Wie es sein soll

Blau. Knallblau. Und sofort wird es auch wieder warm.



Gleich mal 65 Kilometer geradelt. Nachtrag: Und zwar so, mit dem Rad, das ich als den "Ernst des Lebens" bezeichne. Weil es ein Ernesto ist und ich es dem Ernst des Lebens verdanke.




















Dienstag, 17. April 2012, 19:20, von donalphons | |comment

 
Respekt!

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65 km? Naja, bei so einem "dicklichen alten Mann" ist das sicher ganz nett ... (Nudge Nudge).
Als ich 16 war, bin ich mal von West-Berlin durch die DDR über Lauenburg (kurz vor Hamburg) bis nach Bad Honnef geradelt. Mit ganz normalem Drahtesel und 20 Mark in der Tasche. Und Jugendherbergsausweis. Unterwegs noch Zeuge eines tödlichen Autounfalls auf der Landstraße gewesen.
Nach vier, fünf Tagen war ich am Rhein. Dort in der Freizeit Kohlen ausgetragen um zwei Wochen später Geld für die Rückreise per Bahn zu haben. Ankunft in Berlin-Zoo am Sonntag, den 13. August 1961 (!).
Das Rad (ein DDR-Produkt, "Mifa", zur Einsegnung vom Ostberliner Onkel bekommen) hat übrigens durchgehalten, sogar das Kopfsteinpflaster der Reichsstraße durch die alte DDR hielt es durch.

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Lieber Jeeves,
ich möchte Ihre Leistung keineswegs gering schätzen oder relativieren. Vielmehr gebührt Ihnen meine Bewunderung.
Aber ich glaube, daß man früher ein ganz anderes Verhältnis zu den mit dem Fahrrad zurückzulegenden Strecken hatte.
Mein Vater hat mir glaubhaft berichtet, daß er 1946 von München nach Landau in der Pfalz geradelt ist, um sich bei der Legion zu bewerben und wieder zurück, als er abgelehnt wurde.
Alles ohne Carbon, Aluminium und Gangschaltung.
Leider hat er mir diese körperliche Ausdauer weder vererbt noch anerzogen!

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naja ausdauer hat man nicht, die erwirbt man. jeden tag zügige 20km machen aus einem gleich einen ganz anderen menschen.

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naturgemäß meinte ich nicht die Ausdauer als solche, sondern Fähigkeit, den inneren Schweinehund zu überwinden.

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nun da wird ihnen wohl niemand mehr helfen können ;)
die schuldfrage ist da aber auch nicht klar. es soll auch familienintern erhebliche abweichungen diesbezüglich geben ; )

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@don ferrando:
Der Aufwand zur Überwindung des Schweinehunds sinkt praktisch von Mal zu Mal ein bisschen. Ich habe im Sommer 2009 nach mindestens fünf oder sechs Jahren Pause angefangen, wieder ab und zu ein paar Runden zu drehen. Zunächst nur mal paar Kilometer auf dem Rheindeich, dann eine Runde um die Vebundgemeinde und irgendwann als die Blätter schon anfingen gelb zu werden, über den Rhein und weiter ins Neandertal, andermal zur Raketenstation Hombroich und zum Saisonabschluss an den Baldeneysee, was immerhin knapp 80 km waren und für mich Flachlandtiroler auf dem Rückweg einen fiesen Anstieg parat hatte. Mit steigendem Spaß an der Sache war der Schweinehund ein immer leichterer Gegner, und längst ist es so, dass ich anfange, etwas hibbelig zu werden, wenn ich mal zwei Wochen gar nicht aufs Rad komme.

Andererseits macht mich die Vorstellung, auch nur einen Kilometer zu joggen, auf einen Schlag unendlich müde. ;-)

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@ don ferrando: Glaube ich Ihrem Vater sofort. Mein Vater ist mit seinen Schulfreunden in den 1950ern vom Rhein-Main-Gebiet nach Italien geradelt und wieder zurück. Soweit ich weiß, ging deren Radtour bis Rom. Geld für den Zug hatten die keins, Gangschaltungen an den Rädern bestimmt auch nicht.

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@mark793,
danke für die aufmunternden Worte.
Diese Regelmäßigkeit ist mein Problem.
Und zu viele Baustellen. (also nicht auf der Straße, sondern in meiner Freizeitgestaltung). Dabei habe ich bzgl des Radelns keine großen Ambitionen, wie etliche Rad Junkies, die hier schreiben und kommentieren.
Aber so 3 x 15km die Woche würde ich gerne schaffen.

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Zum Radjunkie
wird man nicht geboren oder von jetzt auf nachher ein solcher. Die Ambitionen kommen eventuell ganz von allein, sobald man merkt, huch, da geht ja was.

Angefangen habe ich weniger mit dem Vorsatz von Regelmäßigkeit, sondern mir wie gesagt zunächst Strecken/Ziele rausgeguckt, wo ich mal hinfahren könnte. Etwa eine Runde von ca. 30 km, die mich an drei Windmühlen vorbeiführte, eine davon habe ich besichtigt. Der Zug zu einer gewissen Regelmäßigkeit im Rundendrehen auch ohne konkretes Ziel vor Augen kam dann irgendwann mit der Zeit, aber ich weiß nicht, ob es für mich funktioniert hätte, von Anfang an direkt darauf hinzuarbeiten.

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ich fahre auch erst seit 4 Jahren intensiver. hat angefangen mit nächtlichen 10km sprinttouren, daraus wurden schnell 30km 1-2x die woche bei tageslicht, inzwischen eher 1-2x 70km + 100km stadtverkehr.

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In Salo übrigens ist auch so ein Laden, der manchnal 6,5k-Kisten für 1,5k hat. Und wenn ich auch gern alte Kisten fahre: Puh. Das Ding ist schon nicht schlecht.

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Ohne Ball, auf den ich eindreschen kann, keine Motivation und somit auch kein Bewegungsdrang. Na ja, und Polo finde ich bescheuert (außerdem Pferdeallergie). Bliebe also, wenn es was mit Rädern sein soll, nur Rollstuhl-Tennis. Bis dahin habe ich hoffentlich noch ein paar Jährchen Zeit.

Nichts langweiligeres auf der Welt als Übertragungen von Rad- oder Autorennen - gilt natürlich nicht für die MM und L´Eroica beim Don.

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Das ist mal ein wahres Wort: Bewegung nur mit Ball.

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@rollproll: Strike.

Und herzmerci für die schönen filmchen.

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Mich. Peitscht. Der. Neid.
Ernsthaft. Was würde ich darum geben. Warmer blauer Himmel, ein Velo. Zeit.
PS: wann ist die nächste Bella Italia Kolumne?

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Mein Angebot steht, zur Verfügung sind ein Pinarello, ein De Rosa, ein Isaia und ein Colnago.

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Die beste Ehefrau von allen wird mich peinigen. Aber bei mir ist bald etwas leerlauf, da könnte es passen.
Meine eggbeater Pedale bringe ich mit :)

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Aha, das Gabelschaftrohr nicht gekürzt und den Vorbau mit dem Spacer gedeckelt. Ja, da haben Sie Reserven. Wir werden alle nicht jünger. ;-)

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Das hat der Vorbesitzer so gemacht, dann aber festgestellt, dass es schon jetzt nichts mehr für ihn ist.

Ich nenne es Ernst. Aus Gründen nicht Ernesto, sondern Ernst. Denn ich hatte etwas zu feiern und etwas zu vergessen.

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/cx1.jpg

Und nein, ich gebe keine 6300 Euro für ein Rad aus.

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Holgi hat übrigens immer noch Hinternschmerzen ;)

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die 65km aufm zeitfahrsattel verbracht?

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Nein, der flauschigere Sattel hatte eine fiese Kante.

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Der Möwenflügellenker ist übrigens praktisch für Senioren:



Bringt auch wieder zwei Zentimeter, aber sieht besser aus als ein Spacerturm.

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Obwohl ich mich mit der Stilettogabel nie so recht anfreunden werde, finde ich ihr Colnago ein wunderschönes Rad. Bei dem Lenker bin ich mir da nicht so sicher, da bin ich eher konservativ.
Wie fühlt sich das denn an, so ohne Lenkerband?

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Danke. Ohne Lenkerband geht es, aber nicht sehr gut. Allerdings bekam ich beim Kauf euine frische Rolle von Colnago dazu, in Rot, und die habe ich gestern danach aufgewickelt. Vor allem aber, weil mir das Carbon, das "Schau her mein Lenker kostet mehr als Dein ganzes Rad"-Getue des Rades zu viel wurde. Wäre der nicht dran gewesen, hätte ich einen normalen Lenker genommen. Lenker verschleissen bei Stürzen, da lohnt sich das nicht.

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zum posen ist ja auch noch ein passender vorbau am rad *duck*

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So, wie es ist, kam es von einem Regionalminister der Berlusconipartei....

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Muss gestehen, dass ich bei Colnagos der letzten 10, 15 Jahre immer etwas hin- und hergerissen bin zwischen "wow" und "oh, no". Das Gerät hier ist so "over the edge", dass dann auch dieser Lenker schon irgendwie passt.

Ich hätte mit so einem Hobel ja immer ein leichtes mentales Problem dergestalt, dass ich meine, es dann auch entsprechend unbezwingbar schnell fahren können zu müssen. Weiß auch nicht, woher das kommt.

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Einspruch, @jotwede! Jetzt stellnse sich das Maschinchen mal mit einer der üblichen geblähten Carbo-testosteron-Muckibudengabeln vor.

Na?

@Don: Glückwunsch zu dem Fang. Selten so nen hübschen Plastikbomber gesehen. Ein guter Platz, für's Feiern und für's Vergessen!

(Letztlich ist das Rennrad ja ein Fluchtfahrzeug ...)

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So, wie es ist, kam es von einem Regionalminister der Berlusconipartei....
Jetzt müssense schon ihr Tafelsilber verhökern, man könnte beinahe Mitleid bekommen....

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@schauerfeld
Ach was nix gebläht, aus Kohle gesponnenen Fasern, schlank und rank. Das wichtigste jedoch, sie sollte einen eleganten Bogen haben.

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... und der Forza-Italia-Fettsack post vielleicht besser auf ner VW-Ducati: Da haben zumindest die Laufräder keine Gewichtsbeschränkung ... :-)

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Wer sowas wie die Pinarello Onda haben will: Ich kenne da eine günstige Quelle.

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Danke der Nachfrage.

(An einer günstigen Quelle für Ihr stiletto-Teil wäre ich schon eher interessiert :-)

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Von dem (Einzelaufbau für den Kunden) hatte er nur eines... welche Rahmenhöhe soll es denn sein?

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Ist so ca. ein sechziger Rahmen - naja, custom made. Was braucht man da, die Schaftlänge?

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@schauerfeld
Um Gottes Willen!
Jetzt zwingense mich in den Fahrradkeller zum Foto knipsen. Ich dachte eher an so was.

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bici mata in salo, und den Chef auf englisch bitten, dass er mal in den Hof schaut. Ein rosa Pina Onda mit Record 10fach in der Grösse ist sicher da... aber ich glaube auch ein ernesto C5o.

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Vielen Dank!
Im Frühsommer geht's in die ungefähre Gegend - so hab ich einen perfekten zweiten Grund für den Lago di Garda.

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Nachtrag: Ein CX-1 in schwarzweiss steht da mit einer Ultegra rum, wie ich gerade in meinen Bildern sah, und das sollte so um die 60 sein.

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Messbar?
Werter Don Alphonso,
ist denn für einen ambitionierten Freizeitradler wie Sie ( ich hoffe, die Bezeichnung trifft es einigermaßen) tatsächlich ein Unterschied meßbar zwischen diesem Colnago-Renner hier und z.B. Ihrem Rad von der Eroica? Oder ist es nur eine gefühlter Unterschied (culometro, wie man in Italien sagt)?

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was wollen sie denn messen?

Durchschnitts oder spitzengeschwindigkeit ?

Effizienz (wieviel watt aus den beinen auf der Straße ankommen ?

ergonomie?

fahrkomfort

da wirds schon recht schwammig ...

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Auf dem Weg nach Valeggio sind das ungefähr 5 Minuten, würde ich sagen. Das Rad wiegt 6,8 Kilo, das bei der l'Eroice 11,2, die reifen haben sehr weniger Widerstand, die Laufräder beschleunigen sehr viel besser - das alles zusammen merkt man einfach.

Aber es muss trotzdem nicht sein.

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Danke für die schnelle Antwort!

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@don ferrando, ich war am Samstag mit etwa 20 weiteren auf einer 160 km Tour unterwegs. Ich selbst mit einem Stahlrenner aus den 70ern, schweren Laufrädern und etwas schwereren Reifen, die meisten anderen mit welchen aus den 80ern, ein paar auf Carbon. Wir sind zusammen losgefahren und zusammen angekommen. Bei Steigungen jenseits der 10 %, da habe ich immer ein paar Meter verloren. Allerdings habe ich die auch auf Ü60-Teilnehmer auf Stahl verloren, die radsportbedingt richtig fit waren ;-)

@DA: Ich finde das nicht richtig, dass ein italienisches Rad schwarz-weiß-rot ist. Ganz falsch ist es , dass ein Colnago schwarz-weiß-rot ist. Die hiesige Fehlfarbe fristet hier ein Schattendasein und ich werde es wohl dem Lackierer hinstellen, damit er das wegmacht.

@jeeves: Das alte DDR-Kopfsteinpflaster gibt es immer noch, mehr als einem lieb ist...

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Das ist halt der Stil der Zeit. Hätte ich ein Cristallo in italienischen Farben bekommen, hätte ich es auch genommen. Beim Gebrauchtkauf kann man nicht frei entscheiden, aber spart 5k.

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Doch doch, man kann frei entscheiden ... es nicht zu kaufen ;-)

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Und was hat man dann davon? In meinem Alter sind die Tage nicht mehr so häufig, dass man so etwas noch geniessen kann. Und so viele Alternativen gibt es dann auch nicht.

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Na, das stimmt nicht so ganz.
Sie selbst haben es bekannt gemacht:
http://www.panificiopavesi.com/

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Wo war das?
Ich bin auch ein großer Fan Italiens und genieße es, einfach nur durch die Landschaft zu fahren und den Ausblick auf diese zu genießen. Um dann in den hübschen Ortschaften anzuhalten und diese per pedes zu erkunden.
Und nun meine Frage vielmehr Bitte: Wie wäre es denn mit einem Reiseführer, geschrieben von Don Alphonso? Oder zumindestens Hinweise bei den Bildern, wo das war?

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Das ist das Tal des Mincio rund um Valeggio. Dort kann man auch sehr schön wandern, besonders aber radeln, und es muss auch kein Rennrad sein.

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http://www.norditalien-magazin.de/venetien/valeggio-sul-mincio/borghetto/index.html

Das von Don fotografierte Ristorante ist übrigens ausgezeichnet.

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Nur mal so nebenbei.

Wir sind derzeit in einer Stadt, die ich mit "Chioggia, eine italienische Stadt, die italienischer nicht sein kann" tituliere.

http://de.wikipedia.org/wiki/Chioggia

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Bella Italia
Heute Teil 3 in der Zeitung, auf S. 29. Als Zugabe gibt es Paul Ingendaay auf S. 27 und Andrea Diener im Reiseblatt. Nun, das lohnt doch wirklich.
Im übrigen haben die Italiener recht, Don Alphonso, man soll sich von der schnöden Realität nicht allzusehr beeindrucken lassen.

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Danke für die meldung, ich erfahre das ja immer erst durch die Leser. Preview für Nummer 4 gibt es heute.

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