Ich mag das Internet. Und meine Gene.
Aber wenn jeder irgendwelche Genproben an ein Startupwie 23andme schicken kann, das sich einen Dreck um effektiven Datenschautz kümmert und die Daten aus der Genomanalyse auch an Dritte weitergibt, und für das eigene Portal verarbeitet, dann ist der Moment da, in dem Himmler, das Ahnenerbe und Mengele putzmunter in der Jedermannversion2.0 vorliegen - das Projekt ist ziemlich genau das, was der feuchte Traum dieser Herrschaften war. Ich verstehe nicht, wie man so einem zutiefst unethischen Projekt ein Podium geben kann, und ich begreife auch nicht, warum man diese Leute beim DLD nicht von der Bühne gebuht hat. Ist die Domain GenomKZ eigentlich noch frei, zum Sammeln, Vergleichen und Selektieren möglichst sauberer DNA-Stränge?
Das klingt für manche vielleicht überzogen, aber a) sitze ich in einem Haus, das man meinem Clan durch Verbringung nach Bergen-Belsen und andernorts nehmen wollten, b) ist Rassismus und Biologismus seitdem keinesfalls ausgestorben, wie auch c) die Dreckschweine in Politik und Wirtschaft, denen bei diesen Möglichkeiten einer abgeht und d) ist jeder Mensch gleich wertvoll, egal wie seine DNA-Struktur aussieht. Aber die unerträgliche Promoshow bei 23andme von den genetisch bedingten Talenten bis zu den Defekten sagt was anderes, zugunsten des Gewinnstrebens der Gründer.
Boah. Ich habe seit 1998 so viel Dreck im Netz gesehen, so viel Lüge, Betrug und Abschaum, ich dachte immer, das ist es die Sache trotz allem wert, aber ich kann mich nicht erinnern, je so angewidert gewesen zu sein wie heute Nacht, bei den Speichelauswertern und ihren windigen Privacy Regeln. Ich mag das Internet noch immer, aber wenn das Aufdröseln und Rumzeigen der Gene die Zukunft ist - bei denen ist von "share" die Rede -, mache ich die Kiste hier zu, kaufe eine Wohnung am Tegernsee und einen alten Roadster, und warte dort auf ein Ende, das auf jeden Fall mit all meinen Genmacken gnädiger sein wird, als so ein beschissenes Dasein als werbetechnisch ausgelutschtes Genomprofil in der Verfügungsgewalt einer amerikanischen Klitsche.
... link
... link
... comment
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten werden sich diese Leute vermutlich auch noch Patente auf die besonders schönen Genome eintragen lassen.
... link
... link
Wie in: Es gibt "noch" keinen Beweis...
... link
... link
... link
... comment
jedoch erbringt eine Firma im Besitz eines meiner Verwandten seit einigen Jahren schon recht erfolgreich diese Dienstleistung. Und bietet sie schon länger auch im Netz der Netze an.
Zuvor hatte man sich im Rahmen eines universitären Projektes mit weit über 150.000 Speichelproben von Ankerpersonen wie auch der Dokumentation deren möglichst lückenfreier, langjähriger Familiengeschichte eine Datenbank geschaffen, mittels derer heute tatsächlich aus dem Speichel eines Kunden sich sogar die historisch örtliche Herkunft der Vorfahren recht genau bestimmen lässt.
In den faschistischen USA sind die meisten Kunden übrigens Schwarze, die wissen wollen wo eben diese örtliche Herkunft ihrer Vorfahren liegt.
Das nur unter anderem - in Ermangelung einer ähnlichen Datenbasis ist die Leistungsbasis von 23andme wohl eher fragwürdig. Und mein Verwandter ist darüber hinaus noch ein Elfenbeinturmprofessor wie er im Buche steht der von Vermarktung soviel versteht wie ich vom melken, anders als die Erzkapitalisten, die 23andme betreiben.
Den Namen des Unternehmens nenne ich mal bewusst nicht.
30 seconds into the future. Max Headroom rulez.
... link
... comment
... link
... link
... link
Da habe ich wieder mal eine Gelegenheit verpasst und meinen Verwandten nicht mit so netten Investoren zusammengebracht um mir eine Scheibe vom Kuchen abuschneiden. Jetzt machen die anderen den Reibach.
... link
... link
Das ist ein reiner Jubelartikel. So eine gefährliche Mischung aus Wirtschaftsartikel und Personality-Meldung.
Ein Punkt nur: Avey "die Wissenschaftlerin" hat nie in der Wissenschaft gearbneite nur einen B.A. in Biologie in einem kleinen feinen Mini-College. Eher wohl "Avey die Pharma-Managerin".
... link
... link
http://www.computerwoche.de/nachrichten/1852147/
Wie war das noch, dass 23andme keine Umsatz-/Kundentzahlen nennen will?
Gegenwärtig sind erst die Daten von rund 200 Personen im Portal eingestellt - großteils von Firmenmitarbeitern und deren Angehörigen. Entgegen des ersten Eindrucks, den 23andme erweckt, werden keinesfalls alle Gene entschlüsselt, sondern nur wenige punktuelle Informationen.
...
Linda Avey räumt noch dazu ein, dass die SNPs bisher kaum sinnvoll interpretiert werden können: "Im Moment weiß man in der Wissenschaftsgemeinde sehr wenig darüber.
Das hörte sich in dem Artikel von Knüwer doch anders an.
... link
... link
... link
... comment
http://www.duckhome.de/tb/archives/1735-Mein-Haus,-mein-Auto,-meine-Gene.html
... link
Mein Verwandter versteht nichts von Marketing hat aber bereits mehrere tausend (zahende) Kunden weltweit.
Vielleicht sollte ich mich doch auf die Suche nach Investoren machen.
Und dann besuche ich den Don am Ruhesitz am Tegernsee mit einem vergoldeten Speichelprobenstäbchen als Geschenk damit er sich zwischen Silber und Porzellan nicht langweilen muss. Aber nur wenn er sich noch eine Riva zulegt. Oder einen Tesla:
http://www.teslamotors.com/
... link
... link
So there.
... link
Da kann er doch auch mit Peter Maffay Roadster fahren. Oder mit Prinz von Auers***** Aston Martin und sich über die guten alten Zeiten des Hypes austauschen, wie zwei Veteranen von Stalingrad.
... link
Ich halte diese Analyse überwiegend für sinnlos, ist doch erheblich zu wenig über Hintergründe und Zusammenhänge zwischen Genen bekannt. Und auch die 70% Chance an einer Krankheit zu erkranken heisst ja nun nicht, das das wirklich eintrifft. Sei es, weil man einfach Glück hat, oder sei es, weil andere (noch unbekannte Faktoren) dem entgegenwirken.
Und die Behauptung, man wolle eine Datenbank aufbauen ist zwar nett, die Daten sind aber überwiegend wertlos, solange man nicht die Daten von Gruppen erfassen kann (also Familien usw.). Dieser erweiterte Ansatz wird in Island von deCode Genetics durchgeführt um krankheitsverursachenden Variationen auf die Spur zu kommen - auch hier ist der Erfolg übrigens mässig.
Also etwas mehr Ruhe, warten, bis sich der Staub legt und dann nochmal hinschauen. Ich denke trotzdem, das sich das Produkt gut verkaufen wird, die Neugier der Leute ist einfach zu gross.
... link
... link
... link
... comment
genealogie ist ein nerd-hobby und da nun noch mit hilfe der dna den nerds das geld aus der tasche zu ziehn, puh.
das einzige was mich interessiert, ist das wir trotz sardischer vorfahren keine thalassämie haben. wenn aber doch, dann waere das eben pech. argh.
... link
Allerdings ist *private Eugenik* doch immer ein Thema gewesen. Die pharmaziestudierende Michaela, die mit dem netten aber grenzdebilen Karlheinz nicht nur "zusammen ist", sondern ein Kind von ihm hat, ist wohl eher selten.
Der Diskurs ist deshalb so schwierig zu führen, weil er natürlich Heuchelei bis zum vollständigen Realitätsverlust hervorruft. Ich will es mal so sagen: Jeder sagt, daß er die Gestaltung von IQ, etc. auf Umweltbedingungen zurückführt und jeder glaubt, daß der pöse Eysenck Recht hat, Recht hatte und immer Recht behalten wird. ;-)
Die Diskussion um PISA macht das sehr deutlich ... aber psst, psst, pssst... wir sollten nicht darüber reden.
Eigentlich ist das ein Nicht-Thema.
Es ist im übrigen, trotz heftigster Versuche seit 40 Jahren noch nirgendwo gelungen, nachweislich bei Individuen den IQ anzuheben.
... link
... link
Der logischerweise folgende Schritt ist die Patentierung des menschlichen Genoms.
Versteht mich nicht falsch, ich verachte dieses Vorgehen genau so wie andere. Aber um sowas zu verhindern, hätte man das Übel an der Wurzel packen und die Genforschung auf der kommerziellen Ebene vermeiden sollen.
Das fängt schon an mit genveränderten Ackerpflanzen in freier Natur und es wird, überspitzt formuliert bei der "eierlegenden Wollmilchsau" enden.
Dass jetzt begonnen wird sich Menschenmaterial zu patentieren ist meiner Meinung nach nur eine Folge einer zu liberalen Marktwirtschaft.
So, jetzt bin ich mal gespannt auf die Reaktionen.
PS: Ich befürworte die Genforschung auf der medizinischen menschenunschädlichen Ebene.
... link
@Ora: Was ist eine "menscheunschädliche Ebene"?
Und: Celera (das war die Firma, mit der Craig Venter an der Entzifferung des humanen Erbgutes beteiligt war) hat vor nicht allzulanger Zeit Patentpläne aufgegeben und alle Daten frei im Netz zugänglich gemacht.
... link
... comment
... link
Dass etwas neu erforschtes funktioniert, heißt noch lange nicht, dass es dem Gemeinwohl förderlich ist. ICh halte mich selbst nicht für konservativ (oder reaktionär oder rigide)
Ich selbst bin sozusagen "beruflich" mit der Materie beschäftigt (Biologie-Student).
... link
... comment
Jetzt liest Google nicht nur unsere Email und unsere Blogs (was zu witzigen Google Ads führt, die eben doch nur halb zum Thema passen - "Hach, das freut einen, wenn die Ideen so gut ankommen!" schreibt man, und Google zeigt Links zu Navigationsgeräten), sondern auch noch unsere Gene.
Man fragt sich, ob das Ergebnis dann ähnlich präzise ausfällt...
... link
Mit menschenundschädlich meine ich die postnatale Erstellung eines menschlichen Karyogramms zwecks Diagnostik genetischer Krankheit.
Natürlich geht auch die Erfassung der DNA zwecks Ermittlung von Sexualstraftaten in eine gute Richtung. Allerdings habe ich bei der Speicherung der Daten Unschuldiger (siehe Massenerfassungen) in den betreffenden Ortschaften, selbst wenn dadurch der jeweilige Schuldige gefunden wird, datenschutzrechtliche Bedenken...
... link
An Informationen wie: "Ein erhöhtes Risiko für Adipositas", oder so, das sieht jeder selber beim regelmässigen Blick auf die Waage - oder beim, Anblick der bauchigen Verwandschaft - vollkommen wertlos. An solchen Infomationen können nur Dritte ein Interesse haben, wie Arbeitgeber, Versicherungen, Krankenkassen, Staat, Pharmaindustrie. Die Weitergabe dieser Informationen, wie es die AGB vorsieht, könnte die Pharmaindustrie zu neuen Argumenten bei der Vermarktung von Medikementen helfen. Die Nutzer von 23andme sollen ja als eine Art Social-Network öfter auf die Seite kommen, wo sie dann sicher auch irgendwann Werbung für Medikamente sehen, die speziell ihr Genproblem kurieren sollen.
Fraglich bkeibt: Was bedeutet "Risiko"? Wie kann man das Risiko vermindern? Da geht es schnell in die Medizinwissenschaft, was 99% der Bevölkerung vollkommen überfordert. Auf der anderen Seite: Da ist google mit drin. Google versucht mit viel Investition in den Markt für Gesundheitsinformation reinzukommen. Durch solche Gentests erzeugt man Nachfrager, die man mit Informationen bedienen kann, die wiederum die Anzeigenkunden aus der Pharmaindustrie anlocken.
... link
Die Erfassung von Sexualstraftätern ist sicher nicht schlecht, verschleiert aber eine Tatsache: Die Anzahl dieser Straftaten (oder zumindest der bekanntgewordenen) ist relativ klein. Und Massentests sind abzulehnen, das ist eine Umkehr der Unschuldsvermutung.
... link
Aber "Krankheiten" wie z.B. das Turner-Syndrom, dass Klinefelter-Syndrom und meinetwegen auch das äuerlich eindeutig (im Gegensatz zu den anderen) feststellbare Downsyndrom sindmit einem Karyogramm erfassbar.
Hach herrlich. Jetzt hilft mir dieses Blog schon bei der Selbstprfüfung meines Genetikwissens für die Examensklausur im Februar
... link
... comment
... link
... comment
... link
... link
Irgendwann bekommt man eine E-Mail von "Globalen Gesundheitszentrum für angewandte Humanität der UN":
"Sehr geehrter Herr ché,
wie aus ihrem Bio-Chip ersichtlich, haben sie die Fortpflanzungsaufgabe der UN-Resolution 4710/2014/5a nicht erfüllt.
Da Sie sich zudem via marginalisierter Politikbetätigung schädlich gegenüber der Gesamtgesellschaft verhalten haben, was in keinem Verhältnis zu Ihrem Wasser- und Sauerstoffverbrauch steht, haben wir uns erlaubt, bei Ihrem jährlichen Gesundheitscheck in Ihrem Kontrollchip den Modus "sanftes Hinübergleiten mit 50" zu aktivieren.
Selbstzerstörung in 8 Monaten, 5 Tagen und 47 Stunden.
Wir empfehlen Ihnen, spätestens 3 Monate vor Ihrem Hinübergleiten alle notwendigen Formalitäten erledigt zu haben."
Herzlichst Ihr
Obi Wan Kenobi
... link
Merken wir noch was? Aber die Reaktion beim DLD war klar merkbefreit.
... link
har har har !
Ist es Satire oder nur eine Vorahnung ?
... link
... link
... comment
... link
Er: Mit dem Genprofil das Du mir vorgelegt hast? 35% Chance auf Neurodermitis und 60% auf ein stotterndes Kind? Niemals. Oder meinst Du ich pendel die nächsten Jahre zwischen Logopäde und Hautarzt???
Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen könnte...
... link
... link
"Wir sind in das Zeitalter der Genealogie eingetreten, aber auch in das der genealogischen Verdächte. Der Gegner dort, ist der nicht gemischt, ist der deutsch? Was für ein Sproß ist das? Ist das mein Stamm(-tisch), mein Blatt- und Mundwerk, mein Grundwasser (oder auch mein Bier), seltsam strenge Konturen dort, seltsam schillern seine Säume - Abwegiges an der Baum- und Hirnrinde -: an ihn! - Gestehe, träumerischer Mischling, öffnen Sie einem treuen Freund ihr Blutmysterium, er ist ein Freier, er will Ihnen über Ihre schwere Stunde helfen!"
Und warum das Profil selbst fälschen? Goldene Zeiten für knackige Sportstudenten, um sich - siehe "Gattaca" - mit Speichel-, Blut- und sonstwas-Proben ein Zubrot verdienen zu können.
... link
http://www.spiegel. de/wissenschaft/mensch/0,1518,530538,00.html
Anscheinend geht da bei Wissenschaftsjournalisten irgend so ein Hebel um wenn es um Gentechnik geht, ansonsten kann man sich derartige Lobhudeleien nicht erklären.
... link
... link
... comment
das aber:
als halbjüdin, würde mich die eine seite vergasen wollen
die andere seite erkennt mich nicht als aus ihrer mitte an.
beide begründen das mit meiner blut-mischung.
der eine sagt -schlechtes blut (neu, falsche gene)
der andere sagt- schlechtes blut, da falscher (!) elternteil (neu, falsche gene)
als ein mensch der mit krankheiten geboren wurde,( was man sicherlich bald durch genetische untersuchungen verhindern wird, solche wie ich werden dann verschwinden), durch die ausrottung einer hälfte meiner familie, die nazibessenheit der anderen hälfte, bin ich gezwungen anzumerken, das sich eine art rassimus mir überall, von überall entgegenbeugt.
es ist also nichts neues, jedenfalls für mich, und auch nichts unbekanntes aus dem jüdischen bekanntenkreis.
... link
Bitte vorhr alle zerbrechlichen Dinge aus dem Raum bringen! Ansonsten sollten die Hardcore-Beschnittenen mal vorsichtig ihren vergötterten Jehuda he Chassid lesen, was der dazu meint: Sehr entspannt.
Und wenn es dann zur Suche nach geeignetem Heiratspersonal geht, nimmt man auch nicht ganz komplette Juden, bevor das Ungemach eines anderen Volkes droht...
Im Ernst. ich kenne keinen einzigen Juden oder Jüdin, die an den alten Schmattes einen Gedanken verschwendet.
... link
... link
... comment