Ich und meine grosse Klappe

Ich habe mal versprochen, 3 Monate nicht an der FAZ rumzunörgeln, wenn sie einen Crack wie den Blumencron für Online holt.

Drei! Monate!

Donnerstag, 27. Juni 2013, 16:13, von donalphons | |comment

 
Da würde ich einfach mal einen dreimonatigen Urlaub einplanen.
(Sizilien von Oktober bis Weihnachten zum Beispiel.)

Andererseits - wo wäre der Unterschied zu jetzt?

*Wegduck*

... link  

 
Ich denke, Blumencron wird mit einer klaren Strategie ans Werk gehen. Das ist positiv gesagt. Es ist sehr viel Potenzial vorhanden, und damit beginnt endlich die Jagd auf SZ und Zeit, zumindest würde ich das gern machen.

... link  

 
Das mit dem Unterschied bezog sich auf den Urlaub, nicht auf Blumencron.

... link  

 
"Mazeltow!" sag ich jetzt mal einfach.

... link  

 
Vieleicht holt er ja erneut Frau Dreyer und schenkt auch der FAZ ein Panorama-Ressort.

... link  

 
Wir freuen uns sehr, mit Mathias Müller von Blumencron einen renommierten Journalisten und sehr erfahrenen Online-Kenner für unser Haus gewonnen zu haben, der unser Verständnis von Qualitätsjournalismus teilt“, sagt Berthold Kohler, Vorsitzender des Herausgebergremiums der F.A.Z

Daß DA drei Monate ohne Schimpfen auf die FAZ auskommt, glaube ich sofort. Der Kommentarblog läuft jetzt weitgehend ohne Seitenhiebe. Ob der Herr von Blumencron aber weiterhin eine 95cm Kanone an Bord haben will? DA ist keine "loose cannon" aber eben doch eine sehr große und damit auch gegnerisches Ziel. Er beeinflußt die Lage des Schwerpunktes im Schiff und hat eine sehr breite, eigene Agenda.
Mal sehen.

... link  

 
Das glaube ich jetzt eher nicht.

... link  

 
Man muss sich um mich bei der Sache keine, wirklich gar keine Sorgen machen.

... link  

 
ich bin auch mal gespannt. das kommentariat in der FAZ ist ja bisher eher wenig begeistert. zu groß die angst vor einer verschleimung auch der FAZ. ich halte den blumencron aber für clever genug, faz online nicht mit Sp0n zu verwechseln. ob er schließlich ein anderes und nicht minder erfolgreiches modell für die FAZ entwickeln kann wird sich zeigen. es steht ja nirgendwo, dass nur dieser eine, schleimige weg nach rom führen würde

... link  

 
FAZ.net ist aktuell nicht mehr als ein Torso zum Verbreiten gedruckter Nachrichten. Da muss man weiterbauen, dann wird schon was gehen.

Nur mal ein Beispiel: Zwischen dem FAZ-Layout und den neuen Blogs waren die Blogs bei Google so gut wie nicht zu finden. obwohl ich mich jeden Monat beschwert habe. Da wurden einfach Zigtausende Klicks und Visits verschenkt. Und jetzt sind 75000 Kommentare nicht zu finden, in meinem Blog. Auch das ist schlecht für Google. Ganz primitive Sachen also. Mentalität. Kompetenz. Da ist noch einiges zu tun.

... link  

 
ja diese technischen details sind eins ...
dafür muss man fraglos ein gewisses grundverständnis mitbringen, das offensichtlich in weiten teilen der faz redaktion nicht vorhanden ist.

die grundsätzliche ausrichtung weg von schlichtester print-2.-verwertung eine ganz andere

... link  

 
noch son nachtrag in der Sache.
der erfolg von Sp0n beruht meiner unbescheidenen meinung nach auf einer starken boulevardisierung sowie extrem hoher schlagzahl der meldungen.

ob das erstrebenswerte ziele für die FAZ sind lass ich mal dahingestellt.

aber ... man verstand es durchaus die multimedialen potentiale des netzes zu nutzen. videos, bildergalerien, vorhernachheroverlays, große bilder, usw.
onlinelesegewohnheiten bzgl der übersichtlichkeit wurde auch entsprochen und man konnte da alles relevante ruck zuck erfassen. Blogs wurden ganz selbstverständlich mit in den stream der frontpage gepackt

das wären alles so dinge, bei denen sich die FAZ eine scheibe abschneiden könnte (oder 2)

wo alle noch was lernen könnten wäre beim community management. ich lobe anwesende ja nur ungern, aber Don schafft es selbst bei provokativen texten auf platformen mit bteiter leserschaft irgendwie sitte und anstand in dem haufen zu halten.

Sp0n ist da eher so heiseforum und die kommentatorenschaft der FAZ ist auch nicht hübscher aber weniger zahlreich.

... link  


... comment
 
nuja solange wir jetzt nich auch bei der faz hitler homestories lesen müssen, kanns nur besser werden ...

... link  

 
Solche Homestories kommen in ein neues FAZ-Blog unter dem Autorennamen "Fritze Hitler". Titel des Blogs: "Sternstunden".

... link  

 
Den Naziplunder hat doch mehr der Print gemacht... Hitlers Uhr....

... link  

 
naja online konnte das auch hervoragend. jeden tag min 1 geschichte. wenn mans nicht ausm regulären spiegel gepflückt hat, wars im zweifel irgendein text von "einestages"

der jeweilige artikel fand sich meist im unteren drittel der frontpage.

... link  

 
rollproll, hatte zunächst homostories gelesen.

Gibts ja auch einen reichen Schatz an Theorien.

... link  

 
... und an Bildern ...

... link  

 
ach da dafür muss man nichtmal shoppen. die körperhaltung vor dem eifelturm spricht bände. ;)

... link  


... comment
 
Hmm. Wenn man über seinen eigenen Rauswurf nur lobend und nicht meckernd berichten darf, dann wird das schwierig. Blumencron kommt doch schon mit laufender Kettensäge. Das wird auf jeden Fall lustig. Popcorn und Cola bereitstellen.

... link  

 
Wer die Interna nicht kennt - und dazu würde ich mich auch zählen - sollte keine allzu grossen Mutmassungen anstellen.

... link  


... comment
 
D.h. FAZ.net wird in Zukunft Geld verdienen?
Wie das ohne Paywall geht, sieht man ja beim hier sog. SPONSchleim.

... link  

 
Ich denke, da gibt es andere Wege. Nur wird viel zu sehr an Banner gedacht, die kein Mench anschaut.

... link  

 
Kurios. Gerade heute dachte ich als ich frustiert die Print-Ausgabe beiseite legte: wozu brauche ich das eigentlich noch? Es ist elend teuer, die zwei interessanten Artikel standen schon vorher im Netz (kostenlos) und das verbliebene publizistische Highlight war eine Beilage über Wiesbaden.

... link  

 
mhh diesen gedanken hatte ich schon vor 10 jahren und hatte seit dem nur noch selten ein sachbuch, einen wissenschaftlichen text oder eine zeitung in der hand. weniger gelesen habe ich deswegen nicht, eher deutlich mehr.

... link  

 
Ja, geht mir ähnlich.
Die Regionalzeitung hat ein Freund als PDF abonniert. Klar, ne?
Papierzeitung habe ich nur im Wartezimmer in der Hand, der Zahnarzt ist ein bisschen einfallslos mit dem rot gebundenen LeseÜBEL, der Hausarzt hat Eulenspiegel zu bieten.
Am Flughafen dienstlich, ok, die ganzen Klopper von Faz bis SZ liegen bei der LH aus. Wenn ich in Urlaub fahre, kaufe ich mir aus alter Angewohnheit einen SPIEGEL, der am Strand die Sonne ganz gut abhält, wenn man ihn zwischen Augen und Sonne postiert, aber das Papier klebt an den Händen fest - es fühlt sich fast wie Kaugummi an - und die Druckerschwärze geht komplett von der Stelle auf dem Papier an die Haut über. Strandfeeling!
Sonst? Ich lese wie der Vorredner eher mehr als weniger, nur Zeitung im eigentlichen Sinn ist nicht regelmäßig im Sortiment.

... link  

 
Ich denke, vielen ist klar, dass dringend etwas geschehen muss, wenn die FAZ ihre Bedeutung wahren will.

... link  

 
Wenn sie ab und zu mal so ein Ding im Blatt hätten wie die Mollath-Recherchen der SZ, dann würde ich mein Abo ja gerne zahlen, selbst wenn das Meiste ungelesen in der Tonne landet. Bei der FAZ ist so etwas aber leider schon länger her, und die unsäglichen LSR-Artikel hatten mich schon an der Rand der Kündigung gebracht.

... link  

 
Es gibt sie noch, die guten Dinge. Ich denke zum Beispiel an die wundervolle Serie über die vergessenen Meisterwerke aus der Gemäldegalerie Alter Meister. Das Feuilleton ist überhaupt für mich noch der einzige Grund für die gedruckte Zeitung. Aber das ist derzeit auch öde. Ich will nach so kurzer Zeit nicht den Stab über Minkmar brechen, aber er ist kein Schirrmacher und hat seinen Laden nicht im Griff. Entweder hat er kein Konzept oder er kann es nicht durchsetzen. Überhaupt sollte man nachträglich den Saukerl hängen, der die "Bilder und Zeiten"-Tiefdruckausgabe auf dem Gewissen hat. Man kann im Print das Netz nicht in der Aktualität überholen, aber den besseren Stil haben.

... link  

 
Bitt um Entschuldigung, daß ich mich selbst kommentiere. Aber ich lese die letzten Wochen wieder die "Fackel" und bin so felsenfest der Überzeugung, daß die Printmedien derzeit die richtigen Antworten auf die falschen Fragen suchen, daß ich gern hekatombenweise Karl Kraus zitieren möchte, am liebsten alle 30000 Seiten der Fackel, zum Beispiel diese:
Mein Verhältnis zur Politik drückt sich etwa in dem teilnahmsvollen Dialog aus, den ich neulich führte: »Und wer soll denn Handelsminister werden?« »Der jetzige bleibt«. »Ah, und wer ist denn der jetzige?« ... Ebenso angelegentlich bin ich für die auswärtige Politik interessiert. Wenn ich gar für die Spannungen eines Kriminalromanes zu haben wäre, dann übten die Gestionen der Diplomatie einen noch größeren Reiz auf mich, als sie ohnedies tun: ich könnte mich nicht satt sehen an dem Schauspiel, wie die Staaten von einer internationalen Verbrecherbande steckbrieflich verfolgt werden. Wenn ich sage, daß mich die Politik nicht interessiert, so mögen es mir die glauben, die durch die Politik um ihren Verstand gekommen sind.
(Die Fackel: Nr. 264-265, 18.11.1908)

... link  

 
Da sage ich nur ozapft is.

Ich mache wieder etwas mehr Print, aber man darf nicht vergessen, dass Feuilleton nun mal nicht Politik ist, und für diejenigen, die das in der FAZ machen, ist Mollath tiefstes Schwarzafrika.

Zum LSR habe ich auch deutlich geschrieben.

... link  

 
Da ist vielleicht ein Mißverständnis, Don Alphonso. Ich erwarte vom Feuilleton selbstredend keine politische Stellungnahme, im Gegenteil. Aber ein Konzept, selbst wenn es mir unbequem wäre. Und vor allem sprachliche und geistige Brillianz. Daran fehlt es derzeit etwas. In Sachen Mollath verweise ich auf Fackel 263, "Prozeß Veith". Wo gäbe es derzeit etwas ähnliches, charakterlich und stilistisch?

... link  

 
Das Problem bei Mollath ist, dass die SZ da auf ganz dicken Akten sitzt, da kann man nur verlieren. Mir liegt halt das Netz sehr am Herzen und dass es da voran geht. Ich habe meine Zweifel, inwieweit Print wirklich den Impact stets hat, den man der Zeitung zuschreibt. Ich glaube aber, dass man unter Blumencron sehr viel mehr experimentieren kann. Und vielleiht färbt das ja auch auif Print ab.

... link  

 
Mollath meinte ich hier eher exemplarisch. Mir gefällt es, wie die SZ das Thema an sich gerissen hat und über Monate beackert. Wenn man da als Abonnent zur Kasse gebeten wird, weiß man, dass es irgendwie einer guten Sache dient, ob man nun die Zeit findet zum Lesen oder nicht. Irgendwo muss es für die FAZ doch auch noch so ein Thema geben.

... link  

 
Die Causa Mollath ist eine sehr spezielle. Leider gibt es derzeit keine intellektuelle und/oder moralische Autorität, die etwas dezidiert bewirken könnte. Das eigentliche Problem scheint mir zu sein, daß das Publikum aus Erfahrung an keine Autorität mehr glaubt. Lachen Sie nicht, aber wenn vor 30 Jahren Kulenkampff am Samstag gesagt hätte, daß Mollath unschuldig sei, wär er am Montag frei gewesen. Mir allerdings wär lieber, daß es noch einen Richter in Preußen, äh, Deutschland gäbe, der so eine Sauerei nicht zuließe. (Die Hoffnungen bzgl. Blumencron teile ich im übrigen. Schaun mer mal. Ich bin ein Schuft, ich bin ein Abonnent und zahl. Hoffentlich begreift er, worauf es ankommt. Karl Kraus lesen, ich sag es wieder und wieder. Nicht wegen der schlechten alten Zeiten, sondern weil es funktioniert. Die Harden-Erledigung, das ist es. Stil gegen Geschwiemel. Einfach nur fehlende Korruption mit präziser Sprache. Die Sprache, das ist es. Le style c'est l'homme)

... link  

 
Ich wollte mal eben auf mein Fackel-Faksimile von "2001" verlinken, das ich vor erst ca. 5 Jahren für einen vernachlässigbaren Betrag erstanden habe, mußte aber feststellen, daß das nicht mehr so einfach ist. Gleichwohl: savall hat recht - und wer suchet, der findet.

Im übrigen: man kann nicht den Untergang des FAZ-Magazins und der Bilder u. Zeiten betrauern, gleichzeitig aber einem Kanzler, der zum regieren Bild, BamS und Glotze brauchte, huldigen, liebe Mitleser.
Wer heute zwei Wohnungen oder eine Betriebsstätte sein eigen nennt, zahlt ca. 430,-- Euro Rundfunkgebühren pro Jahr.
Dafür erhält er:
- eine unabhängige aber aus den Gebühren finanzierte Tageszeitung von hervorragend ausgebildeten Journalisten
- einen überregionalen und einen regionalen Radiosender (bspw. DLF und NDR Info)
- einen TV-Sender mit einem Korrespondentennetz, das weltweit seines gleichen sucht
- mit den verbleibenden 30% der Gebühren richten Länder und Kommunen Plattformen für regionale Zeitungen und Blogs ein

Oder etwa nicht?

Es ist koscher, sittsam, halal und überhaupt gut, den Rundfunkbeitrag von der Steuerschuld "abzusetzen".

... link  

 
http://corpus1.aac.ac.at/fackel/

Anmeldung ist kostenlos und spamfrei. Nur gültige Mailadresse notwendig.
Kraus ist derzeit so aktuell, daß ich permanent rot und blaß werde.

... link  


... comment
 
Apropos Zeitungen
Hihi:
"Auch kritisiert habe ich den für meinen Geschmack in einem Artikel übermäßigen Gebrauch von Zitaten und historischen Zeitsprüngen. Hier argumentierte ich etwas sportlich, dass mich der Schreibstil an Julia Schramm erinnere, was eine kurze aber auch lustige Welle der Empörung auslöste."
http://www.leitmedium.de/2013/06/29/eine-klein-blattkritik-bei-der-zeit/

... link  


... comment