Austgerastete Gesellschafter

Uiih, bei Gruner + Jahr marschieren die Hinterteile aber verdammt laut auf Grundeis, nachdem sich die Kritik am Spiegelzerdepperer Aust nicht mehr kontrollieren lässt - ich übersetze das mal:

Stellungnahme von Gruner + Jahr zu jüngsten Äußerungen zum SPIEGEL
Wir würden jetzt gern heim zu Mami, aber das geht nicht mehr, also gut, dann sagen wir halt was:

"Die Statements von Mitgesellschaftern stoßen auf unser Unverständnis.
Wieso sagt uns das keiner, wenn´s ans Schlachten geht? Und was isn da überhaupt los? Wieso werden wir auch angegriffen, nur wegen so´n bisschen Schleichwerbung?
Wir halten sie für unbegründet.
Gut, wir haben gerade den Jürgs bei unserer Promipostille mit seiner Lobhudelei auf Aust ganz weit aus dem Fenster gehalten, da können wir jetzt nicht zurück.
Diskussionen, wenn sie denn nötig sein sollten,
jaja, schon gut, bevor sowas nochmal kommt, reden wir bei einer Tasse Tee darüber.
gehören ausschließlich in den Gesellschafterkreis.
Und zwar so, dass keiner öffentlich was über unsere eigenen Defizite verlautbart. Also Maul halten. Alle. Was? Wir sollen auch...? Ooops, da ist uns was rausgerutscht, naja...
Wir sind uns unserer Verantwortung als Gesellschafter bewusst
Aber gut: Wir werden uns als kleine Nummer im Gesellschafterkreis bei der Debatte am Ende auf die Seite der Sieger schlagen
und werden diese konstruktiv wahrnehmen.
und uns natürlich dabei auch kaufen lassen, wir meinen, Marktwirtschaft rules.
Stefan Aust besitzt unverändert unser Vertrauen."
Aber natürlich, wenn etwas unverändert ist, heisst es nicht, dass es so bleibt.

Freitag, 11. November 2005, 19:45, von donalphons | |comment

 
Hört sich wie das Bekenntnis eines Vereins für einen Trainer an, der einen Tag später gefeuert wird.

Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass es nicht weiter geht, dass die Probleme aus der letzten Saison die gleichen sind, wie in dieser Saison und dass wir einfach stagnieren. Ziel ist einzig der Klassenerhalt. Es wird schwer, aber ich bin guter Hoffnung. Es gibt fünf, sechs Mannschaften, die nicht besser besetzt sind als wir

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Stimmt, eine rückhaltlose Bestätigung sieht anders aus. Allein die Tatsache, dass diese PM kommt - und der zeitpunkt, der auf minimalen Schaden ausgerichtet ist, Freitags nach Redaktionsschluss - zeigt, dass da jetzt wirklich Feuer am Dach ist.

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Wer seine Verantwortung als Gesellschafter eines (ehemaligen?) Leitmediums vor allem darin sieht, Kritik über Qualitätsmängel zu unterdrücken, der ist von allen guten Geistern verlassen.

Das ist ja wohl das Letzte.

Sorry, war nicht der SPIEGEL das Medium, dass sich als "Sturmgeschütz der Demokratie" Kritik und Transparenz als zentrale publizistische Werte verschrieben hat? Waren da nicht noch eine ganze Reihe anderer Werte?

War da mal was?

Nun wird der SPIEGEL umgerüstet, sein Auftrag wider dem Erbe Augsteins verändert, seine Glaubwürdigkeit als Medium rutscht in Richtung BILD, der man sich auch inhaltlich annähert, dümmlicher Kampagnenjournalismus macht sich breit (dazu gehört auch die Beteiligung am Tamiflu-Marketing der Springer-Gruppe im Rahmen ihrer Medienkooperation mit Roche - und andere "Crossmarketing"-Ansätze) - und jegliche Diskussion darüber wird verdammt.

Unwürdig.

Nicht einmal für das dümmste Unternehmen in der privaten Wirtschaft wäre es akzeptabel, fundamentale Kritik über Qualitätsmängel zu unterdrücken. Wer über Qualitätsmängel nicht offen redet, verliert am Markt auf Dauer.

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Naja, auch Augstein war nicht wirklich ein Heiliger, Grundsätze hin, Legende her. Und Augstein hat den "St. Pauli Nachrichten"-Aust ja auch an Bord geholt und installiert, der jetzt irgendwelche drittklassigen Sternchen an Bord holt, die es nicht in das Dschungelcamp geschafft haben. Und tatsächlich sind viele Mängel online based, da muss man eher den Blumencron und Steingarts Truppe killen, die nicht ganz zu Unrecht begriffen haben, wie sehr SPON in der Öffentlichkeit und bei den Kollegen dominiert.

Nicht nur der Trainer muss weg, auch ein Teil der Mannschaft. Springer nimmt die sicher.

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Noch schlimmer ist das hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,384466,00.html

Da halte ich fast Margot Honecker für belehrbarer.

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"Die Leser sind von der Qualität des Magazins überzeugt", haha. Hahahahaha. hahahaha. Warum nur kaufe ich den Spiegel nicht mehr?

Lustigerweise läuft das genau konträr zum Wunsch, da den Deckel drauf zu halten... Und warum soll man nicht mehr kritisieren dürfen, wenn aus einem Magazin ein erbärmliches, politischen und privaten Interessen untergeordnetes Mistblatt wird?

Über alles will der Spiegel reden, alles wissen, jeden Skandal - aber wehe, er wird selbst mal hopsgenommen, dann werden sofort persönliche Motive unterstellt - arm. Ganz arm.

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Man erkennt schlechten Stil daran, dass promt ad hominem gegangen wird. Der Gedanke, dass Frau Augstein Qualität meint, wenn sie von Qualität spricht, kommt den zur Öffentlichkeitserklärung zwangsverpflichteten Herren Ressortleitern jedoch nicht.

Unfassbar. Margot Honnecker wäre in diesem Haufen vermutlich noch ein Gewinn, ein Haufen, der vor lauter Angst vor G+J/Aust sowie seiner Bande erbärmliches Kriechen lernt.

Kritik ist also böse. Geschäftsschädigend.
*staun*

P.S. Das ausgerechnet der Tuma dort ein Ressortleiter ist, hätte ich nicht gedacht.

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ich finde die fast schon erbärmliche Stellungnahme der Ressortleiter auf SpOn noch lustiger. Kritik, egal in welcher Form wird nicht geduldet, Franziska Augstein unterstellt man eine Art Neinkomplex. Und man sollte dem diensthabenden Praktikanten mitteilen, dass es Anschuldigungen gibt und auch Vorwürfe - Anwürfe gehören aufs Handballfeld :p

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Steht schon mit einer Übersetzung vorne :-)

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das freut das herz :p Sollte oben übrigens Neidkomplex heissen - qualifiziert mich eigentlich gleich für die CvD Stelle bei SpOn am Freitag abend...

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