: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 10. Mai 2005

Erbärmliches Erbreuern

Jetzt ist er am Boden zerstört, der Breuer. Wie gemein die doch mit ihm und der Deutsche Börse AG umgegangen sind. Diese fiesen Hedge Fonds mit ihren kurzfristigen Zielen!

Nachdem ich mich noch an die Zeiten erinnern kann, als die Deutsche Bank das Privatkundengeschäft zurückgefahren hat, mal eben Deutsche Bank 24 wurde, mal eben das Internetbanking vorantrieb und dann gleich wieder einstellte, als sie unbedingt Renditen des internationalen Marktes erziehlen musste und laufend fusionieren wollte, oder ganze Abteilungen abstossen, und das alles immer sofort und schnell - habe ich diesmal schon den Euindruck, dass der Richtige einmal die Folgen seiner eigenen Strategie erlebt hat.

Jetzt noch der Mannesmann-Prozess, und dann ist dieses Kapitel der Deutschland AG zu Ende. Es wundert mich nur, warum breuer als Repräsentant dieses Systems gilt. Er ist der Totengräber, er ist derjenige, der diese AG moralisch ruiniert hat. Kein Hege Fond kann übler sein.

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Infowars

Erasmus von Rotterdam hat mal gesagt: "Süss erscheint der Krieg dem Unerfahrenen". Kein Link, leider, der Mann hatte seinerzeit zwar eine bemerkenswerte Publizität, aber das war noch auf aus Stoff gewonnenem Papier, also noch lange vor der Zeit, da Papier aus toten Bäumen gemacht wurde. Dafür halten seine Werke auch noch gut und gern 4, 5000 Jahre bei guter Lagerung. Was man von den Schützenlöchern und Latrinen der digitalen Frontlinien nicht sagen kann, da reicht schon ein kleiner Festplattencrash, und die so schön ausgemalte Zukunft ist nur noch ein Haufen rauchendes Silizium.

Nach dem Scheitern der New Economy sollte man denken, dass die Lust auf die Schützengräben und Stacheldrahtverhaue derer, die bei ihrem eigenen Giftgasangriff auf Brick & Mortar sowie totes Holz umgekommen sind, nachgelassen hat. Zumal das eine prima neben dem anderen existieren kann, die Welt gross genug für alle ist. Aber dann gibt es wieder so Propagandaschreiber, die neue Eliten ausrufen, und es geht wieder von vorne los. Diesmal sogar innerhalb der eigenen digitalen Reihen, wie ich heute morgen zufällig via hier entdeckt habe.

Wer will, den soll man ziehen lassen - an der cutting edge der technologischen Entwicklung, zwischen dem Bullshit der Medienlatrinen und den Granaten, die die VCs in die eigenen Leute feuern, in den hastig entwickelten Tieffliegern mit neuen Piloten und beim ungeübten Umgang mit Napalm wird die Süssigkeit des Kriegs schnell bitter, ganz gleich, welcher Autor da vorne neuen Lebensraum im Digitalen verspricht.

Wie auch immer: Hier meine Vorstellung der Sturmtuppen auf der einen und einiger Unbestürmbarer (es gibt sicher viele weitere in vielen Variationen) auf der anderen Seite.

Die digitale Grenzwertigkeit (nach Don Alphonso)

Das Digifrontschwein Die ruhige Etappe
Hat Firefox Internet Explorer geht auch
Kennt Doc Searls, und alles, was man sonst kennen mussKennt, was ihm Spass macht
Benutzt RSS ReaderGeht auf Webseiten, braucht kein Informationstrommelfeuer
Hat ein BlogÜberlegt sich die Anschaffung, ist aber von der Propaganda angekotzt
Informiert sich bei BoingBoing (oder Slashdot)Liest oft ein gutes Buch, weil er in der Lage ist, längere Texte zu erfassen
Gelangweilt von FlickrMacht auch Papierabzüge, die er nicht wegschmeisst, mag die Intimität von Photos, und wen gehen seine Bilder überhaupt was an?
Bekommt die Nachrichten von Google - unter anderem auch von der NationalzeitungEntscheidet sich jeden Tag neu, denkt ideologiekritisch und weiss, dass die wirklich wichtigen Informationen nicht im Minutentakt durchrauschen

So in etwa. Man lasse sie ziehen. In den Massengräbern der New economy sind noch viele Plätze frei, und da spielt es keine Rolle, welche hübsche neue Uniform sie für den Sturmlauf ins Nichts bekommen haben.


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Schön war´s.

Johnny hatte nach dem Fritz-Blogger-Salon ein paar Bedenken, Holgi war an den Fadern sehr souverän. Modeste sagte sehr souveräne Dinge, und ich wollte live bloggen, hatte aber nach kurzer Zeit kein Internet mehr.

Und dabei ging im Fritz-Forum die Post ab. Und hier gibt es die schriftliche Zusammenfassung.

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