Eine Frage des Charakters

Die rechtsreaktionäre Postille "Die Welt" aus dem Springer Verlag ist offensichtlich erheblich schmerzbefreit. Anders ist es nicht zu verstehen, dass das Schwesterblatt der BILD-Gosse meint, die Blogbar mit Nennung meiner Person und eine Reihe prominenter Blogs sowie diverse bloggende Scharlatane empfehlen zu müssen.

Ich weiss nicht, ob ich in letzter Zeit zu zahm gewirkt habe, aber falls ja - habe ich gegenüber dieser journalistischen Schande klargestellt, dass ich persönlich auf keinen Fall dort verlinkt oder sonstwie angeschleimt werden will. Ich verachte den Konzern in jeder Hinsicht, ich wünsche ihn mir insolvent und habe mehrfach jeden Wunsch dieses Hauses nach Kooperation, Autorenschaft oder Informationsgesprächen überdeutlich abgelehnt. Nicht die dafür arbeitenden Menschen, aber:

Der Springer-Konzern widert mich an.

Entweder man ist links, oder man lässt sich von ihm verlinken. Entweder man steht zu seinen Überzeugungen, oder man fühlt sich von sowas geschmeichelt. Entweder man kämpft gegen ihn, oder man kolaboriert. Entweder man haut ihm in seine hässliche Fresse, oder man frisst ihm aus der Hand. Und ich bin durchaus überrascht, dass da noch immer Blogs wie Nerdcore, Spreeblick und das Bildblog und ein sich Grün gebender PRler wohlwollend verlinkt sind. Meines Erachtens ist jedes Springerkompliment eine Beleidigung.

Ich denke, jetzt dürfte auch dem Letzten meine ganz persönliche Grenze klar sein. Springer - namentlich dem Projektleiter Peter Schink - wurde das unmissverständlich klar gemacht, so dass die Empfehlung der Schande verschwunden ist.

Mittwoch, 21. Februar 2007, 02:33, von donalphons | |comment

 
Alles klar!
Gutes Pamphlet!

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Aus der Schule der Dienste:
Wie diskreditiere ich meinen Gegner?
Indem ich suggeriere, er stünde auf meiner Seite.

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Das heißt nicht "schmerzunempfindlich", das heißt "objektiv" - und das wiederum gilt als journalistisches Ideal.

Mönschmönschmönsch - allet muss man den Norditalienern sülbens verklickern ...

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1. Woher sollen die von Springer wissen, dass es in D tatsächlich einen Blogger gibt, der nicht korrupt ist?

2. Ja, dem Rebellenmarkt hat das satte Leben in der Provinz nicht gut getan. Kommentatoren eingeschlossen.

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Back to Lanu
Es gab mal eine Zeit, da waren Blogger in Deutschland aggressiv, schonungslos und schleimfrei. Da hatte man noch Blogs, die in PHP selbst programmiert waren oder typo 3 oder als Neuestes Nuke, es gab keine professionellen Bloghoster, und es wurde scharf geschossen. Vielleicht sind wir heute eine winzige Minderheit, aber wir bleiben, was wir sind. Never surrender!

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Hm, also, ich weiss nicht recht, wenn ich nach den Beschwerden über "Don Gnadenlos" gehe, kann es nicht wirklich nett gewesen sein, da haben in letzter Zeit schon viele gejault. Nur letzte Woche nicht, da war ich in Israel.

Wie erwähnt, ich bin nicht traurig, dass es hier win wenig privater wird. Auch der "Vollstrecker" mag manchmal seine Ruhe haben.

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Im Prinzip haben wir nichts anderes erwartet. Einer muss ja die Opposition machen ...

Bei aller Abneigung, die auch ich teile, muss man doch zugestehen, dass es auf den ersten Blick optisch doch recht ansprechend gestaltet ist (war allerdings auch nur drei Minuten auf der Seite). Natürlich fehlt der Vergleich zu früher, da sich kein Mensch je welt.de angesehen hat.

Glaubst Du, Die Welt macht den Vorreiter in Sachen Blogeinbindung bei den überregionalen Tageszeitungen und werden seriösere größere Blätter dem Beispiel Folgen?

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Die Frage wird nicht sein ob man sie einbendet, sondern das "Wie". Don Dahlmann hat ein vorzügliches Blog zum Thema Bürgerrechte, und sie lassen ihn über die Glotze bloggen - das ist so, als würde man Trotzki im Exil losschicken mit dem Auftrag, soch ein paar gute Geschichten über die Züricher Herrenausstatter zu schreiben. Bei den anderen angeheuerten Typen ist vieles dabei, das ich für drittklassig halte.

Man kann es ja mit Westropolis.de vergleichen, dem ersten Versuch von der WAZ: Da schreiben die Leute zwar genau ihr Ding, aber das ist dann so zugespitzt, dass es in dieser Form der Mischung auseinanderfällt, weil nichts übergreifendes da ist.

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Die Welt macht überhaupt keinen Vorreiter in Sachen Blogeinbindung, weil da die WAZ schon weiter ist und im Augenblick auch bei deren kleineren Töchtern vergleichbares angedacht und wohl auch schnell realisiert wird. Möglicherweise wird das zu einem bundesweiten Trend.

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Don Dahlmann ist Jahrgang 1967 und dass erste TV Ereignis an, dass er sich erinnern kann, ist die Fußballweltmeisterschaft von 1972.

Grauselig.

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Westropolis hat aber auch so seine qualitativen Rohrkrepierer - mein lieber Scholli, Frau Gutmann sollte nochmal ein Praktikum mchen, bevor man sie an den Rechner lässt:

http://www.west ropolis.de/beatrix.gutmann/stories/492/

Andere nennen sowas hirnlose Schleichwerbung.

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1972
Ist Deutschland Europameister (Besserwisser ;o)) geworden *g*

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Aber mit 5 ...
.. hat Don Dahlmann den Unterschied vielleicht noch nicht realisiert *gg*

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@che: Die WAZ ist aber doch keine wirkliche überregionale Tageszeitung.

Das Hamburger Abendblatt lässt schon seit Ewigkeiten bloggen - allerdings gibt es da nur einmal im Monat einen neuen Beitrag (http://www.abendblatt.de/z/plog/). Von den furchtbaren Podcasts dort will ich gar nicht erst sprechen.

Und: auf den zweiten Blick erscheint die neue Welt-Seite völlig überladen. Soviele Bilder und Leisten und hier und da - da vergeht einem ganz schnell die Freude, die inhaltlich bei der Welt ja ohnehin nie aufgekommen ist.

@Don: Stimmt, so genau habe ich das inhaltlich noch gar nicht betrachtet. Für Medienbeobachtung wäre doch eigentlich Daniel Fiene zuständig.

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Meine ersten bewussten Fernsehbilder waren der Flug von Apollo 8, der Einmarsch der Russen in die CSSR und der Vietnamkrieg. Menno, wegen der Raketenstarts wurden damals die Lifeübertragungen von WM-Spielen abgesagt!

Prägend: Mit 4 Jahren ein Zeitungsbild zu sehen, wie US-Soldaten einem Vietnamesen mit Messern den Bauch aufschneiden.


@bosch: Im Verbreitungsgebiet der WAZ lesen aber mehr Leute diese als die Welt. Die einzigen überregionalen Tageszeitungen sind Wild, Bellt, FAZ, taz und Junge Welt, selbst SZ und FR sind nicht eigentlich überregional. Und was sagt das über die Verbreitung aus? In Oberbayern dürften FAZ und Welt gegen die SZ chancenlos sein, von der Bedeutung der beiden letzgenannten überregionalen mal ganz ab.

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Die dort arbeitenden Menschen sind der Konzern! Du bist Deutschland! :)

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Die verschiedenen Dons
Ja, das Anti-Springer-Pamphlet hat Verve und Furor! So verschieden können Dons sein.

Wo mag – nach Opel und Springer – eigentlich Dahlmanns persönliche Schmerzgrenze liegen? Das vermag ich mir nun wirklich nicht mehr auszumalen.

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Ich gebe Ihnen mal eine weitere Marke vor. Der Herr Dahlmann gibt selber an, als Redakteur für Questico tätig zu sein. Nun basteln Sie sich aus diesem Firmennamen einfach eine deutsche URL und surfen da hin. Wenn Sie zurück sind reden wir noch mal über die Schmerzgrenzen.

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Ich würde mal lieber über deren Rechtsausleger Alan Posener sprechen. Kein Questico kann da mithalten. Auch wenn sie inzwischen "The free West" von de Winter gekillt haben, sind es immer noch die gleichen Randschreiber.

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Dass man Don Dahlmann
mit seinen Fernsehbetrachtungen auf welt.de jetzt ums Verrecken in Sippenhaft nehmen muss für jeden erzreaktionären Schwurbler, der sich in der "Welt" mal auskotzen durfte, seh ich irgendwie nicht. DD hat Boulevard-Erfahrung, und auf seiner Homepage verschweigt er auch nicht, dass er mal für bild.de tätig war. So where's the beef? Vielleicht findet demnächst noch jemand raus, dass er für turi2 nen Bloghoster-Test verfasst hat, boah, Skandal - dann ruft doch bitte schön konsequenterweise gleich zum Teeren und Federn auf und eiert hier nicht rum.

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Nein, ich denke, es ist klar, dass ich genau da den Strich ziehe: Ich finde die Welt nicht ekelhaft wegen ihrer normalen Mitarbeiter, sondern wegen der Leute am Ruder und denen im Konzern.

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Es ist ja kein Springerkompliment: " [...] besser bekannt als Blogger Don Alphonso, unterstreicht, daß bloggen für ihn bedeute, "irgendwelchen Schmarrn zu schreiben". Seine Texte widersprächen allen journalistischen Kriterien, seien subjektiv und "einfach völlig antijournalistisch".

Ich hatte da einen anderen Eindruck gewonnen. ;-)

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Web 2.0-Buch bei Westropolis = Schleichwerbung?
Warum? Stammt das aus dem Umfeld der Westropolis-Autorin?
Und gute Schleichwerbung sollte anklickbar sein.

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Man könnte auch sagen: Gnadenlos dummschwätzende Lobhudelei jenseits aller journalistischen Schamgrenzen.

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