Der Wetterbericht

Später Gewitter, Temperatursturz und morgen nur noch 16 Grad. Doch, wirklich, aus dem Gebirge dröhnt schon der erste ferne Donner.



Ich habe gerade mit jemandem die 10.000 Euro Frage diskutiert. Mal abgesehen davon, dass man sich diese Frage nicht mehr lang stellen muss - in Berlin etwa erhöht die GASAG die Preise gleich mal um 14%, da lacht der libaralisierte Energiemarkt rund um Vattenfall - ich wüsste momentan auch nicht, was ich mit 10.000 Euro tun würde, die rumliegen und angelegt werden sollen. Diese Frage füllt häufig die Seiten der Wirtschaftsmagazine, und Powerpointschubser raten zu Fonds, bei denen sie Provisionen einstreichen.

Also, was tun? Silber? Oder es nochmal ordentlich krachen lassen? Als Immobilienbesitzer würde ich raten, das Geld in Energiesparen zu investieren, da bringt es langfristig niedrigere Kosten und rentiert sich. Aber wenn man keine Wohnung hat? Schwierig. Kunst. Da hat man wenigstens seinen Spass beim Betrachten. Eventuell auch ein paar Luxusuhren oder ein wirklich feines Silberservice, und zwar unter Ausnützung der Schwäche der amerikanischen und britischen Währung. Man soll es nicht glauben, aber bei Ebay in den Staaten kosten wirklich ordentliche Longines- und Omega-Uhren umgerechnet nur ein, zweihundert Euro.

Als ich heute beim Supermarkt war - ab und an muss auch ich dorthin - war vor mir an der Kasse eine Mittsechzigerin, mit sandfarbener Guccijeans, rosa Lacostepolo mit grossem Schriftzug auf dem Rücken, Chanelbrieftasche und einem Haufen Conveniencefood im Korb. Besonders auffallend: Vorgeschnittene Tomate-Mozarella mit Kräutern, Öl und Essig in Plastik. Haben Sie eine Punktekarte, fragte der Kassierer nach Überreichen der Rechnung und Entgegennahme eines 200-Euro-Scheins. Keine Antwort, nur ein Grunzen. Sammeln Sie Herzen? insistierte der Kassierer. Grunzen, die Frau stand unbeweglich da und studierte die Rechnung. Dann sagte Sie, mit der Rechnung wedelnd: Tschuldigung, ich hab Sie nicht verstanden, ich bin noch ganz schockiert von den Preisen hier - nahm sie ihr Wechselgeld und ging kopfschüttelnd ab zu ihrem SL, der draussen schwarz funkelte.

Freitag, 11. Juli 2008, 16:08, von donalphons | |comment

 
Chancenorientiert: Einen open-end-K.O.-Put auf den Dow Jones, und einen Basket aus niedrig bewerteten RheinMain-BaWü-Bayern-lastigen Gewerbeimmobilienaktien. Fertisch.

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Nun
ich hätte da auch eine nette Idee für den der längerfristig denkt : Einfach hier oben Wald kaufen und mindestens 200 Jahre in Ruhe lassen. Dann sind die Bäume ein Vermögen wert weil es kaum noch ( 0,9 % ) alten Wald über 80 bis 100 Jahren hier gibt und man tut außerdem was gutes für die Natur, wenn man entsprechen der Plänterwaldtheorie arbeitet. Und noch ist Wald vergleichsweise spottbillig. Noch, den der Rohstoff Holz wird knapp und knapper, Schweden importiert mittlerweile schon Birkenholz aus Russland.... ( wenn der Kommentar nicht passt, der Herr, einfach löschen ) .

Have fun
Otaku

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Wald macht Arbeit. Ob die Nachfahren das auf sich nehmen oder das Stück bei erstbester Gelegenheit verkaufen? Für 10.000 Euro bekommt man selten mehr als 1-2 Hektar. Bisher galt für deutsche Wälder: Stabiles Vermögen, kümmerliche Rendite. Das kann sich natürlich ändern, wenn die Energiekosten so hoch werden, dass man mit dem selbst geschlagenen Brennholz aus eigenem Wald sein finanzielles Glück macht.

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Schweden - Deutschland. Hm ja Arbeit... Die ersten 100 Jahre weniger. Einfach in Ruhe lassen, die Natur regelt das schon. Hier oben ist das ein bisschen anders... . Für 10.000 Euro kann man bis zu 30 Hektar bekommen. Wenn man es geschickt anstellt. Ich dachte auch weniger an Brennholz als zb. an hochwertige Gebrauchshölzer. Bestimmte Spezialsorten die kaum noch produziert werden zb. sg. Fedved werden jetzt schon für bis zu 2000 Euro/Festmeter gehandelt. ( Wobei ich zugeben muss von Waldwirtschaft in D nicht den leisesten Schimmer zu haben hier oben läuft das ein bisschen anders... . )

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Wald ruhen lassen läuft nicht. Das Bundeswaldgesetz verpflichtet zu einer ordnungsgemässen Bewirtschaftung. Andere Nutzungsarten müssen genehmigt werden. Was kaum geht, da z.B. ein "unaufgeräumter Wald" risikoreich ist: von Borkenkäfer bis Waldbrand. Wenn der Waldbesitzer dem nicht nachkommt, können die Landesforstämter Ersatzvornahmen machen und in Rechnung stellen. Dann stellt sich noch die Frage der Verkehrssicherungspflicht (Waldwege), Fachkenntnisse, und vieles mehr.

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Ach du grüne Scheiße. Sorry. Was bitte ist Ordnungsgemäß ? Herrschaftszeiten... Aber Plumpsklos muss man noch nicht in 30 Meter Abstand aufstellen ?

Ein guter Waldbrand tut dem Wald auf lange Sicht nur gut. Und Borkenkäfer gibt es nur in Holzplantagen übermäßig, einem gesunden Mischwald machen die weniger aus.
Und Verkehr ? Was hat Verkehr im Naturwald zu suchen ?

Anyway hier oben gilt ( im großen und ganzen ) Mein Wald meine Sache. Aus die Maus. Davon abgesehen das es hier soviel Fläche und so wenig Personal gibt das man eh machen kann was man will, bis das einer merkt ist man schon tot.

Wäre ja auch ein Wunder gewesen wenn irgend was in der ehemalig demokratischen Republik D nicht bis in Details geregelt wurde. Interessante Infos jedenfalls, danke.

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In Deutschland gibt es auch für private Waldflächen ein Betretungsrecht. Leider ist der Umfang der Verkehrssicherungspflichten im Wald nicht gesetzlich definiert. Es gelten die allgemeinen Grundsätze zur allgemeinen Verkehrssicherungspflicht. Eine Einschränkung, die die spezielle Situation waldtypischer Gefahren regelt, ist nicht normiert. Was für die auf solche Fragen spezialisierten Anwälte eine dauerhafte ergiebige Einnahmequelle ist.

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soisses
Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man nur mit Gier.
Soviel zur zehntausend Eurofrage.

Und zur grunzenden Supermarktguccischnecke, die wird noch blöder gucken, wenn die kommenden Verteilungskämpfe um knappe Ressourcen mit Raketen ausgetragen werden.

Was mache ich als Preuße bloß hier?

Plato

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10.000,- Euro anlegen? Bitteschön:

2.000 Euro für Aktien der Deutschen Bank
1.000 Euro für bolivianische Staatsanleihen
1.000 Euro für Aktien von General Motors
2.000 Euro für Antiquitäten, Silber, Cromargan, Mangasil, Silesil
2.000 Euro als Anteil für eine Wohnung in La Brigue
1.000 Euro für einen gemischten Fond (ohne Immos)
990 Euro für gutes Essen und schöne Bücher
10 Euro für Baldrian-Generika

(achja: 0,- Euro für Produkte des Grauen Kapitalmarktes)

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Die Frage lässt sich nur sinnvoll beantworten, wenn man weiss was sonst noch so an assets vorhanden ist d.h. generell kann man das gar nicht sagen.
Ich würde mir für 10k einen long straddle auf Öl genehmigen bzw. generell irgendwas long volatility machen (sofern sich die 10k vermehren sollen, ansonsten natürlich Black Jack und Nutten).

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nm, wie wäre es denn, wenn sonst noch (ausser der eigenen arbeitskraft, wenn man die denn mitrechnen will) keine weiteren assets vorhanden wären?

genau diese 10000-euro-frage wollte ich don tatsächlich stellen, witzig, dass er sie sich selber auch gestellt hat.

(leider ist die antwort irgendwie nicht mein ding. es widerstrebt mir irgendwie, mit 10000 euro an silberlöffeln meine schubladen zu füllen (wüsste gar nicht, ob ich genügend schubladen hätte), und von kunst versteh ich nichts. jedenfalls nicht genug um in kunst geld anzulegen)

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Wenn man mit jemanden Tee trinken geht, und diese 10.000 für ihn in etwa zwischen Bestellung und Trinkgeld draufgehen, ist das natürlich eine ziemliche Spannbreite bis zu denen, die 10.000 haben und sichern wollen. Im obigen Fall ist es quasi Spielgeld gewesen, Festgeld, das neu angelegt werden soll, neben ein paar Immobilien, Ferienwohnungen, und so weiter. Ich überlege noch. Aber ich glaube, die Antwort wird nicht befriedigend sein.

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