minerva in Riva kann ich gut verstehen. Aber da müsste ich so weit durch Bayern fahren. Also lieber Windisch-Garsten und ein Ausflug ins Salzkammergut.

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dass München, von ein paar Jahren zwischen 1995 und 2005 mal abgesehen, nicht nur die einzige gute Grossstadt Deutschlands war, sondern auch allgemein so gesehen wurde

Sorry, Don, aber ich glaube nicht, dass das allgemein so gesehen wurde, glaube Dir aber sofort, dass man in München der Meinung war und ist. Die fanden und finden sich schon immer ganz toll - zumindest das haben sie mit denen in Berlin gemeinsam. In Wahrheit sind beide Städte ziemlich provinziell, jede auf ihre Weise.

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Die schönste Stadt Deutschlands ist und bleibt für mich sowieso Hamburg. Und so weit zur See hat man es da wenigstens auch nicht...

In Wahrheit sind beide Städte ziemlich provinziell, jede auf ihre Weise.

Wenn die Münchener vielleicht Auto fahren lernen würden, dann könnten sie eventuell noch ein paar Punkte gutmachen - im Vergleich zu Frankfurt (und auch Hamburg) ist das dort eine einzige Katastrophe...

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Heimat...
das ist das Schönste...


sonst nix!

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Allahchen, ist dieses Gestreite
um die schönste Großstadt, wie armselig! Zumal sich doch jeder nur in seinem Kiez bewegt, der max. 50.000 Einwohner hat.

Oder kennt einer die Straßen von Berlin-Marzahn, der am oder in Prenzlauer Berg oder Mitte oder Charlottenburg wohnt?

Wer von den Eimsbüttelern kennt Harburg in- und auswendig?

Dieses gefühlte "meine Stadt ist die Schönste" ist doch Bullshit.

Es gibt attraktive Städte in D und weniger attraktive, je nach Standpunkt. Aber: München, Berlin und Hamburg gehören defintitiv nicht dazu. Es sei denn, man heißt Sarrazin, macht "irgendwas mit Medien" oder verplempert sein Geld gern in eigentlich unbezahlbaren Wohnungen.

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