Ablauf heute

Um 13 Uhr bin ich beim Spiegel Stand, Hall3, Stand D 104. Nein, Live Blogging wird es wohl eher nicht geben. Aber später dann eine Zusammenfassung. Wahrscheinlich erst am Sonntag. Es sei denn, ich finde irgendwo einen Hotspot in Leipzig.



Abb: Wikipedia-Tiefflieger beim Zielaflug von 12 Uhr. Mann, war ich froh, nicht im Visier zu sein...

[PPDATE:] Kein Hotspot. Aber der Mitschnitt des gesprächs ist hier bei Audible-Podcasts. Danke an alle die da waren, beim Clash of Cultures. Ich werde erst noch mal eine Nacht drüber schlafen, und nachdenken. Besonders über die Schwierigkeiten der Journalisten, das Ganze zu erfassen. Und der vollkommen respektlose Umgang der Leser mit Medien.

Die Bruchstellen in der Medienrealität sind nichts Neues, aber sie mal so öffentlich knirschen zu hören, war für den Journalisten, den ich da oben auch nicht ganz ausblenden konnte, schon ziemlich heftig. Haben Medien noch sowas wie Glaubwürdigkeit? Meinen Schülern wird beigebracht: Selbstverständlich. Das heute war: Eher nicht. Die Folgen? Nimmt man die Medientheorie Ernst, müsste man sich als Journalist Sorgen um seinen Beruf machen.

Samstag, 19. März 2005, 01:55, von donalphons | |comment

 
Hotspot
Das Pressezentrum der Messe ist verWLANt.

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Mitschnitt online
Hi Don,
ich konnte den Podcast direkt fertig machen und online stellen:
http://www.audibleblog.de/index.php?p=73
Leider hab ich irgendwas beim rippen verbockt und es erst bemerkt als ich schon Adapter und Deinen Player zurückgegeben hatte. Daher die ersten 7 Minuten etwas anstrengend...
Danke nochmal!
Chris

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ah, ..
.. du warst das, rechts unten an der ecke sitzend, mit gezücktem ipod vor dir auf dem boden stehend? :)

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jau,
eckensitzer :-)

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Schönes Gespräch.

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merci.

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Genial!!!
Super Sache, dieser Audioblog!!! Ein Beweis mehr, dass Blogs manchmal eine Alternative zu traditionelle Medien sein können! Authentisch, schnell, ungekürzt!

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Sehr nett, der Audio-Mitschnitt.
Aber eins verstehe ich nicht: warum hast du ihm das mit dem Wikipedia-"Fehler" durchgehen lassen? Der tut ja so, als wäre die Geschichte mit einem Buchstabendreher gleichzusetzen.

Meiner Meinung nach hätte man ruhig mal das Wort "Plagiat" in die Runde fallen lassen können...

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Wieso Plagiat? Wikipedia erlaubt und wünscht das Kopieren - unter der Bedingung, von http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen Die freie Weiterverwendung ist eine der Ideen hinter der Wikipedia.

Alles was SpON hätte tun müssen wäre die Lizenzbedingungen einzuhalten (Copyright-Vermerk, durch SpON gemachte Änderungen wieder unter die GFDL-Lizenz stellen, etc.). Dann hätten sie den Ruanda-Artikel bis in alle Ewigkeit veröffentlichen können. Kostenlos, ohne Ärger.

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Kein Copyright-Vermerk heißt für mich Plagiat. Für Dich nicht?

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Für mich heißt das Lizenzverstoß wenn das Kopieren erwünscht ist, man aber einen Teil des Deals nicht eingehalten hat.

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Die Wikipedia-leute waren da und haben das Ding selbst eingelocht. Da wollte ich ihnen nicht vorgreifen. Jeder durfte mal dem SpON was deutliches sagen, wer noch nicht hatte, wollte nochmal, ach, es war doch ziemlich erregt.

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Danke Don! Es war mir ein Bedürfnis, das Herrn Patalong selbst um die Ohren zu hauen. Mit dem hatte ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen (wenn auch nicht in selbiger Angelegenheit):
http://recentchanges.de/blog/2004/12/wer-im-glashaus-sitzt/

Aber über die Zweideutigkeit in der Bildunterschrift ("Wikipedia-Tiefflieger") müssen wir nochmal reden.

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Ich hätte auch den englischen Begriff "Ground Straffer" nehmen können; aber im Hause Spiegel bevorzugt man möglicherweise altteutsche Worte. Zumindest gab es da mal so eine Phase...

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journalisten
auch/insbesondere scheinen journalisten - ich kenne das ebenso von anderen berufsgruppen - immer genau zu wissen was für ihre zielgruppe richtig und notwendig ist - immer schön am publikum vorbei und keine sau will es begreifen. ein weiterer pluspunkt für das blogging. das hat der donalphons auch angedeutet. das interview ist hörenswert.

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Interessant fand ich den Aufreger von Herrn Patalong über 600 E-Mails wegen eines Buchstabendrehers. Da sprach so richtig die Verachtung für seine Leser raus.

Dabei ist man bei SpON selber Schuld. Dank Zwiebelfisch heizt man die Leute selber an darauf zu achten. Würde man wenigstens korrigieren, gäbe es keine 600 Mails. Gäbe es öffentliche Kommentare, dann würden Leser sogar sehen, daß schon jemand den Fehler bemerkt hat und sich einen eigenen Kommentar verkneifen.

Ich meine, was ist das für ein Prinzip "wir korrigieren möglichst nicht"? Sind es die Leser nicht wert? Hat man das Medium Internet und Online-Publizieren nicht verstanden? Hallo, das ist nicht wie bei einer Zeitung, wo, sobald die Leser das gedruckte Papier in den Händen halten, nichts mehr zu machen ist. Wenn man die Originalartikel schon nicht ändern will, warum schaft man es nicht, wenigstens eine Rubrik "Korrekturen" anzulegen?

Aber nein, das könnte ja dem Ruf schaden und einen schlechten Eindruck hinterlassen. Das geht nicht, wenn man als unfehlbare Autorität gelten möchte. Image ist alles.

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>> Hat man das Medium Internet und Online-Publizieren nicht verstanden?

Genau - Ich habe auch den Eindruck, dass genau das das Problem ist. Insofern lohnt auch nicht in allen Punkten eine Diskussion mit Herrn P. und Konsorten - die Herrschaften kommen einfach nicht von Ihrer 1-n Sicht der Dinge herunter und ein Rueckkanal kommt in Ihrer gesamten Vorstellungswelt nicht vor (und ist ihnen auch einfach nicht begreiflich zu machen - auch mit viel Geduld nicht). Die gleichen mentalen Blockaden gibts wohl auch beim Begriff community.

Wenn ich nicht wuesste das die SpONs dank ihres schier unbezahlbaren vignette Geschichten Servers tatsaechlich einen technisch korrekten Publikationsworkflow haben - haette ich glatt schon wieder das Bild ausgedruckter EMails in einer Unterschriftenmappe vor Augen - auch und gerade im Hinblick auf die im Gespraech genannten Aenderungs/Korrekturzeiten.

Schon ziemlich ambivalent das ganze ...

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Köstlich - vielen Dank für den Mitschnitt.
Als Patalong "Schlachter für das Schwein" zitierte, kam er genau so rüber. Das ist nach wie vor seine Grundhaltung, auch wenn er duch seine Online-Tätigkeit sicherlich tiefer in der 2-Wege-Kommunikation drin ist. Wirklich widersprochen in der Beurteilung aktueller journalistischer Arbeit in Fragen der Qualität und Performance hat er ja nicht. Den gezeichneten Unterschied der Zielgruppen der Blogsphere und eines Top-Online-Magazines sehe ich auch. Ja kann seinen Standpunkt sogar nachvollziehen. Und dass er bei Schreibfehlern nicht Erbsen zählen will kann man im Hinblick auf Methodik und Kostendruck nachvollziehen. Eine quasi überschaubare Publikumsreaktion wie hier arten bei einem größeren Multiplikator wie bei SPOn ja automatisch in Stress aus wenn man wie im Blog reagieren möchte. Da ist es eben nicht mehr eine "echte" 2-Wege-Kommunikation. Das ist denke ich der Kardinalfehler den viele Blogger begehen indem sie gnau das erwarten. Jetzt sofort hier und funktionierend.

Isgesamt war ich angenehm überrascht - da wird sich wirklich mit den Fragestellungen auseinandergesetzt, man fühlt sich provoziert und zu Unrecht gescholten und verglichen. Ist aber auch an der anderen Sicht interessiert. Auch bewiesen durch die letzte Richtigstellung.
Ist doch schön wen man was bewegt, auch wenn es langsam und zäh vorangeht, aber es bewegt sich was.

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Das mit dem Schlachter und dem Schwein tut natürlich weh. Was mich ein wenig überrascht hat war, dass sich die Leute den Schuh wirklich angezogen haben; Patalong hat danach erzählt, dass mehrere SPON-Leute das Buch wohl gelesen hätten und ihnen diese Stelle sauer aufgestossen hat.

Irgendwie gingen die Fragen insgesamt am Bloggen als soziokulturelles Phänomen der Interaktion vorbei, ich hjabe immer wieder versucht, die Kurve da hin zu kriegen (mit mässigem Erfolg), aber das ist ein ganz grosses Fass. Vielleicht hätte ich, Schlagfertigkeit vorrausgesetzt, einfach mal darauf hinweisen sollen, wo mehr Geld bei vielen Verlagen reinkommt - Anzeigen sind nun mal das grosse Geschäft, Käufer sind in der Kalkulation weitgehend als Basis für die Anzeigenpreise wichtig, der Kauf an sich ist unter ferner liefen, Verhältnis 3:1 ist da noch nicht mal selten. Beim Online-Geschäft, wo kein Leser was zahlt, kann man sich den Rest denken. Und von ein paar wenigen Luxusprodukten mal abgesehen, kann mir keiner erzählen, dass die Redakteure nicht oft an diese Verwertungsmechanismen denken. Die sich griffig ganz gut mit dem Metzger und der Sau vergleichen lassen.

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Grauselig.

Da steht einer, der immer noch der Auffassung ist: Ich bin Spiegel-Journalist - Ich erkläre die Welt.

Ich werde das Gefühl nicht los, Herr P. hat sich nur auf Don eingelassen, weil Don Journalist ist. Mit einem ordinären blogger würde Herr P. sicher kein Wort wechseln.

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Kannst du leicht testen - schreib ihn beim nächsten richtigen Anlass doch mal an.

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und auf der anderen Seite...
steht einer und sagt "ich bin Blogger und erkläre die Welt". So ist das halt bei einer Diskussion.

Man hört heraus, wie unsicher der Massenjournalismus ist gegenüber diesem Mikrokosmos. Irgendwann merken die villeicht wo der Hammer hängt. Gut, dass beide Seiten darüber reden.

Und in der Tat, als wie störend Leser empfunden werden äussert sich darin, wie hysterisch das Thema Lesermails aufgebauscht wird:

"ich hab mailaufkommen von rund 2500 emails am tag, als einzelperson, wovon natürlich 99% spam sind."

das macht genau 25 die nicht Spam sind. Das wird doch wohl zu schaffen sein Herr Patalong. Da bekomm ich ja mehr.

Man ist ihn halt nicht gewöhnt, diesen Kontakt.

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Ja, so ist das bei Diskussionen. Aber Don hat eingeräumt, dass es noch andere blogger gibt. Dagegen wollte Herr P. die Welt ausserhalb des Spiegels nicht wahrnehmen. Donau-Kurier? Was ist das, Freie Presse Chemnitz? Online-Angebote mit 2000 pageviews, Praktikanten- und Sklavenwesen? Hausfrauen als Lokaljournalisten? Krise der Zeitungsverlage? usw.

Was besonders nachdenklich macht, ist, dass Herr P. für die Netzwelt zuständig ist. Da thront einer über dem Internet und merkt nicht, wie es im Thron nagt.

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Seine Abgehobenheit war auch sehr schön zu sehen an "Die Wikipedia-Leute hats gefreut, Sie wissen das, ne?"

Wer soll das glauben? Er kennt den offenen Brief, wir kennen ihn. Die meisten SpOn-Leser wahrscheinlich nicht. Da sind wir dann wieder bei der Geschichte vom Schlachter und seinem Schwein.

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Abgehobenheit oder Arroganz?
Ich denke, das war schon eher Arroganz. Dabei hätte er auf diese Frage vorbereitet sein müssen! Seine Stellungnahme zum Wikipedia-Fehler war ganz eindeutig ein Tiefpunkt dieser Gesprächsrunde.

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da war dann noch das mit der identität - ist das nun ein pseudonym oder bereits ein künstlername - und gibt es da überhaupt einen unterschied - und die kunstfigur, stimmt das , ist das nur eine schutzbehauptung ? kann man so sauber trennen oder baut man sich nur schutzlinien auf, die nicht zu oft verletzt werden dürfen, weil in den launen passiert halt doch so das einen oder andere in diesen schnellen medien.
eine gewisse transparenz lässt sich nicht vermeiden - schon aus integritätsgründen und wider auftretender resp. gelebter schizophrenie

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Schizo? Nö, ich bin ganz normaler Psychopath an 1 Stück.

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So ein Schmarrn. Natürlich bin ich ganz anders.

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Halt eindlich Deine verfickte Fresse, Don.

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Wieso? Du hast doch angefangen!

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Punktesieg für Blogger vs. Spiegel
wenn man Google trauen darf, dann ging das Duell knapp zugunsten von Don aus:

http://www.googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=blogger&word2=spiegel

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Das hier ist noch eindeutiger ;-)

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Bei SPON korrigiert man nicht so gern,
wie man gestern hören konnte. Wenn das zu so schönen Stilblüten wie heute morgen führt ["In London und Istanbul protestierten derweil tausende Tausende gegen den Feldzug und die Besatzung im Zweistromland." ], sollten sie dabei bleiben :-)

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gibsmir erklärt Journalisten die Netzwelt :-)
> Haben Medien noch sowas wie Glaubwürdigkeit? Meinen Schülern wird beigebracht: Selbstverständlich. Das heute war: Eher nicht. Die Folgen? Nimmt man die Medientheorie Ernst, müsste man sich als Journalist Sorgen um seinen Beruf.

Medien habe noch Glaubwürdigkeit (ich bin versucht, aus meiner Sicht ein "leider" hinzuzusetzen). Wie heißt das größte deutsche Massenblatt? Genau. Es BILDet nicht aber wird wie eh und je gelesen und der Inhalt wird bedauerlicherweise geglaubt. Genau so wie der Hintertupfiger Landbote oder das Buxtehuder Volksblatt (beide eben von mir erfunden) gelesen werden. Ganze Jugendgenerationen laufen jedem MTVIVA-Trend hinterher (wie Erich Kästners Klassefrauen Moden folgen) und das Tittenwackeln einer Z-Promi-Tusse wird zum nationalen Ereignis.

"Das heute" war vor einem Ausnahmepublikum. Grundsätzlich tun sich eine solche Diskussion nur Leute an, die am Thema interessiert sind. Die Masse ist es nicht.

Bei den relativ wenigen Interessierten bröckelt in der Tat das Vertrauen in die Journalisten. In den traditionellen Medien fällt verzapfter Bockmist nur dann auf, wenn man zufällig selber Spezialist für das behandelte Thema ist oder bei einem Ereignis dabei war. Es bleibt dann nur der Leserbrief (wenn man sich aufraffen kann). Anders im Netz, Da findet sich zu jedem Orchideen-Thema ein Spezialist, der bei Fehlleistungen bereitwillig gegenhält und korrigiert. Ob auf einer Webseite, in News, im Chat, im Blog. Deshalb fallen im Netz Fehlleistungen deutlicher auf. Dabei erschreckt, wie häufig Journalisten in der Tat Bockmist verzapfen. Das entlarft die hehren Ansprüche der Journalisten als Bullshit-Gelaber. Journalisten können die Welt nicht erklären, weil sie sie nicht kennen.

Wie gesagt, zu dieser Schlußfolgerung kommen jedoch nur wenige. Der große Rest zieht sich weiter im TV die "Action-News" und Pseudo-Wissenssendungen rein, liest sein Massen- oder Käseblättchen und fühlt sich gut aufgehoben.

Bezüglich "Sorgen um den Beruf machen". Ich erinnere mich an eine Diskussion mit einem Kollegen im Jahr 1994. Das Web kam gerade auf und ich vertrat die These boah, damit kann ja jeder überall gelesen werden und ohne den Umweg über Papier Informationen vertreiben. Das ist das Ende vieler Zeitungen. Seine Antwort war, das wäre nur Technik, es käme auf die Informationssammler und Schreiber an. Den Beruf gäbe es schon, nennt sich Journalismus, die hätten dafür die Qualifikation und könnten das, im Gegensatz zum gemeinen Webling. Diese Chance haben Journalisten nicht gesehen.

Journalisten haben sehr lange gebraucht sich im Web zu etablieren und machen m.M. keine überragende Figur. Die vorhandenen Defizite liegen im Web unter einem Vergrößerungsglas. Zehn Jahre hätten eigentlich ausreichen sollen, das Handwerkszeug so weit zu verfeinern, daß man im Netz nicht die Glaubwürdigkeit verliert und nicht gelgendlich an die Wand gebloggt wird.

Überleben wird im Netz der Journalist, der dadurch glaubwürdig bleibt, daß er sich auf eine Diskussion mit den Lesern einläßt, sie ernst nimmt, vom Hohen Roß runterkommt, wenige Fehler macht und die wenigen breitwillig korrigiert. Im TV-Geschäft gibt es diesen bösen Spruch, "das versendet sich" wenn man sagen will, irgendwas unlogisches oder schlecht gemachtes wird dem Zuschauer sschon nicht auffallen. Im Netz versendet sich nichts.

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journalisten und ihre glaubwürdigkeit
hallo don,
sehr geehrter herr patalong,

die von mir in leipzig nicht weiter ausgeführte geschichte über den qualitätsjournalismus am beispiel der freien presse, chemnitz, geht so:

es ist schon einige jahre her, als der frisch gewählte ortschaftsrat (ortsteil rochsburg, stadt lunzenau, liegt im landkreis mittweida und der im freistaat sachsen) eine erste, konstituierende sitzung hatte. das übliche: wahl des vorsitzenden, gratulation, absichtserklärung des ortschaftsrats. dann, unter dem tagesordnungspunkt "allgemeines", die wortmeldung eines bürgers, der, so wie ich, als zuschauer an der sitzung teilnahm. der zog einen zettel aus der tasche, und fing an, abzulesen, punkt eins bis einundzwanzig von mir aus, was er dem ortschaftsrat für die nächste zeit zu tun vorschlug. immer noch das übliche, ungeleerte papierkörbe, beschädigte verkehrszeichen, ungefegte wanderwege, und weitere niederungen der kommunalpolitik. zwei tage später in der freien presse, lokalausgabe rochlitz, der bericht über diese sitzung des rochsburger ortschaftsrats unter ausführlicher darstellung des wortbeitrags des bürgers. aus der namensnennung des verfassers erkannte ich, dass der bürger mit den vorschlägen und der verfasser des artikels ein und derselbe waren.

so dass ich mir seitdem immer mal wieder die frage stelle, inwieweit nicht seitens der berichtenden presse die fakten erzeugt werden, die anlass der berichterstattung sind.

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Ich-Journalismus mit besonderem Reiz
Klare Fronten, jedoch nicht verhärtet: Weblogs können einen reizvollen Ich-Journalismus bieten, den die Leser schätzen. Siehe Ich-Journalismus mit besonderem Reiz. Das Reizvollste, von dem Don Alphonso sprach, ist der "andere" Journalismus - von mir aus auch Ich-Journalismus genannt...

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