Endkampf.
Viel ist von den Gegensätzen nicht mehr übrig. Der Ex-68er von gegenüber, der als pensionierter Manager in der Kirche von unten angekommen ist, besteht mitsamt Frau immer noch auf Ökonahrung. Wenn er mit einem seiner Schlitten am Samstag morgen Brot holen fähhrt, bringt er immer ein paar Semmeln für die andere Strassenseite mit und mischt etwas graues Brot mit angeblich gesunden Ballaststoffen darunter.
Wohl wissend, dass die Ex-68er von hier für sowas nicht zu haben sind, genausowenig wie für die Kirche von unten. Kirche wird immer noch abgelehnt, wie auch die CSU, wenngleich sie auf dem Marsch ddurch die Institutionen ein passables Verhältnis zu den Grosskopferten der Staatspartei aufgebaut haben. Der subtile Kampf um den rechten Weg, der nicht der Weg der biodynamischen Vollkornsemmel ist, wird beim Zusammentreffen der unterschiedlichen Ex-68er-Fraktionen auf dieser Seite mit massivem Einsatz von Familiensilber sowie routinemässigen Nachrüstungen beantwortet; hier eine Kanne, dort ein Tablett, vielleicht noch eine silbergefasste Karaffe.
Und tatsächlich müssen die Ex-68er von der anderen Seite dann zugeben, dass ihr Sägemehlbrot in diesem Umfeld ein Stilbruch ist. Sie betonen aber, dass man sein Herz nicht an den Prunk hängen soll, dass Terracotta und Handgetöpfertes auchn ihren Reiz haben, gerade, wenn man es bei einer anderen Ex-68erin kauft, die sich nach der Scheidung von ihrem Mann den Traum eines unprofitablen Töpfer-Studios erfüllt hat.
Nach dem Austausch der gruindsätzlichen ideologischen Feindseeligkeiten sprechen sie über Steueroptimierung und die Unverschämtheit gewisser Makler, die ihnen nicht zutrauen, innerhalb von 24 Stunden eine Luxuswohnung in München Cash zu bezahlen. Makler geben für die alte Garde der 68er immer noch ein veritables Feindbild ab.
Wohl wissend, dass die Ex-68er von hier für sowas nicht zu haben sind, genausowenig wie für die Kirche von unten. Kirche wird immer noch abgelehnt, wie auch die CSU, wenngleich sie auf dem Marsch ddurch die Institutionen ein passables Verhältnis zu den Grosskopferten der Staatspartei aufgebaut haben. Der subtile Kampf um den rechten Weg, der nicht der Weg der biodynamischen Vollkornsemmel ist, wird beim Zusammentreffen der unterschiedlichen Ex-68er-Fraktionen auf dieser Seite mit massivem Einsatz von Familiensilber sowie routinemässigen Nachrüstungen beantwortet; hier eine Kanne, dort ein Tablett, vielleicht noch eine silbergefasste Karaffe.
Und tatsächlich müssen die Ex-68er von der anderen Seite dann zugeben, dass ihr Sägemehlbrot in diesem Umfeld ein Stilbruch ist. Sie betonen aber, dass man sein Herz nicht an den Prunk hängen soll, dass Terracotta und Handgetöpfertes auchn ihren Reiz haben, gerade, wenn man es bei einer anderen Ex-68erin kauft, die sich nach der Scheidung von ihrem Mann den Traum eines unprofitablen Töpfer-Studios erfüllt hat.
Nach dem Austausch der gruindsätzlichen ideologischen Feindseeligkeiten sprechen sie über Steueroptimierung und die Unverschämtheit gewisser Makler, die ihnen nicht zutrauen, innerhalb von 24 Stunden eine Luxuswohnung in München Cash zu bezahlen. Makler geben für die alte Garde der 68er immer noch ein veritables Feindbild ab.
donalphons, 11:43h
Mittwoch, 9. März 2005, 11:43, von donalphons |
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che2001,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:02
Vorstufe
Wohingegen die 80er-Jahre-Hausbesetzer jetzt in einer Nobel-WG wohnen (ein mehrstöckiges Haus, das sie billig anmieten konnten, weil es seit vielen Jahren leer steht), worin sie einen Buchladen und eine Kindertagesstätte betreiben und außerdem an einer Typo3-Schmiede beteiligt sind, und gegessen wird eher Döner im Fladenbrot. Eine andere Groß-WG ist hingegen voll Öko und hat ein stillgelegtes Sanatorium im Grünen als Domizil erworben; die Leute gehen völlig unterschiedlichen bürgerlichen Berufen nach, leben in ihrer Freizeit aber zusammen wie in Studizeiten. Eine weitere WG ist im Kiez geblieben, hat das Haus aber jetzt selber erworben und ein dickes Stahlgitter vor der Tür anbringen lassen, um Junkies und Klaubacken draußen zu halten. Einer, der früher Wetten abschloss, wieviele Bullen er mit seiner Zwille erwischte, ist heute Regionalleiter einer großen Versicherung, und Leute, die ihn heute kennenlernen, meinen, sie könnten sich nicht vorstellen, dass der jemals links gewesen sei, noch nichtmal bei den Jusos. Lehrer, Redakteure, Anwälte, Richter, denen man den Schwarzen Block auch nicht mehr zutrauen würde - oder doch? Unter der Oberfläche ist da noch etwas vorhanden. Dann ist da die Runde der K-Gruppen-Veteranen, die nur noch über die Vergangenheit reden und darüber, was ihre alten Genossen heute machen, natürlich auch über Sozialabbau diskutieren, aber irgendwo den Anschluss an die neue Zeit verloren haben - das Internet ist bereits jenseits ihrer Wahrnehmungssphäre.
In ein paar Jahren wird die Endkampf-Ebene wohl auch für diese Leute erreicht sein. Sie haben Glück gehabt: Es gibt auch diejenigen, für die mangels Masse das Feindbild nicht Makler, sondern Sachbearbeiterinnen im Sozialamt sind.
In ein paar Jahren wird die Endkampf-Ebene wohl auch für diese Leute erreicht sein. Sie haben Glück gehabt: Es gibt auch diejenigen, für die mangels Masse das Feindbild nicht Makler, sondern Sachbearbeiterinnen im Sozialamt sind.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:09
Vollends ironisch wird es dann, wenn sie in ihren 280-qm-Häusern sagen, dass die Reichen in diesem Land zu reich sind.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:33
Ich persönlich befürworte ohnehin die Deportation dieser Altlinken zum Zwangstöpfern nach Mallorca und ihrer alten Gegner von der Rechten in die Sonderwirtschaftszone Shen Zhen für lebenlange praktizierte Globalisierung an der Nähmaschine.
Danach wäre Deutschland schöner.
Danach wäre Deutschland schöner.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:45
Ich auch. Und zwar so eine alte, ohne Sicherung, am Besten noch mit Pedalbetrieb, als Ersatz für Nordic Walking.
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strappato,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:25
Das alte Feindbild: Die Makler.
Mein Professor erzählte mir mal, wie er (68er mit wallender blonder Mähne) als junger Professor im Gründungskuratorium einer Wirtschafts-FH war. Da sollte zu Zeiten des Hochschulgründungsbooms Anfang der 70er eine Fachschule zur Fachhochschule gemacht werden. Die Fachschule hatte auch einen Kurs für Immobilienkaufleute. Mein Prof sei aufgestanden und hat klar gestellt, dass dies abgeschafft wird. Denn: Wir bilden ja keine Ganoven aus. Darauf war er auch 10 Jahre später noch stolz und wird es jetzt kurz nach der Pensionierung immer noch sein.
Mein Professor erzählte mir mal, wie er (68er mit wallender blonder Mähne) als junger Professor im Gründungskuratorium einer Wirtschafts-FH war. Da sollte zu Zeiten des Hochschulgründungsbooms Anfang der 70er eine Fachschule zur Fachhochschule gemacht werden. Die Fachschule hatte auch einen Kurs für Immobilienkaufleute. Mein Prof sei aufgestanden und hat klar gestellt, dass dies abgeschafft wird. Denn: Wir bilden ja keine Ganoven aus. Darauf war er auch 10 Jahre später noch stolz und wird es jetzt kurz nach der Pensionierung immer noch sein.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:34
Mit irgendwas müssen sie ja mal die Enkel langweilen.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:44
Das ist nicht ganz richtig - im Moment verkleinert man eher die Immobilien, da nimmt man natürlich das Subproletariat in Anspruch ;-)
Oh und ich weiss es jetzt schon, was ich den Enkeln erzählen werde - ich werde ihnen einfach aus meinen Büchern vorlesen. Damals, 2003, als Euer Opa noch Popliterat war und mit dem Kracht bei Springer, also das war, oder war das der Stcukrad ne doch nicht....
Oh und ich weiss es jetzt schon, was ich den Enkeln erzählen werde - ich werde ihnen einfach aus meinen Büchern vorlesen. Damals, 2003, als Euer Opa noch Popliterat war und mit dem Kracht bei Springer, also das war, oder war das der Stcukrad ne doch nicht....
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modeste,
Mittwoch, 9. März 2005, 12:58
Keine schöne Vorstellung so insgesamt - als die nörgelnde und vom Personal gefürchtete Insassin eines Seniorenwohnheims die jugendlichen Pflegekräfte mit meinen Erzählungen aus achtzig Jahren gelebter Trivialität langweilen. Vielleicht schreibe ich dann ein Buch, das Manuskript können die Erben dann wegwerfen.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 13:50
Genau so, wenn man Friedrich Hollaender glauben darf, kamen die roaring 20ies in Berlin zu einem Ruf, den sie nicht verdient haben.
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che2001,
Mittwoch, 9. März 2005, 14:18
Marketing ist alles
Schau Dir zum Bleistift an, wie ein drittklassiger Sänger und verhinderter Leichtathlet, durch den Ehrgeiz seiner Mutter auf den Thron gekommen, so regierend, wie zu seiner Zeit allgemein üblich, aufgrund einer Mischung aus Eigenpropaganda, übler Nachrede und späteren religiösen Wahns zum Bösen an sich hochstilisiert wurde (Nero). Oder Diogenes: War das nicht einfach nur ein ausgeflippter alter Penner? Kleopatra einfach nur ne Schlampe, die Geld brauchte? Der Dreißigjährige Krieg nur ein Dreißigjähriger leicht gestörter Frieden (man brauchte von einer Schlacht zur nächsten immerhin Jahre)? Als alter PR-Hase sage ich Dir: Von der letzten Insolvenz, an der ich beteiligt war, hat die Presse dank mir erst erfahren, als wir schon neue Jobs hatten. Es reichte sogar noch, um als Vorzeige-Unternehmen in einen Branchenguide zu kommen :-)
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 14:39
Sowieso ist immer alles nur halb so schlimm - aber dann auch entsprechend langweiliger.
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modeste,
Mittwoch, 9. März 2005, 14:41
Wenn das so ist, und der Ruhm meiner Jugendjahre in einigen Jahrzehnten von geeigneter Propaganda abhängt, dann soll Don Alphonso sofort aufhören, Berlin schlechtzumachen. Nicht auszudenken, was die Zivis im Seniorenwohnheim in Ansehung der Dirt Pictures sagen. Ich bitte doch sehr um gnadenlose Schönfärberei, und werde auch selber gleich morgen damit anfangen.
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stefanolix,
Mittwoch, 9. März 2005, 14:44
Darf man aus dem Kommentar
"Oh und ich weiss es jetzt schon, was ich den Enkeln erzählen werde - ich werde ihnen einfach aus meinen Büchern vorlesen. Damals, 2003, als Euer Opa noch Popliterat war [...]"
schließen, dass Sie sich von der Idee, eigene Kinder in die Welt zu setzen, doch noch nicht ganz verabschiedet haben? Viel Spaß dabei :-) [::SCNR::]
schließen, dass Sie sich von der Idee, eigene Kinder in die Welt zu setzen, doch noch nicht ganz verabschiedet haben? Viel Spaß dabei :-) [::SCNR::]
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che2001,
Mittwoch, 9. März 2005, 14:53
@modeste: Wieso, selbst im schlimmsten Ghetto gibt es strahlende Lichtgestalten, so erstrahlt Hercules zum Beispiel im mistgefüllten Stall des Augias, und die Liebes- und Siegesgöttin Modeste eben im Kot und Schlamm und auf den Dreckhalden des Molochs Berlin.*etwasdickauftrag*
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 15:14
Wieso denn? Ich werde über München reden. München wird dann den Menschen immer noch ein Begriff sein, wenn Berlin wegen zu hoher Betriebskosten längst zum Bombodrom umgestaltet sein wird. Berlin - eine schlechte Anekdote, so wie ein Kuk-Beamter in Wien von seiner Inspektionsreise nach Rumänien erzählt.
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hiddensee,
Mittwoch, 9. März 2005, 15:28
Niemand hat die Absicht, die bekannteste Kleinstadt in Norditalien zu dissen. Sie moege Ihren Bewohnern ein ewiger Quell von Freude und Zuversicht bleiben.
Bayern ist groß genug um weniger telegene Bewohner ins Umland zu verteilen (Passau, Franken etc.).
So lässt sich die Maske des sauberen Landstrichs noch eine Weile halten. Man achte auf erste Salzausblühungen.
Bayern ist groß genug um weniger telegene Bewohner ins Umland zu verteilen (Passau, Franken etc.).
So lässt sich die Maske des sauberen Landstrichs noch eine Weile halten. Man achte auf erste Salzausblühungen.
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donalphons,
Mittwoch, 9. März 2005, 15:29
Ja, genau, dieses Kaff, das entstand, als das Waldsterben die Bäume fällte, auf denen die Ureinwohner früher lebten.
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