: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 5. März 2005

Critters zu Teppichen: Spiegel nimmt bei Wikipedia sogar die Kommafehler.

Da braucht MMv Blumencron, Blogmüllmann vom Dienst und Chefredakteur des Spiegel Online, seine Journaille erst gar nicht mehr für Joschka Fischers Rücktritt hetzen lassen: Wer als Journaille sogar noch die Kommafehler von Wikipedia klaut, sollte gefeuert werden, und sein Chefredakteur muss sich dann auch mal die Frage gefallen lassen, was er denn den lieben, langen Tag so tut, wenn er nicht gerade andere mies macht.

Zum Thema: Es gibt bei Spiegel Online einen namentlich nicht gekennzeichneten Hintergrundbericht zum Völkermord in Ruanda vom 24. Febraur 2005. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser namentlich nicht Genannte vom Spiegel dafür Geld kassiert hat, aber der Autor des Artikels ist er in weitesten Teilen nicht. Statt dessen hat er Texte aus Hintergrund und Hauptteil des Wikipedia-Artikels zum Völkermord in Ruanda kopiert und teilweise in eine neue Reihenfolge gebracht. Der Eigenanteil am Beitrag besteht also in den ersten vier Absätzen ausschliesslich in einer leichten Umgestaltung des Wikipedia-Textes. Dabei hat er auch eine deutliche Komma-Unsauberkeit übernommen, die dann auch noch die Endkontrolle übersehen hat:
Charakteristisch für den Völkermord in Ruanda ist, dass weite Teile der Bevölkerung zur "Mitarbeit" bei den Tötungsaktionen gezwungen wurden, um so, (!!!!, Anm. d. Red.) aufgrund der schieren Menge der Mitschuldigen,(!!!!, Anm. d. Red.) eine spätere Bestrafung der Verantwortlichen zu erschweren.
Kurz: das kommerzielle Medium Spiegel Online bezieht seinen Hintergrund-Bericht von der nichtkomerziellen Wikipedia - eine klare Verletzung des Urheberrechts, und obendrein enorm peinlich für das defizitäre Online-Projekt. Viellicht muss der Spiegel Online ja sparen und ist deshalb gezwungen, bei der Content-Beschaffung zu sparen. Qualitätsjournalismus, Herr v. Blumencron, ist das nicht. Dabei hätte man erwarten können, Sie hätten aus dem Fall der übernommenen Texte zur Markengeschichte was dazugelernt.

Der letzte Absatz des Spiegel-Artikels ist wahrscheinlich Eigenarbeit der typischen Spiegel-Qualitätsjournalismus-Qualität, denn nur so lässt sich der Tippfehler hier erklären:
heldenhafter erscheint sein zum Teil iddenreiches Verhandeln
Gute Idde, Herr v. Blumencron, solche heldenhaften Mitarbeiter zu beschäftigen. Blogbar bedankt sich bei dem Informanten.

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Erinnert sich wer an die Critters?

Das war ein Film von 1986, mit kleinen Biestern aus dem Weltall, die sich zusammenrotteten und amerikanische Kleinstädte überfielen... An das erinnert mich es, wenn ich momentan die einschlägigen Blogs mit Schwerpunkt auf PR, Buzz und Marketing lese. Denn das miese Volk, dem unsereins 2001ff die Fressen poliert und die Gebisse hat schlucken lassen, der Abschaum der New Economy ist wieder da. Viel zu oft. Hier bei mir. In unserem ureigensten DCT-Lebensraum, den sie früher verachtet und bekämpft haben. Klar dürfen sie bloggen. Aber ich darf sie auch jagen, über sie schreiben, und alle daran erinnern, was für windige Bürschlein, was für miserable Versager sie waren, unanständig bis zum Verrecken beim Amtsgericht.

Ich habe letzte Woche beschlossen, dass dieses Blog in den letzten Wochen etwas zu kuschelig war für eine Zeit, in der die Critters unterwegs sind. Deshalb unter anderem die Jamba-Berichte. Was noch fehlt, ist ein rauer Teppich aus Critters-Fellen. Den besorge ich mir demnächst. e-Critters, egal, als was ihr Euch tarnt, als Director einer 1-Personen-Klitsche, als Consultant, als New-Journalist, noch braun vom Mastdarm der bekrochenen Gazetten, oder als Hilfesteller für den stinkenden Schleim aus den PR-Abteilungen: Ich komme. Ich komme Euch zu holen. Und ich weiss, wie ich Euch in Stücke schiesse. Darum geht es. Ich will Euren Skalp.

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O2 blogt - Nokia und Bloghoster bleiben auf der Strecke.

Inzwischen gehört es ja fast schon zum guten Ton, irgendwie auch zu bloggen oder sich damit mehr oder weniger wohlwollend zu beschäftigen. Jetzt zur CeBit kommen sie alle mit ihren Blogideen raus - der neueste Fall sind Blogs beim hierzulande etwas kleineren Mobilfunkkonzern O2. Die Kunden können dort auf ihren schon länger bekannten persönlichen O2-Seiten ein Blog einrichten und per MMS mit Bildern bestücken. Texte können über die Kommentare dazugestellt werden.

Nun, wo ist die News, werden erfahrene Blogger fragen. Praktisch niemand benutzt bisher diese komischen O2-Seiten, Moblogging ist uralt, man braucht dazu keinen Mobilfunkanbieter, das geht bei Blogg.de, Twoday.net und Typepad auch einfach so. Die alten W@p-Seiten von O2 haben eben mangels Erfolg ausgedient, jetzt versuchen sie es mit einem neuen Thema, bei dem sie wahrscheinlich auch chancenlos sind - Moblogs werden hierzulande kaum genutzt, davon kann Nokia mit seinem Lifeblog ein traurig Lied singen, in das ich auch gerne einstimme. Der Nokia-Promo-Event mit Promifriseur und Lifebloggen von Haareschneiden war für sich schon ein Kamikazeflug in die tiefste Nacht der Marketingverzweiflung; mal schaun, mit was für Eventgülle sich O2 gleich zu Beginn blamiert.

Mehr Pleiten an der Blogbar

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