: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 22. März 2005

Kontextsensitive Werbung

Ein Photowettbewerb. Ein Plakat dafür. Im Slum Berlin a. d. Spree.



"Wer was hässliches einreicht, wird hübsch eingerichtet." Nicht wirklich schwer, was Hässliches zu finden.

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My first Chat Interview

Ich glaube, ich werde alt. Chat und Interview kannte ich bislang noch nicht in einer Reihenfolge. Schlecht für die Formulierung, schlecht für das Nachdenken, zum Nachlesen ein Graus.

Also wahrscheinlich die Zukunft des Journalismus. Hoffentlich verprasse ich dann schon die Schwarzgeldmillionen in Cuba bin ich dann schon in Rente.

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Real Life 22.03.05 - Haitransport

Sie kommt um 10 und fragt, und ob ist sie fahren kann, quer durch die Stadt zu einer Aufsichtsratsitzung eines kaputten Immobilienfonds. Klar, sage ich, und stehe pünktlich am Flughafen.

Sie kommen zu dritt, wie eigentlich immer, wie früher. Es sind immer drei. Der Jurist, der die Issues definiert und festklopft, der Analytiker, der es in einen undurchdringlichen Mantel packt, und dann noch der Kopf des Ganzen, wieder ein Jurist, eine Juristin, die das Ganze in das Ziel treibt. Sie sehen immer gleich aus, belanglos, undefinierbares Alter, übermüdet und gestresst. Es wurde mal wieder zu spät fertig. Deadline-Racer.

Die anderen wissen, wer ich bin und was ich war. Sie vertrauen mir, und während der zwanzig Minuten in den Westen der Stadt besprechen sie offen ihre Strategie. Sie sind da noch nicht am Drücker, aber wenn sie es schaffen, geht es beim Zerlegen ans grosse Geld. Sie werden die anderen Investoren schocken, denn sie haben die echten Zahlen. Das jetzt ist eine Krisensitzung, aber sich machen daraus eine Katastrophe, wenn sie die um die Unterschlagungen, unregular benefits ergänzten Bilanzen präsentieren. Ich weiss, wie sie da dran gekommen sind. Irgendwo ist in den Systemen der Verantwortlichen, in der Money Machine mit ihren Kickbacks immer ein kleiner Idiot, auf den alles geschoben werden kann, der dead man walking, mit einer booby trap unter dem Eames Chair. Eine dumme, arme Sau, die sehr hilfreich sein kann. Wenn sie keine Panik bekommt. Die Suche nach solchen Sängern ist schon wieder ein eigenes business model im emerging market der downturn economy.

Sie wollen nicht klagen, obwohl sie genug in der Hand haben, um die Typen in den Knast zu bringen. Erst mal die Folterwerkzeuge zeigen, Investoren auf die eigene Seite ziehen, dann die anderen rausbugsieren. Für sie ist das ein Spass, eine Art Sport, den sie mit einer gewissen Leidenschaft betreibt, die ich sonst kaum an ihr kenne. Sie macht das aus Überzeugung. Genauso, wie sie vor ein paar Jahren Fonds konstruiert hat, in der bösen, alten Zeit.

Sie waren damals dabei, sie sind immer noch dabei. Sie zahlen pünktlich und korrekt ihre Steuern. Sie gehen mit ein paar Anteilen rein und kommen als Verwalter wieder raus. Nach aussen hin ist alles rechtlich sauber. Sie nutzen die Chancen des Systems. Und persönliche Bindungen, wenn es um Vertraulichkeit geht. Ich fahre sie durch Berlin, das ist fast alles, was ich mit dieser Szene noch zu tun habe. Alle paar Wochen. Es passiert nicht viel. Nur ab und zu ein Eintrag im Handelsregister. Letztlich egal, zahlt alles die Bankgesellschaft.

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Montag, 21. März 2005

Meine Freundin sagt

ich soll das lesen, und das klingt für mich auch sehr gut.

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Dirt Picture Contest - und das am Morgen

Beinahe wäre das hier das Ende des Bloggens geworden - solche Nettigkeiten bekommt man hier in Berlin quasi zum Frühstück vorgesetzt. "Wer steht denn da beim Müll" ist der erste Gedanke, und "Warum hat der keinen Kopf" ist der zweite.



Danach kann einen eigentlich nichts mehr schocken. Und das will was heissen, in einem Slum, das im Frühjahr süsslich nach Verwesung riecht.

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Bloggerfrei

Nur falls jemand denkt, Blogger würden von der Journaille und ihren Wurmfortsätzen PR und Marketing jemals als Gesprächspartner wahrgenommen: They don´t need no stinkin´bloggers to do their business. Einfach die Pressemitteilungen des Elite-"Netzwerks Recherche" lesen. Sagt alles.

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Die wenig schöne Wahrheit über PSO 42 GmbH

und über die Pixelpark-PR, über die angebliche Akquise einer Hamburger Beratungsfirma, über eine Ad-Hoc, die viele einfach übernommen haben, die wurde hier schon entsprechend vermutet: PSO 42 ist mutmasslich nichts anderes als eine Vorratsgesellschaft ohne eigenen Geschäftsbetrieb, die von Pixelpark gekauft wurde, wie man eben solche Firmen kauft.

Jetzt ist es nicht nur mutmasslich. Sondern sicher: Es gab keine PSO 42 GmbH. Die Pixelpark Solutions GmbH ist die ehemalige PSO Zweiundvierzigste Verwaltungsgesellschaft mbH. Und die Kapitalerhöhung der Firma lag gerade mal bei 26.000 Euro. Tolle Akquise, Pixelpark. Schämt Euch.

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Sonntag, 20. März 2005

Die Bilder

für diese Veranstaltung sind nebst einigen Bemerkungen bei Andrea. Die da war und moralisch unterstützt hat.

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Gestern, am Spiegel-Stand

Die erste Angst, die ich hatte, war unbegründet. Man muss sich das so vorstellen: Am Stand sind eigentlich nur die Redner, die Zuhörer sind praktisch auf dem Gang und blockieren damit den Weg. Und sind wahrscheinlich schnell wider weg, wenn es langweilig wird. Auf Buchmessen sieht man das oft: Einsame Leser irgendwo, vor ihnen latschen die Leute vorbei, furchtbar, danach mag man eigentlich gar kein Buch mehr machen. Aber die Leute kamen, blieben, es gab schnell eine Traube von Zuhörern, und fast alle ausser einem nun wirklich sehr alten Paar sind geblieben. So weit, so gut.



Frank Patalong war eigentlich nur für einen anderen Kollgen eingesprungen, hatte sich aber vorbereitet und kannte, wie einige andere SPON-Mitarbeiter, das Buch. Er hatte sich an meinen Thesen zum Versagen des Journalismus im Netz festgebissen, und logischerweise viel daran auszusetzen. Was ich als Journalist verstehen könnte, denn solche Thesen hasst man als Journalist instinktiv. Daher kamen wohl auch die steten Beteuerungen, dass man sich bei SPON als Marktführer sehr wohl fühlt, gigantisch viele Leser hat, das Richtige zu tun glaubt, und auf der anderen Seite die Blogger unverhältnismässig viel Aufmerksamkeit (wie etwa beim Spiegel gerade jetzt) bekommen, relativ gesehen winzig sind und nicht im Mindesten eine Bedrohung, und auch kein Korrektiv. Stilistisch sei der Spiegel ja auch sehr frei, und irgendwie hatte ich den Eindruck, wenn das alles so stimmt, dann dürfte ich nur einen Leser haben, mich selbst, und alle anderen müssten beim Spiegel sein und den unsagbar toll finden.

Ich habe nach dem Gespräch nicht den Eindruck, dass die andere Seite komplett verpennt, dass da etwas im Entstehen ist. Aber ich habe den Eindruck, dass man die Blogleser und Blogger für irregeleitete Schäfchen hält, eine Art Modeerscheinung, die kommt und geht. In meinem Fall führte Patalong den Erfolg von Rebellmarkt und Blogbar auf den aggressiven Stil zurück, so nach dem Motto: Der macht Rabatz und schreit rum, kein Wunder, dass da alle gucken. Wahrscheinlich haben Journalisten wie Patalong für jedes Blog eine derartige Erklärung: Bei Lyssa ist es der Sex, beim Schockwellenreiter die vielen Updates, bi IT&W der Fetisch Mac, bei Lumma der legendäre Dönerstag - aber letztlich ist die Verirrung der blöden Leser hin zum Blogmüll immer nur ein Betriebsunfall.

Patalong blogt nicht. Patalong begreift nicht den Sog eines gut laufenden, mit viel Liebe und Engagement geschriebenen Blogs. Das ist kein Vorwurf, nur eine Tatsache. Entsprechend überrascht war er dann, dass alle Publikumsfragen mehr oder weniger gegen den Spiegel oder den Journalismus gingen. Danach meinte er, es wären schon ziemlich viele Blogger da gewesen... in fact, nur Andrea und Frank waren aus meinem Bekanntenkreis da, und die haben keine Fragen gestellt. Ich bin mir nicht sicher, ob er verstanden hat, was da abging: Das Selbstbild der grossen Nachrichtenquelle wurde angegriffen, und kein einziger stellte sich hin und verteidigte den Spiegel. Wenn mir so was bei einer Lesung passieren würde, bekäme ich massive Selbstzweifel - für Patalong dürfte diese Real Life Experience mit seinen Lesern nicht mehr als ein weiterer Betriebsunfall gewesen sein; da hat der Don halt seinen Mob zusammengetrommelt. Das Thema "Literarische Qualität von Blogs" fand dagegen nicht statt; schade eigentlich.



Im Übrigen war es wie so oft; hinter der Bühne konnte man privat einiges flexibler sehen, als man es vorne rum vertrat. Für mich sind viele Entwicklungen hin zu einem Napster-Journalismus auch nicht immer die reine Freude, die Geschwindigkeit des Wachstums sowohl der Blogger als auch der Leser ist wahrscheinlich zu hoch, als dass es detaillierten Überlegungen zum Phänomen an sich gut tun würde - früher oder später wird es dabei unweigerlich zu grösseren Pleiten kommen, doch die Dynamik ist nicht zu bremsen, selbst wenn man es wollte. Den Medien fliegt diese Entwicklung um die Ohren, und das ist der Grund, warum sie bei allem Gemecker bald wieder über den Betriebsunfall berichten werden. Voll bei Bewusstsein, aber ohne Verstand. Und eher unfähig, als Beamte der Informationskontrolle das Abenteuer der Kommunikation zu begreifen.

Ich fand das Gespräch gestern ganz grosse klasse, es hat sehr viel Spass gemacht. Aber es war, denke ich, ein einseitiges Vergnügen.

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Balla Balla

Ruinen, aufgelassene Fabriken, bröckelnder Asphalt. Eine grössere, leere Fläche zwischen kaputten Strassen, ungepflegt und voller Unkraut. Darauf die Werbung für die adäquate Freizeitgestaltung in Leipzig, der runtergekommenen Version eines schlechten Vorortslums von Bladerunner City.



Solang sie dazu in den Keller gehen, ist es ja gut. Aber wie lange die da noch bleiben, weiss niemand.

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Samstag, 19. März 2005

Ablauf heute

Um 13 Uhr bin ich beim Spiegel Stand, Hall3, Stand D 104. Nein, Live Blogging wird es wohl eher nicht geben. Aber später dann eine Zusammenfassung. Wahrscheinlich erst am Sonntag. Es sei denn, ich finde irgendwo einen Hotspot in Leipzig.



Abb: Wikipedia-Tiefflieger beim Zielaflug von 12 Uhr. Mann, war ich froh, nicht im Visier zu sein...

[PPDATE:] Kein Hotspot. Aber der Mitschnitt des gesprächs ist hier bei Audible-Podcasts. Danke an alle die da waren, beim Clash of Cultures. Ich werde erst noch mal eine Nacht drüber schlafen, und nachdenken. Besonders über die Schwierigkeiten der Journalisten, das Ganze zu erfassen. Und der vollkommen respektlose Umgang der Leser mit Medien.

Die Bruchstellen in der Medienrealität sind nichts Neues, aber sie mal so öffentlich knirschen zu hören, war für den Journalisten, den ich da oben auch nicht ganz ausblenden konnte, schon ziemlich heftig. Haben Medien noch sowas wie Glaubwürdigkeit? Meinen Schülern wird beigebracht: Selbstverständlich. Das heute war: Eher nicht. Die Folgen? Nimmt man die Medientheorie Ernst, müsste man sich als Journalist Sorgen um seinen Beruf machen.

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Freitag, 18. März 2005

Steilvorlage für Morgen beim Spiegel

Das hier. Eine Spiegeltochter druckt den Aufsatz eines Professors über ein Projekt einer Firma (Singapore Airlines) ab, für die er laut Aussage seiner eigenen Seite als Berater angegeben ist (ohne dass das jenseits der unkritischen Schleimerei Berichterstattung klar werden würde).

Das Problem lag schon bei der englischen Ausgabe vor, die den Artikel ebenso enthalten hat - aber das ist keine Entschuldigung.

[UPDATE:] Ganz nebenbei enthält der Artikel noch eine grenzwertige Behaupung, Zitat:

"Stellen Sie sich eine Fluggesellschaft vor, bei der Passagiere [...] in weniger als 60 Sekunden mühelos Check-in, Zoll, Sicherheitskontrolle und Boarding passieren können [...] Singapore Airlines (SIA) und der Changi Airport arbeiten an einem solchen System [..] Im November 2004 begannen SIA und der Airport mit 9000 Vielfliegern einen sechsmonatigen Pilottest ihres Angebots "Fully Automated Seamless Travel".

Aha. Nur zu doof, dass es so einfach wohl doch nicht ist, laut Betreiber:

While the normal process may take between 8 and 15 minutes, the FAST traveller will be cleared in less than 2 minutes at the dedicated FAST lane.

Stellen Sie sich vor, sie werden in der Performance eines Systems um 100% angelogen... und wie liest sich das dann? So:

Die Möglichkeiten der Biometrie [...] werden unserer Meinung nach weniger durch Technologie, gesetzliche Vorschriften oder die öffentliche Akzeptanz begrenzt als durch mangelnde Fantasie.

Zum Glück gibt´s ja noch das Manager Magazin.

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Hurricane AG weggeblasen

Ach ja, Kapitalanlage ist ein wunderbares Thema - zu Beginn. Menschen mit viel Vermögen und nicht allzu viel Intelligenz treffen in gediegener Atmosphäre auf junge Leute in sauber geschnittenen Anzügen, schämen sich etwas für ihre verbeulten Hosen, lassen sich den Mund wässrig machen, bekommen dann meist noch ein Bonbon oben drauf, und schon kann der Fond sein Closing verkünden, der Deal ist gemacht, das Steuersparmodell kann gebaut werden. Und dass es sogenannte Kickbacks gibt, ein wahrhaft grosses Thema, das erzählt ihnen natürlich keiner.

Ich war mal mit einer Nobelanwältin unterwegs, die einen Anruf von einem Klienten bekam - Geld ohne Ende, aber leider das Hirn im Alter zwischen 20 und 40 weggekokst, und der las ihr dann über Freisprechanlage den Vertrag vor - faktisch hatten seine Partner reingeschrieben, wir dürfen nur soundsoviel nehmen, wie das Gesetz erlaubt, aber hintenrum gestehst Du uns weitere soundsoviel mal 2 zu. Zum Glück war es Winter, Cabriofahren ging nicht, sonst hätte die halbe Leopoldstrasse die Schmerzensschreie einer bekannten Persönlichkeit der besseren Gesellschaft Münchens mitanhören können. Es dauerte etwas, bis er sich von seinem fassungslosen Gestotter befreit hatte, aber dann ging es 5 Ampeln sotto voce, eine richtige Stretta, Rossini hätte es nicht besser hinbekommen, diesen galoppierenden Irrsinn, und die Nobelanwältin neben mir trat dabei noch gehörig aufs Gaspedal, um zu retten, was dann letztendlich nicht mehr zu retten war.

Ich kann nur vermuten, dass sich bei der Hurricane AG ähnliche Geschichtenaus dieser Wunderwelt steuersparende Kapitalanlagen ereignet haben. Hier dreht es sich allerdings um eher mittelprächtige Immobilien; die Geschädugten dürften also eher ein paar Nummern kleiner als der Brüllaffe damals im Cabrio sein. Manche dürften schon geahnt haben, dass da nicht alles optimal läuft, und jetzt bkommen sie hiermit traurige Gewissheit: Die Hurricane AG macht nur noch Zahlenspielerei beim Amtsgericht, und das Ergebnis lautet 910 IN 1440/04.

Ich habe eine gewisse Vorstellung von den Szenen, die jetzt in den Kanzleien ablaufen. Die einen werden immer noch sauber geschnittene Anzüge tragen, und die anderen verbeulte Hosen haben. Und etwas weniger Geld als früher.

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Das ziehen wir ganz gross auf.

Gigantisch. So ein XXXXXL-Banner, dass allen die Augen rausfallen. Dagegen sind die Kirchenverkleidungen ein Witz, so gross wird das. Big Spaces for Big Business.



Und wenn sich die kaputten, grauen Wände nicht noch ein paar Blocks weiter nach Norden erstrecken würden, wenn das Publikum hier Geld zum Ausgeben hätte, wenn hier nicht jeder schauen würde, aus dieser kaputten Ecke weg zu kommen, dann wäre das vielleicht sogar eine Idee, mit der man einen Kunden für das ganz gross aufziehen finden könnte.

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Donnerstag, 17. März 2005

So, die Hälfte der jungen "Elite"

denkt an die Abwanderung ins Ausland?
Prima!
VERPISST EUCH , nehmt am Ausgang den Jura-PR-Marketing-Consultant-Dreck mit und lasst uns hier in Ruhe arbeiten. Kleiner Reisetipp: Am besten nach Nordkorea mit seinen public-private-partnerships, auch Inguschetien soll um die Jahreszeit sehr schön sein, und in den unterentwickelten Regionen Pakistans liegt das Wirtschaftswachstum vor Bereinigung um den Drogenhandels bei 200%.

Ich kannte mal so einen Elite-Studi, der mir ohne Ende vorschwallte, wie beschissen doch Deutschland sei und wie offen Amerika. Der war dann ein Jahr drüben beim Studieren und vermietete seine Studentenbude mit erheblichem Aufpreis so lange an einen anderen. Als er dann zurück kam und ihm die Wohnung wegen der Geschichte gekündigt war, beschwerte er sich wegen der fiesen deutschen Gesetze. Dann gründete er einen Coffeeshop-Franchise, versuchte die Verluste mit Spekulationen am Neuen Markt abzufangen, und ist jetzt privatinsolvent. Angeblich jammert er immer noch über dieses fiese Deutschland.

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Kleine wirtschaftspolitische Umfrage

Ich diskutiere da gerade ein Projekt, bei dem sich die Leiter nicht einig sind, gegen wen sie wie vorgehen sollen. Was ist besser: Einzelpersonen entfernen oder ganze, wenngleich nicht komplett böse Netzwerke abstrafen? Blutrache oder Sippenhaft?

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Für alte DCT-Freunde ein Hinweis:

Ich bin heute in der Wiwo. Eher positiv. They don´t make DCT-Haters as they used to. (Damals, als wir noch das Wettrennen der Dotcomtod-Wölfe gegen die Wiwo-Pudel veranstalteten, als sie hektisch einen Artikel dreimal umgeschrieben haben, hach...)

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Web.de ist weg.com

Ich hätte mir ja einen besseren Abgang der Web.de AG vorstellen können, so richtig mit einer Nummer XXXXIN/95 beim Amtsgericht Montabaur, aber Web.de hat beim IPO so viel geld eingesammeltr, dass die Gründer es bei allen Anstrengungen nicht geschafft haben, das alles durchzubrennen. Und was gab es da nicht alles: Riesen-Content-Portal, Webshops, Vericherungsangebote, Micropayment, Trusted Shops, Prozesse gegen T-Online, wer nun der Grösste ist, ach, es war immer wieder lustig, das vergebliche Strampeln gegen die eigene Nichtigkeit anzuschauen.

Und dann auch noch Google mit Gmail, die Web.de zwangen, ihren Kunden die Accounts auf 20fach bis unendlich auszublasen - das ist langfristig nicht wirklich gesund, keine Frage. Wie auch immer, United Internet kauft den Laden für 200 Millionen plus 100plusZerquetschte in Aktien. Allerdings auch nur den Kernbereich. Und nachdem Web.de noch 100 Millionen in liquiden Mitteln rumliegen hat, wäre das gar nicht mehr so entsetzlich viel, wenn es sich nicht zufällig um ein Internetportal handeln würde.

Und da wird es bitter, weil die Randbereiche eher nicht allein überleben können. Da wird das Blut spritzen, da werden rote Ströme in Montabaur Karlsruhe zum Tal fliessen, hoch bis an die Knöchel - und dann ist da auch noch vieles aus dem bereich Technik, Marketing, IR, PR und so weiter, was man wohl kaum zwei mal brauchen wird... Für die einen ist es nur die übliche geschichte, für mich ist es die längste Blutspur des Jahres.

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Real Life 17.03.05 - Girls Girls Girls

Don? Don Alphonso? tönt es hinter mir, als ich durch das "Lass uns Freunde bleiben" gehe. Ich bin seit 14 Monaten hier, und als ich mich umdrehe, versuche ich ihr Gesicht irgendwo in dieser Stadt zu verorten, Kollegin, Ministerialangestellte, Praktikantin, PR-Frau, nichts passt, es ist auch nicht die Location, wo sich die Berufsbekanntschaften rumtreiben, und Bruchteile bevor sie sagt wer sie ist, weil ich vielleicht etwas zu verdattert geschaut habe, fällt es mir wieder ein. München, genauer Munich Area zu den späten Boomzeiten. Wir haben bei einem Projekt zusammengearbeitet, aber damals hatte sie noch rote, glatte Haare.

Es war eine völlig verrückte Zeit, und es gab eine Nacht in ihrer Wohnung, die was mit einer eidesstattlichen Erklärung zu tun hatte, die damals jemanden gerettet hat, bevor etwas losbrach, das in Deutschland nichts und niemand stoppen kann; etwas, das vernichten wollte und das nach meinem Willen auch tun sollte, nur diesen einen Typen nicht, der mit Schuld war, aber durch einen verrückten Zufall mir plötzlich gegenüber sass, und da dachte ich, nein, du kriegst nochmal eine Chance, auch wegen ihr, denn du warst dumm, aber ich habe nichts davon, wenn sie dich auch zertreten. Ich half ihm, die Zeilen zu schreiben, und dann sind wir zu ihr und haben es ausgedruckt, in der schwärzersten Nacht, in der schlimmsten Zeit meines Lebens.

Jetzt ist sie in Berlin. Und ich fürchte, dass es ihr nicht allzu gut geht, aber es war nicht viel Zeit, um mit ihr zu reden. Nächste Woche dann...Irgendwann geht sie, sie kommt nochmal und mein Gegenüber interpretiert meinen Blick falsch, in etwa diese Richtung. mehr bei Insomnia

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Mittwoch, 16. März 2005

Table dance

Er war von der Idee nicht abzubringen. Natürlich hatte er recht; die Munich Area hatte schon so viel an Events gesehen. Es war schwer, sich noch etwas Neues einfallen zu lassen, das nicht allzu teuer war. Ausserdem waren die Fixkosten für den vom Bayerischen Rundfunk stanmmenden Moderator recht hoch, das Buffet war nicht billig, dann noch der extra angemietete PR-Apparat, alles Kosten, hohe Kosten für eine Firma, deren Website erst seit einer Nacht fertig war und die 100% über dem geplanten Budget lag, also dem, was er seinem geldgebenden Papa früher erzählt hatte. Die Tekkies waren aber sicher, dass der Server die Last bei der Präsi aushalten würden. Sehr sicher, oder zumindest ziemlich. Blieb nur noch die Frage, wo und in welchem Rahmen. Table Dance, war ihm an einem Abend im Sauaslitos eingefallen. Das gab es noch nie. das und nichts anderes.

Meine Bekannte, die damals noch als High Potential von der BAW galt und Teil des angemieteteten PR-Parfumbouquets war, fand die Idee aus einigen Gründen nicht gut. Schlecht für weibliche Nutzer, halbseidenes Image, ein fragwürdiges Signal an potentielle Partner, die ihre japanischen Gäste selbst mit AMEX in Bordelle schickten, die Tokioqualität diskret und ohne dumme Folgen für die PR lieferten. Er war von der Idee nicht abzubringen; alle Alternativen waren ihm nicht gut genug. Eine Yacht, ok, das hätte es gemacht, aber es war Februar. Den Table dance Club bekam er für paar tausend Mark, dafür volle Awareness, denn zum Table Dance kommt doch jeder, und so genau schaut in der Dunkelheit auch keiner hin.

Er hatte schon einen Hostessen-Katalog auf dem Tisch liegen, und ein Angebot für eine Original-Location eingeholt, sah sich schon zwischen Tänzerinnen gefeiert, in ausgelassener Stimmung, fuck reality, this is the night and Bizz is sexy, da kam der Umschwung. Sein Dad bekam Wind von der Sache, und ein Telefonat später war das Projekt nur eine Überlegung gewesen, ein Witz, ein Vorschlag der zugekauften PR-Leute, mehr nicht. Letztlich ging man dann doch ins Arabella Hotel, wie alle anderen auch.



Und so kam es, dass eine der sicher kontroversesten Veranstaltungen der Munich Area scheiterte, bevor sie begann. Wann immer ich an so einem Schuppen vorbeifahre, frage ich mich, wie das wohl geworden wäre, dieses Zugeständnis an das wahre Wollen und Verlangen der Zielgruppe, die bei der CeBit wahrscheinlich dauernd davon träumt, dass die Hostessen ihre BHs von Servertürmen runter ins Publikum schmeissen.

Meine Bekannte, die im Innersten die Hurenaspekte ihres Berufes hasste, sich nie wirklich an das Verkaufen ohne tabus gewöhnen konnte, hatte keine Gelegenheit, sich darüber zu freuen. Der Auftrag wurde storniert, schliesslich brauchte man einen Schuldigen. Ein halbes Jahr später schloss die weltweit operierende Agentur ihre Münchner Niederlassung bis auf ein paar Mann.

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Blogwarte für 275 Euro

einschliesslichlich kleinem Buffet. Aus dem Angebot:

Inhalt:
* Weblogs professionell überwachen
* Wann sollten Sie sich als PR-Verantwortlicher einmischen
* Stellungnahmen und selbst „bloggen“ – richtig oder falsch?
* Weblogs als Instrument der Unternehmens-Kommunikation nutzbar machen
* Kontaktaufnahme zu Bloggern


He, Stefan Keuchel, Pressesprecher Google Deutschland (seine Blog-Keuchelein sind hier), davor bei schon so oft gedissten Peinlichkeiten wie Ketchum, Edelmann, Public, Boettcher Hinrichs (wie war da übrigens Dein Exit? Ketchum hat ja mit blauen Briefen ziemlich abgebaut ;-) ) ich mache Dir auch ein Angebot: Ich trete einen Teilnehmer anschliessend in den Dreck, und wenn der es nicht verhindern kann, weil ein Vormittag mit kleinem Buffet eben doch nicht ausreicht, zahlst Du ihm das Geld zurück.Da wird es auch nicht helfen, wenn Du Ihnen mit dem Stichwort "First Mover" Corporate Blogs andrehst.

Für alle, die hier über Suche reinkommen: Es gibt keine erfolgreichen Business Blogs, und man kann auch nichts dagegen tun, wenn die Blogs mal loslegen.

Eigentlich müsste man den Knilch von der verantwortlichen Firma Directnews AG kreuzigen, dass sie sowas veröffentlichen und an Blogger rausschicken. Guerillamarketing, das nur in der eigenen Fresse landen kann.

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Dienstag, 15. März 2005

Posternow kann man sich an die Wand nageln

Und Ebay gleich daneben. Aber wer kauft eigentlich Poster im Internet oder beim Powerseller?

Damals, in der eher weniger glücklichen Phase meiner Jugend, als ich eher schmächtig war, lief das so: Jemand brachte einen Katalog in die Schule mit, man kreuzte die Nummern an, die man haben wollte, zahlte ein paar Mark, und dann kam irgendwann eine fette Rolle an. Ich bestellte damals ein paar Surfposter, pinnte sie an die Wand, bekam bald darauf meine erste Rennsemmel (Bic Show, 3 quietschrote Finnen, wenn sich wer erinnert), wurde in diesem windreichen Sommer recht kräftig und betonierte ein paar Typen nieder, die ich eigentlich schon immer mal niederbetonieren wollte.

Margot legte sich im Sommer auf das Brett, und ich machte an ihrem feuchten BH rum. Sie war sehr schön, und wenn ich eine Weile rumgemacht hatte, lasen wir Walter Moers. Deshalb bin ich Don Alphonso geworden und habe was zu erzählen, flenne nicht bei Ebay, halte Internetgeschäftsmodelle für doof und habe folgerichtig auch nicht die Nummer 9 IN 254/05 beim Amtsgericht Darmstadt.

Aber 120 DCT-Punkte. So geht das, Ihr Luschen.

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Dummdidumm

Da lese ich doch gerne den Focus - offensichtlich wurde da ein entsprechender Hinweis von hier Ernst genommen:

In eigener Sache: Fehler bei FOCUS Online

Im CeBIT-Special von FOCUS Online sind in den
vergangenen Tagen Fehler passiert. Einige
Pressetexte von Unternehmen sind als
FOCUS Online-Produktnews veröffentlicht worden.

Aufmerksame Blogger haben uns darauf hingewiesen.
Wir haben die betreffenden Texte von der Seite
genommen.

Die Chefredaktion von FOCUS Online bedauert
die Fehler. Sie entsprechen nicht den journalistischen Standards von FOCUS Online.


Der Screenshot ist eine Waffe.

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Real Life 15.03.05 - Aus der Übung

Es gab eine Zeit, da war Englisch schwallen mein täglich Brot. Das war die Zeit der Unternehmenskommunikation auf Englisch, musste doch jedes Startup sofort für den Weltmarkt gerüstet sein. Später umstellen kostet nur Geld, also sofort ab zu den Knödel-Aaais und den gelifpelten Tiäitschs. Da konnte es schon mal passieren, dass man einen Kumpel anrief und ein stockenden Monstrum an der Strippe hatte, das gerade erwürgt wurde - so klang das, wenn mal wieder die Begriffe fehlten. Und sie fehlten oft.Schon Worte wie "listen" waren von der Auslöschung gefährdet, schöne Grüsse auch an den Schulunterricht.

Es gab manche, die liessen nur die Fachwörter perlen und versuchten sich mit kleinen Füllwörtern wie is und a und we und will über dem Wasser der virtuellen Ärmelkanals zu halten. Das Management hatte einen Übersetzungsdienst laufen und sprach bei den Meetings dann natürlich deutsch. Man kann ja, man darf ja. gemein, wenn man dann dazu kommt und selbst Englisch redet, beharrlich stur, langsan. Ja, es war gemein, ich hatte Übung, die nicht. Ich schrieb sogar Englisch, alle zwei Wochen ein grösseres Stück. Wenn ich ganz fies war, schickte ich ihnen englische Briefe und erfreute mich an der kreativen Satzstellung, die eigentlich ist ganz einfach, ist sie nicht?

In der Tat sie ist. In meiner Erinnerung. Heute Nacht habe ich den text doch gleich auf Englisch geschrieben. Und jetzt von der Übersetzerin zurückbekommen. Richard II ist dagegen ein ein blutarmes Kasperltheater. Ich werde wieder mehr Emglisch lesen. Vielleicht auch mal wieder Kontakt zu einer PR-Maus halten, auf der anderen seite des Atlantiks, und ihr dafür die umgebohrte Visitenkarte eines fettleibigen Security-Vertriebs schicken, der für Grossbanken arbeitet.

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Erinnert sich wer an die Jamba-Comments bei Spreeblick?

Spassigerweise gibt es an der Blogbar was Ähnliches, Stichwort Selbstdemontage. Aus dem Haus der FaktenFaktenFakten.

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