Aktionärstag
Eintritt frei, steht auf denPlakaten am Ludwig Erhard Haus, ganz gross, damit auch ja keiner auf die Idee kommt, da drinnen könnte jemand auf sein Geld scharf sein. Die Hostessen am Eingang kassieren nicht, sie wollen nur helfen. Ich bin eher schlecht angezogen, braun in braun in braun, und fühle mich noch nicht mal deplaziert. Relativ gesehen ist mein Button-down-Kragen schon fast dezente Extravaganz, im Vergleich zu den angestaubten Herren, die Krawattennadeln in Gelbgold mit Yachtmotiv und Brillianten tragen; dezent wie das Lametta eines Rappers aus Neukölln.
Ich warte auf einen Freund, der hier auch nur incognito ist. Gleich neben mir ist der Stand von Epigenomics, einem ziemlich vergeigten IPO dieses Jahres, dessen Chef, nachdem seine Multimillionenträume nicht wahr geworden sind, schon mal mit der Abwanderung in die USA drohte. Niemand hat sie gehalten, und jetzt sind sie in Person eines einsammen Herrn vor einem Laptop und einer sinnentleerten Stellwand doch wieder da.
Was nicht da ist, ist Kundschaft. Ein paar hundert Leute sind es vielleicht am Ende des Tages; Standpersonal besucht sich gegenseitig. Überall liegen unabgeholte Stapel der einschlägigen Druckerzeugnisse ohne Markt herum. Aus der Kantine riecht es absurd; irgendwelches Fleisch schwimmt in den Tiefen der Sossenkessel, und der Salat liegt hier sicher auch schon seit dem vorletzten Wirtschaftswunder, so labbrig, wie er aussieht.
Dezente Gespräche. Viel freier Raum, ungebremste Bewegung, ab und an mal ein Aufzug nach oben, wo in halbleeren Räumen Powerpoints vorgeführt werden. Vorsichtiger Pessimismus. IPOs wird es auch 2005 kaum geben. In der Mitte steht ein teures Auto, das sich hier kaum jemand wird leisten können, wenn man mal die Schuhe der Leute hier anschaut. Aktien waren in Berlin nicht das ganz grosse Ding, Fonds liefen hier besser, besonders mit Immobilien. Schräg gegenüber ist die Berliner Bank, die das jetzt ausbaden muss.
Ich verkneife mir die Frage an einen Medienvertreter einer gewissen Zeitschrift, ob sie dieses Jahr Weihnachtsgeld bekonmmen, nachdem sie nochnmal 15% Auflage verloren haben, wie ich bei meinen Recherchen herausgefunden habe. Mein Bekannter kommt. Wir gehen woanders hin essen, und reden über andere Dinge.
Ich warte auf einen Freund, der hier auch nur incognito ist. Gleich neben mir ist der Stand von Epigenomics, einem ziemlich vergeigten IPO dieses Jahres, dessen Chef, nachdem seine Multimillionenträume nicht wahr geworden sind, schon mal mit der Abwanderung in die USA drohte. Niemand hat sie gehalten, und jetzt sind sie in Person eines einsammen Herrn vor einem Laptop und einer sinnentleerten Stellwand doch wieder da.
Was nicht da ist, ist Kundschaft. Ein paar hundert Leute sind es vielleicht am Ende des Tages; Standpersonal besucht sich gegenseitig. Überall liegen unabgeholte Stapel der einschlägigen Druckerzeugnisse ohne Markt herum. Aus der Kantine riecht es absurd; irgendwelches Fleisch schwimmt in den Tiefen der Sossenkessel, und der Salat liegt hier sicher auch schon seit dem vorletzten Wirtschaftswunder, so labbrig, wie er aussieht.
Dezente Gespräche. Viel freier Raum, ungebremste Bewegung, ab und an mal ein Aufzug nach oben, wo in halbleeren Räumen Powerpoints vorgeführt werden. Vorsichtiger Pessimismus. IPOs wird es auch 2005 kaum geben. In der Mitte steht ein teures Auto, das sich hier kaum jemand wird leisten können, wenn man mal die Schuhe der Leute hier anschaut. Aktien waren in Berlin nicht das ganz grosse Ding, Fonds liefen hier besser, besonders mit Immobilien. Schräg gegenüber ist die Berliner Bank, die das jetzt ausbaden muss.
Ich verkneife mir die Frage an einen Medienvertreter einer gewissen Zeitschrift, ob sie dieses Jahr Weihnachtsgeld bekonmmen, nachdem sie nochnmal 15% Auflage verloren haben, wie ich bei meinen Recherchen herausgefunden habe. Mein Bekannter kommt. Wir gehen woanders hin essen, und reden über andere Dinge.
donalphons, 18:09h
Sonntag, 5. Dezember 2004, 18:09, von donalphons |
|comment
che2001,
Sonntag, 5. Dezember 2004, 19:37
Messeschrott
Ist der ausagestellte SLK denn nach Messeschluss als Dreingabe zu bekommen? Ich weiß, die Frage klingt absurd, aber noch vor fünf Jahren hätte man sie stellen können. Tempora mutandur...
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donalphons,
Sonntag, 5. Dezember 2004, 19:47
Da durfte man sich nur mal reinsetzen und Prospekte mitnehmen - was ich in freudiger Erwartung des Aquariums der Barchetta nicht nötig hatte.
Vor 5 Jahren hättte ein SMS-Werbefritze sowas noch aus 20 Meter auf den Asphalt knallen lassen, und die Privatradios konnten noch Häuser und Millionen verlosen, statt irgendwelcher 50-Euro-Bargeld-Wörter. (Schllääärrf - Kandidat Don Alphonso, was war das? Ganz einfach, ein Schleimausstoss der Wiwo in Richtung eines potentiellen Informanten. Äh, ja, richtig, gut, 50 Euro an den Don, und wir im Studio müssen dann eben hungern)
Vor 5 Jahren hättte ein SMS-Werbefritze sowas noch aus 20 Meter auf den Asphalt knallen lassen, und die Privatradios konnten noch Häuser und Millionen verlosen, statt irgendwelcher 50-Euro-Bargeld-Wörter. (Schllääärrf - Kandidat Don Alphonso, was war das? Ganz einfach, ein Schleimausstoss der Wiwo in Richtung eines potentiellen Informanten. Äh, ja, richtig, gut, 50 Euro an den Don, und wir im Studio müssen dann eben hungern)
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kemal,
Montag, 6. Dezember 2004, 00:32
CLS
kein SLK, sondern zwei oder drei davon, vom Preis her.
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donalphons,
Montag, 6. Dezember 2004, 00:37
Immer noch zuu teuer für Leute, die genau überlegen, ob sie sich jetzt noch ein Bier am Stand holen sollen, oder nicht.
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hiddensee,
Montag, 6. Dezember 2004, 00:42
Die sollten lieber...
...beim Mittelstand bleiben:
http://s05.imagehost.org/0328/tuete.jpg
nen schoenen Start in die Woche.gaehn.
http://s05.imagehost.org/0328/tuete.jpg
nen schoenen Start in die Woche.gaehn.
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