Leute, wenn Ihr mal richtige Slums sehen wollt, schaut Euch Imbaba an, oder die Vorstädte von Assuan, oder wenigstens die Favelas von Lisboa. Jedesmal, wenn ich im Zug in eine deutsche Stadt einfahre und die Garten- oder Datschenkolonien am Stadtrand sehe, denke ich erst einmal, dass das die Hüttensiedlungen der Armen sind, so prägend waren diese Erfahrungen. In Khan el Khalili, wo auf fünfstöckige Häuser von den Bewohner in illegaler Eigenarbeit drei Etagen aufgestockt sind, die erste aus luftgetrockneten Zeigeln, die zweite aus Holz, die dritte aus Wellblech, und darauf Hühnerställe aus Pappkarton (bis das Ganze einstürzt, was außer den Betroffenen niemanden schert), und wo man mangels Müllabfuhr den Dreck in die Lüftungsschächte des eigenen Hauses kippt, bis die bis zum Dach gefüllt sind, wo die kleine Nachtmusik das Klackerdiklacker der Kakerlaken ist (das ist ein Mittelschichtsviertel nach ägyptischem Maßstab, kein Slum, noch nichtmal ein Arbeiterviertel), erzählte mir ein Mann aus dem Kongo (damals noch Zaire) mit leuchtenden Augen, was für eine saubere, toll organisierte, gut aufgeräumte Stadt Kairo sei.

Ich rede nicht von der Rua de los Anjos, sondern von den Wellblechhüttensiedlungen in Serafina oder hinter dem Expogelände.