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Donnerstag, 10. März 2005
So nur im Blog zu finden
Darf ich sagen, dass ich stolz auf so einen Autor bin? Darf ich? Ich darf.
donalphons, 23:56h
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Blogevents oder der neue Trendsport Extreme Bärenfellteiling
(mal wieder premium Munich Area Hate Content!)
Vorgestern war in München der Cscout TrendDay (Fehler nicht von mir) Blogging. Veranstaltet von der weiltweit operierenden Agentur CScout, illustre Gäste from all over the Planet extra eingeflogen, und in der Landeszentrale für neue Medien BLM versammelt, die auch beteiligt war. Begrenzt auf 100 Teilnehmer, die jeweils 200 Euro für das Vergnügen hinblättern sollten, um die neuesten Entwicklungen in Sachen Blogs zu erfahren. Das Ergebnis sah wohl so aus, eine rauschende Ballnacht ist was anderes, eine gute Party auch und selbst für ein Treffen von New Media Leuten in München ist das hier eine eher traurige Kulisse.
Will sagen, statt der erwarteten 100 waren nur rund 50 in Persona da, und davon gingen noch
- Veranstalter
- Freunde der Veranstalter
- Leute von der BLM
- Leute, die üblicherweise immer auf das Ticket der BLM reinkommen
- Leute mit Presseausweisen
- Bekannte der Leute mit Presseausweisen
- die üblichen, in Münchner Trendkreisen unvermeidlichen Adabeis
weg, und wenn ich mir die teils altbekannten Gesichter so anschaue, wage ich es zu bezweifeln, dass auch nur die Hälfte der Anwesenden bezahlt hat. Und das in einer Stadt, die angeblich immer ganz weit vorne mit dabei ist in New Media und Emerging Markets.
Was das für den Anspruch der Veranstaltung bedeutet, die angeblich "Face-to-face interaction and networking with top decision makers in a low pressure environment" wollte, mag sich jeder selbst ausdenken. Die kritische Masse für einen ordentlichen Deal Flow liegt bei mindestens 80 bis 100 wirklich interessierten und zahlenden Besuchern, darunter gibt es einfach zu wenig Auswahl an potenziellen Partnern. Die Folge sind eher laue Bemerkungen in der Blogosphäre und bei denen, die in danach den bösen Don anrufen und ihm alles hintertragen - der Don hatte es sich kurzzeitig überlegt, aber dann...ne. [Mehr an der Blogbar]
Vorgestern war in München der Cscout TrendDay (Fehler nicht von mir) Blogging. Veranstaltet von der weiltweit operierenden Agentur CScout, illustre Gäste from all over the Planet extra eingeflogen, und in der Landeszentrale für neue Medien BLM versammelt, die auch beteiligt war. Begrenzt auf 100 Teilnehmer, die jeweils 200 Euro für das Vergnügen hinblättern sollten, um die neuesten Entwicklungen in Sachen Blogs zu erfahren. Das Ergebnis sah wohl so aus, eine rauschende Ballnacht ist was anderes, eine gute Party auch und selbst für ein Treffen von New Media Leuten in München ist das hier eine eher traurige Kulisse.
Will sagen, statt der erwarteten 100 waren nur rund 50 in Persona da, und davon gingen noch
- Veranstalter
- Freunde der Veranstalter
- Leute von der BLM
- Leute, die üblicherweise immer auf das Ticket der BLM reinkommen
- Leute mit Presseausweisen
- Bekannte der Leute mit Presseausweisen
- die üblichen, in Münchner Trendkreisen unvermeidlichen Adabeis
weg, und wenn ich mir die teils altbekannten Gesichter so anschaue, wage ich es zu bezweifeln, dass auch nur die Hälfte der Anwesenden bezahlt hat. Und das in einer Stadt, die angeblich immer ganz weit vorne mit dabei ist in New Media und Emerging Markets.
Was das für den Anspruch der Veranstaltung bedeutet, die angeblich "Face-to-face interaction and networking with top decision makers in a low pressure environment" wollte, mag sich jeder selbst ausdenken. Die kritische Masse für einen ordentlichen Deal Flow liegt bei mindestens 80 bis 100 wirklich interessierten und zahlenden Besuchern, darunter gibt es einfach zu wenig Auswahl an potenziellen Partnern. Die Folge sind eher laue Bemerkungen in der Blogosphäre und bei denen, die in danach den bösen Don anrufen und ihm alles hintertragen - der Don hatte es sich kurzzeitig überlegt, aber dann...ne. [Mehr an der Blogbar]
donalphons, 23:19h
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Die me tender
Sex-DVDs ist als Business in den Zeiten von K*zaa und eD*nkey (no name, no link) auch nicht mehr das, was es mal war. Die einzigartige Munich Area kriegt mal wieder was vor den Medien Cluster geknallt: Die abstrakte Zahl 1503 IN 569/05 erwischt die konkreten Bilanz- und sonstigen Kurven der Tendresse Media GmbH, bekannt bei einsamen, übergewichtigen Beratern, die dergleichen Gigabyteweise auf den Firmenservern haben, für Nachts, wenn sie träumen wollen. Da steht jetzt erst mal Hardcore Action auf dem Programm, wet Tears statt wet Dreams in den Dark Chambers des Amtsgerichts, wo der White Trash der Abmahnschweine sein Geld für Pin Up Girls im Black Roomverdient... Und die 120 Punkte dafür reichen gerade noch für den finalen Doomsday Kiss (FSK16).
donalphons, 13:52h
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Real Life 10.03.05 - Vermeidungsdate
Eigentlich müsste sie was tun, aber sie hat den ganzen Tag schon gelernt und geschrieben, und jetzt mag sie nicht mehr. Ich habe in meiner Stadtwohnung das Licht brennen lassen, also hat sie mich angerufen und gefragt, ob sie vorbeikommen kann, auf 1, 2 Stunden. Als ich ja sage, ist sie erleichtert. Es ist nicht so einfach, in der Provinz während der Ferien um Mitternacht noch ein Spontandate zu finden.
Als sie dann da ist, sagt sie ziemlich ehrlich, dass sie eigentlich gar nichts getan hat. Burn Out Syndrom. Das kommt davon, wenn sie mit völlig überzogenen Erwartungen in ein Studium gehen, das trotz aller Versuche, es hip und cool zu machen, doch nicht der kürzeste Weg zur Frühpensionierung ist, gehe dabei über Los und den Prada-Shop, ziehe einen tollen Job beim Praktikum ein und verbringe den Rest Deiner Tage in der Schlossallee. Die Hoffnung hat sie immer noch, irgendwo, aber davor ist ein Riesenberg Arbeit, und ihre Motivation ist nicht grenzenlos. Momentan ist sie auf genau 0. Es reicht noch, um in die Dusche zu gehen, und sich mit mir zu treffen. Also sitzt sie in ihrer wenig ansprechenden Hauskleidung auf dem Biedermeiersessel, trinkt Tee und meint, dass auch bei diesen Temperaturen bauchfrei nicht zu Lungenentzündung führt. Ich bin eigentlich ganz froh, dass eine Lawine meine Dachterasse verschüttet hat, sonst würde sie in ihren dünnen Fetzen auch noch raus und sich ein paar Zigaretten anstecken.
Sie erzählt einiges, was den Schluss zulässt, dass sie sich lebendig begraben fühlt, und ich schaue oft auf ihren Bauchnabel, damit sie sich attraktiv und begehrt fühlt. Irgendwann fällt ihr Blick auf den moppligen Laptop, der hier rumsteht, und sie findet ihn in seinem Lindgrün und seinen üppigen Formen furchtbar veraltet. Irgendwo auch vintage, doch, das runde, dicke Ding gefällt ihr, und in dem Lindgrün hat sie auch ein Kostüm, aber es muss ja Ewigkeiten her sein, dass man solche Rechner, was ist das denn für einer?
Sie kniet davor, schaut sich die üppigen Rundungen an, und ich fühle mich etwas alt. Mein alter Siemens ist einer von drei Laptops, die wirklich noch die Blüte der New Economy erlebt haben. Wenn man mal einen Film über diese Zeit drehen wird, wird man den CXOs und BizzDevBienen ultraflache, silbergraue Subnotes in die Hand drücken, wie man sich das vielleicht so vorstellt, aber die Realität sah anders aus. Was damals auf nicht allzu vielen Tischen in den besseren Etagen der Firma stand, erinnerte noch an Schreibmaschinen mit Monitor. Die Veteranen dieser Zeit laufen noch, aber alle technischen Daten werden heute bei ein fünftel des Preises um den Faktor 10 übertroffen. Mir ist das egal, für meine Zwecke reichen auch noch diese ältesten Vertreter ihrer Gattung. Der hier hat viel erlebt, meine erste Powerpoint, Aufstiege, Untergänge, Verrat und Lüge; nach einer Weile mochte ich ihn, wie man eben eine dralle Italienerin in lindgrünen Kleid mag. Und als ich das Blog hier in Grün und Dunkelrot einrichtete, war es eine Reminiszenz an diesen Laptop mit seinen dunkelroten Taskleisten, der alles überlebt hat. Die Firma, die ihn gekauft hat, hat 2000 den Exit gemacht, aber da war er schon in meinem Besitz.
Und jetzt kniet die Elitesse davor, befühlt spöttisch die Biegungen und kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass das mal schick war. Ihre Zukunft ist schlank, lean, reduziert, hart wie die Wirbel, die hinten zwischen der Hose und dem scharzen Pulli mit den roten Rennstreifen rausschauen. Es wird ein Rennen, sie ist dafür wie geschaffen, wenn sie morgen ausgeschlafen ist und sich ein wenig erholt hat. Keine Frage, sie ist sogar in der Pole Position, aber es gibt keinen Grand Prix mehr zu holen. Und wenn sie aus der Kurve fliegt, werde ich vielleicht vorbeikommen, mit meinem lindgrünen alten 57er Laptop-Caddy aus der goldenen Zeit, und schaun, ob da noch was zu retten ist. Ein Mädchen, das drei Jahre früher in der Wohnung neben ihr war, hat im Praktikum in einem Investmenthaus einen Berechnungsfehler gemacht, mit ein paar Zigtausend Schaden. Eine Menge Geld für so ein junges Ding. So geht das Rennen, manche haben einen ganz normalen Rennunfall und scheiden aus. Mit der war ich damals eine ganze Nacht auf der Dachterasse, the night after. Aber davon erzähle ich der Elitesse nichts. Warum auch. Sie wird es selbst herausfinden.
Als sie dann da ist, sagt sie ziemlich ehrlich, dass sie eigentlich gar nichts getan hat. Burn Out Syndrom. Das kommt davon, wenn sie mit völlig überzogenen Erwartungen in ein Studium gehen, das trotz aller Versuche, es hip und cool zu machen, doch nicht der kürzeste Weg zur Frühpensionierung ist, gehe dabei über Los und den Prada-Shop, ziehe einen tollen Job beim Praktikum ein und verbringe den Rest Deiner Tage in der Schlossallee. Die Hoffnung hat sie immer noch, irgendwo, aber davor ist ein Riesenberg Arbeit, und ihre Motivation ist nicht grenzenlos. Momentan ist sie auf genau 0. Es reicht noch, um in die Dusche zu gehen, und sich mit mir zu treffen. Also sitzt sie in ihrer wenig ansprechenden Hauskleidung auf dem Biedermeiersessel, trinkt Tee und meint, dass auch bei diesen Temperaturen bauchfrei nicht zu Lungenentzündung führt. Ich bin eigentlich ganz froh, dass eine Lawine meine Dachterasse verschüttet hat, sonst würde sie in ihren dünnen Fetzen auch noch raus und sich ein paar Zigaretten anstecken.
Sie erzählt einiges, was den Schluss zulässt, dass sie sich lebendig begraben fühlt, und ich schaue oft auf ihren Bauchnabel, damit sie sich attraktiv und begehrt fühlt. Irgendwann fällt ihr Blick auf den moppligen Laptop, der hier rumsteht, und sie findet ihn in seinem Lindgrün und seinen üppigen Formen furchtbar veraltet. Irgendwo auch vintage, doch, das runde, dicke Ding gefällt ihr, und in dem Lindgrün hat sie auch ein Kostüm, aber es muss ja Ewigkeiten her sein, dass man solche Rechner, was ist das denn für einer?
Sie kniet davor, schaut sich die üppigen Rundungen an, und ich fühle mich etwas alt. Mein alter Siemens ist einer von drei Laptops, die wirklich noch die Blüte der New Economy erlebt haben. Wenn man mal einen Film über diese Zeit drehen wird, wird man den CXOs und BizzDevBienen ultraflache, silbergraue Subnotes in die Hand drücken, wie man sich das vielleicht so vorstellt, aber die Realität sah anders aus. Was damals auf nicht allzu vielen Tischen in den besseren Etagen der Firma stand, erinnerte noch an Schreibmaschinen mit Monitor. Die Veteranen dieser Zeit laufen noch, aber alle technischen Daten werden heute bei ein fünftel des Preises um den Faktor 10 übertroffen. Mir ist das egal, für meine Zwecke reichen auch noch diese ältesten Vertreter ihrer Gattung. Der hier hat viel erlebt, meine erste Powerpoint, Aufstiege, Untergänge, Verrat und Lüge; nach einer Weile mochte ich ihn, wie man eben eine dralle Italienerin in lindgrünen Kleid mag. Und als ich das Blog hier in Grün und Dunkelrot einrichtete, war es eine Reminiszenz an diesen Laptop mit seinen dunkelroten Taskleisten, der alles überlebt hat. Die Firma, die ihn gekauft hat, hat 2000 den Exit gemacht, aber da war er schon in meinem Besitz.
Und jetzt kniet die Elitesse davor, befühlt spöttisch die Biegungen und kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass das mal schick war. Ihre Zukunft ist schlank, lean, reduziert, hart wie die Wirbel, die hinten zwischen der Hose und dem scharzen Pulli mit den roten Rennstreifen rausschauen. Es wird ein Rennen, sie ist dafür wie geschaffen, wenn sie morgen ausgeschlafen ist und sich ein wenig erholt hat. Keine Frage, sie ist sogar in der Pole Position, aber es gibt keinen Grand Prix mehr zu holen. Und wenn sie aus der Kurve fliegt, werde ich vielleicht vorbeikommen, mit meinem lindgrünen alten 57er Laptop-Caddy aus der goldenen Zeit, und schaun, ob da noch was zu retten ist. Ein Mädchen, das drei Jahre früher in der Wohnung neben ihr war, hat im Praktikum in einem Investmenthaus einen Berechnungsfehler gemacht, mit ein paar Zigtausend Schaden. Eine Menge Geld für so ein junges Ding. So geht das Rennen, manche haben einen ganz normalen Rennunfall und scheiden aus. Mit der war ich damals eine ganze Nacht auf der Dachterasse, the night after. Aber davon erzähle ich der Elitesse nichts. Warum auch. Sie wird es selbst herausfinden.
donalphons, 12:03h
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