: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 28. Dezember 2004

JWD

Während andere Städte und Regionen die New Economy als rettenden Strohhalm ansahen, war sie in der Provinz etwas, das man sich eben auch noch leistete - schliesslich war das damals schwer in Mode, und bei solchen Themen wie Innovation und Fortschritt sind die hiesigen Politiker immer vorne mit dabei. Existenzgründerzentrum. Gründer- und Technologiezentrum. Man will ja mit der Zeit gehen.

Nur... wohin damit? Die Provinz ist verschlafen und will das Zeug nicht in den Stadtmauern sehen. Also lieber hinaus damit, an die Autobahn, ins neue Industriegebiet, auch der guten Anbindungen wegen; ausserdem kann man dort so bauen, wie die Zukunft nun mal aussehen soll; voller Licht, Glas und Stahl, passend und noch etwas hübscher als die Raffinerie dahinter.



Gleich nebenan entsteht ein Factory Outlet Center, das die gleichen Politiker nach jahrelangen Kämpfen durchgesetzt haben. Im Moment macht es aber den Anschein, als hätten die Investoren den Mut verloren; der Bau stockt angeblich, und die Prognosen sind nicht wirklich vielversprechend.

Zukunft made in Bavaria.

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Warum Journalisten PR-Blogs Scheisse finden.

(sorry für die deutlichen Worte) Momentan ist grossen Schulterklopfen angesagt. "Business-Blogger" und die Blogger mit Schwerpunkt auf Corporate Communication (CC oder auch Unternehmenskommunikation) wittern Morgenluft: Blogs wären das nächste grosse Ding in der CC. Intern als Knowledge Management, extern als Möglichkeit zur Selbstdarstellung. Die anderen Blogs, ganz weit draussen sind demzufolge Quelle für Datenschnüffeleien oder eine Chance, was aufs Maul zu bekommen (Jamba lässt grüssen), worauf man am besten mit Überwachung durch sich anbiedernde Möchtegern-Berater reagieren soll – also Geschäftsanwendungen aller Orten.

Zu den Datenschnüffeleien steht hier mehr - meines Erachtens ein Exponat für das Museum of the Future that never happened. Nachdem viele Firmen mit Knowledge Management sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben, bleibt die klassische PR im Sinne von Pressearbeit als der Bereich übrig, wo Blogs zeigen können, was sie drauf haben: Im besten Fall werden sie Journalisten egal sein, im schlimmsten Fall nerven.

Der Grund dafür ist das Wesen der typischen PR-Leute, die die Bedeutung ihrer Firma überschätzen und selbstverständlich davon ausgehen, dass Journalisten sie um Neuigkeiten anflehen. Es ist für den PR-Menschen überlebenswichtig, den Bossen diesen Eindruck zu vermitteln - nichts desto trotz sieht ein Journalist wie ich die Sache qua Beruf ganz anders.

Mehr an der Blogbar

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