: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 11. Mai 2005

In the VIP

Eine blaue Kunststoffverkleidung, darauf einige Buzzwords wie in einem Menu einer Website, und natürlich ein Name, der viel verspricht: VIP Promotion. Agentur halt. Mit vielen Dienstleistungen. Zumindest früher. Zum Ausblenden der Realität waren da, wo jetzt die orangen Zu-Vermieten-Schilder sind, blickdichte Jalousien.



Es erinnert mich stark an all die kleinen als "Corporate Blogger" firmierenden Halbarbeitslosen und Poser hierzulande, die kleinen Webkreaturen, die angebliche "A-Lister" dissen, damit mal ein Schwung Leute ihre kruden Touri-Suffkopp-Marketing-Literaturprojekte entdeckt, all die 1-Personen-Läden, die das "wir" in der Firmenbeschreibung pflegen, die Open-BC-Sickos mit ihren Wellness-Beratungs-Coaches, die eigentlich versteckte Prostitution betreiben, und an all die Business-Metastasen, die an der realen Wirtschaft wuchern wollen. Es ist soviel leichter, im Virtuellen den Schein aufrecht zu erhalten, aber ich kenne Euch, Ihr kleinen Pinscher: Genau so erbärmlich seht ihr aus, das seid Ihr, wenn man Euch in die Realität zerren würde.

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Eine Frage, die allen auf der Zunge liegt:

Wie schlecht muss eigentlich PC-Welt sein, wenn die den Bloghoster 20six gut finden? Und wie beschissen sind die anderen Medien, die das auch noch abschreiben?

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Medien - Gegenöffentlichkeit - Öffentlichkeit

Ziemlich zum Ende der Sendung bei Fritz kam dann der Begriff der Gegenöffentlichkeit, die Blogs wären/sein könnten. Das sind so die Momente, wo ich am Mikrophon zu nagen beginne, da drängt es mich etwas zu sagen, denn da kann ich einiges beitragen. Denn: Wer Blogs für "Gegenöffentlichkeit" hält, weiss nicht, wofür der Begriff bislang steht.

Ich habe meine ersten journalistischen Schritte bei einem Medium gemacht, das einigen Alt-68ern gehörte, die genau diese Gegenöffentlichkeit im Sinn hatten. Die Folge war eine totalitär anmutende Ausrichtung auf den politischen Kampf, der so weit ging, dass Post von "Verräterparteien" wie der SPD schon mal von einem der Leiter dieser alten Truppe weggeworfen wurde. Das Briefgeheimnis galt nichts, und Rezensionsexemplare, die nicht in sein Schema passten, landeten in den Antiquariaten zur Finanzierung der guten Sache - die Redakteure mussten sich dann selbst mit den zu Recht verärgerten Verlagen rumschlagen. Wer politisch nicht auf der Linie lag, wurde früher oder später rausgeekelt, oder unterwarf sich einer Gesellschafterversammlung, für die die Ideale des Sozialismus in dieser Phase des Kampfes innerhalb der eigenen Reihen zurückstehen mussten. mehr an der Blogbar

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