Die Apliken, die Sitzung und die Freiheit der Gedanken

Neben so praktischen, aber eigentlich von mir nicht besonders geschätzten Aspekten wie "Gelderwerb", zu denen ich trotz nicht ganz kleiner elterlicher Immobilien gezwungen bin (wie angenehm muss es damals im Jordantal unter all den Trauben allein mit Milch, Honig und Amalekiterin gewesen sein), haben längere Meetings mit wichtigtuenden LLPs den Vorteil, dass sie in zwei Teile zerfallen: Die Lügen, die man sich nicht mehr anhören muss, weil man sie schon kennt, und die wenigen Minuten, in denen es ans Eingemachte geht. Dann fliegen die Fetzen, es wird laut und unangenehm, Türen werden geknallt, und am Ende geht man mit einem Hausverbot und ein paar neuen Mandanten raus. Die andere Zeit jedoch kann man überlegen, die Gedanken schweifen lassen -

zum Beispiel zu den Fehlkäufen der letzten Wochen. Ich kaufe in der Regel nach Gelegenheit und plötzlicher Gier; wenn ich es sehe, weiss ich, das ich es noch nicht mal kannte, aber eigentlich schon immer haben wollte, und nehme es natürlich. A Platzerl findt se imma, sagte meine Grossmutter, und sie hatte natürlich - wie immer - recht. Nur bei den Apliken nicht, die ich aus einer Kiste eines ländlichen Trödelmarktes zug. Feuervergoldete Bronzeapliken, einflammig, wirklich schön - aber seit drei Wochen suche ich vergebens einen Platz dafür. Die Erleuchtung kam während des Vortrags des Geschäftsberichts zum Punkt "Anlegereinlullendes, um sie nachher mit Nachzahlung abzuzocken":



Rechts und links von den Fenstern natürlich, damit die anderen Apliken neben dem Spiegel nicht so einen einsamen Lichtklops in der Mitte bilden. So, wie das eben in derartigen Gebäuden üblich war. Drei Wochen boin ich verblödet daran vorbeigelaufen, und erst, als es um einen Scheinmietvertrag ging, kam die Lösung.

Eine Aplik habe ich noch. Und einen unerwarteten Auftrag, der moch schon wieder nach München zwingt. Vielleicht klappt es auch diesmal, wer weiss.

Donnerstag, 25. Oktober 2007, 13:12, von donalphons | |comment

 
Schön bei DonAlphonso im Salon. Hier sind Coffee Table-Books wirklich sinnvoll.

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In meinem Fall ist es Fachliteratur - gut, dass ich nicht Jura studiert habe :-)

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oberhalb vom spiegel vielleicht noch ? oder steht da schon was weg?

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Das ist dann ein Risiko wegen der Decke, leider. So halbhoch macht es ein ganz angenehmes Licht.

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Sowas ist eine private Räumlichkeit. Das ist echter Luxus.

Der Couchtisch ist es aber noch nicht so ganz, oder?

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Naja, ich gebe es ja zu: Stadtpalast, gebaut 1600.
Es gibt hier gerade im Hinterhaus Zimmer, in denen ich noch nie drin war, kein Witz. Der Tisch passt aber gut zum Parkett, und rote Eichentische der Donauebene sind nicht leicht zu finden. (Der Preis war damals atemberaubend, das ist noch ein Möbel für die Ewigkeit)

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Wenn der Tisch lokale Herstellung ist, und wertvoll, dann paßt er auch zu den Möbeln, die sonst mit Moderne und Geradlinigkeit nicht viel am Hut haben.-

Ich glaube, früher waren Tische, die man zu Sofas und Chaiselonguen und dergl. stellte, nicht so niedrig. Das irritiert optisch wohl noch am meisten.

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Das täuscht etwas, in Wirklichkeit ist er schon einigermassen hoch, höher jedenfalls als die Sitzfläche der Sofas. Mei. Ich bin halt kein Freund von Wegschmeissen aus stilistischen Gründen, und wenn Gäste da sind, sieht man den Tisch vor Essen sowieso nicht mehr.

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Das Sofa komme ich dann morgen abholen. :D

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Ich warte.
Mit der Schrotflinte ;-)

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