Ich bin kein Feind von Rauchern

Also, nichts Grundsätzliches. Ich behandle Raucher genauso höflich und zuvorkommend wie jeden anderen Menschen. Und wenn mich jemand fragt, ob es mich stört, wenn er nach dem Essen raucht, sagte ich nie nein. Weil es ohnehin schon egal war, und die Frage rethorisch war. Eine Floskel, deren Unhöflichkeit nicht besser würde, hätte man sie anders beantwortet. Und wenn eine Raucherin fragt, ob sie mit dem neuen Parfum gut riecht, vermeide ich eine ehrliche Antwort - mal abgesehen davon, dass sie es wissen, und deshalb etwas sehr viel enorm viel dicker, fett auftragen. Was dann auch gut riecht - aber ohne die Tabakbasis wäre es besser.

Ich erlaube es aber nicht, dass man bei mir raucht. Und wer rauchen will, muss ganz raus, vor die Tür. Ohne Begleitung. Und ich sitze dann oben und mache mir Gedanken über die Prioritäten bei Rauchern. Eher feinsinnige Gedanken, mitleidsvoll und verständig. Bis ich am nächsten Morgen vor die Tür trete. Da sieht es nämlich meistens so aus:



Und ich bin dann der, der dafür Sorge trägt, dass es hier nicht weiterhin so aussieht. Das ist gar nicht so einfach, die Kippen aus den Ritzen zu fegen. Natürlich könnte man sich auch bücken, und sie, mit Gummihandschuhen angetan, aus den Ritzen picken. Man könnte aber auch so eine asoziale D****** am Genick packen und das alles mit der Zunge rauskitzeln lassen. Und das würde mir fraglos mehr Spass machen. Zumal es sicher auch einen gewissen Entwöhnungseffekt für die Suchtbolzen nach sich zöge. Rauchen aufhören kann ganz einfach sein, wenn man nebenbei den Staub und den Russ der Strassen vergegenwärtigt. Und den Applaus anderer Hausbesitzer in der Altstadt.

Denn wenn ich ganz ehrlich bin. Also ganz, ganz ehrlich: Ich finde rauchen rücksichtslos gegenüber anderen, unsexy, absolut verzichtbar und ja, ich finde es verdammt gut, dass es ein Rauchverbot in Gaststätten gibt. Wie es auch nicht erlaubt ist, in Ecken zu pinkeln. Viele Raucher würden sich zu Tode schämen, entwiche ihnen beim Essen ein Aufstossen, und es wird Zeit, dass man hier die Verhältnisse klar macht: kein Rülpser ist so widerlich, wie es der Gestank der Zigaretten ist. Und das beste: Nach ein paar Wochen wird es die Raucher nicht mehr stören.

Bleibt nur noch das Problem mit meiner Einfahrt. Tja. Wie wäre es mit einem Rauchverbot in der Öffentlichkeit?

Freitag, 4. Januar 2008, 23:46, von donalphons | |comment

 
War da etwa auch die dabei, die an Deinem Gasherd zündelte?

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Nein, die gehen in den Hof, und dort ist auch die Mülltonne. Anyway, in diesen Kreisen und Alter gilt rauchen nicht mehr als allzu cool. Man kennt ja langsam die Leute, die das erste Carzinom haben, oder schnell schnaufen, wenn die Treppen kommen.

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Man sollte dann auch direkt den Leuten, die ohne Zigarretten stinken die Öffentlichkeit verbieten.

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Menschlicher Gestank, sagt man, ist nicht gerade krebserregend. Und verschmutzt nicht die Einfahrt.

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Rücksichtslos ist es trotzdem. Was ist mit Autos? Krebserregend ohne Ende. Braucht niemand, ab sofort nur noch ein paar Busse und vielleicht Krankenwagen etc. Was ist mit Kaugummis? Ist nach ein paar Tagen kaum vom Pflaster zu bekommen. Kauen sieht ausserdem scheisse aus. Alles sofort verbieten, imho.
Ein Kompromiss wäre es, Rauchern so ein schicken gelben Stern aufzukleben, dann könnte jeder rechtzeitig die Strassenseite wechseln. oO

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Na na. Ich muss schon bitten. Zu dem Thema kommt man normalerweise erst nach 50 Kommentaren.

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Täuscht der Eindruck, ...
... oder machen die Süchtigen z.Z. eine initiale Verschlimmerung durch? Nach dem Kino ganze Scharen, die noch vor Verlassen des Gebäudes die Fluppe im Mund haben. In der Fußgängerzone mehr Raucher als je zuvor.

Haben da Leute Angst, ihnen könnte etwas entgehen, wenn sie irgendwann mal 1,2 Stunden verzichten müssen - und paffen schon mal auf Vorrat ?!?

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Alternativ könntest Du Deinen Gästen ein Stück Kautabak anbieten... Könnte auch für extremen Fetisch-Foodporn interessant sein...

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Sie fallen den normalen Menschen nur stärker auf, weil mittlerweile sehr viele Menschen begriffen haben, dass Rauchen eben *nicht* irgendwie überall dazugehört. Und wahrscheinlich auch, weil sie wissen, dass sie nur den Weg bis in den nächsten geschlossenen Raum Zeit haben.

Don, Raucher wissen in der Regel nicht mal ansatzweise, wie schlecht sie riechen. Dass sie mehr Parfum auftragen, dürfte eher am schlechten Geruchssinn liegen.

Realmad, oder Nikotinfurzkissen :)

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So ein Ärger, das könnte in der Tat glatt unter Godwin's Law fallen.

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Vielleicht probierst Du erst mal einen Bezug zu Pol Pot, Erich Mielke oder einigen bayerischen Ministerpräsidenten?

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Kann mir bitte schnell jemand eine passende Person nennen, die nicht nur kein Nazi sondern im Gegensatz zu Hitler auch tatsächlich Vegetarier war?

€: Noch zum Thema, gab's nicht vor laaaaanger Zeit mal die Sitte ein eigenes Zimmer zum rauchen einzurichten? Was ist daraus geworden?

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1. ich rauche. und ich tu es mittlerweile (lernprozess, zugegebenermassen) draussen. ich schmeiße niemals kippen irgendwohin. so einfach? so einfach.
(ich frage allerdings niemals leute nach meinem körpergeruch und denke auch gar nicht daran, damit anzufangen.)

2. der autovergleich ist trotzdem zutreffend. umweltzonen sind doch kinderteller! lächerlich vor dem hintergrund, was im vergleich zum rauchen hier passieren sollte.

3. hiermit vergleiche ich offiziell den holocaust mit einem glas bier! und bin zudem der erste, der autobahn sagt! prost!

4. dirk bach. und jetzt?

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wieso jetzt autoverbot? fahren die denn in geschlossenen räumen?

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Rauchverbot in der Öffentlichkeit wäre machbar gegen Autoverbot in Städten. Jeden Meter fett fahren stinkt auch und ist schlecht fürs Herz.

Also hier in Hessen jammern manche nach ein paar Monaten noch, mir ist es gleich, für einige Zigaretten musste ich schon immer raus und der soziale Effekt vor der Tür ist immens.

Hier in Koch-City kostet Kippe auf den Boden werfen 25 Euro theoretisch, ich streife die Asche ab und stecke die Kippe ein. Herrlicher verwegener Duft.

Ein frohes Neues, und auf weitere Verhaltensrichtlinien für mein Wohlleben bin ich gespannt

Toll wäre auch Stockhiebe auf die Fußsohlen für auf den Boden rotzen!

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wenn dann
der donaukurier als das örtliche käsblatt vermeldet, der stadtrat sei zu einem arbeitsbesuch nach singapur aufgebrochen, weisst du, dass du diese sorgen die längste zeit gehabt hast.

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Muss ich denen mal vorschlagen. Law and Order zieht bei denen immer, solange es nicht gegen Alkoholismus und diese Häuser mit rot beleuchteten Palmen geht.

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"nie nein"?
" ... Ich behandle Raucher genauso höflich und zuvorkommend wie jeden anderen Menschen. Und wenn mich jemand fragt, ob es mich stört, wenn er nach dem Essen raucht, sagte ich nie nein ..."

Aber das empfindet der Raucher dann doch als unhöflich. Oder ist das "nie" da zuviel reingerutscht? Ich jedenfalls habe mir vor Jahren angewöhnt, nicht mehr zu lügen (in dieser Sache) und habe vergangenheitlich desöfteren "ja" auf die "stört's Dich" Frage gesagt. Den Raucher interessiert es eh nicht. Und ich habe wenigstens noch meinen Spaß an seinem blöden Gesicht, wenn er sich dann trotzdem die Kippe anzündet. Kenne ich die Person nicht näher kann ich dann meinen Spaß wenigstens noch mit "Das ist jetzt aber ziemlich unhöflich" vergrößern.

Vorhin in einem Konsumtempel war ich überrascht, dass hier in NRW offenbar niemand mitbekommen hat, dass Rauchen in öffentlichen Gebäuden nicht mehr stattfinden soll.

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Die meisten wissen ohnehin, dass ich lüge, also, was soll´s. Auch Raucher sind Menschen, und die Lüge ist oft höflicher als die Wahrheit. Vielleicht nicht nach dem Pedanten Knigge, aber mein Standardwerk zu dieser Frage stammt von Rabelais Machiavelli den Kurtisanengesprächen des Aretino Castiglione.

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Bitte nicht verschämt in die Ecken pinkeln...
...sondern einfach und ehrlich untern Tisch! :-)

Nee, da fällt mir immer wieder dieser schöne Dialog aus "Tampopo" ein:

"Stört es Sie, wenn ich hier (=am Tisch) rauche?"

"Stört es Sie, wenn ich hier einen fahren lasse?"

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Danke an der wobbler
"Bitte nicht verschämt in die Ecken pinkeln...
...sondern einfach und ehrlich untern Tisch! :-)"

herzlichen Dank für diesen Kommentar. :-)

Ich hab mich gerade fast nicht wieder eingekriegt vor Lachen.

Dein Kommentar hat mich gerade an etwas erinnert was mir mein Opa mal erzählt hat: Der hat es nämlich tatsächlich mal erlebt, dass einer in der Kneipe unter den Tisch gepinkelt hat!
Muss aber schon 50 Jahre her sein. Die haben da gesessen und plötzlich kam "die Flut" unter dem Tisch an den Füßen vorbei. Das ist schon hart...

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Auf der "Wies'n" ist das auch heute noch üblich...
Jedenfalls riecht es in den Zelten auch so.

Angeblich haben die alten Herren da ihre Gehstöcke, um es an denen herunterrinnen lassen zu können, ohne daß es auffällt!

Und insofern ist auch klar, warum es denen stinkt, wenn in den Zelten nicht mehr derartige Gerüche maskierend geraucht werden darf!

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In den Wies'nzelten krabbelt man dazu einfach diskret untern Tisch. Man muss bloss aufpassen, das man nicht grad dem, der dort hinreiert, ins Gesicht pinkelt. Hab ich mir sagen lassen.

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"lem, Samstag, 5. Januar 2008, 21:01
In den Wies'nzelten krabbelt man dazu einfach diskret untern Tisch."

Ihgitt. Ich weiss schon, warum ich mich nie da hab hinschleppen lassen. Auch wenn ich schon mehrfach die Gelegenheit dazu hatte :-)

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Man kann sich das nicht vorstellen, wenn man das nicht gesehen hat. Und wenn man es gesehen hat, säuft man sich aus Selbstschutz ins Koma.

Ich war da aber auch noch nie.

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Aber Du kennst jemand, der jemand kennt, der schon mal da war, aber sich nicht mehr erinnern kann?

Nun, der in vielen Formen obligatorische Wiesnbesuch kann Karrieren retten - oder beenden. Aus diesem Grund war ich einige Male dort - und jedesmal nachher krank. Aber Erkältung, nicht was näher läge...

Daß man zum Reihern untern Tisch kriecht, ist mir klar. Zum Pinkeln ist es unlogisch. Und da sollte man doch so freundlich sein, und den, der sich gerade selbst bereihert hat, warm abduschen, damit er wieder unterm Tisch hervorkrabbeln kann... :-))))

(Ok, ok, langsam gelangt es in die Bier-Fe-Tisch-Ecke)

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