Die Flamme meines Interesses, wenn ich Dons Blog lese, jenes reine, stille Leuchten eines stets anwesenden doch vom grellen Glanz des Alltags allzuoft übertäubten Lichts, faucht stets dann wie ein kurz vor dem Überschlag stehender Bunsenbrenner (mit „n“, Leute, mit „n“!), wenn die Zugriffsüberlegungen der aktiven Wirtschaftsversteher kommentiert, verlinkt und also thematisch werden.
Denn hier bestätigt sich des Nörglers Vorurteil, demzufolge es die Natur des Marketiers wie der Pussy-Relations ist, in jedem neu sich öffnenden Plumpsklo nach verwertbaren Brocken zu fahnden. Es war absehbar, daß die Sorte, die den Einfall der Anbringung von Werbetafeln an den Pissoirs von Autobahnraststätten nicht halten konnte, erst recht im Angesicht der Blogs ihrer geistigen Blasenschwäche nicht würde Herr werden.

Doch warum interessiert dies den Nörgler?
Wir finden als Antwort auf diese Frage zuallerst die bereits mehrfach nachgewiesenen Ursachen: Zu früh abgestillt; durfte nicht mit dem A-Ah spielen, holt das Versäumte jetzt in Gestalt von Perversionen nach (S. Freud: „Das Verdrängte kehrt zurück“); fäkalizistisches Zwänglertum; phantasiert sich ‚wasserspielende’ Pressesprecherinnen herbei, die untenrum umso mehr geben sollen, was frühkindlich obenrum die Mami versagte, etc. pp.

Dies ist alles wahr, doch ein weiterer Interessenstreiber ist die Blog-Korruption, nach der, wie Don schon mehrfach dokumentierte, eine Nachfrage besteht. Was destilliert Don aus neuerlichen Konzeptionen: „Umschmeicheln, informieren, sich ihren Wünschen anpassen, sie nicht als reine Werbeplattformen zu sehen, sondern als Leute, die …“ – das klingt aber alles nach zeitökonomisch schlecht durchdachten Umwegen.
Würde der Nörgler bloggen, was selbst in den entferntesten seiner Absichten nicht liegt, so hieße das:

„Nörglers Whisky-Blog – Gegen Politik, Kultur und Gesellschaft – Für die schottischen Single-Malts“. Und da kommt es ins Spiel: das (im vorigen Zitat ausgelassene) „Bemustern“! Die Wohnungstür hängte ich aus, um die Muster anliefernden DHL-UPS-Knechte ja nicht Schlange stehen zu lassen. Kleine Musteranforderungslisten – nicht für den Single-Malt insgesamt, sondern selbstverständlich pro Destillerie! – unterstützen die Guerilla-Marketer.

Mögliche Gegenleistungen nur angedeutet: Wenn so ein Glenfickdichselber ein paar schimmelverpilzte Abfüllungen in den Markt drücken will, bin ich gerne bereit, mit Aussagen zu helfen wie:

„Das letzte Faß - Nr. 4563 - des 36-jährigen Brullhaloghuggoginnch wird jetzt abgefüllt. Das Palatinate Whisky-Conklave konnte sich hieraus 70 Flaschen sichern. Jede Flasche trägt die Faßnummer und die Unterschrift, die der sterbende Brennmeister auf dem Totenbett geleistet hat. Sammlerwert!“