Der chinesische Müll des Don

Blumen giessen mit Don Alphonso. Blumen giessen ist ein Lied von Georg Kreisler, das mir gerade in den Sinn kommt. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht wusste, und diesmal haben auch die Medien frühzeitig auf die Kreditkrise hingewiesen. Ich habe die Schotten dicht gemacht, und es müsste schon einen 1929er Krach geben, dass ich es schmerzhaft spüren würde. Aber ich weiss, dass es nächste Woche ein paar Bekannte erwischen wird, die gar nicht schlecht sind. Ich bin Pessimist, aber schon in der New Economy kam es schlimmer, als ich 1999 gedacht habe, und seit heute Abend weiss ich, dass es diesmal wieder so sein wird. Und nichts wird es ändern. Also: Blumen giessen

Ich mag Kapitalismus; vielleicht weniger als Prinzip, aber als Unterhaltungsprogramm. Kapitalismus ist sowas wie der Asmodeus, der Teufel für lächerliche Liebesheiraten, innerhalb der Kulturgeschichte, eine loose Cannon, ein unkontrollierbares Steuer und ein starker Motor zugleich, der das Schiff der Geschichte irgendwo an Stränden und Klippen ankommen lässt, wo die menschlichen Begierden dann den Rest besorgen. Das ist nicht immer schön und manchmal furchtbar, aber keiner kann sich dieser Polonaise auf der HMS Narretania entziehen, egal, wie er behauptet, sich dagegen zu verwehren. Nehmen wir nur mal wertlosen Müll aus China, gegen den anzuschreiben ich mich anheischig mache.

Tatsächlich bevorzuge ich höchst esoterisch anmutende Klangelektronik englischer und deutscher Kleinstfirmen, schaue bei Kleidung aufs Bapperl und gebe mir reichlich Mühe, nicht Regimes und ekelkapitalistische Systeme zu unterstützen, die zutiefst verachtenswert sind. Und dennoch bin ich heute auf wertlosen chinesischen Müll hereingefallen, oder noch schlimmer, ich habe ihn sogar wissentlich erworben, und das ging so:



Das hier ist eine chinesische Lackdose, die vorletztes Jahrhundert nach Europa kam. Sie stammt vom Antikmarkt, sie hat eine herausgekitzelte Geschichte, die zu gut ist, um erfunden zu sein, und eine Erbin, die sie eigentlich am Ende doch nicht hergeben gewollt hätte, wäre nicht schon der Keller voll mit anderen Dingen. Ich habe sie gekauft, weil ich, offen gesagt, an einer fernasiatischen Krankheit leide, ich bin da unglücklicherweise kaum weniger gierig als August von Sachsen, der seinerzeit das Leben zweier seiner Landeskinder für eine Vase eintauschte. Um dem ganzen aber einen rationalen Anstrich zu geben, hier einige Erläuterungen, denn diese Dose enthält Müll, puren, wertlosen chinesischen Müll.

Denn was dem Europäer dieser Zeit seine Glasperlen für die Indianer waren, war den Chinesen die Keramik für die Langnasen. Trotz der Erfindung europäischen Porzellans war das chinesische Original so irrwitzig begehrt, dass es schlichtweg nichts gab, was nicht nach Europa hätte verkauft werden können. Seladonkeramik war in China industriell geprägte Massenware, in Europa dagegen teurer als Gold. Und wer glaubt, dass der Erwerb Manhattens ein guter Deal war, hat sich noch nicht mit dem irrsinnigen Aussenhandelsdefizit Europas für ein paar masslos überteuerte Kaolingefässe auseinandergesetzt, die einfach nur bunter und schöner waren, und folglich kaum benutzt wurden.

Während Europa seinen in den amerikanischen Silberminen erstohlenen Reuchtum also gen China verfrachtete, hatte man dort ebenfalls mit den Auswirkungen des Booms zu kämpfen: Korruption, soziale Verwerfungen, Raubbau an der Natur und Müll, sagenhafte Mengen an Müll, der durch den Ausschuss der Keramikproduktion entstand. Manche Stücke zerbrachen beim Brand, oder verformten sich im Ofen, und je komplexer die Herstellung, desto höher der Müllberg, der heute Archäologen erfreut, damals jedoch störte.

Bis jemand auf eine blendende Idee kam: Die Kombination einer anderen begehrten Handelsware mit dem Industrieabfall. Denn wenn es irgendetwas gab, nach dem Europa neben dem Porzellan verrückt war, dann waren es die chinesischen, tiefschwarzen Lackarbeiten, die in Schlössern und Bürgerhäusern des 18. Jahrhunderts unbedingt zum besseren Leben dazu gehörten. Der Trick war ganz einfach: Man breche den Keramikmüll in quadratische Scherben, wie hier etwa die berühmte Famille Verte Ware, setze ihn auf Lackdosen, forme die Oberfläche um, und schon hat man ein neues, exotisch aussehendes, erheblich teureres Exportprodukt für die Abnehmer zwischen Lissabon und Istanbul, das allen Prunk des Orients, so sagt man zumindest den Deppen, kombiniert. Und diese Müllnutzung funktionierte grandios.

Wie man sieht, bis heute. Und nachdem Europa seit dem 18. Jahrhundert nicht klüger geworden ist, sondern eher blöder und noch asienverrückter, hat sich in den besseren Kreisen inzwischen ein Fimmel entwickelt, der ähnliche Ausmasse annimmt wie die Gier nach Tee während der Aufklärung, oder der Drang zu immer noch mehr Elektrodreck des digitalen Subproletariats: Sushi. Sushi kommt aus Japan hat weder etwas mit China, noch mit einem hier verwendeten Scherben zu tun. Aber sehr viel mit Bentō Boxes, den Schächtelchen, in denen man japanisches, nach Spülwasser schmeckendes Fastfood mitnimmt. Kunsthistorisch geben Bentō nichts her, sie waren aus Papier, Spänen oder später Aluminium, die heute bekannten, edlen und teuren Bentō aus Lack sind eine moderne Erfindung. Was aber vor ein paar Wochen ein Auktionshaus in München nicht davon abgehalten hat, eine ähnliche chinesische Dose mit Porzellanmüll im Deckel als Bentō Box (angeblich Japan, Edo-Zeit) zu einem horrenden Preis anzubieten. Und zu verkaufen.

Soviel dann auch zum Thema "Fortschritt". Da muss man sich über keine Bankenkrise mehr wundern.

Montag, 21. Januar 2008, 00:47, von donalphons | |comment

 
Du hast diese Lackdose gekauft, aber - um meinen Vorurteilen freien Lauf zu lassen: Die Lackdose war am Ende nicht all zu teuer. Hoffe ich doch. Oder??

Was die esoterisch anmutende "europäische" Klangelektronik betrifft: Das Innenleben ist oft überraschend asiatisch, die meisten integrierten Schaltungen (quasi: der Kern der Sache), die verwendeten Kabel und die übrigen Bauteile ebenso.

Ich würde sogar behaupten, dass schon die Boxenposition (oft schon bei geringer Veränderung) klanglich i.d.R. mehr ausmacht, als z.B. ein pervers teurer "High End" CD-Spieler im Vergleich zu einem angemessenen Massenmodell...

Ich möchte Dir die Freude an klanglichen Wohlgefühl nicht vermiesen, das wäre niederträchtig, aber vorsichtig und hoffentlich ausreichend rücksichtsvoll einwerfen, dass im Verstärkerbereich "gute Mittelklasse" ´(sofern sorgfältig genug ausgewählt) allemal ausreichend ist, zumal bei Kombination mit einem wohltönenden Equalizer wie z.B. den GE 1100, den es gebraucht schon für 150 Euro geben sollte und der nebenbei einen ziemlich zuverlässigen Analyzer darstellt.*

Jetzt sage keiner inkompetent wie empört "Pfui!", denn der akustische Zweck heiligt hier die Mittel, und dieser Zweck besteht z.B. im notwendigen Ausgleich der Raumakustik, mit eher subtilen Einstellungen - und weniger darin, im Stile eines Klangproleten die vorhandenen Boxen "tieferzulegen".

Man sollte allerdings nur Tonmeisterohren an die Aufgabe des akustischen Abstimmens lassen. Genausowenig wie ein Banause in der Lage ist, Diamante zu schleifen, genausowenig ist der Laie in der Lage, an einem hochwertigen EQ eine gute, die Raumakustik kompensierende Einstellung zu finden.

* Nachteil: Man erleidet damit eine durchaus beachtliche, allerdings letztlich noch vernachlässigenswertee Beeinträchtigung des Geräuschspannungsabstands auf unter ca. 90 Db, ergänzt - minimal - Klirren zum Signal und dazu noch weitere technische Nachteile. Die Vorteile wiegen es all dies allerdings auf. Sogar sehr deutlich.

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Hmm. Schon mal nen Lyngdorf-Verstärker mit Canton- oder Quadral-Boxen und Nakamichi-Equalizer mit Massengeräten im Vergleichslauf gehört?

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@ Che
Boxen sind ein Thema für sich - aber im Fall von Verstärkern ist "High End" oft nur lächerlich (und zwar: gleichwertig) im Vergleich zu deutlich günstigeren Bausteinen aus der Mittelklasse. Wobei es hier - das muss natürlich auch gesagt sen - dorh viel "Schrott" gibt.

(andererseits habe ich vor zwei Jahren gebraucht für 30 Euro aus der Biligstklasse einen hochasiatischen no-name-billigst-Receiver erstanden - und der verstärkte derartig klangneutral, hochqualitativ und klirrarm, dass ich schon entsetzt darüber war. Sogar der Radioteil war noch akzeptabel. Die Messwerte des Verstärkers waren hervorragend. Ich könnte ihn - und das war nicht geplant - sogar als Verstärker im Musikstudio einsetzen. Den hier enthaltenen "Equalizer" muss man selbstverständlich ausgeschaltet lassen. Das ist Dreckmist. Aber neutral funktioniert er sogar hervorragend. Normalerweise würde ich derlei Gerät heftig abweisen, aber hier war es ein seltener Glücksgriff. Normalerweise stehe ich mehr auf alte Sony-Verstärker aus der TA-Serie, welche zwar nicht völlig klangneutral sind, aber gut mit meinen Boxen harmonieren)

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Erstaunlicherweise ist gebastelt mitunter wirklich gut. Ein Bekannter hatte mal aus den Röhren einer 50er-Jahre-Musiktruhe einer hervorragenden Verstärker gebaut, und auch die Boxen meiner Schwester hat diese selbst montiert - 1976, und immer noch erstklassige Qualität.

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An selbst gebastelte Boxen kann ich noch glauben, aber ein von Laien (aus Röhren einer 50er-Jahre-Musiktruhe) selbst gebastelter Röhrenverstärker mit tatsächlich guter Klangcharakteristik ordne ich nur ganz knapp unterhalb eines Weltwunders ein. Normalerweise werden derartige Röhren mit falscher Spannung betrieben - und falls dies nicht der Fall ist, färben sie den Klang derart intensiv, dass man hier dann eher von einem Effektgerät sprechen muss, als von einer HiFi-Komponente.

Dennoch: Sowas kann Spaß machen und für den Hausgebrauch brauchbare (!) Ergebnisse erzeugen, zumal Röhrenverzerrungen für viele Ohren angenehm klingen. Das ist ja durchaus was wert, sogar viel wert, sollte aber nicht mit verzerrungsarmer echter High End-Verstärkung verglichen werden. Aber immerhin zeigt es, dass Verzerrungsfreiheit nicht unbedingt gleichbedeutend ist mit einem guten Klang. Rein technisch sind übrigens recht viele sogenannte "High End"-Komponenten erbarmungswürdig. Angefangen damit, dass über 90% der sogenannten "High-End-Röhren-Verstärker" die eingebauten Röhren lediglich als Fake - als hübsche optische Beigabe einsetzen...Was für ein Schwindel! Was für eine Lügenbranche! Allein schon der Kapazitätseffekt spezieller Lautsprecherkabel oder die oft (!) außerhalb jeglicher Spezifikation liegenden Pegel von High End-Verstärkern (das wäre technisch eine eigentlich einfache Übung) sind bereits ein Trauerspiel, das in grausigsten Kontrast zu den Versprechungen der Verkäufer von "High End" steht.

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Ähem, dieser Bekannte ist Dipl.Ing. für Fernmeldeelektronik, dessen Basteleien haben schon ein besonderes Niveau.

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Okay: Ein diplomierter Fernmelde-Elektroniker sollte, Leidenschaft vorausgesetzt, schon einen brauchbaren Verstärker hinbekommen, sogar dann, wenn er - ausgerechnet - Röhren aus einer 50er-.Jahre Musiktruhe nimmt. Aber eine wirklich verzerrungsarme Verstärkung: Das kann er mit solchen Komponenten nicht hinbekommen. Nicht einmal, wenn er der Großmeister der Verstärkungselektronik wäre. Was übrigens nicht bedeutet, dass es kein angenehm anzuhörender Verstärker ist. Es ist nur eben nicht das, was man klanglich als "High End"-Verstärkung einordnen kann. Angenehm, das kann gut sein - und es geht halt in Richtung Effektgerät. Etwas übertrieben vormuliert:

Eher ein Verzerrer als ein Verstärker ;-)

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Bei mir ist ja alles Kraut und Rüben: Verstärker von Luxman, CD-Player von Sanyo, Plattenspieler Sony, Tapedeck Sanyo, Zweitanlage Sony, Fernseher Thomson, Boxen Heco, aber ich bin mit der Qualität sehr zufrieden. Dennoch, die Lyngdorf-Canton Nummer klingt einfach nochmal anders.

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Massaker mit Ansage
-7% in vier Stunden. Deine Haifische werden morgen U-Bahn fahren

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The party is over.

Eine notwendige Korrektur. Die Konjunktur in 2008 dürfte ziemlich versaut sein, auch hierzulande. Schon wieder lagen die Wirtschafsweisen daneben.

In ca. einer Woche werde ich mich zum ersten Mal nach langer Zeit mit Aktien eindecken. Teilweise gibt es Schnäppchenpreise! Ich beäuge z.Zt. u.a. Hypo Real und Prosieben.

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Ich würde die Finger von der Hypo Real lassen. Die Herrschaften dort legen in der Frage der Kreditrückzahlung ein Gebahren an den Tag, das nichts Gutes erwarten lässt. Hypo Real ist definitiv nicht "to big to fail".

Ich erwarte mir übrigens noch grosse Dinge von der Bayerischen Landesbank. Nicht direkt wegen der Subprimes, aber wegen der Folgen auf Sekundärmärkten, die jetzt ein wenig kippen - aber genau so, dass die Bayern ein Problem kriegen könnten. Vorsichtig gesagt.

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Vorsichtig gesagt

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Wie war das noch? Der Höhepunkt der Krise wird in ca. 3 Monaten erwartet. Na Prost Mahlzeit. Hinzu kommt dann noch, dass die Kreuzzüge des Herrn Bush wahrscheinlich eine weltweite Rezension einläuten werden.

Wenn es kommt, dann kommt es dicke.

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Ob die Sekundärmärkte wirklich so stark reinhauen? In den USA (dem Herz des Übels) sind erst 5% aller Konsumentenkredite faul. Das ist zwar nicht gerade schön, aber auch nicht so viel, dass dies eine Sogwirkung entfaltet. Und was die Banken angeht: Die WestLB hat sich heute nackich gemacht; sie benötigt zum Verlustausgleich zwei bis drei Milliarden Euro. Sicher kommen im Bankensektor noch ein paar Einschläge, aber eben nicht von derart fundamentaler Art, wie es der Markt z.Zt. befürchtet.

Was bedeutet das? Die Gewinne für 2008 sind bei den Banken verhagelt, die Konkunktur taumelt - die Gewinnerwartungen der übrigen Unternehmen werden beeinträchtigt, viele Stories im Bereich der Risikofinanzierung werden nicht mehr laufen, die allgemeine Risiko- und Investitionsbereitschaft vermindert sich.

(Es entweicht Luft)

Aber weder werden wir größere Bankpleiten erleben - jedenfalls nicht hier hier in Deutschland - noch ist die Existenz von Unternehmen wie Hypo Real bedroht. Vielleicht bereits ab Mitte 2009 wird sich der Negativtrend wieder umdrehen und sich die Gewinnsituation dann wieder normalisieren.

(Wobei ich derartig hohe Gewinne eigentlich nicht normal finde - aber das ist ein anderes Thema)

Die erfreulichen Nebenfolgen bestehen z.B. darin, dass sich die Preisauftriebstendenzen bei Lebensmitteln wieder abdämpfen, teils sogar umkehren werden - zur Freude gerade derjenigen, die finanziell unten stehen. Auch nicht übel, betreffs der Blogosphäre: Das Hype-Gebrabbel und die Koofmich-Konferenzen werden weitgehend verstummen.

Zeit für Nüchternheit.

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@Hinzu kommt dann noch, dass die Kreuzzüge des Herrn Bush wahrscheinlich eine weltweite Rezension einläuten werden - stimmt, das schrieb ich schon in meiner Rezession des Todd-Buchs;-)

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Bis das alles voll durchgeschlagen hat, dauert es sechs Monate, mindestens. Es gibt massenhaft Krisenreserven im Abschwung, die ähnlich krank sind wie die Subprimes. Man kann davon ausgehen, dass ein Drittel der Vermögensverwalter weltweit massiv auf die falsche Entwicklung gesetzt haben, und für die wird es eng. Die können sich noch ein paar Monate über Wasser halten, bis zur Offenbahrung. Dazu noch das Geschäft mit nicht idealen Geschäftsimmobilien, Berlin, Düsseldorf, Köln und so weiter. Da sind milliardenschwere Bewertungsrisiken in Bankenbilanzen, die erst im Sommer durchschlagen

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Gute Argumentation. Stimmt, wenn die ohnehin oft nur gefakten Bewertungen für Geschäftsimmobilien angepasst werden müssen, dann rappelt es noch einmal ordentlich im Karton.

Eine Frage ist aber unbeantwortet: In welcher Preisregion befand sich die Lackdose? Doch nicht mehr als ein GE-1100??

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Auf der Auktion deutlich dreistellig, bei mir undeutlich zweistellig.

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Erkenntnis
Wer seine Gürtel enger schnallt
Von bald schon abgewetzten Hosen
Weil ihm der DAX herunterknallt
Der leistet sich nicht solche Dosen

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Lustig ist auch
das beredte Schweigen der Neoconnards an solchen Tagen.

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Noch lustiger: Das Weiterjubeln in München bei Burdas Webpuppenparade. Wenn irgendwas verschissen hat, dann Klitschen ahnungsloser Gründer mit überteuertem Mietvertrag, ein paar Servern und Hoffnung auf Werbeeinnahmen. Das sind die Dinge, die jetzt ganz sicher keiner mehr haben will.

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Auch gut
Ein neues Büro wäre gar nicht schlecht

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Jetzt müssen sie schweigen, denn für die meisten Neoconnards und wirtschafts"liberale" Kapitalismus-Bejubler ist Ökononie ein Buch in weit enfernter Sprache. Sie halten es für entzückend, aber sie verstehen es nicht - und was nicht ins eigene Weltbild passt, wird erbarmungslos ignoriert.

Neoconnardenblindheit.

Mir fällt beim Bilanzenstudium gerade auf, das die Vorjahresgewinne von Hypo Real zwischen 2004-2007 nach meiner Schätzung um zirka 1,5 Mrd Euro übertrieben sein könnten. Erinnert mich beinahe an den Fall Nixdorf. Eine Implosion bzw. Zerschlagung halte ich hier jetzt nicht mehr für ausgeschlossen. Ich werde da kein Geld reinstecken.

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Was sie vor allem nicht verstehen
Es gibt keine 20prozentige Rendite.

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20 Prozent Rendite als "Benchmark" für einen Großkonzern ist eine alberne Dummheit.

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und eine fatale.

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Andere Erfahrungen
Schönen guten Tag!

Manche japanische Bento-Box ist ein kleines, beiläufig zu konsumierendes Kunstwerk, das den Sinnen gleich mehrfach schmeichelt: dem Gaumen mit milden Aromen, der Nase mit subtilen Düften, dem Auge mit vortrefflicher Schönheit, den Fingerspitzen mit feiner Verpackung.

(Zugegeben, es gibt auch die Billigversionen, die man in jedem beliebigen japanischen ‚Convenience-Store’ mitnehmen kann, da mag das 'Obento' auch nach Spülwasser schmecken)

Mir sagt die Objektpoesie – die Liebe zu den kleinen Dingen – der Japaner sehr zu. (Gibt natürlich auch dort Banausentum, wie überall).



Über den Klang der alten Radioröhren kann sich eigentlich nur derjenige herablassend äußern, der seinen eigenen Ohren nicht traut. Oder es ist ihm aus der Abteilung noch nichts Gescheites zu Gehör gekommen.

Ich möchte einer Verallgemeinerung höflich entgegentreten.

Grüße, Jo

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die bento ist des japaners butterbrot.

man stellt sich abends den reiskocher, batscht sich im tran die reste von gestern hinein und hetzt los um sich die nächsten 90 min in der bahn die füsse platt zu stehen.

die version "mit liebe von mama für das schulkind" gibt es auch, aber die "hochklassige" bento in urushi ist doch mehr eine touristische-attraktion als wahrhaftiger teil eines japanischen feinschmecker alltags.

nun, dies schildere ich aus meiner alltags sicht. kenji ekuan würde die bento bestimmt noch aus anderen blickwinkeln beschreiben...

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@whitelakers
Danke, guter Hinweis! Das Buch 'The Aesthetics of the Japanese Lunchbox' von Kenji Ekuan kannte ich noch nicht. Werde ich mir mal ansehen.

Mein Verständnis für die jap. Ästhetik vertiefte ich u. a. über das Büchlein von Tanizaki Jun'ichiro mit dem Titel 'Lob des Schattens'


Grüße, Jo

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Und Dogen Zenji hat gesagt, dass es nur darauf ankommt, das richtige Ding zur richtigen Zeit und in richtiger Versenkung und Konzentration zu tun, ganz ohne Verpackung. Kochen war da aber enorm wichtig, auch in metaphorischem Sinne.

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