: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 4. März 2005

Und?

Und was?

Was sagst Du dazu?

Nichts. Was soll ich schon sagen. Ist ja nicht das erste Mal. Passiert immer wieder, in den langen, kalten Winternächten. Archäologisch gesehen die Arschkarte, weil die Sterblichkeit früher recht hoch war, und man die Kinder deshalb rund um September begraben hat. Für den erfahrenen Frühmittelalterarchäologen ist das der Worst Case: Tiefe Gräber, weil der Boden trocken ist, und nichts drin. Zum Glück gibt es dafür spezielle Areale, wo man dann die Frischlinge hinschickt, die noch nie ausgegraben haben. Die müssen dann die Kindergräber machen. Keine Funde, viel Arbeit, immer tief runter, und so ist das immer, weil sie halt damals noch keine Glotze hatten, was soll man dann tun, und keine Gummis, dann passiert das eben. Ja. Also, was soll ich nochmal sagen? Äh, Moment, wer ist denn der Vater?

Der (Name eines schlecht gewachsenen Blondlings, der immer schon vergreist war)

Der aus dem gleichen Netzwerk? Ooops, naja, schon lustig, da sperrt man sie 3 Jahre in der Elitebande zusammen, und keiner kriegt Tagung für Tagung einen hoch, die reinsten Proesterseminaristen, und dann, batz, weil sie halt keine Übung haben ... äh, Moment, abtreiben ist nicht, oder?

(Gegenseite spricht davon, dass ich ein herzloses Monster sei, und zwar in einem Tonfall, der darauf schliessen lässt, dass eine Erwähnung der horizontalen Qualiäten dieses speziellen, ausgewachsenen und erfahrenen Monsters mit Hang zu frühmittelalterlichen Abschweif- und neuzeitlichen Paarungen nicht wirklich angebracht wäre. Mir fällt ein, dass ich sie eigentlich angerufen habe, um ein Date für Dienstag zu vereinbaren. Ich hasse Kinder. Wirklich.)

... link (8 Kommentare)   ... comment


Es gibt bei mir übrigens

gerüchteweise Mails, mit denen man Gmail-Accounts freischalten kann ...donalphonso | ät | gmail dot com

... link (6 Kommentare)   ... comment


Totem und Tabu

So stelle ich mir den Totempfahl der Kultur unserer Eltern vor. Die Symbole und Fetische ihres Lebensstils zerstückelt, fragmentiert, aufgetürmt und an einem mystisch-kaputten Ort aufgestellt.



Ich habe mal eine Veranstaltung über den Zusammenhang von Bildern und Terrorismus gemacht. Einer der Vortragenden, ein Kunstgeschichtler, hatte ein Bild eines ganz ähnlichen Totems aus Afghanistan dabei. Da wurden die Fernseher rückwärtig eingeschlagen und in die Bäume am Ortseingang gehängt, so wie man das im Mittelalter mit den Köpfen der Hingerichteten machte. Hier, in einem noch nicht mal schlechten Teil Berlins, geschieht das Ganze unbewusst, nebenbei, und dadurch vielleicht um so brutaler, mit dem umgekehrten Vorzeichen des Terrorkonsums.

Was früher Wert war, ist austauschbar, unbedeutend, schnell ersetzbar. Das einzige Problem ist die Entsorgung des Alten, wenn das neue, gleich wertlose kommt, zum Besten von Konsum und Gesellschaft. Wohlstand für alle, Müll für die Gemeinschaft. Man mag sagen, 2 Verschmutzungsprodukte weniger, aber der ersatz ist längst unterwegs, um Russ, Feinstaub, Proleten in Reality-Käffern und Klingelton-Werbung auszuspucken.

Wenn man jetzt noch die produzierenden und vermarkenden Human Ressources ebenso austauschbar machen könnte, wäre das ganze wieder konvergent.

... link (0 Kommentare)   ... comment