Lebensrealität und Lesen
Ich hatte gestern Abend ein ganz erstaunliches Gespräch, das auch den Bereich der Digitalisierung - oder wenn man so will, der Entanalogisierung - berührte, namendlich: E-Books.
Ich kenne genau einen, der Romane auf dem Mobiltelefon liest. Und ich sehe hier in Mantua niemanden, der etwas entsprechendes tun würde. Überhaupt macht es auf mich den Eindruck, als sei die Digitalisierung hier eher rückläufig: Internetcafes machen zu, die früher allgegenwärtige Handykommunikation ist zur Randerscheinung geworden. Die Dinger liegen auch nicht mehr auf den Tischen herum, das gilt als unfein, und bei der Recherche zur Frage, wie das Ablichten von Essen aufgefasst wird, waren die Antworten nicht eben nachsichtig. Digital Lifestyle ist hier einfach nicht, wie übrigens auch die Piratenpartei. Und das, obwohl Italien so eine Partei angesichts der wirtschaftlichen Probleme und des ruinierten Parteiensystems wirklich brauchen könnte.
Ach so, und: Emails gelten gemeinhin als Einladung, sie nicht zu beantworten. Ich antworte nicht auf Mails, steht bei den Anzeigen. Man denke sich, was man will, aber das ist hier so. All die Lucas und Damianos haben ein Internetproblem.
Aber was mich interessieren würde:: Ist das in Deutschland nicht genau andersrum? Man berichtete mir gestern davon, dass Handy und pad tatsächlich auf dem Weg zur Arbeit benutzt werden, und die Zeitung ersetzen. macht das wirklich jemand? Erstreckt sich das dann auch auf Bücher? In Amerika und Japan gibt es solche Trends. Aber das muss heute nichts mehr heissen,
Ich kenne genau einen, der Romane auf dem Mobiltelefon liest. Und ich sehe hier in Mantua niemanden, der etwas entsprechendes tun würde. Überhaupt macht es auf mich den Eindruck, als sei die Digitalisierung hier eher rückläufig: Internetcafes machen zu, die früher allgegenwärtige Handykommunikation ist zur Randerscheinung geworden. Die Dinger liegen auch nicht mehr auf den Tischen herum, das gilt als unfein, und bei der Recherche zur Frage, wie das Ablichten von Essen aufgefasst wird, waren die Antworten nicht eben nachsichtig. Digital Lifestyle ist hier einfach nicht, wie übrigens auch die Piratenpartei. Und das, obwohl Italien so eine Partei angesichts der wirtschaftlichen Probleme und des ruinierten Parteiensystems wirklich brauchen könnte.
Ach so, und: Emails gelten gemeinhin als Einladung, sie nicht zu beantworten. Ich antworte nicht auf Mails, steht bei den Anzeigen. Man denke sich, was man will, aber das ist hier so. All die Lucas und Damianos haben ein Internetproblem.
Aber was mich interessieren würde:: Ist das in Deutschland nicht genau andersrum? Man berichtete mir gestern davon, dass Handy und pad tatsächlich auf dem Weg zur Arbeit benutzt werden, und die Zeitung ersetzen. macht das wirklich jemand? Erstreckt sich das dann auch auf Bücher? In Amerika und Japan gibt es solche Trends. Aber das muss heute nichts mehr heissen,
donalphons, 15:21h
Dienstag, 17. April 2012, 15:21, von donalphons |
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mark793,
Dienstag, 17. April 2012, 15:48
Wir erleben hier
die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, wie mir scheint. Während die einen schon wieder digital entschleunigen oder gar nachdigitale Zeitalter ausrufen, sind genügend andere noch gar nicht so recht in Fahrt gekommen. Vielleicht versuche ich mich da mal im FAZ-Blog an einer Standortbestimmung.
Das mit den Internetcafés kann übrigens auch mit der höheren Smartphonedichte zusammenhängen. Oder es haben mehr Leute einen brauchbaren Anschluss zuhause.
Das mit den Internetcafés kann übrigens auch mit der höheren Smartphonedichte zusammenhängen. Oder es haben mehr Leute einen brauchbaren Anschluss zuhause.
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greenbowlerhat,
Dienstag, 17. April 2012, 15:50
Als U-Bahn-Pendler in München kann ich berichten: man sieht immer öfters Menschen, die dort auf ihr iPad schauen, oder auf ihr Smartphone. Offensichtlich sind das dann elektronische Zeitungen oder eBooks. Kollegen berichteten, es gebe ein Angebot der SZ als Addon zum Papierabo, bei dem man die SZ elektronisch laden könne.
Seit man dort zumindest stellenweise Funkversorgung eingerichtet hat, wird leider auch dort telefoniert.
"Richtige" Bücher, obschon in der Regel Taschenbücher, sind aber m.E. immer noch weit in der Überzahl. Und ich glaube auch, wenn mal der Reiz des Neuen weggefallen ist und auch kein (vermeintlicher) Statusgewinn mehr mit iPad & co. verbunden ist, wird sich das schnell wieder legen. So ein Buch ist da doch viel praktischer und alltagstauglicher, und sei es nur das Goldmann Taschenbuch. Daher sehe ich auch gar nicht so schwarz für das Medium, und eine Krise in der Verlags- und Buchhandelsbranche hat wohl eher damit zu tun, dass auch dort die Grenzen des Wachstums erreicht sind, und langfristige Strategien fehlen, anstelle kurzlebigen Marktbedürfnissen hinterherzurennen.
Die Angewohnheit der Münchener, in öffentlichen Verkehrsmitteln Bücher zu lesen, und oft auch beim Gehen, wäre übrigens auch mal einen eigenen Artikel wert. Für mich hat das ja eher was kleinbürgerliches, offensiv Bildungdemonstierenwollendes, was zwar gut zum Charakter der Stadt passt, mich persönlich aber nervt.
Da sind die Punks, die gelegentlich mit einem Ghettoblaster die U-Bahn verlärmen, fast schon eine nette Abwechslung.
Seit man dort zumindest stellenweise Funkversorgung eingerichtet hat, wird leider auch dort telefoniert.
"Richtige" Bücher, obschon in der Regel Taschenbücher, sind aber m.E. immer noch weit in der Überzahl. Und ich glaube auch, wenn mal der Reiz des Neuen weggefallen ist und auch kein (vermeintlicher) Statusgewinn mehr mit iPad & co. verbunden ist, wird sich das schnell wieder legen. So ein Buch ist da doch viel praktischer und alltagstauglicher, und sei es nur das Goldmann Taschenbuch. Daher sehe ich auch gar nicht so schwarz für das Medium, und eine Krise in der Verlags- und Buchhandelsbranche hat wohl eher damit zu tun, dass auch dort die Grenzen des Wachstums erreicht sind, und langfristige Strategien fehlen, anstelle kurzlebigen Marktbedürfnissen hinterherzurennen.
Die Angewohnheit der Münchener, in öffentlichen Verkehrsmitteln Bücher zu lesen, und oft auch beim Gehen, wäre übrigens auch mal einen eigenen Artikel wert. Für mich hat das ja eher was kleinbürgerliches, offensiv Bildungdemonstierenwollendes, was zwar gut zum Charakter der Stadt passt, mich persönlich aber nervt.
Da sind die Punks, die gelegentlich mit einem Ghettoblaster die U-Bahn verlärmen, fast schon eine nette Abwechslung.
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don ferrando,
Dienstag, 17. April 2012, 16:12
Mir ist in München im ÖPNV in letzter Zeit vermehrt der Kindle aufgefallen. iPads kaum, auf iPhones meistens ntv oder Focus.
Jede Art von Papierenem ist aber (glücklicherweise) immer noch in der Überzahl.
Jede Art von Papierenem ist aber (glücklicherweise) immer noch in der Überzahl.
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gux,
Dienstag, 17. April 2012, 16:05
Zeitungslesen auf Smartphone oder Tablett ist zumindest dann ganz praktisch, wenn man im Ausland lebt und keinen einfachen Zugriff auf deutsche Zeitungen hat (die aber gerne lesen möchte) - und gerade im vollen Zug ist so ein Telephon auch erheblich platzsparender.
Für mich kommt es bei Büchern oder Zeitschriften darauf an, weshalb ich sie lese; bei Fachzeitschriften und -büchern ziehe ich die elektronische Version dem Papier in jedem Fall vor, weil es einfach komfortabler zu benutzen ist (Suchen, Index, Anmerkungen, Zusammenarbeiten, zusätzliches Material wie Daten und Bilder) - ich vermute daher auch den nahen Untergang von Fachzeitschrift und -buch in Papierform, zumindest in Teilen der Naturwissenschaften.
Andererseits bin ich ein großer Freund von richtigen Büchern, und kann mich mit der Idee, darauf zu verzichten, überhaupt nicht anfreunden.
Für mich kommt es bei Büchern oder Zeitschriften darauf an, weshalb ich sie lese; bei Fachzeitschriften und -büchern ziehe ich die elektronische Version dem Papier in jedem Fall vor, weil es einfach komfortabler zu benutzen ist (Suchen, Index, Anmerkungen, Zusammenarbeiten, zusätzliches Material wie Daten und Bilder) - ich vermute daher auch den nahen Untergang von Fachzeitschrift und -buch in Papierform, zumindest in Teilen der Naturwissenschaften.
Andererseits bin ich ein großer Freund von richtigen Büchern, und kann mich mit der Idee, darauf zu verzichten, überhaupt nicht anfreunden.
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benign_neglect,
Dienstag, 17. April 2012, 16:21
@greenbowlerhat:
Was den öffentlichen Nahverkehr in München außerdem von anderen deutschen "Metropolen" unterscheidet, ist die Heterogenität der Nutzer: In der S-Bahn auf der Stammstrecke lesen morgens die Schüler vom Lande auf ihren Gadgets neben Angehörigen der zugereisten Turkvölker ihren Koran neben Maßanzugträgern ihren Merkur neben Studenten ihre taz neben Blaumännern ihre tz. Das Bücherlesen ist daneben wie beschrieben weitverbreitet; aber mir persönlich um ein Vielfaches sympathischer als das - z.B. in Berlin oder Frankfurt von mir viel beobachtete - Mitstöpselnindenohrenvorsichhinstieren. Bildungsprotzerei setzt die das Bewusstsein um den Wert der Bildung zwingend voraus.
Gerade in Berlin sind zudem kaum erkennbar Besserverdienende in den versifften, verkratzten, beschmierten und übelriechenden Bussen und Bahnen anzutreffen...
Was den öffentlichen Nahverkehr in München außerdem von anderen deutschen "Metropolen" unterscheidet, ist die Heterogenität der Nutzer: In der S-Bahn auf der Stammstrecke lesen morgens die Schüler vom Lande auf ihren Gadgets neben Angehörigen der zugereisten Turkvölker ihren Koran neben Maßanzugträgern ihren Merkur neben Studenten ihre taz neben Blaumännern ihre tz. Das Bücherlesen ist daneben wie beschrieben weitverbreitet; aber mir persönlich um ein Vielfaches sympathischer als das - z.B. in Berlin oder Frankfurt von mir viel beobachtete - Mitstöpselnindenohrenvorsichhinstieren. Bildungsprotzerei setzt die das Bewusstsein um den Wert der Bildung zwingend voraus.
Gerade in Berlin sind zudem kaum erkennbar Besserverdienende in den versifften, verkratzten, beschmierten und übelriechenden Bussen und Bahnen anzutreffen...
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latifundius,
Dienstag, 17. April 2012, 16:25
In Frankfurt sieht man inzwischen auch einige Pendler mit iPad etc. Das reine Lesen als solches ist aber auf dem Kindle deutlich angenehmer, aber auch noch nicht sehr verbreitet - das wird spannend, wenn hier die Preise weiter fallen.
Zu den Piraten und dem Thema Urheberrecht hier noch ein schöner Artikel eines freien Autors:
http://volkerstruebing.wordpress.com/2012/04/16/liebe-piraten-fickt-euch-aber-nicht-mich/
Zu den Piraten und dem Thema Urheberrecht hier noch ein schöner Artikel eines freien Autors:
http://volkerstruebing.wordpress.com/2012/04/16/liebe-piraten-fickt-euch-aber-nicht-mich/
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gux,
Dienstag, 17. April 2012, 16:31
Mitstöpselnindenohrenvorsichhinstieren
Hörbücher sind ein Medium, das oft übersehen wird. Da ich den ganzen Tag mit Lesen (und das meistens auch noch am Bildschirm) zubringe, finde ich es manchmal sehr angenehm (und entlastend für die Augen), mir vorlesen zu lassen. Da ich zum Lesen idR eine Brille benötige (aber auch nur dann) macht es das auch erheblich einfacher. Und dann stiere ich auch vor mich hin - das sagt aber nichts darüber aus, was ich "lese".
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benign_neglect,
Dienstag, 17. April 2012, 16:33
my fault
Da hätte ich besser "erkennbar kirmestechnountermaltes Mitstöpselnindenohrenvorsichhinstieren" getextet :-)
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finmike,
Dienstag, 17. April 2012, 16:39
Nichts gegen Hörbücher...
allerdings ausschließlich beim Autofahren. Wenn man denn mag.
Aber Kopfhörer in der Öffentlichkeit sind ein Merkmal für latenten Autismus. Imho.
Aber Kopfhörer in der Öffentlichkeit sind ein Merkmal für latenten Autismus. Imho.
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gux,
Dienstag, 17. April 2012, 16:43
@finmike
Das sehe ich nicht so - manchmal will/braucht man einfach seine Ruhe.
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rollproll,
Dienstag, 17. April 2012, 17:10
wär mir neu, dass die leute OHNE stöpsel kommunikativer wären. die einen hören halt musik, die anderen nicht und die mit musik habens so vlt etwas einfacher den zeilen des vorliegenden texts zu folgen.
edit: auch in den geisteswissenschaften geht der trend klar zur elektronischen fachpublikation. kann mich nichtmal daran erinnern mal ein gedrucktes journal in der hand gehabt zu haben.
ich bete jedne tag auf knien zur einzig wahren götten, ihrer herrlichkeit "volltextsuche"
edit: auch in den geisteswissenschaften geht der trend klar zur elektronischen fachpublikation. kann mich nichtmal daran erinnern mal ein gedrucktes journal in der hand gehabt zu haben.
ich bete jedne tag auf knien zur einzig wahren götten, ihrer herrlichkeit "volltextsuche"
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hajomitmajo,
Dienstag, 17. April 2012, 16:24
Ich bin Ingenieur
und lese im Jahr ungefähr 5000 Seiten Fachliteratur, die zu gut 60% in 5 Jahren obsolet sein wird. Gottseidank gibt es ebookreader. Ich kann nämlich keine Bücher wegwerfen. Und oft nötige Flüge endlich sinnvoll verbringen.
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stimmviech,
Dienstag, 17. April 2012, 16:37
Ich habe auf der kindle app für das iphone 4 jetzt 14 Bücher zumindest teilweise gelesen und bin begeistert. Wenn möglich , lese ich nur noch ebook. Im Berliner öffentlichen Nahverkehr sieht man die Hälfte der Leser mit smartphone oder jetzt vermehrt kindle, die meisten nutzen das smartphone aber zum Musikhören. Der Rest liest weiterhin Zeitung. Völlig verblüfft hat mich letztlich ein Ehepaar um die 70, die unmittelbar, nachdem sie mir gegenüber Platz genommen hatten, ihre iphones zückten und wohl jeder eine facebook app hatten, zwischendurch aber auch Webseiten ansurften. 2008 war ich mit meinem iphone in der S-Bahn oft noch sehr allein, inzwischen ist das ein Massenphänomen bis auf vielleicht die deutlich über 50-jährigen.
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bestpilot,
Dienstag, 17. April 2012, 17:00
ja, viele Handys und pads und earphones in der U-Bahn. Ich selbst selbst nutze nur den desktop, vom schreibtisch aus. Gruslig finde ich auch jede Form von Technik (mp3, intensivstationsüberwachungstechnik) beim Laufen oder auf dem Fahrrad.
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windsbraut,
Dienstag, 17. April 2012, 17:29
Von meiner Hamburger S-Bahnstrecke kann ich berichten, dass zwar iPhone, iPad, kindle etc. gesichtet werden, aber die Printversionen von Buch und Zeitung immer noch in der Überzahl sind.
Ich bilde mir aber ein, dass es jahreszeitliche Schwankungen gibt: nach Weihnachten signifikant mehr E-Book.
Ich selbst werde wohl immer beim Printprodukt bleiben. Ich arbeite die meiste Zeit im Büro am Monitor und habe keinerlei Bedürfnis, da auch noch nach Feierabend draufzustarren.
Außerdem bin ich jemand, der nie, nie, nie ohne Überlebensration (mindestens 1 Buch) an Gedrucktem aus dem Haus geht.
Mein iPhone nutze ich für Musik und Hörbücher, auch in der S-Bahn. Für mich ist das eine gute Lösung, wenn mich die Migräne plagt, dann fällt mir das Lesen schwer.
Ich bilde mir aber ein, dass es jahreszeitliche Schwankungen gibt: nach Weihnachten signifikant mehr E-Book.
Ich selbst werde wohl immer beim Printprodukt bleiben. Ich arbeite die meiste Zeit im Büro am Monitor und habe keinerlei Bedürfnis, da auch noch nach Feierabend draufzustarren.
Außerdem bin ich jemand, der nie, nie, nie ohne Überlebensration (mindestens 1 Buch) an Gedrucktem aus dem Haus geht.
Mein iPhone nutze ich für Musik und Hörbücher, auch in der S-Bahn. Für mich ist das eine gute Lösung, wenn mich die Migräne plagt, dann fällt mir das Lesen schwer.
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savall,
Dienstag, 17. April 2012, 18:08
Ich bekenne mich schuldig. Ich bin jeden Tag 2-3 Stunden im ÖPNV unterwegs und ohne Kindle ginge es gar nicht mehr. Ich hab ihn jetzt ein knappes Jahr und hätte mir vorher nicht vorstellen können, ihn so intensiv zu nutzen. Vorteile sind geringe Größe und Gewicht, immer ein Dutzend Bücher dabei und die Akkulaufzeit unglaublich lang (i.d.R. 14 Tage bei mir). Allerdings bin ich damit bei uns hier die absolute Ausnahme, hab noch niemanden mit Kindle sonst gesehen. Handy habe alle über 3 Jahre, aber was sie im einzelnen darauf machen, ist schwer zu beurteilen, viele Musikhörer sind dabei. Ich hab auch Handy und Tablet, aber da lese ich weniger. Das Tablet ist für PDFs und Zeitschriften gut, da hat der Kindle echte Schwächen. Auf jeden Fall ist das elektronische Lesen bei mir eine Ergänzung, kein Ersatz. Bei mir ging und geht es empirisch vor allem zu Lasten des Taschenbuchs und des Kinos/Filmeguckens. Ich könnte mir aber auch durchaus vorstellen die Print-FAZ durch die App-FAZ zu ersetzen. Bei der "Zeit" geht das schon sehr gut.
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hockeystick,
Dienstag, 17. April 2012, 18:56
Ich habe noch nie, wirklich noch kein einziges Mal, einen Kindle in freier Wildbahn gesehen. iPhones und gelegentlich auch iPads sieht man natürlich häufiger im Gebrauch, auch im Café, aber nach meinem Eindruck nicht zum Lesen von Büchern.
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stimmviech,
Dienstag, 17. April 2012, 19:08
@hockeystick: Wo lebst Du? In Berlin siehst Du die Dinger inzwischen gehäuft. Ich nehme lieber das iphone und die entsprechende kindle app, da brauche ich nur ein kleines Gerät. Und die Bildschirmqualität des iphone ist wirklich beeindruckend.
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hockeystick,
Dienstag, 17. April 2012, 21:10
Die Beobachtungen (bzw. Nicht-Beobachtungen) stammen aus süddeutschen Großstädten. Ich bin zugegebenermaßen ÖPNV-Verweigerer, aber auch tagsüber häufiger mal in Cafés.
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doctor snuggles,
Dienstag, 17. April 2012, 19:46
Ich lese im Bus und in der U-Bahn - echte Bücher. Und zwar nicht, weil ich irgendwelchen bildungsbürgerlichen Visionen nachhänge, sondern weil es für mich die einzig ruhige Zeit am Tage ist, wo ich mich auf ein Buch konzentrieren kann. Von daher freue ich mich nicht gerade über Musikbeschallung durch Punks. Zu Hause habe ich zwei kleine Monster und wenn die im Bett sind, spreche ich lieber mit meiner Frau oder ich arbeite noch im Keller oder im Garten. Meistens geht es dann auch zu spät ins Bett, um dort noch länger zu lesen. Schließlich muss man ja am nächsten Tage wieder frohgemut in den Tag springen um dann, ja, um dann seine Arbeitskraft voll in den Dienst von Firma xyz zu stellen. Hurra!
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pathologe,
Dienstag, 17. April 2012, 20:01
Nigeria
ist ja Dritte Welt, sagt man so. Aber hier herrscht auch sehr viel "show off", man muss zeigen, dass man es geschafft hat. Heraus aus der Armut. Oder das, was man dafür hält.
Und darum sieht man hier sehr oft des Sonntags in der Kirche, dass die Leute, wenn der Pastor zur beglaubigten Hirnwäsche aufruft, ein iPad zücken, um dann dort die entsprechenden Bibeltextstellen zu lesen.
Und darum sieht man hier sehr oft des Sonntags in der Kirche, dass die Leute, wenn der Pastor zur beglaubigten Hirnwäsche aufruft, ein iPad zücken, um dann dort die entsprechenden Bibeltextstellen zu lesen.
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ftrab,
Dienstag, 17. April 2012, 20:57
Ja, ich lese früh die SZ auf dem Weg zur Arbeit auf dem Pad. Nein, es ist nicht besser als Papier! Aber zwei Abos nur weil die beiden volljährigen Mitglieder des Haushaltes den ersten Teil (das erste Buch) lesen wollen? Dann doch nicht.
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ingolstaedter geisterfahrer,
Dienstag, 17. April 2012, 21:46
lesen auf dem kindle
Habe mir aus Interesse einen 'kindle' geholt und lese dort Klassiker der Weltliteratur kostenlos. Das Gerät kann auch PDF darstellen. Dank einiger Projekte, sind seit Generationen in den Regalen der Universitätsbibliotheken liegende Bücher digitalis...pardon, entanalogisiert worden. Aktuelles Werk mit Lokalkolorit: Geschichte des uralten königlichen Maierhofes Ingoldestat von Johann Nepomuk Mederer (1798)
Bücher sind wichtig, viel wichtiger jedoch, wenn ich diesen Sommer die Gegend zwischen Venedig, Verona und Bologna für mehrere Wochen mit meinem Nachwuchs per Interrail und backpack erkundige, jede Gewichtseinsparung. Das Gerät mit diversen Reiseführern versehen, gewinnt mit 170 Gramm gegen gut 2,2kg Papierbuch.
Zeitungen kommen mir nicht auf das Gerät. Dort heisst es täglich: es ist Alles schon gesagt worden, jedoch noch nicht von jedem. Der Übergang zur Zeitverschwendung ist fliessend.
Bücher sind wichtig, viel wichtiger jedoch, wenn ich diesen Sommer die Gegend zwischen Venedig, Verona und Bologna für mehrere Wochen mit meinem Nachwuchs per Interrail und backpack erkundige, jede Gewichtseinsparung. Das Gerät mit diversen Reiseführern versehen, gewinnt mit 170 Gramm gegen gut 2,2kg Papierbuch.
Zeitungen kommen mir nicht auf das Gerät. Dort heisst es täglich: es ist Alles schon gesagt worden, jedoch noch nicht von jedem. Der Übergang zur Zeitverschwendung ist fliessend.
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modeste,
Mittwoch, 18. April 2012, 00:55
Wir fahren im Sommer sechs Wochen in die USA, da ist ein Kindle natürlich nett.
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groovex,
Mittwoch, 18. April 2012, 09:43
ich habe außer haus keinerlei elektronisches gerät bei mir. die welt ist so informativ und aufmerksamkeit heischend, da brauche ich das nicht. aber praktisch alle unter 30-jährigen, denen ich so begegne, sind irgendwie angestöpselt. ob sie oder ich mehr vom leben haben, beurteile ich nicht, finde aber, dass ich es bin.
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ugugu,
Mittwoch, 18. April 2012, 11:48
Mir scheint in Beppe Grillos Cinque Stelle-Bewegung kann man durchaus gewisse Parallelen zur Piratenpartei erkennen. Ich würde sogar die These aufstellen, durch Berlusconis Medienmacht haben insbesondere die kleinen Parteien insgesamt den Wert des Internets früher schätzen gelernt als anderswo. Dito Journalisten und alle anderen medial "ausrangierten" Intellektuellen. Ein durchschnittlich bekannter italienischer Journalist hat in der Regel ungefähr so viele Twitterfollower wie alle deutschen Edelfedern zusammen.
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sable,
Donnerstag, 19. April 2012, 02:14
smartphones ohne ende, gelesen wird noch nicht so viel, aber hin und wieder sieht man jemanden über ein tablet wischen. ich für meinen teil finde es schön, in meinem regal ein paar wirklich gute bücher stehen zu haben. es mag eitel sein, aber es macht jedes mal ein bißchen zufrieden, den blick über die buchrücken schweifen zu lassen - das hab ich gelesen, das wird bald dran sein - und man greift mit einer gewissen genugtuung nach einem dicken wälzer, wohl wissend, dass man wochen, vielleicht monate braucht, um den zu bewältigen. die zeit mag knapp sein, der wille schwach, aber diese freiheit lasse ich mir nicht nehmen.
und die klassiker der weltliteratur sind derart billig zu haben (inbesondere fremdsprachige), dass geld wirklich keine rolle spielt. so viel würde ich gerne lesen können!
und die klassiker der weltliteratur sind derart billig zu haben (inbesondere fremdsprachige), dass geld wirklich keine rolle spielt. so viel würde ich gerne lesen können!
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don ferrando,
Donnerstag, 19. April 2012, 12:23
Gestern abend lief mal wieder einer meiner Lieblingsfilme: Fahrenheit451 von Truffaut.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Propagandisten des ebooks hätten auch gerne eine Feuerwehr, die die guten alten Papierbücher verbrennt, damit all die reader und Kindle die einzigen Träger des geschriebenen Wortes werden.
Aber genauso, wie im Film das Buch doch siegt, wird auch in unserer Zukunft das Papierbuch nicht verdrängt werden durch die Gadgets.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Propagandisten des ebooks hätten auch gerne eine Feuerwehr, die die guten alten Papierbücher verbrennt, damit all die reader und Kindle die einzigen Träger des geschriebenen Wortes werden.
Aber genauso, wie im Film das Buch doch siegt, wird auch in unserer Zukunft das Papierbuch nicht verdrängt werden durch die Gadgets.
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kryptart,
Donnerstag, 19. April 2012, 13:10
Ich lese Bücher in gedruckter Form, aber ich verwende elektronische Ausgaben für die Suche nach bestimmten Textstellen, ein Zitat ist in einer e-Ausgabe natürlich schnell gefunden, dafür sind eBooks die ideale Lösung.
Aber Lesen, tja, auf Reisen ist der Reader eventuell keine schlechte Sache oder für Fachliteratur.
Was die generelle Kommunikation angeht.
In den USA hat man teilweise erhebliche Probleme auf Grund der Vielzahl der Netzwerke, manche machen alles über Facebook, andere über Google+, manche lesen Emails, andere nicht, einige wollen angerufen werden, die Mehrheit empfindet Anrufe eher als Belästigung u.s.w.u.s.f.
Wenn man nicht genau weiß, wer was wie nutzt, ist das ein Riesenproblem und kann außerdem zu erheblichen Verstimmungen und Mißverständnissen führen.
Wird hier auch so kommen, denke ich.
Aber Lesen, tja, auf Reisen ist der Reader eventuell keine schlechte Sache oder für Fachliteratur.
Was die generelle Kommunikation angeht.
In den USA hat man teilweise erhebliche Probleme auf Grund der Vielzahl der Netzwerke, manche machen alles über Facebook, andere über Google+, manche lesen Emails, andere nicht, einige wollen angerufen werden, die Mehrheit empfindet Anrufe eher als Belästigung u.s.w.u.s.f.
Wenn man nicht genau weiß, wer was wie nutzt, ist das ein Riesenproblem und kann außerdem zu erheblichen Verstimmungen und Mißverständnissen führen.
Wird hier auch so kommen, denke ich.
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