: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 29. November 2005

Die Niedertracht der Erzeuger

Auf dem Aspahalt glitzern gefährlich die Eiskristalle, Folgen des bitterkalten Regens, der zwar den Schnee zu Matsch verwandelt, nicht aber das festgetretene Eis geschmolzen hat. Wenige Meter vor mir saust ein Elitestudent auf den Boden, niedergetogen von seinen Einkaufstüten, in denen sich Fluppen, TK-Pizza und Dosenravioli ein fröhliches Stelldichein geben dürften. Fluchend rappelt er sich wieder auf, ich gehe weiter, vorsichtig, nicht zu schnell, sperre die Tür auf und bin froh, dass es im Hausgang nicht mehr so kalt ist. Ich gehe hinauf hoch über die Stadt, und schneide eine Zitrone auf, zur Stärkung der Abwehrkräfte. Draussen klatschen die ersten Tropfen des nächsten Eisregens an das Fenster.

Das Telefon klingelt, Frau Mama ist dran, aus dem Süden, ungefähr nördlicher Wendekreis. Sie wolle nur schnell Bescheid sagen, dass der tropische Sturm bei ihnen, von dem heute morgen zu lesen war, längst wieder vorbei ist, kein Grund zur Beunruhigung, war ja auch klar bei den 30 Grad, die sie die letzten Tage hatten, und morgen werden sie schon wieder am Meer sein, und wie ist das Wetter so in Deutschland?

Ich habe kein Recht zu schreien. Sie haben mir ja angeboten, mitzufahren in den Frühling. Aber damals war noch goldener Herbst, und wer konnte damals schon ahnen, wie es Ende November sein würde. Frau Mama erzählt noch vom Hotel, vom Essen, von der Landschaft, fragt, ob ich mal schauen könnte, ob in drei Wochen auf die Schnelle was in Ostasien frei ist, Sumatra zum Beispiel, und wünscht einen schönen Abend. Vielleicht gehe ich jetzt ein Stockwerk tiefer und suche mir einen Vorwand, die Mieter zur Sau zu machen. Irgend sowas.

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They don´t make nazis as they used to

O mei, a Gripperl reicht schon, und der nichtschön, Abergschaftlhuber hat ausgefranzlt. Es gibt Tage, da hoffe ich, dass es eine Hälle gibt, nur damit solche Leute dabei sein können,

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Award-Geschichte zu schmuddlig? Ab zu Lyssa!

Wie bereits erwähnt, bitte ich darum, die Geschichten für den DADA und DALI-Award nicht zu sehr ins pornographische abgleiten zu lassen - an dieser Stelle vielen Dank an die bisherigen Einsender, sie schon eine hohes Niveau vorgegeben haben! Nun ist es aber immer so ein Problem, zu Tisch wirklich ein braver Junge oder eine anständige Frau zu bleiben, und wie schnell landet man dann beim unschuldigen Gute-Nacht-Kuss doch verknotet auf dem fein geknoteten persischen Gebetsteppich und bringt dort die Körperflüssigkeiten zum Opfer, die aus Lustöfen und ungelatexten Rollbräten tröpfeln...

Für derartig schlecht formulierte Texte, die hier vor den Augen der Jury mutmasslich wenig Chancen hätten, gibt es auf der anderen Seite der Republik mit Lyssas PussyProsaPreis die ideale Alternative. Dort darf gesaut, gesudelt, gespritzt und gefüllt werden, was alle nur denkbaren Körperöffnungen hergeben. Zu gewinnen sind dort allerdings keine Silberwaren wie bei mir, sondern Gutscheine für "St-Paulischaukler" (high Heels)und "Furchenpflüge" (Sexualhilfsmittel für die Frau), um das mal gleich in preiswürdigen Sprache zu sagen. Einsendeschluss ist der 12. Dezember, und die Bekanntgabe ist wie bei mir am 18. Dezember.

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Ersatzbayern in Berlin

Vorgestern bekam ich eine Mail eines Berliner Lesers, der meinte, seit ich aus Berlin weg bin, sei das alles hier zu zahm, zu nett, zu beschaulich geworden. Er habe die Dirt Picture Contests zwar früher gehasst, aber jetzt fehle ihm der typisch bayerische Hassblick auf diese Stadt. Nun, dem Manne kann geholfen werden, denn einerseits bin ich in nächster Zeit wieder in Berlin und habe meine Kamera dabei; an Dreck mangelt es der Stadt ja nie.



Andererseits gibt es auch andere Bayern in Berlin, die sich sicher ab und zu davor ekeln: Burnster aus Niederbayern und Susa aus München. Vielleicht sollte man bei Gelegenheit Nachts um 4 auch in der halbauthentischen Boazn Bergstüberl in der Veteranenstrasse rumfragen, ob da nicht auch noch jemand blogt. Da drin sind nämlich genau die, die eigentlich lieber wieder in München wären, Berlin, wenn sie einen ehrlichen Moment haben, komplett zum Kotzen finden und schon morgen wieder da wären, wenn sie hier unten eine Wohnung hätten. Besonders Anfang Dezember, wenn auch das letzte Piercing und das hinterste Arschgeweih in hässlichen, dunkelblauen oder dreckigweissen gesteppten Schlauchmänteln verschwunden sind und die Schönhauser Allee von einem Publikum bevölkert wird, das aus den schlechteren Vierteln Bukarests, Minsks oder Frankfurts zu kommen scheint.

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