: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 17. Dezember 2004

Real Life 16.12.04 - Wie ich das mit Haffa finde,

will der Anrufer wissen. Gut, natürlich. Ich war bei der Grundsteinlegung der Zentrale in Unterföhring und bei einer Party für Junior Web, der interaktiven Internet-Glotze von EMTV, die wahrscheinlich kaum jemand kennt, weil das Projekt versenkt wurde, bevor es online ging. Spassigerweise wollen die Kläger jetzt die Millionen, die in Junior Web verbrannt wurden, nein wie witzig, trotzdem hätte ich gern die Gesichter der Haffas heute gesehen, just like the bad old times.



Bei der wilden Hatz im Nebel sind sie bisher immer gut davongekommen, wenn es gekracht hat. Jetzt erst bringen sie die umherfliegenden Trümmer der Katastrophe zum Stehen. Nicht alle werden ihre Klagen gegen die Haffas gewinnen, aber die, die durchkommen, werden die Haffas im Kern treffen. Das kann richtig übel werden. Es wir noch lange dauern, aber es wird kein Vergnügen, kein Rasen auf dem Highspeed-Track, sondern das Schliddern auf eisigen Fahrbahnen, und vor dem Abgrund gibt es keine Leitplanke.

Damit es mir trotz Freisprechanlage nicht genauso auf der A100 geht, würge ich das Gespräch ab und fahre weiter nach Neuköln, Britzer Damm. Geschäfte voller Ramsch, Barockrahmen aus Kunststoff, Heiligenbilder, billiges Besteck in edel scheinenden Koffern, knallbunter Unterhaltungselektronikschrott aus Sweat Shops, Mangamonster, Plastikblumen und Fabrikteppiche, und die Leute kaufen wie blöd.

Na also, Herr Haffa. Es geht doch, Geld mit Ramsch zu machen. Nur der Vertriebsweg war falsch, und die Kosten zu hoch. Der Markt, die Kundschaft existiert, also weiter für den Fortbestand des Goldenen Zeitalters.

... link (6 Kommentare)   ... comment


Clean Picture Contest

Alles sauber aufgeräumt. Viele Lichter sind an, viele sitzen an ihren Standardtischen und arbeiten Standardaufgaben ab. Schnell, effektiv, zielstrebig, zumindest, was die Punkte und das Diplom angeht.



Es gibt Tage, da mag ich das dumme, nichtssagende Geplapper, das Abgleichen ihrer Phantasie mit den Phantasien, die ich an anderen Orten mitbekomme. Man kann ihnen aber auch erzählen, wie schlimm das da draussen ist; es stört sie nicht, denn sie begreifen es als Chance. Sie sehen nicht die 100, die auf die Fresse fliegen, sondern den einen, der sein Stolpern als Erfolg feiert.

Es gibt Nächte, in denen ich rüberschaue und The Doors laufen lasse, wie heute Nacht, wenn sogar bei denen manche anfangen, den Irrsinn zu hinterfragen, der da drinnen geschieht. Ich höre Riders on the storm. Aber bevor ich es Ernst nehme, denke ich doch eher an Hoppe Hoppe Reiter und die darin enthaltenen universellen Lebensweisheiten, und summe es ihnen durch das Dunkel zu.

Morgen wieder Dreck aus Berlin.

... link (13 Kommentare)   ... comment