Kleintierhaltung
Es steht völlig ausser Frage, dass der Stadtpalast uns gehört. Seit 150 Jahren wohnen wir nun hier. In dieser Zeit haben wir Stockwerke ausgebaut und Fassaden renoviert, Kriegsschäden beseitigt und eine Dachterasse gebaut. Ausser den Nazis stellte niemand in Frage, dass es unser Stadtpalast ist. Es gibt zwar periodische Versuche der Vorvorbesitzer, das Gespräch auf einen möglichen Verkauf zu bringen, aber da beissen sie auf Granit.
Anders, zumindest teilweise anders, sehen das die Tauben. Ich habe nichts gegen sie, auch wenn manche sie als "Luftratten" bezeichnen. Wenn sie fliegen wollen - was soll´s. Das Problem ist ein anderes, und zwar, wenn sie nicht fliegen, sondern meinen, das oberste Speichergeschoss würde ihnen gehören. Manchmal muss man Luft reinlassen, man macht ein Fensterchen auf - und nach kürzester Zeit verstehen es die Tauben als Einladung, von ihrem Dachgeschoss Besitz zu ergreifen. Nicht weiter schlimm, man verscheucht sie eben. Genauso, wenn sie über die Tür der Dachterasse eindringen.
Seit ein paar Wochen hat das allerdings eine neue Qualität. Vorne am Giebel ist eine Luke, die durch ein vorgehängtes Fenster verschlossen ist. Vorgehängt bedeutet, dass da eine schwere, gerahmte Glasscheibe an einem Strick vor der Luke hängt. Das lässt Luft rein und hält Viecher draussen. Doch nachdem es seit Dekaden - oder Jahrhunderten geklappt hat - sind die Tauben auf einen Dreh gekommen, sich an der Scheibe vorbei zu quetschen. Das äussert sich dann darin, dass man eine Woche nicht mehr oben war und beim Hochgehen von einem munteren Getrappel begrüsst wird. Diese Szene aus Filmen, wenn jemand in den mysteriösen Speicher geht und dann ein paar Täubchen irgendwo flattern: In Wirklichkeitfetzen einem die eine Hälfte der Viecher um die Ohren, während die andere Häfte in verborgene Ecken fläüchtet, wo man sie nicht findet, und alles ist voller Taubenscheisse.
So auch heute. Die meisten bequemten sich nach viel Geschrei und Geklapper irgendwann über die Dachluke nach draussen, nur eine Taube versteckte sich ganz tief hinten drin im Verschlag. da hlft nur warten, denn irgendwann kommen sie raus. Also setzte ich mich in die Gästewohnung an den Rechner und wartete auf das charakteristische Getrappel. Das nach kurzer Zeit auch kam. Es trappelte, es trappelte weiter, es klang sehr nah, und als ich mich umdrehte, stand die Taube neben mir und schaute hoch, was ich da so trieb. Ich öffnete das Fenster, sie liess sich dazu herab, durch das selbige zu verschwinden - und dabei eine Karaffe und zwei Kerzenhalter umzuwerfen.
Das, ihr Tauben, kann eine Katze auch. Und eine Katze könnte auch dafür sorgen, dass euch der Speicher zum Verhängnis und ihr zur Vorratskammer wird. Eine Katze schnurrt, statt zu gurren, und sie ist stubenrein. Solltet ihr also partout weiterhin in Zweifel ziehen, dass das haus mitsamt Speicher das meines Clans ist, kann es sein, dass ich die Familie um eine Drittkatze erweitere. Ich denke, ihr versteht.
Anders, zumindest teilweise anders, sehen das die Tauben. Ich habe nichts gegen sie, auch wenn manche sie als "Luftratten" bezeichnen. Wenn sie fliegen wollen - was soll´s. Das Problem ist ein anderes, und zwar, wenn sie nicht fliegen, sondern meinen, das oberste Speichergeschoss würde ihnen gehören. Manchmal muss man Luft reinlassen, man macht ein Fensterchen auf - und nach kürzester Zeit verstehen es die Tauben als Einladung, von ihrem Dachgeschoss Besitz zu ergreifen. Nicht weiter schlimm, man verscheucht sie eben. Genauso, wenn sie über die Tür der Dachterasse eindringen.
Seit ein paar Wochen hat das allerdings eine neue Qualität. Vorne am Giebel ist eine Luke, die durch ein vorgehängtes Fenster verschlossen ist. Vorgehängt bedeutet, dass da eine schwere, gerahmte Glasscheibe an einem Strick vor der Luke hängt. Das lässt Luft rein und hält Viecher draussen. Doch nachdem es seit Dekaden - oder Jahrhunderten geklappt hat - sind die Tauben auf einen Dreh gekommen, sich an der Scheibe vorbei zu quetschen. Das äussert sich dann darin, dass man eine Woche nicht mehr oben war und beim Hochgehen von einem munteren Getrappel begrüsst wird. Diese Szene aus Filmen, wenn jemand in den mysteriösen Speicher geht und dann ein paar Täubchen irgendwo flattern: In Wirklichkeitfetzen einem die eine Hälfte der Viecher um die Ohren, während die andere Häfte in verborgene Ecken fläüchtet, wo man sie nicht findet, und alles ist voller Taubenscheisse.
So auch heute. Die meisten bequemten sich nach viel Geschrei und Geklapper irgendwann über die Dachluke nach draussen, nur eine Taube versteckte sich ganz tief hinten drin im Verschlag. da hlft nur warten, denn irgendwann kommen sie raus. Also setzte ich mich in die Gästewohnung an den Rechner und wartete auf das charakteristische Getrappel. Das nach kurzer Zeit auch kam. Es trappelte, es trappelte weiter, es klang sehr nah, und als ich mich umdrehte, stand die Taube neben mir und schaute hoch, was ich da so trieb. Ich öffnete das Fenster, sie liess sich dazu herab, durch das selbige zu verschwinden - und dabei eine Karaffe und zwei Kerzenhalter umzuwerfen.
Das, ihr Tauben, kann eine Katze auch. Und eine Katze könnte auch dafür sorgen, dass euch der Speicher zum Verhängnis und ihr zur Vorratskammer wird. Eine Katze schnurrt, statt zu gurren, und sie ist stubenrein. Solltet ihr also partout weiterhin in Zweifel ziehen, dass das haus mitsamt Speicher das meines Clans ist, kann es sein, dass ich die Familie um eine Drittkatze erweitere. Ich denke, ihr versteht.
donalphons, 18:51h
Freitag, 30. März 2007, 18:51, von donalphons |
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varzil,
Freitag, 30. März 2007, 19:19
"Das, ihr Tauben, kann eine Katze auch. ...Verstehen würden sie es ja vielleicht, aber ob es überhaupt bloglesende Tauben gibt :-) ???
ich denke, ihr versteht.
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zwischenspeicher,
Freitag, 30. März 2007, 20:47
Ich würd's mal mit Rum-getränkten Brotstückchen versuchen. In der Regel verwickeln sich die Tauben danach in einen Verkehrsunfall.
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donalphons,
Freitag, 30. März 2007, 22:09
Varzil, man hat schon Pferde kotzen und Blogger in PRlerärschen gesehen. Und was den Alk angeht: Ich will sie nur draussen haben, dann können sie tun, was sie wollen. Was ich keinesfalls wil, sind unschöne Bescherungen auf dem Gehsteig vor dem Haus.
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sethos,
Freitag, 30. März 2007, 23:08
Ich hätte eine Quelle für junge Katzen in der Nähe von Glonn, wo mein Kater auch herkommt. Das sind richtig robuste Viecherl ausdem Pferedestall, die werden auch mit Tauben fertig.
Ich bin sicher, mein Kater würde, wenn ich ihn ließe.
Ich bin sicher, mein Kater würde, wenn ich ihn ließe.
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weltenweiser,
Samstag, 31. März 2007, 00:17
Weil es grade passt...
Hier eine Jugendsünde von mir:
Die Taube
Die Sonne strahlt aus vollem Munde,
kein Wölkchen trübt des Himmels blau.
Herr Kleinschmidt nutzt die Gunst der Stunde
in seinem Schrebergartenbau.
Denn solchen Tag nicht zu vergeuden
zählt zu des kleinen Mannes Freuden.
Inmitten seiner Blumenpracht
am selbstgezog´nen Wein erquickend
hat er die Liege aufgemacht;
sich erst im Holzgerüst verstrickend.
Doch bald schon ruht er voller Wonne
im Schein der zwei Uhr mittags Sonne.
Grün-weiß karierte Badehosen
bedecken seine Männlichkeit.
Den Rest des Körpers nun liebkosen
die Sonnenstrahlen röstbereit.
Damit die zarte Haut nicht rötet,
Schutzfaktor sechs die Strahlen tötet.
Neben der erdnußfarb´nen Liege
in einem kleinen Plastikschrein,
ruh´n Kleinschmidts neuste Erntesiege,
die selbstgezog´nen Trauben Wein.
In seinem Mund des Weinstocks Traube
schweift der Blick zur Gartenlaube.
Vor Kleinschmidts Schrebergartenhaus
ruht sicher in des Bottichs Holz,
ihn nahm er extra mit hinaus,
ein Gummibaum, sein ganzer Stolz.
Denn daheim in Kleinschmidts Zimmer,
lebt der Baum vom Lampenschimmer.
Durch des blauen Himmels Weiten
zieht ein Vogel seine Kreise.
Die Art der Flügel nun verleiten
Kleinschmidt zur These "Eine Meise."
Doch das Grau der Federpracht
scheint mehr nach Taubenart gemacht.
Das Federtier in holdem Grau
ist gerade wieder umgekehrt;
und nähert sich dem Bottichbau,
bei Kleinschmidt ein Verdacht sich nährt.
Da sieht er schon mit großem Grausen
das Taubenglück herniedersausen.
Vor Schreck starrt Kleinschmidt wie gebannt
auf seinen grünbelaubten Freund.
die Rebe fällt ihm aus der Hand,
jetzt hat es sich wohl ausgebräunt.
Wie konn´t die Taube sich erdreisten?
Er muß nun erste Hilfe leisten.
Sogleich eilt er mit großem Eimer,
zum Rand gefüllt mit H2O,
zu seinem liebsten Pappenheimer, den man mißbraucht als Taubenklo.
Er wäscht ihn voller Hingebung
und schenkt ihm noch ein Stäbchen Dung.
Nachdem der Baum nun wieder edel,
sinnt Kleinschmidt bald auf fins´tre Rache.
Auf das an seinem Palmenwedel,
kein Vogel ein Geschäft mehr mache.
Kleinschmidt will die Taube treffen
mit der Schleuder seines Neffen.
Zum Mord bereit hockt Kleinschmidt nun
im Schatten seine rGartenmauer.
Doch das Gewissen stört sein Tun,
wie er da liegt so auf de rLauer.
Kleinschmidt holt sich bei Goethe Rat,
der schrieb "Am Anfang war die Tat."
Oben auf der Gartenlaube,
wie Kleinschmidt jetzt zu wissen meint,
hockt die graue Schädlingstaube,
des Gummibaumes größter Feind.
Und er schleudert voller Zorn,
einen Stein direkt nach vorn.
Aber de rStein mit Kraft bewegt,
fliegt an seinem Ziel vorbei;
wird über Kleinschmidts Haus gefegt
und es erschallt ein kurzer Schrei.
In Kleinschmidt der Verdacht sich regt,
daß er den Nachbarn hat erlegt.
Er eilt geschwind zur zum Gartenende
um seinen Nachbarn aufzusuchen.
dieser braucht grad beid eHände,
um zu schreien und zu fluchen.
Denn es schmerzt ihn nah am Hirn,
Kleinschmidts Stein traf seine Stirn.
Kleinschmidt führt ihn in die Laube,
verbindet ihm die böse Wunde;
erzählt dabei von diser Taube,
die für ihn so Ungesunde.
Und in seiner Gewissenspein,
lädt er ihn ein zum Glaserl Wein.
Nachdem der Nachbar wieder froh,
den Hals mit Rebensaft gebadet,
sagt er zu Kleinschmidt das sei so,
dass Pflanzen Vogeldreck nicht schadet.
"Vogeldreck" meint er"is jut,
für die janze Pflanzenbrut."
Kleinschmidt hat vor lauter Reue
sich ein Vogelhaus gebaut.
Auf das er nun von seiner Leige
mit mildem Blick hinüberschaut.
Doch Goethe dankt dies keine Meise,
erst durch den nachbarn wird man Weise.
Weltenweiser, a long time ago.
Die Taube
Die Sonne strahlt aus vollem Munde,
kein Wölkchen trübt des Himmels blau.
Herr Kleinschmidt nutzt die Gunst der Stunde
in seinem Schrebergartenbau.
Denn solchen Tag nicht zu vergeuden
zählt zu des kleinen Mannes Freuden.
Inmitten seiner Blumenpracht
am selbstgezog´nen Wein erquickend
hat er die Liege aufgemacht;
sich erst im Holzgerüst verstrickend.
Doch bald schon ruht er voller Wonne
im Schein der zwei Uhr mittags Sonne.
Grün-weiß karierte Badehosen
bedecken seine Männlichkeit.
Den Rest des Körpers nun liebkosen
die Sonnenstrahlen röstbereit.
Damit die zarte Haut nicht rötet,
Schutzfaktor sechs die Strahlen tötet.
Neben der erdnußfarb´nen Liege
in einem kleinen Plastikschrein,
ruh´n Kleinschmidts neuste Erntesiege,
die selbstgezog´nen Trauben Wein.
In seinem Mund des Weinstocks Traube
schweift der Blick zur Gartenlaube.
Vor Kleinschmidts Schrebergartenhaus
ruht sicher in des Bottichs Holz,
ihn nahm er extra mit hinaus,
ein Gummibaum, sein ganzer Stolz.
Denn daheim in Kleinschmidts Zimmer,
lebt der Baum vom Lampenschimmer.
Durch des blauen Himmels Weiten
zieht ein Vogel seine Kreise.
Die Art der Flügel nun verleiten
Kleinschmidt zur These "Eine Meise."
Doch das Grau der Federpracht
scheint mehr nach Taubenart gemacht.
Das Federtier in holdem Grau
ist gerade wieder umgekehrt;
und nähert sich dem Bottichbau,
bei Kleinschmidt ein Verdacht sich nährt.
Da sieht er schon mit großem Grausen
das Taubenglück herniedersausen.
Vor Schreck starrt Kleinschmidt wie gebannt
auf seinen grünbelaubten Freund.
die Rebe fällt ihm aus der Hand,
jetzt hat es sich wohl ausgebräunt.
Wie konn´t die Taube sich erdreisten?
Er muß nun erste Hilfe leisten.
Sogleich eilt er mit großem Eimer,
zum Rand gefüllt mit H2O,
zu seinem liebsten Pappenheimer, den man mißbraucht als Taubenklo.
Er wäscht ihn voller Hingebung
und schenkt ihm noch ein Stäbchen Dung.
Nachdem der Baum nun wieder edel,
sinnt Kleinschmidt bald auf fins´tre Rache.
Auf das an seinem Palmenwedel,
kein Vogel ein Geschäft mehr mache.
Kleinschmidt will die Taube treffen
mit der Schleuder seines Neffen.
Zum Mord bereit hockt Kleinschmidt nun
im Schatten seine rGartenmauer.
Doch das Gewissen stört sein Tun,
wie er da liegt so auf de rLauer.
Kleinschmidt holt sich bei Goethe Rat,
der schrieb "Am Anfang war die Tat."
Oben auf der Gartenlaube,
wie Kleinschmidt jetzt zu wissen meint,
hockt die graue Schädlingstaube,
des Gummibaumes größter Feind.
Und er schleudert voller Zorn,
einen Stein direkt nach vorn.
Aber de rStein mit Kraft bewegt,
fliegt an seinem Ziel vorbei;
wird über Kleinschmidts Haus gefegt
und es erschallt ein kurzer Schrei.
In Kleinschmidt der Verdacht sich regt,
daß er den Nachbarn hat erlegt.
Er eilt geschwind zur zum Gartenende
um seinen Nachbarn aufzusuchen.
dieser braucht grad beid eHände,
um zu schreien und zu fluchen.
Denn es schmerzt ihn nah am Hirn,
Kleinschmidts Stein traf seine Stirn.
Kleinschmidt führt ihn in die Laube,
verbindet ihm die böse Wunde;
erzählt dabei von diser Taube,
die für ihn so Ungesunde.
Und in seiner Gewissenspein,
lädt er ihn ein zum Glaserl Wein.
Nachdem der Nachbar wieder froh,
den Hals mit Rebensaft gebadet,
sagt er zu Kleinschmidt das sei so,
dass Pflanzen Vogeldreck nicht schadet.
"Vogeldreck" meint er"is jut,
für die janze Pflanzenbrut."
Kleinschmidt hat vor lauter Reue
sich ein Vogelhaus gebaut.
Auf das er nun von seiner Leige
mit mildem Blick hinüberschaut.
Doch Goethe dankt dies keine Meise,
erst durch den nachbarn wird man Weise.
Weltenweiser, a long time ago.
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