: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 11. November 2005

Austfällig werdende Ressortleiter

Freitag ist Spiegeltag: Der Laden brennt lichterloh, ach, es ist doch immer nett zu sehen, wenn die Grossmäuler der Johurnaille plötzlich bei der kleinsten inhaltlichen Kritik an ihrem Tun und Versagen eine Krisen-PR betreiben, für die sie jeden kleinen Handwerker in die Inso schreiben würden. Nach dem ersten Gesellschafter, der um Ruhe fleht, nun also auch die Erwiderung von Merkels Jauchespritze übersetzt, ein exklusiver Service von Don Alphonsos Rebellmarkt:

Hamburg - Die Ressortleiter des SPIEGEL haben mit Befremden zur Kenntnis genommen, dass Franziska Augstein als Erbin und Mitbesitzerin des SPIEGEL-Verlags die Arbeit der Redaktion öffentlich kritisiert hat.

Nachdem ein grosser Teil der Berliner Republik dem Spiegel übler hintenrein kriecht, als sie das bei der ähnlich guten Bildzeitung machen, wundern sich die ressortleiter über die Majestätsbeleidigung durch Franziska Augstein und schreiben das hier, nachdem eine Nachfrage bei der Rechtsabteilung ergeben hat, dass das Losschicken von Igor vom Schliessdienst und seiner Freunde nicht ganz legal wäre.

Ihre Hauptargumente zeigen, dass sie wenig versteht von dem, wie ein Nachrichtenmagazin im allgemeinen und der SPIEGEL im besonderen zu berichten hat.

Es ist uns dabei scheissegal, ob sie eine gute Journalistin bei der Süddeutschen Zeitung ist, wir diffamieren sie jetzt einfach und legen dabei gleich fest, wie WIR und besonders der uns dazu angestachelt habende AUST meint, dass es sein MUSS: BASTA.

Rudolf Augstein wollte, dass nach seinem Tod sein Anteil am SPIEGEL-Verlag nicht in vollem Umfang auf seine Kinder übergehen sollte. Deshalb hat er testamentarisch verfügt, dass der Mitarbeiter KG ein Teil seines Anteils zugefallen ist. Rudolf Augsteins Absicht war, seinen Kindern keine publizistische Macht über den SPIEGEL zu vererben.

Was Augstein dachte, bestimmen WIR. Nur WIR und in Personalunion AUST. Sonst niemand.

Dass Franziska Augstein diese Enttäuschung

Diese Neiderin! Wenn WIR könnten, dann würden wir sie jetzt sowas von öffentlich runtermachen, alles sagen, was wir von ihr wissen, aber jetzt muss es erst mal bei diesem Wink mit dem Zaunpfahl bleiben: Alles nur persönliche Rache, weil UNSER Augstein UNS lieber mochte!

nun zu einem Rundumschlag gegen diejenigen treibt, die seit Jahrzehnten durch ihre Qualitätsarbeit den SPIEGEL zu dem gemacht haben, was er ist,

Wenn sie jetzt bestreitet, dass WIR sind immer noch die GUTEN sind, völlig egal, ob wir bei Wikipedia klauen, Schleichwerbung machen oder und von Kirchhof mit falschen Zahlen beliefern lassen

und so allen Gesellschaftern kontinuierlich üppige Millionengewinne sichern,

in diesem fall sind wir dann doch zu einer kleinen sozialneidkampagne bereit

lässt uns an ihrer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern dieses Hauses zweifeln.

finden wir echt gemein. Sowas darf nicht sein, das verbietet AUST. Bei jeder anderen Firma findet unsere Wirtschaftsredaktion das Durchgreifen der Gesellschafter supi, aber bitte nicht bei uns.

Eigentum - auch wenn man es geerbt hat - verpflichtet.

Ausnahme ist natürlich die Mitarbeiter KG, der WIR angehören.

DER SPIEGEL steht dank der Arbeit der Chefredaktion, aller Redakteure und aller Beschäftigten glänzend da,

Der Spiegel hat dank der Arbeit seines Chefredakteurs und vieler williger Redakteure einen guten Ruf bei vielen Berliner Lobbyisten

seine Auflage liegt konstant bei 1,09 Millionen Exemplaren.

die das Blatt auch weiterhin lesen.

Die Leser sind von der Qualität des Magazins überzeugt, selbst eine kürzliche Preiserhöhung von 40 Cent hat nicht zum Rückgang der Auflage geführt.

Sagen wir so und ignorieren alles, was in den Blogs steht - was sind schon Blogs?

Der SPIEGEL genießt im In- und Ausland hohes Ansehen, er ist das meistzitierte Medium der Republik, viele Preise für SPIEGEL-Kollegen belegen den hohen Standard seiner Berichterstattung.

Da war zwar noch was, aber das ignorieren WIR.

Wir fordern Franziska Augstein auf, das Ansehen des Blattes nicht weiter zu beschädigen, und bitten die Gesellschafter des SPIEGEL, sich zum geschäftsschädigenden Verhalten der Miterbin zu äußern.

Das Ansehen machen WIR alleine kaputt, da brauchen wir keine Hilfe. Und ihr anderen, haut jetzt gefälligst auch auf sie ein. Unterschrift: Viele - aber nicht AUST.

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Austgerastete Gesellschafter

Uiih, bei Gruner + Jahr marschieren die Hinterteile aber verdammt laut auf Grundeis, nachdem sich die Kritik am Spiegelzerdepperer Aust nicht mehr kontrollieren lässt - ich übersetze das mal:

Stellungnahme von Gruner + Jahr zu jüngsten Äußerungen zum SPIEGEL
Wir würden jetzt gern heim zu Mami, aber das geht nicht mehr, also gut, dann sagen wir halt was:

"Die Statements von Mitgesellschaftern stoßen auf unser Unverständnis.
Wieso sagt uns das keiner, wenn´s ans Schlachten geht? Und was isn da überhaupt los? Wieso werden wir auch angegriffen, nur wegen so´n bisschen Schleichwerbung?
Wir halten sie für unbegründet.
Gut, wir haben gerade den Jürgs bei unserer Promipostille mit seiner Lobhudelei auf Aust ganz weit aus dem Fenster gehalten, da können wir jetzt nicht zurück.
Diskussionen, wenn sie denn nötig sein sollten,
jaja, schon gut, bevor sowas nochmal kommt, reden wir bei einer Tasse Tee darüber.
gehören ausschließlich in den Gesellschafterkreis.
Und zwar so, dass keiner öffentlich was über unsere eigenen Defizite verlautbart. Also Maul halten. Alle. Was? Wir sollen auch...? Ooops, da ist uns was rausgerutscht, naja...
Wir sind uns unserer Verantwortung als Gesellschafter bewusst
Aber gut: Wir werden uns als kleine Nummer im Gesellschafterkreis bei der Debatte am Ende auf die Seite der Sieger schlagen
und werden diese konstruktiv wahrnehmen.
und uns natürlich dabei auch kaufen lassen, wir meinen, Marktwirtschaft rules.
Stefan Aust besitzt unverändert unser Vertrauen."
Aber natürlich, wenn etwas unverändert ist, heisst es nicht, dass es so bleibt.

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Austmisten*

zumindest bei Franziska Augstein:

"Ein objektiver Befund ist aber, dass unter der Ägide des jetzigen „Spiegel“-Chefredakteurs das Blatt seinen Platz als Leitmedium verloren hat."

Mehr im Tagesspiegel, via Girl. Bitte beim Austmisten auch den Spon gleich mit kärchern.

*ich hab´s erfunden!

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19% Mehrwertsteuer ab 2007?

Dann hoffen wir mal, dass der Restwert dieser grossen Koalition des Elends schon 2006 auf 0% runtergegangen ist. Dümmer kann sich die SPD ja wohl nicht der Linkspartei zum Frass vorwerfen.

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Hoffnung für Möchtegernschriftsteller

Na, war das Klinkenputzen auf der Buchmesse für das eigene Popgeschreibsel mal wieder umsonst? Schon mal zusammengerechnet, was ein BoD kostet - und dabei vergessen, was für Pseudoautoren eigentlich dort landen? Öfters mal die Klappe aufgerissen über den finalen Stadtroman, der in 1200 Seiten in der Schublade vor sich hinschimmelt? Neidisch auf unser Blog-Buch gewesen und verärgert, weil wir bei Euch nicht angeklopft haben? Dann könnte Euch diese Chance zum Gedrucktwerden interessieren. Andererseits, ich weiss nicht, ob gerade Ihr die richtigen seid, es geht ja um komische Literatur und nicht um komische Gestalten...

Für die mannigfaltigen Schatzproduzenten da draussen, die Genies und die grandiosen Schreibtäter, die sich einfach nie bei einem Verlag anzufragen getraut haben, ist das natürlich eine tolle Sache, das Exot. Die wollen Euch. Und ich weiss, dass es Euch gibt.

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