Empfehlung heute - Wie allgemein

bekannt sein sollte, hasse ich vor allem zwei Städte: Berlin und Wien. Zudem bin ich auch kein Freund des westbalkanischen Österreichs und des westsibirischen Preussens. Berlin und Wien sind jeweils die Spitze dieser Regionen, insofern passt alles. Und nächste Woche muss ich wieder nach Berlin. Momentan schaue ich bei Youtube Filme mit dem reizenden Baubestand des Mai 1945, in Technicolor, sieht so erfreulich aus wie die aktuellen Werbeausfälle bei Adical. Um mich wieder zu aklimatisieren. Dabei müsste es gar nicht so schlimm sein, denn so, wie Wien als nette Laune der Natur für eine garstige Stadt den Wienerwald hat, hat Berlin den Wedding. Dafür, dass er von Berlin umgeben ist, ist der Wedding echt ok. Ich muss es wissen, ich war anderthalb Jahre der bekannteste Weddinger Blogger. Da kann man nicht meckern. Und netterweise gibt es für mich Ex-Weddinger nun auch den Weddinger Landboten.

Samstag, 5. Januar 2008, 23:44, von donalphons | |comment

 
o.k. - und ich die bekannteste weddinger bloggerin! (allerdings habe ich insgesamt dort 5 jahre gewohnt und 1 jahr von dort gebloggt).

*armeverschränk*

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Hahaha. Wir haben hier schon wilde Partys geschmissen, da bist Du in Marzahn noch in die Grundschule gegangen!

;-)

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Und nun sieh mal, was übrig blieb. Physio-Praxis.

Ich könnte heulen. (Zum karmischen Ausgleich mußt Du beim nächsten Trip wieder einiges ausrenken, das ist doch klar.)

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Das Office ist weniger das Problem - die Wohnung hätte ich wirklich gern gekauft.

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Mhm, ja. Die hatte was. (Für dieses schnieke Objekt wäre sogar ich im Wedding geblieben.)

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Egal. Vorbei ist vorbei, undmit mehr als einer Tasche voller Mischpulte und Mikrophone zu bleiben wäre die grundfalsche Entscheidung gewesen.

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Und so toll war die Aussicht auch nicht:

http://rebellmarkt.blogger.de/stories/117423/

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So wie ich es sehe: Die teils schon peinlichen Werbeausfälle von adical (in der Weihnachtszeit!) sind m.E. weniger Ausdruck konzeptioneller Mängel (die gibt es auch), und haben dafür - mutmaßlich - mehr mit "how to get things done" bzw. einer Depressionsproblematik eines bestimmten Beteiligten zu tun, der seine Aufschieberitis nicht als Symptom einer echten Erkrankung verstehen möchte, sondern als einen vermeintlich produktiven Stil. Wenn man so will, sieht man in adical die Folgeerscheinungen einer persönliche Tragik, die mitunter auch bunte und heitere Züge haben kann, und auch, dass die Erschütterungen der NE-Ära bis heute andauern. Die ökonomischen Schockwellen des lügnerischen NE-Hypes bedeuteten nicht nur die Vernichtung von Milliardenwerten, sondern auch, dass Menschen ihr Gleichgewicht verloren haben. Bis heute. Ich sage das mit Bedauern, auch deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass der hier beschriebene Einzelfall auch sympathische Züge hat und auch besseres verdient hat, als endlos in seiner "Prokrastination" zu mäandern, in der er sich sich und seine Projekte verheddert wie ein trojanischer Poseidonpriester, der seine wichtigsten Ziele verfehlt.

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Der ist doch schon längst woanders am Werkeln. Das sind meister der Ankündigung. Erst wollten sie bei Riesenmaschine Werbung selbst gestalten. Dann haben sie Blogger angebettelt, bei ihrem Buch mitzschreiben. Dann kam Adical und all die grossen Sprüche. Als sie den Blogeffekt gründlich überschätzt hatten und das ganze nicht so leicht ging, liess man sich einen peinlichen Kongress zur Selbstförderung sponsorn. Und als das auch nicht besonders gut lief, wurde behauptet, die Rechte für das Buch über die eigene Pleite in der New Economy werden während der Buchmesse im Internet versteigert. Inzwischen ist man Ideengeber einer Kochcommunity und bestelt am nächsten Buch, wofür man Blogger anbettelt. Und wenn man nach Adical fragt, wird die Seite seit September relauncht, und es finanziert bei manchen angeblich den Lebensunterhalt - derweilen ist beim Bildblog die Werbung ohne jegliche Verbindung zu Adical. Und der Yahoowerber Stefan Niggemeier ist inzwischen auch hübsch still geworden, nach seiner unterstützenden Protzerei im Frühling.

Die probieren halt öfters was aus. Und wenn es nicht klappt, kommt das nächste dran. Ein Teil der bekannten wird dabei über Bord gekippt - siehe Spreeblick Verlag - die anderen möchten gern wieder an die Fleischtöpfe und machen den nächsten Spin wieder mit. Und die SPD ist so bescheuert, sowas ernsthaft in Gremien aufzunehmen.

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Aber hey: Eigentlich muss man dankbar sein. Ich würde nicht wollen, dass Blogvermarktung von fähigen Leuten betrieben wird. Oder sich nette Leute mit der Bildzeitung auseinandersetzen müssen. Es passt schon so, wie es ist.

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Die Vermarktung kann nur so fähig sein wie das Produkt. Daran hapert es bei adical. Es fehlen 1-2 wirklich herausragende blogs. Das war sicher mal Spreeblick. Ist aber mittlerweile ein Gesellschafts-Jammer-Blog geworden.

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Ein "angenehmes publizistisches Umfeld" ist halt nochmal was anderes als "wir waren mal berühmt und brauchen das Geld, um weiter zu meckern". Wobei das ja ziemlich nachgelassen ht. Du bist Spreeblick.

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Also, wenn es um hassenswerte Städte geht, fielen mir vor allem Stuttgart, Wolfen, Buna, Hoyerswerda und Villach ein. Und nachtsüber wäre ich z.B. in Wolgast unbewaffnet nicht gerne unterwegs. Was ganz besonders die Württemberger Schwaben angeht, muss man wissen, dass Schotten dort als haltlos verschwendungssüchtig gelten und die Bürgersteige dort abends auf Hochglanz gewienert werden, bevor man sie hochklappt. Zwar ist aus meiner Sicht der Unterschied zwischen Bayern und Österreichern kaum wahrnehmbar (die einen verstecken sich hinter den Alpen vor ihrer Nazivergangenheit, die anderen zelebrieren ihren Korruptkaholizismus als Volkstum), aber verglichen mit den Nordwestschweizerpreußen ist das alles halb so schlimm.

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Ich sagte: Städte. Und nicht alemannische Sumpfdörfer oder ostdeutsche Einöden, und Villach ist gar nicht so schlecht, da gib es nämlich prima Torte.

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Nachtrag: Das besondere an Spreeblick war das Mobilisierungspotential. Dass einer sagen konnte: Wir probieren zusammen mal dieses und jenes aus, und schauen, was rüberkommt. Das Elend an Spreeblick ist, dass man genau das nicht mehr machen kann, und die Vermarktung dieses Potentials von Adical-Werbepartnern auch nie versucht wurde. Es lief bei den Zippos, es ging bei den toten Hosen, und seitdem ist alles Banner. Mei. Dann darf man sich nicht wundern.

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Was oder wo soll denn "Buna" sein ?

"Buna" war ein aus den Dreißigern übernommener Begriff für "Plaste und Elaste aus Schkopau".

Schkopau ist übrigens die kleine Perle im Chemiedreieck (heute auf Top-Niveau in Sachen Produktivität, ein Leuchtturm ostdeutscher Industrie) Leuna, Merseburg, Schkopau.

Wir haben Ende der 90iger ein schönes öffentlich gefördertes Wohnprojekt in Schkopau umgesetzt: 42 Wohnungen, Neubau, Balkon, Stellplatz, zurückgesetzte Lage, Ein- und Zweifami-lienhauslage ... unweit des örtlichen Tennisclubs ... für 4,25-4,50 Euro/m² Wfl mtl. Miete.

Dank meiner genialen Befähigung sind dort nicht nur die Mieter (hoch-)zufrieden, sondern (folgend) auch die Vermieter, die bei einer Leerstandsquote von <1% einen Zusatz-Schnaps aus ihrer kalkulierten Mietausfallwagnis kassieren durften. Wäre ich Katholik dürfte dies mindestens für eine Seligsprechung ausreichen !!

Schon mal wirklich in (Film-)Wolfen (oder Hoyerswerda) gewesen ?
Diese Standorte sind unfreundlich, weil im Zuge der Monokultur-Industriepolitik eine 70-iger-Jahre-Kinderlandverschickung vorgenommen wurde und dies massenweise in schnell gebauten und ungünstig platzierten Plattenbauten.

Damit hat man nicht nur die gewachsene Sozialstruktur der betreffenden Städte zertrümmert, sondern auch gleich die umliegenden Orte verfallen lassen ...

... aber das kommt halt dabei raus, wenn man Sozialisten Regierungsverantwortung in die Hand drückt. ... und Leute ernst nimmt, die glauben, Le Corbusier habe lebenswertes Wohnumfeld geschaffen.

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Es ist ja wirklich verdienstvoll, wenn Du etwas zur Revitalisierung einer trostlos öden Gegend beigetragen hast. Dass Buna kein Ortsname ist, sondern die Abkürzung für Butadien-Natrium ist ja klar, aber ich kenne diesen Namen als Pseudonym für Schkopau. "Buna und Leuna" sagen Ossi-Bekannte von mir, wenn sie das chemische Dreieck meinen. Woraus sich dann auch wieder die Frage klärt, ob ich die Gegend kenne.
Sonst nimm Halle-Silberhöhe, da kommt am Deutlichsten zum Ausdruck, welche Art Wohnhölle ich meine.

Zum Thema Le Corbusier, dessen Plan Voisin ich als Stein gewordene Gemützszertrümmerung bezeichnete hatten wir auf meinem Blog ja mal einen längeren Disput. A`propos, Deine letzte Frage dort habe ich mich so gut es ging zu beantworten bemüht.

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Ich war 1990 mal in Bitterfeld
An den Geschmack in Mund und Rachen kann ich mich heute noch erinnern

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Man gewöhnt sich an alles. Siehe "Gelsenkirchen" von Georg Kreisler.

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Du hast im Wedding gewohnt?
Jetzt wundert mich nichts mehr.

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