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Dienstag, 29. Januar 2008
Flucht
Es gibt immer noch welche, die glauben, dass das Schlimmste schon vorbei ist, oder noch aufgefangen kann. Irgendwie. Fundamentaldaten, Konsum, Investitionsprogramme, als könnte man Krebs im Endstadium mit Aspirin bekämpfen. Wenn es stimmt, dass die deutschen Landesbanken mit einem hohen zweistelligen Milliardenbetrag in den amerikanischen Müllkrediten investiert sind, dann gnade uns G`tt. Wenn der amerikanische Immobilienmarkt nicht wieder anzieht, schlägt das mit voller Wucht auf jede kleine Sparkasse und die kommunalen Haushalte durch, und was dann die Inflation noch anrichten wird - ist auch kein Spass. Und die kleine Frage, die sich mir stellt, heisst mit anderen Vorzeichen als bei Lenin: Was tun?
Die Frage ist nicht mehr das arrogant-dumme "How to spend it". Wie gebe ich es aus, um es zu behalten, ist das eigentliche Problem. Und es erleichtert den Kauf von Siberleuchtern ungemein. Nicht, dass ich wirklich glaube, ihn in Notzeiten einschmelzen zu können. Aber schon früher war das Horten von Edelmetallen eher der eigenenVersicherung, denn der Notwendigkeit geschuldet. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich mir seit ein paar Wochen überhaupt nicht mehr sicher. Es ist nicht so, dass ich keine Kenntnisse der Lage hätte, aber es ist wie in der New Economy: Hätte man mir vor einem Monat erzählt, dass die Societe General mal eben 4,9 Milliarden verliert, ich hätte es nicht geglaubt. Seit anderthalb Jahren ist klar, dass es kommen würde, aber es ist mal wieder noch schlimmer, als man annehmen wollte.
Und wegen der verfickten Drecksglobalisierung kann man sich auch nicht einfach weit ab von den Turbulenzen ein Landgut bei Istanbul kaufen, den Garten bestellen und warten, bis alles vorbei ist. Obwohl, auf einen Versuch könnte man es ja ankommen lassen.
Die Frage ist nicht mehr das arrogant-dumme "How to spend it". Wie gebe ich es aus, um es zu behalten, ist das eigentliche Problem. Und es erleichtert den Kauf von Siberleuchtern ungemein. Nicht, dass ich wirklich glaube, ihn in Notzeiten einschmelzen zu können. Aber schon früher war das Horten von Edelmetallen eher der eigenenVersicherung, denn der Notwendigkeit geschuldet. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich mir seit ein paar Wochen überhaupt nicht mehr sicher. Es ist nicht so, dass ich keine Kenntnisse der Lage hätte, aber es ist wie in der New Economy: Hätte man mir vor einem Monat erzählt, dass die Societe General mal eben 4,9 Milliarden verliert, ich hätte es nicht geglaubt. Seit anderthalb Jahren ist klar, dass es kommen würde, aber es ist mal wieder noch schlimmer, als man annehmen wollte.
Und wegen der verfickten Drecksglobalisierung kann man sich auch nicht einfach weit ab von den Turbulenzen ein Landgut bei Istanbul kaufen, den Garten bestellen und warten, bis alles vorbei ist. Obwohl, auf einen Versuch könnte man es ja ankommen lassen.
donalphons, 00:54h
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Empfehlung heute - Beschlafbare Berühmtheiten
zählte Anke heute auf, und ich überlegte so, welchen weiblichen Filmstar ich denn, wenn ich könnte... und da kamen mir sofort ein paar Gedanken
1. Die sexieste Szene ever made: Anouk Aimée, die als Maddalena in Fellinis La Dolce Vita mit Marcello Mastroiani im Zimmer der Kaffee kochenden Prostituierten zurückbleibt, und ihn verführt.
2. Die zweitsexieste Szene: Die scheinbar missbrauchte Catherine Deneuve in Bunuels Belle de Jour auf dem Bett, nachdem sie vom asiatischen Sadisten verlassen wurde, und die Putzfrau ihr Schicksal bejammert - wie sie dann den Kopf hebt und in ihrer ganzen, gierigen Pracht sagt: Was verstehst Du davon? und man erkennt, dass sie es genossen hat.
3. Die äusserst scharfe Karin Viard, die als Prostituierte Mademoiselle Plusse in Delicatessen von Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro den Metzger, der sich über ihren Duschfimmel beschwert, mit der Bemerkung "Du schleifst doch auch dauernd Deine Messer" abfertigt - göttlich.
Nun - wir kommen zum eigentlichen Thema - könnte man meinen, dass ich es irgendwie mit dem Thema Prostitution haben könnte, aber nein: Filmische Fiktion ist das eine, die Realität beim Streetgirl ist das andere. Gerade deshalb ist es lesenswert.
- Pause -
Auf Platz vier kommt dann die sexieste, sexlose Frau der Filmgeschichte, Amanda Langlet als Kellnerin Margot in Eric Rohmers Conte d'été. Ich möchte aufstehen und den Idioten, der alle Chancen vorübergehen lässt, ins Gesicht schlagen.
Und auf Platz fünf die Süsswarenherstellerin Juliette Binoche, die Johnny Depp in Chocolat mit eben jener füttert.
Französinnen. In älteren Filmen des alten Europa. Das ist der Schlüssel zu meinem Beuteschema.
1. Die sexieste Szene ever made: Anouk Aimée, die als Maddalena in Fellinis La Dolce Vita mit Marcello Mastroiani im Zimmer der Kaffee kochenden Prostituierten zurückbleibt, und ihn verführt.
2. Die zweitsexieste Szene: Die scheinbar missbrauchte Catherine Deneuve in Bunuels Belle de Jour auf dem Bett, nachdem sie vom asiatischen Sadisten verlassen wurde, und die Putzfrau ihr Schicksal bejammert - wie sie dann den Kopf hebt und in ihrer ganzen, gierigen Pracht sagt: Was verstehst Du davon? und man erkennt, dass sie es genossen hat.
3. Die äusserst scharfe Karin Viard, die als Prostituierte Mademoiselle Plusse in Delicatessen von Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro den Metzger, der sich über ihren Duschfimmel beschwert, mit der Bemerkung "Du schleifst doch auch dauernd Deine Messer" abfertigt - göttlich.
Nun - wir kommen zum eigentlichen Thema - könnte man meinen, dass ich es irgendwie mit dem Thema Prostitution haben könnte, aber nein: Filmische Fiktion ist das eine, die Realität beim Streetgirl ist das andere. Gerade deshalb ist es lesenswert.
- Pause -
Auf Platz vier kommt dann die sexieste, sexlose Frau der Filmgeschichte, Amanda Langlet als Kellnerin Margot in Eric Rohmers Conte d'été. Ich möchte aufstehen und den Idioten, der alle Chancen vorübergehen lässt, ins Gesicht schlagen.
Und auf Platz fünf die Süsswarenherstellerin Juliette Binoche, die Johnny Depp in Chocolat mit eben jener füttert.
Französinnen. In älteren Filmen des alten Europa. Das ist der Schlüssel zu meinem Beuteschema.
donalphons, 22:50h
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Das Ende der deutschen Leitkultur
Man kann in Deutschland Ypsilanti, Al-Wazir oder Kommunist heissen und dennoch dem bürgerlichen Lager mal eben zehn Prozent der Stimmen abnehmen - wenn das bürgerliche Lager auf seine rechtsreaktionären Kernthemen setzt. Und es macht auch nichts aus, wenn man eine Frau ist, geschieden und in "wilder Ehe" mit einem anderen und dem eigenen Sohn zusammenlebt. Naja. Dank Seehofer, Beust, Möllewelle und anderen eher unfreiwilligen Tabubrechern der Bürgerlichen hat auch dieses Lager zu einer Angleichung von politischer Heuchelei und gelebter Realität beigetragen.
Man kann als Arbeiterkind in Deutschland demokratisch legitimiert auch die vom Thron stossen, die glauben, qua Geburt eine Führungsrolle einnehmen zu können, die selbstherrlich ihre sozialen Netze, ihre Ausgangslage und die schwarzen Kassen skrupellos einsetzen, weil sie aus einem Millieu stammen, bei dem der Missbrauch der Macht eingeübtes Ritual ist. Man kann gewinnen gegen die Amtsadligen, die sich als Herren des Landes fühlen und glauben, ihm ihren Willen aufzwingen zu können, und ein wenig Anschleimen der Baumhockergene in Mischung mit der Angst der Primatenhorde würde schon reichen, damit das dumme Volk sie unter allen Umständen abnickt.
Und weil das alles geht, geht etwas anderes (ausser bei meinen Bayern, den letzten Idioten des christlichen Abendlandes) nicht mehr: Eine weitere deutsche Leitkulturdebatte. Das bürgerliche Lager wird schnellstens den Umdenkprozess einleiten müssen, der nach der Bundestagswahl angedacht und dann unter den Lobenshymnen der Medien für Merkel das Tatenlosige wieder abgesagt wurde. Denn seit gestern weiss die Linke, wie man damit umgeht: Warten, bis die Bürgerlichen bis zum Hals in der eigenen braunen Scheisse stehen, und dann darauf verweisen, dass es stinkt. Und deren eigene Bilanz, was das Ideal dieser deutschen Leitkultur angeht, bestenfalls durchwachsen ist. Dem bequemen Thema, das in jedem Wahlkampf mitschwingt, fehlt für eine effektive Anwendung inzwischen die Basis.
Das bedeutet für die bürgerlichen Hilfsrassisten, die dem Koch schnell beisprangen, dass sie sich mal besser überlegen, ob sie mit einer Art bürgerliches Sozialethik, die sie im Wort "christlich" im Parteinamen vortäuschen, nicht doch besser fahren. Die Hoffnung, den Rassisten komplett aus ihnen zu lösen, ist so vergeblich wie die Vorstellung, CSUler würden in Zukunft von Bordellbesuchen absehen, aber wenn sie erst mal den selbstbefriedigenden Stock der Leitkultur aus dem Arsch gezogen haben, werden sie nach anderen Möglichkeiten für einen aufrechten Gang suchen.
Dass es prinzipiell möglich ist, will ich nicht bestreiten, Senioren haben durchaus noch andere Interessen als die Wiedereinführung der Prügelstrafe, und Altersbetreuung, medizinische Versorgung, ein anderer Umgang mit dem Alter als Lebensabschnitt etwa sind Themen, die in dieser Republik dringend behandelt werden müssen. Oder auch die Familien- und Bildungspolitik: Da wäre es an der Zeit, wieder runterzukommen vom Abrichten der Kinder zu Hochleistungsträgern für die Wirtschaft. Zurück zu den Wurzeln, die Herrschaften, gehen Sie dabei nicht über ihren angeborenen Rassismus und ziehen Sie keine 12%-Verluste ein. Vielleicht bekommen dann auch weniger Sozialdemokraten das kalte Kotzen, wenn sie mit sowas ins Koalitionsbett steigen müssen. Das "die kann mich mal" des letzten Wahlkampfes zeigt: Wer ficken will, muss nett sein. Die Existenz als Dreilochnutte für den braunen Mob jedenfalls lohnt sich nicht mehr.
Man kann als Arbeiterkind in Deutschland demokratisch legitimiert auch die vom Thron stossen, die glauben, qua Geburt eine Führungsrolle einnehmen zu können, die selbstherrlich ihre sozialen Netze, ihre Ausgangslage und die schwarzen Kassen skrupellos einsetzen, weil sie aus einem Millieu stammen, bei dem der Missbrauch der Macht eingeübtes Ritual ist. Man kann gewinnen gegen die Amtsadligen, die sich als Herren des Landes fühlen und glauben, ihm ihren Willen aufzwingen zu können, und ein wenig Anschleimen der Baumhockergene in Mischung mit der Angst der Primatenhorde würde schon reichen, damit das dumme Volk sie unter allen Umständen abnickt.
Und weil das alles geht, geht etwas anderes (ausser bei meinen Bayern, den letzten Idioten des christlichen Abendlandes) nicht mehr: Eine weitere deutsche Leitkulturdebatte. Das bürgerliche Lager wird schnellstens den Umdenkprozess einleiten müssen, der nach der Bundestagswahl angedacht und dann unter den Lobenshymnen der Medien für Merkel das Tatenlosige wieder abgesagt wurde. Denn seit gestern weiss die Linke, wie man damit umgeht: Warten, bis die Bürgerlichen bis zum Hals in der eigenen braunen Scheisse stehen, und dann darauf verweisen, dass es stinkt. Und deren eigene Bilanz, was das Ideal dieser deutschen Leitkultur angeht, bestenfalls durchwachsen ist. Dem bequemen Thema, das in jedem Wahlkampf mitschwingt, fehlt für eine effektive Anwendung inzwischen die Basis.
Das bedeutet für die bürgerlichen Hilfsrassisten, die dem Koch schnell beisprangen, dass sie sich mal besser überlegen, ob sie mit einer Art bürgerliches Sozialethik, die sie im Wort "christlich" im Parteinamen vortäuschen, nicht doch besser fahren. Die Hoffnung, den Rassisten komplett aus ihnen zu lösen, ist so vergeblich wie die Vorstellung, CSUler würden in Zukunft von Bordellbesuchen absehen, aber wenn sie erst mal den selbstbefriedigenden Stock der Leitkultur aus dem Arsch gezogen haben, werden sie nach anderen Möglichkeiten für einen aufrechten Gang suchen.
Dass es prinzipiell möglich ist, will ich nicht bestreiten, Senioren haben durchaus noch andere Interessen als die Wiedereinführung der Prügelstrafe, und Altersbetreuung, medizinische Versorgung, ein anderer Umgang mit dem Alter als Lebensabschnitt etwa sind Themen, die in dieser Republik dringend behandelt werden müssen. Oder auch die Familien- und Bildungspolitik: Da wäre es an der Zeit, wieder runterzukommen vom Abrichten der Kinder zu Hochleistungsträgern für die Wirtschaft. Zurück zu den Wurzeln, die Herrschaften, gehen Sie dabei nicht über ihren angeborenen Rassismus und ziehen Sie keine 12%-Verluste ein. Vielleicht bekommen dann auch weniger Sozialdemokraten das kalte Kotzen, wenn sie mit sowas ins Koalitionsbett steigen müssen. Das "die kann mich mal" des letzten Wahlkampfes zeigt: Wer ficken will, muss nett sein. Die Existenz als Dreilochnutte für den braunen Mob jedenfalls lohnt sich nicht mehr.
donalphons, 11:47h
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