: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 15. August 2011

Schöne Heimatgeschichte

zwischen Deutschland und Italien.

Was ich spassig finde, ist die Vorstellung, dass spätere Generationen das gleiche mal mit Blogs machen könnten. Es ist vermutlich kein ganz grosses Geheimnis, dass meinen Lebensweg mehr als nur eine Frau kreuzte, und dass es nicht immer beim Verbeugen an ihrer Haustür geblieben ist. Ja, ich sage das auch offen: In den 8 Jahren dieses Blogs kam das auch schon mal vor. Und was für eine sagenhafte Enttäuschung muss das für Nachfahren sein, wenn sie später einmal hören, dass Mama vor ihrer ersten Ehe (oder dritten? Mama?) mal mit diesem Typen da zusammen war, der alles ins Internet schrieb... und dann suchen sie Jahr um Jahr durch auf der Jagd nach saftigen Details, und finden nichts - wenn sie nicht gerade so hellseherisch sind, dass man manches Foodpornbild entschlüsseln kann.

Die meisten meiner guten Freunde können ein saftiges Bild von mir zeichnen. Ich habe Briefe geschrieben, die hoffentlich längst weggeworfen wurden, es gibt sicher irgendwo Photos und Erinnerungen und Andenken und sehr vieles, was auch jede Familienfeier abrupt zu einem Ende bringen könnte - waaaas - Du hast mit dem, obwohl er immer meine Kommentare löschte??? Der hat Dich mit der Torte gefüttert, die damals??? - aber halt nicht im Netz. Fast nie.



Wir sind alle so sauber. Es gibt jede Menge Pr0n im Netz, aber für alles andere muss man immer nich Fragen stellen, wenn manche nicht da und andere angetrunken sind. Und das ist doch irgendwie tröstlich -

gerade, wenn man sich die Deppen anschaut, die ihr Familienleben ungefiltert und 50 Jahre zu früh ins Netz blasen. Bai der deutschen Scheidungsquote und den Gesichtern, also, ich wäre da echt vorsichtig. Aber wie sagte nicht die famose K. so schön, als ich sie nach 12 Jahren wieder traf? "Du kommst gerade recht, heute habe ich mich von meinem Mann getrennt." Es gibt immer zwei Seiten der Familiengeschichten. Die eine ist gut und die andere ist für die anderen.

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Wie es sein soll.

Darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Zum Beispiel habe ich vorgestern ein Buch von 1972 gefunden, das zeigt, wie meine Heimatstadt in der Zukunft aussehen soll. Beton, Raffinierien, gerodete Auwälder, Strassen, 2/3 der Altstadt dem Abrissbagger überlassen, Petrochemie, ein gigantisches Industriegebiet, und alle wohnen in riesigen Blocksiedlungen. Völlig irre, aus heutiger Sicht. Durchgeknallt. Wenn man das heute in einem typischen Westviertel oder bei mir daheim liest, ist man froh, dass es anders kam, steht in der FAZ.



Und nach dem Schreiben dann bayerische Kost. Nachts um 3. Gesund ist das sicher nicht, aber gut ist es auf jeden Fall. Ich habe auch darauf verzichtet, Parmesan darüber zu reiben; 60 Gramm Gorgonzola reichen eigentlich.

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